Pestizide

28.05.2015 21:01

Ein Thema, dass auch und gerade für Rohköstler ein Thema ist. Als erstes: wenn man sich von Bio-Produkten ernährt, ist das Risiko dramatisch niedriger, sich mit Pestiziden zu belasten, aber sobald man schon Wildkräuter sammelt, oder gar Wildfleisch isst, muss man damit rechnen, sich unliebsame "Pflanzenschutzmittel" zuzuführen. Die Rehe, Hirsche und Wildschweine fressen ja auch fleissig auf den normalen Feldern. Und somit ist auch da das Fleisch nicht unbedingt erste Wahl, da belastet. Von der Getreidebelastung ganz zu schweigen.

Heute nun habe ich folgenden Artikel auf NEOPRESSE gelesen: www.neopresse.com/wirtschaft/ttip-eu-gibt-us-druck-ueber-pestizide-nach/

Hier muss man sich natürlich schonmal fragen, inweit man es da mit Verbrechern zu tun hat. Die nur so erfolgreich in wirtschaftlicher Hinsicht sind, dass sie nicht als diese erkannt werden.

Hier im Ort hatten in den letzten 15 Jahren 3 sehr junge Menschen Krebserkrankungen. Zwei sind auch daran eingegangen. Das sind in einem kleinen Dorf hier 1% der Population. Wenn man es auf die Altersgruppe runterbricht sogar bis zu 40%. Im Nachbarort gibt es drei Multiple Sklerose Fälle bei jungen Leuten. Das ist für ein weiteres kleines Dorf erstaunlich (und beängstigend). Ich persönlich denke, dass grade Umweltgifte mittlerweile eine entscheidende Rolle bei der Entstehung vieler Krankheiten spielen. 

Auch gibt es eine Zunahme von genitalen Fehlbildungen.

Die in den letzten Jahren beobachtete deutliche Zunahme der Fälle bei Neugeborenen wird von einigen Autoren auf den Einfluss exogener Stoffe, wie beispielsweise Androgen- oder Östrogen-Mimetika zurückgeführt. (de.wikipedia.org/wiki/Mikropenis)

Hier noch eine weitere Studie:

Eine schwedische Studie hat einen Anstieg von Genitalfehlbildungen bei Jungen beobachtet, die nicht in Zusammenhang mit früheren bekannten Risikofaktoren steht.

Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse von ihrer 40 Jahre langen Studie, die Daten von neugeborenen Babys zwischen 1973 und 2009 umfasst. Dabei beobachteten sie, dass der Trend der Hypospadie sich ab 1990 erhöht. Hypospadie ist ein Geburtsfehler, bei dem Neugeborene Fehlbildungen des Penises haben.  Dem Stockholmer Karolinksa Institut  zufolge haben Hypospadie-Fälle zugenommen: Während vor 1990 etwa jeder 4.5  Junge von 1000 mit Hypospadie diagnostiziert wurde, waren es 8 von 1000 Jungs nach 1990. Auch Risikofaktoren wie niedriges Geburtsgewicht, eine In-vitro-Fertilisation oder eine Zwillingsgeburt wurden bei der Studie  berücksichtigt. Allerdings konnten die Forscher keinen Zusammenhang mit diesen früheren Faktoren erkennen und glauben, dass unbekannte Faktoren hinter diesem Aufwärtstrend in den letzten Jahrzehnten stecken. Der Presse gegenüber sagte einer der Forscher , dass die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden kann, dass hormonwirksame Chemikalien, d.h. endokrine Disruptoren, dabei eine Rolle spielen.

Endokrine Disruptoren sind Chemikalien, die in alltäglichen Produkten, wie beispielsweise Plastik, Lebensmittel, Reinigungsprodukte, Kosmetika etc. zu finden sind und mit Gesundheitsauswirkungen wie Brust- und Prostatakrebs und Metabolismus Probleme in Verbindung gebracht wurden.

www.chemikaliengesundheit.org/national-schweden-zunahme-von-genitalfehlbildung-bei-jungen-beobachtet/

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und sich auch klarmachen, was das für die Betreffenden bedeutet. Bei vielen Fakten heutzutage frage ich mich, wieso nicht schon die Leute zu tausenden auf der Strasse stehen. Aber klar, die die sich von solchen Giften so gut es fernhalten, haben in Zukunft einen Fortpflanzungsvorteil. Aber muss es soweit kommen? Im TV läuft grade eine Sendung über Intelligenz. Ich frage mich da oft, ob wir uns da nicht gewaltig was vormachen, denn es waren ja "intelligente" Leute, die diese ganzen Gifte erfunden haben und sie (sehr intelligent) in den Naturkreislauf gebracht haben.

Also auch als Rohköstler kommt man nicht ganz raus aus diesem Dilemma. Das muss einem auch klar sein. Wie gesagt, so ziemlich jedes Reh und jedes Wildschwein frisst auf ganz normalen Feldern (Raps, Getreide, Mais), Fische sind noch immer durch Schwermetalle belastet. Selbst Mineralwasser enthält zum Teil Pesitzidrückstände. Kam auch grade eben im TV.

Organochlorpestiziden können vor allem Lebensmittel aus freier Wildbahn aufweisen, da sie keiner kontrollierten Fütterung unterliegen. Entscheidend für die Rückstandsbelastung sind dabei die Kontamination der Umwelt der Tiere, sowie der jeweilige Fettgehalt des Fleisches. Generell sind vor allem fettreiche Tierarten betroffen:

  • Seefische: z. B. Makrele, Hering, Heilbutt,
  • Binnenfische: z. B. Aal, Karpfen, Barbe,
  • Wild: Wildschwein

Ebenfalls nur geringfügige Gehalte an Organochlorpestiziden weisen Garnelen, sehr magere Fischarten (z. B. Seelachs, Tunfisch, Hecht, Barsch), sowie mageres Wildfleisch auf (z. B. Reh, Rotwild).

Trotz vergleichsweise höherer Rückstandsgehalte ergaben sich bei den oben genannten fettreichen Seefischarten keine Höchstmengenüberschreitungen. Jedoch enthalten diese noch eine Reihe weiterer Organochlorpestizide, die bei anderen Lebensmitteln kaum auftreten: z. B. Dieldrin, Chlordan, Toxaphen.

www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/pflanzenschutzmittel/organochlorpestizide/

Schwermetalle und Pestizidrückstände sind im Wildfleisch höher als im Fleisch von Schlachttieren.

eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/wild

Diese Art der Pestizide sind ja laut Seite nicht gesundheitsschädlich (sagte man von Glyphosat ja auch), aber man bekommt die Idee.

Hier muss man einfach auch mal Konsequenzen ziehen und z.B. Plastikflaschen meiden, kein konventionelles Obst und Gemüse essen und irgendwelche kuriosen Kosmetika meiden. Es hilft ja nichts! Irgendwie will man ja auch Teil einer positiven Entwicklung sein. Auch ist es eben schon bedauerlich, dass die Produkte am stärksten belastet sind, die der Gesundheit früher zuträglichsten waren.

Aber vielleicht ist das auch alles Nebensache angesichts solcher Meldungen: www.neopresse.com/europa/hoher-nato-offizieller-wir-werden-uns-wahrscheinlich-in-diesem-sommer-im-krieg-befinden/

Ansonsten war ich heute mit meinem Bruder im Fitnesstudio. Gut 1,5 trainiert. War eine nette Abwechslung und ich merke einfach, dass Klimmziehen an einer festen Stange mehr Spass macht. Meine ist ja an zwei Seilen aufgehängt und da schaukelt es auch ab und an. Klar, ich habe jahrelang in Österreich so trainiert und es war auch OK. Aber auch hier ist Abwechslung oft der entscheidende "Lust"-Faktor. :-)

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