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05.06.2018 21:54

Trinkwasser wird knapp

 Meldung des Tages:

Aufgrund der Trockenheit wird in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Umgebung das Trinkwasser knapp. Um die grundlegende Versorgung der Bevölkerung dennoch zu gewährleisten, greift der zuständige Wasserverband Südharz nun zu ungewöhnlich radikalen Maßnahmen: Auf unbestimmte Zeit wird der Verbrauch von Trinkwasser erheblich beschränkt. – Quelle: https://www.mz-web.de/30566332 ©2018

rund der Trockenheit wird in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Umgebung das Trinkwasser knapp. Um die grundlegende Versorgung der Bevölkerung dennoch zu gewährleisten, greift der zuständige Wasserverband Südharz nun zu ungewöhnlich radikalen Maßnahmen: Auf unbestimmte Zeit wird der Verbrauch von Trinkwasser erheblich beschränkt. – Quelle: https://www.mz-web.de/30566332 ©2018
Aufgrund der Trockenheit wird in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Umgebung das Trinkwasser knapp. Um die grundlegende Versorgung der Bevölkerung dennoch zu gewährleisten, greift der zuständige Wasserverband Südharz nun zu ungewöhnlich radikalen Maßnahmen: Auf unbestimmte Zeit wird der Verbrauch von Trinkwasser erheblich beschränkt. – Quelle: https://www.mz-web.de/30566332 ©2018
fgrund der Trockenheit wird in Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Umgebung das Trinkwasser knapp. Um die grundlegende Versorgung der Bevölkerung dennoch zu gewährleisten, greift der zuständige Wasserverband Südharz nun zu ungewöhnlich radikalen Maßnahmen: Auf unbestimmte Zeit wird der Verbrauch von Trinkwasser erheblich beschränkt. – Quelle: https://www.mz-web.de/30566332 ©2018

Anders als wir bekommen die kein Wasser aus der Rappbodetalsperre. Und da wird nun, die haben noch längere Trockenheit als wir, das Trinkwasser rationiert, wenn man so will.

Ab sofort ist es in Sangerhausen und seinen Ortsteilen sowie im Südharz und in der Verbandsgemeinde Goldene Aue verboten, Gärten, Rasenflächen, Spiel- und Sportplätze, Parks, Hof-, Straßen- und Wegeflächen zu bewässern. Ebenso ist es untersagt, Fahrzeuge aller Art mit Trinkwasser zu waschen oder abzuspritzen. Weiterhin dürfen private Schwimmbecken nicht mehr mit Trinkwasser befüllt werden.

Das sind dann natürlich schon gravierende Einschränkungen, zumal wenn man den Garten nicht mal ab und an mehr bewässern kann. Der Landkreis leidet schon länger, so meine Beobachtung des Dürremonitors, unter schwerer und sogar extremer Dürre. Für alle, die dort mal hinwollen, oder nicht wissen, wo das ist: dort steht das Kyffhäuserdenkmal.

Was auch krass ist:

In einer orangen Fläche der schweren Dürre, gibt es einen Flecken, der sogar unter extremer Dürre leidet. Das ist die Gemeinde Dornbock. Kein Witz! Habs gerade anhand der Elbe mal genau nachgemessen. Es ist schlimm, aber hier ist es noch etwas schlimmer.

Dennoch haben wir bisher ausgezeichnet genertet. Riesige, butterweiche Kohlrabis, knackige Salate, schöne Frühlingszwiebeln und einiges mehr. Ich habe nicht übermäßig bewässert, aber im Frühling alle Beete mit ausreichend Kompost versorgt und sie ganz dicht bepflanzt, bzw. sie zuwachsen lassen. Das hat sich echt bewährt. Da sage ich mal Danke, Paul Kaiser.

Übrigends hat mich Thomas gestern auch folgenden Artikel (und Blog) hingewiesen: www.freizahn.de/2018/05/intensive-landwirtschaft/

Es gibt wirklich gute Blogs und der gehört dazu. Dort geht es um mögliche Krisen aufgrund von Ressourcenverknappung, alternative Landwirtschaft, um den Niedergang.

Ich finde das gut, wenn sich Menschen damit beschäftigen. Eben weil es eine mögliche Zukunft ist.

Jetzt kommt auch noch der Klimawandel hinzu. 1,5°C ist die Durchschnittstemperatur schon gestiegen und schon wird das Wasser stellenweise knapp und halbe Ernten verdörren.

„Alle Bürger sind angehalten“, betonte Parnieske-Pasterkamp, „den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und mit Trinkwasser sorgsam umzugehen.“ Anders könne der Verband die Wasserversorgung trotz der Hitze nicht sichern. Fast alle betroffenen Orte erhalten das Wasser aus Tiefbrunnen, einzelne auch aus Quellen. „Aufgrund der anhaltenden Trockenheit laufen unsere 27 Brunnen derzeit auf Volllast“, teilte Parnieske-Pasterkamp mit.

Bei 2°C und mehr beginnen dann auch in Deutschland die großen Probleme. Nochmal: hier sind immer auch Spätfröste möglich und wenn es vom Winter direkt in einen trockenen Sommer geht, ohne Übergänge, was soll dann noch wachsen? Das kann wirklich noch heiter (sic!) werden.

Aufgrund der Trinkwasserknappheit hatte man zwei Brunnen in die Versorgung einbeziehen müssen, deren Nitratwerte als zu hoch gelten. Sonst hätte man  die Trinkwasserversorgung in Sangerhausen schon Freitag nicht mehr in dem nötigen Umfang sichern können. Seit Wochen kaum Niederschlag in Sangerhausen „Wir müssen Brunnen in der Leistung senken, um die Nitrat-Grenzwerte verlässlich einzuhalten. Nur mit dieser Maßnahme können wir die allgemeine Wasserversorgung derzeit überhaupt sicherstellen.“

Was ist eigentlich, wenn mal die Rappbodetalsperre nichts mehr liefert? Oder nach zwei, drei Dürrejahren plötzlich leer ist? Die versorgt immerhin über 1 Million Menschen mit Wasser! Was dann? Die alten Brunnen reaktivieren? An sowas muss man angesichts der Entwicklung alles denken.

Man muss sich mal den Wahnsinn vor Augen führen: es ist damit zu rechnen, dass es heißer und trockener wird. Das heisst, dass auch vermehrt Grundwasser genutzt werden muss, um den Bedarf zu decken. Und was machen wir mit dem Grundwasser? Wir vergiften es mit (krebserregenden) Nitraten!

Trinkwasser wird in Deutschland größtenteils aus Grundwasser hergestellt. Doch Grundwasser ist häufig zu stark mit Nitrat belastet. Eine Ursache ist die stickstoffhaltige Düngung in der Landwirtschaft. Neben Mineraldünger werden Gülle aus Mastställen oder Biogasanlagen auf den Feldern ausgebracht. Der Anteil, den die Pflanzen nicht verbrauchen und der im Boden nicht durch Denitrifikation abgebaut wird, gelangt als Nitrat in das Grundwasser. 18 Prozent des Grundwassers in Deutschland hält den geltenden Schwellenwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter nicht ein.

www.umweltbundesamt.de/themen/fakten-zur-nitratbelastung-in-grund-trinkwasser

Im Grunde müsste man hier sofort angesichts dessen, was da gerade in Sangerhausen passiert, die Notbremse ziehen und sich mal fragen, ob wir so weitermachen können. Aber hier kommt gleich mal die Beruhigungspille:

Doch die Wasserversorger stellen sicher, dass das Trinkwasser in Deutschland fast allerorten unbelastet ist. In (nahezu) allen Proben der amtlichen Trinkwasserüberwachung wird der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht überschritten. Um diesen Grenzwert einzuhalten, mischen die Wasserversorger häufiger unbelastetes mit belastetem Rohwasser, vertiefen oder verlagern Brunnen und schützen so das Trinkwasser und unsere Gesundheit.

Mein Lieblingsthema: ja, alles super, solange keine Krise kommt! Und nun haben wir in Sangerhausen die Krise und schon sieht man, autsch, die stellen garnichts mehr sicher, weil sie es aufgrund der krisenhaften Bedingungen nicht mehr können.

In der Krise sieht man immer, wieweit man wirklich ist und was man vorab versäumt oder wo man sich schlichtweg in falschen Sicherheiten gewogen hat.

Unser ganzes System lebt auf Pump. Nicht nur tatsächlich, denn alles Wachstum ist immer schuldenbasiert, da jeder Euro über einen Kredit ins System geboren wird. Sondern auch ökologisch. Hier leben wir auf Pump der Zukunft. Es wird produziert und konsumiert, als gäbe es kein Morgen und es wird das verbraucht, was eigentlich in der Zukunft noch zum Leben notwendig wäre.

So wird JETZT massiv Tierproduktion betrieben und die Gülle (etwas, was es so in der Natur gar nicht gibt) auf die Felder verklappt, die dann dort das Grundwasser belasten. Und zwar genau das Grundwasser, dass wir in Zukunft noch mehr und sehr dringend benötigen, falls es dann wirklich heisser und trockener wird.

Es ist leider nicht absehbar, dass dieser verrückte Wachstumssystem irgendwann in naher Zukunft mal nachhaltiger und gedeihlicher wird. Also zur Vernunft kommt.

Muss man sich klarmachen: es wird in Brasilien Soja angebaut. Das heisst, dort werden die Nährstoffe in der Pflanze gebunden und nach Deutschland gebracht, um hier verfüttert zu werden. Und dann werden sie ausgeschieden und landen auf dem Acker und später im Grundwasser. Das ist eine globale Umlagerung von Nährstoffen.

Natürlich exportiert D auch Nährstoffe in Form von landwirtschaftlichen Exporterzeugnissen. Und so werden Nährstoffe um den ganzen Globus transportiert. Und wenn man das Pech hat, mehr zu exportieren, als man importiert, dann verliert es ganzes Land nach und nach seine Nährstoffe. Gerade Brasilien könnte so ein Fall werden, wo irgendwann die Böden so ausgelaugt sind, dass nur noch eine karge Buschlandschaft entsteht und es nicht mal mehr für Bäume reicht.

Ich habe sowas mal in der Königsbrücker Heide gesehen. Dort gibt es Gebiete, da wachsen nur noch kleine krumme Kiefern. Früher haben die Menschen dort alles Laub als Dünger rausgeharkt, um den kargen Sandböden noch etwas abzuringen und dann kam es über die Jahrhunderte zur einen so krassen Nährstoffentzug, dass selbst solche anspruchslosen Arten wie Kiefern Krüppelwuchs aufwiesen. 200 Jahre alt, 1,50m hoch und krumm. Mehr ging nicht mehr.

Und mit solchen Exportländern ist es ja das gleiche. Die exportieren da im großen Stil ihre Nährstoffe ausser Landes. Und dort, wo sie ankommen, belasten die dann die Umwelt. Schlimmer noch: in den Exportländern werden zumeist große Mengen an Kunstdüngern eingesetzt, die dann dort das Bodenleben schädigen und nur kurzfristige Gewinne von einigen Jahrzehnten ermöglichen. Ist der Boden fertig, muss man neuen Wald roden und die karge Humusschicht verzehren.

Die Lösung wären lokale Stoffkreisläufe. Was auch geht, sind Nährstoffe aus dem Meer zu nutzten. Algendünger zum Beispiel, eben weil die Flüsse ja immer auch Nährstoffe ins Meer transportieren. Und zwar ganz natürlich. So düngen Grizzleys doe Wälder Kanadas quasi mit Nährstoffen aus dem Meer, einfach indem sie dort Lachse liegen lassen.

Selbst der Regenwald, in dem die Bären und Wölfe leben, profitiert vom Lachs. Die nach dem Ablaichen sterbenden Lachse zersetzen sich langsam und geben Nährstoffe frei, die der Lachsbrut im Fluss zugute kommt und viele Lachse werden von Bären und Wölfen aus den Flüssen und Bächen gezogen und in den Wald getragen, wo sie in Ruhe gefressen werden können. Hungrige Grizzlies können pro Tag 4,5 – 6 kg Lachs fressen und da sie die Fische nie ganz vertilgen bleiben Reste zurück, von denen sich noch Adler, Raben, Krähen und Möwen ihren Teil holen, ehe die Kadaver im Wald langsam verwesen und zersetzt werden. Innerhalb kurzer Zeit können Grizzlies und Schwarzbären 30 und mehr Lachse erbeuten, die teilweise direkt am Fluss gefressen werden, jedoch auch in den Wald hineingetragen werden, manchmal sogar 150 – 500 m weit. Ein Wolf kann in einer guten halben Stunde 10 – 12 Lachse fangen und ans Ufer tragen. Meist wird nur Gehirn und Kopf gefressen, der Rest bleibt häufig völlig unangetastet. Die Reste der Lachsmahlzeiten von Bären und Wölfen bleiben im Wald liegen, verwesen langsam und düngen den Wald. Die Nährstoffe der sich zersetzenden Lachse werden von den Pflanzen aufgenommen. Die lachsfressenden Bären und Wölfe werden somit zu „Gärtnern“ des Waldes, die von ihnen liegen gelassenen Lachskadaver fungieren als Düngerpakete. Vor allem der Meeresstickstoff ist essentieller Nährstoff für die riesigen Bäume entlang der Flüsse und in den Flussniederungen. Studien zeigen, dass 18 – 24 % des jährlichen Stickstoffs von Pflanzen und Bäumen entlang der Lachsflüsse über die sich zersetzenden Lachse aufgenommen werden können. In manchen Untersuchungen wurde mittels Isotopenanalysen festgestellt, dass sogar fast 80 % des Stickstoffs, den die Bäume aufgenommen haben, eindeutig aus dem Meer stammt, offensichtlich von den Lachsen. Es ist faszinierend, dass in einer beliebigen Nadel aus der Krone einer 80 m hohen Fichte Spuren von Meeresstickstoff, der aus den Lachsen kommt, nachgewiesen werden kann.

www.bears-and-more.de/pdfs/06.pdf

Was aber nicht geht, ist die Böden auszulaugen, mit Kunstdünger einige Jahrzehnte alles dort rauszuholen und die Nährstoffe quasi zu verkaufen, die dann irgendwann als Nitrate im Grundwasser eines ganz anderen Landes landen. Das ist nicht nachhaltig und kann nur zu Problemen führen.

Eine gut lesbare Zusammenfassung des Problems findet sich hier: netzfrauen.org/2015/07/20/krebsgefahr-durch-trinkwasser/

Mein Fazit: das derzeitige Wirtschaftssystem lässt die Menschen so handeln, dass die Probleme immer größer werden, man aber gleichzeitig nicht mehr aus dem Loch rauskommt, ohne gleichzeitig den eigenen Wohlstand zu gefährden. Der aber eh abnehmen wird, wenn man so weiter macht.

Oder kurz: Kapitalismus ist reif für den Schrottplatz.

Da muss was anderes her. Etwas Vernünftigeres. Etwas Gedeihlicheres.

Gerade habe ich noch eine Doku vom MDR gesehen, meine Oldies haben mich gerufen. Und da sprach man vom Aufbau einer gesunden Wirtschaft hier im Osten. Da merkt man mal, wie weit die von der Realität entfernt sind. Da wird sich gewünscht, so zu leben wie im Westen und das wird als gesund hingestellt, nicht bedenkend, dass es genau diese "gesunde" Wirtschaft ist, die nun immer mehr Symptome einer schlimmen Krankheit hervorruft.

Man hat da gar keine anderen Ideen mehr (und ist genau deswegen arm). Wie wäre es denn mal mit einer nachhaltigen Wirtschaft, mit geschlossenen Stoffkreisläufen, umlaufgesichertem Geld, einer Gartenkultur als Basis und vor allem mit korrigierten Anreizen, statt immer mehr Wachstum, Schuldgeld und vollkommen verkehrte Anreize.

Was für Herausforderungen!!!

Ich bin Tiger, ich liebe sowas! :-D

Man müsste mit einer Modellregion anfangen... und dann... was für eine Aufgabe! :-)

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03.06.2018 15:49

Sonntag

Gerade mal bei Wetteronline.de geschaut:

Es hat hier im Mai 11mm geregnet, 39mm weniger als der langjährige Schnitt. Der liegt bei 50mm. Das hat schon zu einem großen Wasserverbrauch geführt, trotz mulchen, sehr enger Bepflanzung und Kompostdüngung. Ohne Wasser gehts eben doch nicht und gerade die Bäume und Sträucher benötigen ja auch Wasser, um Früchte ausbilden zu können. Die sind an an diese Regenmengen angepasst und leiden ansonsten unter Trockenstress. Und so muss man also ab und an auch die Bäume bewässern, damit sie die Früchte nicht unreif abwerfen aufgrund von Wassermangel oder diese zwar reif, aber wenig saftig werden.

Der Kirschbaum hängt ja voll. Der Baum ist zwar nun so langsam am Absterben, nach 40 Jahren auch kein Wunder, wie viele der Bäume, die meine Oldies Ende der Siebziger / Anfang der Achtziger gepflanzt haben, aber noch verwöhnt er uns reichlich.

Nur, es gibt keine Stare!

Das ist etwas, was mich gerade richtig beunruhigt. Die Stare sind weg! Normalerweise müssen wir die Stare verscheuchen, um etwas zu ernten, aber in diesem Jahr gibt es offensichtlich keine Stare. Oder nur so weniger, dass sie bisher unseren Baum verschont haben. Denn sobald die Kirschen anfangen, rot zu werden, sitzen auch Stare drin. Da muss man dann mal 14 Tage hinterhersein, bis die Kirschen sich von rot zu schwarz verfärbt haben und dann kann man recht viel ernten.

Tja... und in der letzten Woche: NICHTS. Das erste Mal seit ich denken kann, dass keine Stare im Baum sitzen. Normal wäre es, dass meine Mutter vollkommen entnervt vom Gekreische der Jungstare schimpft, ich klatsche bis die Hände weh tun und der Freund meiner Mutter sich mal wieder was überlegt, wie wir die irgendwie automatisch aus dem Baum bekommen. So war es die letzten gefühlt hundert Jahre. Aber jetzt hängt der Baum voll und nur zu Beginn, vor einer Woche, gab es mal zwei drei Stare, die da im Baum saßen. Gerade sind zwei vorbeigeflogen. Seitdem liegt nicht eine angepickte Kirsche unterm Baum.

Normalerweise sind die 14 Tage zwischen Beginn der Reife und Vollreife die Hölle. Dauernd einfliegende Stare, einzeln oder in Gruppen, ohrenbetäubendes Gekreische der Jungvögel, permanentes Hinterhersein, dass die Vögel die Kirschen nicht vor der Vollreife komplett wegputzen, das hatten wir hier auch schon, doch in der letzten Woche waren keine Stare hier.

Ich habe eh den Eindruck, dass es auch ansonsten weniger Vögel gibt. Weniger Meisen, keinen Stieglitz, nur wenige Grünfinken, ein paar Amseln, ab und an höre ich einen Buchfink.

Das ist jetzt natürlich nur mein subjektiver Eindruck. Das müsste man mal richtig erheben und mit alten Daten vergleichen, um einen Trend zu ermitteln. Aber zumindest fällt es auf, dass die Stare nicht mehr da sind.

So, immer, wenn ich solche Gedanken habe, google ich mal und siehe auch hier:

Deutschland hat in nur zwölf Jahren rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren – das entspricht einem Minus von 15 Prozent. Wie eine Auswertung des NABU zeigt, gibt es die stärksten Rückgänge beim Star, dem frisch gekürten Vogel des Jahres 2018. (Hervorhebung von mir)

www.nabu.de/news/2017/10/23284.html

Tja, anscheinend ist da die Population hier so stark dezimimiert, dass wir das erste Mal seit ich denken kann, kein Problem mit Staren haben. Das ist so etwas wie der Verlust eines geliebten Feindes. Das ist ja auch irgendwo, wenn man es sportlich sieht, ein Wettkampf zwischen den Spezies um eine Nahrungsressource und wer macht da am Ende das Rennen? Na ja, und nun sind die weg...

Rund 20 Prozent der verlorengegangenen Vögel stellt allein der Star, frisch gekürter Vogel des Jahres 2018. Mit fast 2,6 Millionen Brutpaaren weniger, ist diese Art besonders betroffen.

2,6 Millionen ist schon eine Hausnummer. Das macht sich dann schon bemerkbar. Und anscheinend wirkt sich das jetzt auch hier aus. In den letzten Jahren mussten wir noch sehr scheuchen. Aber heuer: nichts. Manchmal denke ich, oh, da sitzt einer, aber dann ist es der Spatz, der oben am Haus brütet oder es ist eine der drei Meisen, die hier noch einen Lebensraum finden.

Ohne Stare herrscht eine regelrecht gespenstige Stille, die ansonsten immer angefüllt war mit dem nervtötenden Gekreisch der Jungvögel, die um Futter betteln, dem Geschimpfe meiner Mutter und meinem Geklatsche.

Aber anscheinend betrifft es gerade die "Allerweltsarten", die gerade abnehmen:

Die häufigen Arten Haussperling, Wintergoldhähnchen und Buchfink folgen auf den nächsten Plätzen. Neben dem Star finden sich mit Feldlerche, Feldsperling und Goldammer drei weitere Vögel der Agrarlandschaft unter den zahlenmäßig größten Verlierern.

Feldlerchen haben wir noch. Die höre ich immernoch regelmäßig. Haussperlinge brüten alleine hier am Haus drei oder sogar vier Paare. Goldammern habe ich hier noch nie gesehen.

„Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen. Während wir es schaffen, große und seltene Vogelarten durch gezielten Artenschutz zu erhalten, brechen gleichzeitig die Bestände unserer Allerweltsvögel ein. Sie finden einfach in unserer heutigen aufgeräumten Agrarlandschaft außerhalb von Naturschutzgebieten keine Überlebensmöglichkeiten mehr“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Na ja, ich meine, irgendwie macht es ja Sinn. Letztes Jahr hatte ich ja selber mitbekommen, dass im Sommer kaum noch Insekten fliegen, die die Windschutzscheiben zukleistern. Und wenn dann 2017 zuwenig zu fressen da war, wirkt sich das auf die Populationsgröße 2018 aus.

Früchte sind für den Star ja auch nur Beikost, der braucht ja, neben entsprechenden Nistmöglichkeiten, als Nahrung vor allem Insekten.

„Sowohl bei den seltenen als auch bei den häufigen Arten, sind die Vögel der Agrarlandschaft am stärksten betroffen. In der Entwicklung unserer landwirtschaftlich genutzten Flächen ist auch der mutmaßliche Grund für diesen massiven Bestandseinbruch zu suchen“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.

Das mag woanders der Fall sein, aber hier hat sich die Flächennutzung nicht sehr verändert. Das ist alles noch so, wie eh und je. Viel Acker, wenige Wiesen, dörfliche Gärten. Alles wie gehabt mehr oder weniger.

Im betroffenen Zeitraum hat der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden oder Brachflächen drastisch abgenommen, wohingegen der Anbau von Mais und Raps stark zugenommen hat. Ein verblüffend ähnliches Muster wie bei der Entwicklung der Vogelzahlen zeigt sich bei der Zahl der Insekten: Eine veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift PLOS ONE hat die bisherige dramatische Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland bestätigt.

Seit den 90er-Jahren hat dort die Biomasse der Fluginsekten zwischen 76 bis 81 Prozent abgenommen. Durch die große Anzahl der untersuchten Standorte und Lebensräume kann die Studie als repräsentativ für ganz Deutschland erachtet werden. „Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten“, so Lachmann.

Also der Rückgang der Insektenbiomasse scheint mir da der eigentliche Grund zu sein. Die haben wahrscheinlich einfach nicht genug zu fressen gefunden, sind dann zu dünn auf den Rückflug gegangen und dort vielleicht eingegangen. Denn Junge hatten sie ja 2017. Da mussten wir ja ordentlich scheuchen.

Vielleicht hängt es aber auch mit der Trockenheit zusammen, dass sie einfach woanders hin abgewandert sind. Wobei es ja 2016 auch so trocken war und da gab es auch viele Stare. Wahrscheinlich bricht die Population tatsächlich wegen des Rückganges an Insekten ein.

Was es auch ist: es finden Absterbeprozesse statt. Man schafft es zwar (habe da ja selber jahrelang mitgeholfen), bedrohte Arten zu stabilisieren, einfach indem man wirklich einen enormen Aufwand betreibt und entsprechende Gelder in die Hand nimmt, um Renaturierungen und Vertragsnaturschutz durchzuführen, aber in der Breite wird es immer weniger. Eben weil in der Breite die Insekten wegsterben, die Gärten aufgegeben werden, die Häuse zugeschmiert und gegen Sperlinge geschützt werden, die Schwalben keine Nistmöglichkeiten mehr finden, weil die offenen Ställe aufgegeben wurden und statt dessen geschlossene und vollklimatisierte Tierproduktionsfabriken entstanden, und weil es einen riesigen Markt gibt, der alles mögliche anbietet, damit ja kein Tier irgendwo ein Nest bauen kann. Auch habe ich schon lange keine Fledermaus mehr gesehen. Sonst haben die immer in der Dämmerung nach, ja eben (!), Insekten gejagt.

Man muss sich ja fragen: was ist im Menschen abgestorben, dass er so agiert, dass das Klima immer heisser und trockener und somit lebensfeindlicher wird und viele Tier- und Pflanzenpopulationen schrumpfen?

Was ist da passiert?

Apropos Absterbeprozesse: die sehen dann so aus

Bei uns ist es schon wieder extrem, aber man sieht auch, dass es weite Teile Deutschlands mittlerweile betrifft, wo eine schwere bis aussergewöhnliche Dürre herrscht.

Wenn man sich die Klimadiagramme der Städte und Gemeinden Deutschlands anschaut, dann sind die regenreichsten Monate die Monate Mai, Juni, Juli... die Natur hat es so genial eingerichtet, dass es genau dann am meisten regnet, wenn alles wächst und gedeiht. Genau wenn alles aufwacht und anfängt zu wachsen, gibt es die meisten Niederschläge. Und auch nicht als Dauerregen, wo alles verfault, sondern zumeist als Gewittergüsse, die wie Regenkannen übers weite Land ziehen (auch das haben wir ja schon gestört!). Und im Juni, wenn der Höhepunkt des Wachstums ist, kommt auch der meiste Niederschlag. Herrlich eingerichtet!

Die nassesten Monate sind die Sommermonate, die Niederschläge fallen dann häufig als vergleichsweise kurze und heftige Schauer bei Gewittern und weniger als Dauerregen. de.wikipedia.org/wiki/Klima_in_Deutschland#Niederschlag

Und der kam auch immer recht gleichmäßig, so dass hier eben Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Kirschen und viel Gemüse wachsen konnte.

Sieht man sich die Zukunft des Klimas an, dann sieht man folgendes:

klimzug-nord.de/index.php/page/2009-12-09-klima-deutschland

Der Klimawandel in Deutschland: Simulation des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (2007).

10 Jahre sind seitdem vergangen und es bewahrheitet sich ja immer mehr, was man da 2007 simuliert hat. Insgesamt heisser, im Sommer trockener und im Winter feuchter.

Damit kann man aber umgehen. Wohingegen man mit Absterbeprozessen nur schlecht umgehen kann. Wenn die Insekten weg sind brechen eben Nahrungsnetze zusammen und die Natur verarmt. Die Vögel sind doch auch hervorragende Schädlingsbekämpfer. Ich hatte schon Amseln, die haben alle Kohlweisslinge von der Pflanze geputzt.

Auch das hat die Natur prima eingerichtet.

Und wir haben es versaut.

Wieso? Weil wir, damit meine ich die Menschen allgemein, gierig geworden sind. Es ist nie etwas genug, es muss immer mehr werden, es muss immer mehr steigen, es darf nie reichen. Die Menschen sind gierig geworden, auch weil sie gierig gemacht wurden. Das war ja ein jahrzehntelanger Umerziehungsprozess.

Und nun leben wir eben zunehmend unter lebensfeindlicheren Bedingungen. Was nützt uns der viele Niederschlag im Winter? Da braucht ihn keiner! Wir brauchen ihn im Mai, Juni und Juli, wenn alles wächst und gedeiht. Genau da wird er gebraucht und genau da war er bisher auch immer vorhanden. Im August brauchen wir dann Hitze und Sonne, damit alles reift und süß wird. Und im Winter etwas Schnee, damit sich eine schützende Decke über das Land legt. Zuwas brauchen wir Hitze und Trockenheit im Mai? Da nützt es nichts, sondern schadet nur. Was brauchen wir einen milden Winter, der dann aber doch immer wieder strengen Frost bringt? Das schadet nur! Da treiben die Pflanzen schon aus und werden dann doch wieder mit strengem Frost drangsaliert.

Es war alles herrlich eingerichtet, um gute Sachen relativ mühelos anzubauen. Und für Exoten wie Tomaten, da gibt es eben Folienzelte und Gewächshäuser. Für den Rest war das Klima hier perfekt.

Jetzt wird es mühsamer und lebensfeindlicher. Und das haben wir uns selber erschaffen. Niemand hat da dran rumgefummelt, dass waren wir selber. Weil die Gier nie befriedigt werden kann. Wer sein Geld anlegt und 2% Zinsen bekommt, will 3%. Wer 2.000€ im Monat verdient, will 2.500€. Wer einen Audi fährt, schielt zum Nachbar, der einen größeren BMW hat. Oder gar einen dieser grotesken Schützenpanzerwagen, die man SUVs nennt. Sowas braucht man nicht mal auf dem Dorf.

Es reicht nie! Geht schon in der Schule los: Mobbing wegen der falschen Klamotten, Schüler, denen man die Turnschuhe geklaut hat, oder die wegen irgendwelcher Konsumsachen bewundert werden.

Was treibt einen Menschen an, früh um fünf aufzustehen, 40 oder mehr Kilometer in den Job zu fahren, dort bis zum Umfallen zu rackern, seine Kinder kaum zu sehen und sie auch noch zum fleissigen Lernen in der Schule anzuspornen, damit sie ... ja was? seinen Platz einnehmen können?

Was ist da passiert?

Wilhelm Reich sprach von spontaner Arbeitesfreude, von Liebe, von natürlicher Sozialität und Sexualität als unser wahrer Kern und einzige Hoffnung, aus dem Elend wieder herauszufinden.

(...) in der Tiefe, leben und wirken die natürliche Sozialität und Sexualität, die spontane Arbeitsfreude, die Liebesfähigkeit. Diese letzte und dritte Schicht, die den biologischen Kern der menschlichen Struktur darstellt, ist unbewußt und gefürchtet. Sie ist gleichzeitig die einzige reale Hoffnung, die der Mensch hat, das gesellschaftliche Elend einmal zu bewältigen.

Aber unsere Gesellschaft unterdrückt diese natürlichen Impulse. Zerstört sie regelrecht. Das geht beizeiten schon beim Baby los und zieht sich ab da über Kindergarten, Schule und Studium bis ins Berufsleben hinein.

Nun kommt zum gesellschaftlichen Elend zunehmend auch ein ökologisches Elend. Lebten die Menschen zu Reichs Lebzeiten noch in einer einigermaßen intakten Natur, so ist das ja heute nicht mehr der Fall. Und es wird auch nicht besser, eher schlimmer. Weil es innerlich nicht besser geworden ist. Weil, über dem Kern, dem wahren, verschütteten Wesen des Menschen (in Stars Wars, dass sie ja auf Reich bezieht, ist es Luke Skywalker, der sagt, es sei noch Gutes in seinem Vater), liegt die zweite Schicht:

"(Die zweite Schicht) ... das Freudsche ‚Unbewußte‘, in dem Sadismus, Habgier, Lüsternheit, Neid, Perversionen aller Art etc. in Schach gehalten werden, ohne jedoch das geringste an Kraft einzubüßen. Diese zweite Schicht ist das Kunstprodukt der sexualverneinenden Kultur und wird bewußt meist nur als gähnende innere Leere und Öde empfunden.

Ich bin manchmal regelrecht erschrocken, wenn ich meiner eigenen Dunkelheit begegne. Diese zweite Schicht ist es, die destruktiv wirkt. Wir haben den Hass in die Natur getragen, wirken destuktiv, statt aufbauend, Neid und Habgier bestimmen das Leben vieler Menschen, treiben sie an, und mit ihren Handlungen machen sie alles nur noch schlimmer. Lüsternheit und Perversionen wiederum zerstören die Liebe zwischen den Menschen.

Und um das alles zu verstecken, gibt es die dritte, die äußere Schicht:

An der Oberfläche trägt er die künstliche Maske der Selbstbeherrschung, der zwanghaft unechten Höflichkeit und der gemachten Sozialität.

Und genau das ist es, was so irritierend ist. Wenn man den Menschen begegnet, sind sie zumeist freundlich, hilfsbereit, höflich, intelligent... aber genau diese Masse aus vordergründig freundlichen, hilfsbereiten, höflichen und intelligenten Menschen ist es, die nun alles zunehmend kaputt macht. Das versteht man halt nur, wenn man weiss, dass eben viele destruktive Strukturen im Menschen wirken, weil er von Beginn an nicht sein darf, wie er sein möchte und wie ihn die Natur vorgesehen hat. Das darf doch in dieser Gesellschaft niemand. Und nur ein paar Leute, die entweder reich genug sind, oder sich nichts draus machen, leben relativ spontan und frei in ihren Impulsen. Der Rest wurde schon als Kleinkind zumeist verbogen, um später mal gut in diese kranke Gesellschaft zu passen.

Die Menschen sind in der Masse nicht böse, nicht destruktiv, nicht habgierig, lüstern und verlogen.

Sie dürfen nur einfach nicht so sein, wie sie gerne wären. Sie dürfen nicht das tun, was sie gerne tun würden, sie dürfen nicht den lieben, den sie gerne lieben würden, nicht das denken, was sie gerne denken würden, die führen ein falsches Leben. Eben weil schon die Eltern und Großeltern ein falsches Leben führten. Und die davor auch... irgendwann ging das mal los..

Nur muss es ja nicht so weitergehen.

Das, was wir so allgemeinhin tun: es ist FALSCH!

Es ruiniert die Natur, das Miteinander, die Liebesfähigkeit.

Für was?

Reich wusste, dass es viel schwerer ist, sowas zuheilen, als Prävention zu betreiben. Und auch Maaz hat das erkannt und spricht vom traurigen I - Punkt einer tragischen Entwicklung, wenn er Bezug nimmt auf die DDRifizierung der BRD hinsichtlich der frühkindlichen Betreuung.

Und Sven Rohark, ein Rohkostfreund von mir, sagte einmal sinngemäß, nachdem wir eine Schule besichtigt hatten: Muss man sich vorstellen, die, die 10 Jahre und mehr in so einem Betonbunker verbracht haben, die sollen dann Verantwortung für diese Welt übernehmen.

Die Vorstellung ist so grotesk, dass man lachen muss. Diese jungen Menschen, die da rauskommen, die können diese Welt nicht erhalten. Sie wurden ja in den wichtigen Lebensphasen davon entfremdet. Die zunehmende Digitalisierung, Verstädterung und die Helikoptereltern machen es auch nicht besser.

Seit drei Wochen fliegt ein kleiner Bläuling hier im Garten herum.

Wenn ich das sehe, fühle ich mich gesegnet.

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03.06.2018 00:45

Facebookperlen

Gerade bei FB gefunden:

Ich empfinde Großstädte als Vorhöfe zur Hölle. Überall klagende Babys, von Leid gezeichnete Untote, hassversprühende Dämonen, Ader-gefrierende Kälte und rücksichtslos programmierte Systeme. Verseuchtes Wasser, giftige Luft, schleichendes Gift in jedem Laden. Und dafür brauch ich nichtmal raus zu gehen, das Programm bekommt man 24/7 direkt ans Betongefängnis geliefert.
Hab vll 1-2x einen fröhlichen Menschen hier erlebt.

Das entbehrt nicht einer gewissen Poesie.

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02.06.2018 22:02

Als ob es bei uns anders ist

Wir zeigen mal wieder mit dem moralischen Zeigefinger auf andere:

www.heise.de/tp/features/Indien-Tote-fuer-mehr-Wirtschaftswachstum-4060325.html

Um was gehts?

12 erschossene Demonstranten bei Protesten gegen Umweltverschmutzungen im südindischen Bundestaat Tamil Nadu zeigen, was Indiens Mächtige antreibt: Wirtschaftswachstum um jeden Preis.

Der Text ist recht interessant und wirft einen Blick auf die Zustände in Indien.

Um den Grund für die Auswanderung zu verstehen, reicht ein Blick in den Dunst über der Hauptstadt Delhi: Im Herbst und Winter herrschen Feinstaubwerte bis zu 1000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Gemessen werden dabei Partikel der Größe PM 2,5, die nicht größer als 2,5 Mikrometer im Durchmesser sind. Der Grenzwert der WHO liegt bei 10 Mikrogramm. Selbst im Sommer, bei geringen Feinstaubwerten, bestehen Gesundheitsgefahren. Die Partikel sind dann durch die erhöhte UV-Strahlung so klein, dass nicht einmal mehr die Lungen- und Nasenhaare den größten Teil der Partikel wegfiltern können.

Jedes Jahr sterben etwa 2,5 Millionen Menschen in Indien an der Folgen von Luftverschmutzung - dazu sind alle großen indischen Flüsse schwer belastet, viele gelten als biologisch tot. Das sind die "Kleinigkeiten", mit denen Zeitungsleser der Wirtschaftsseiten (wie etwa des "Aktienchecks") nicht belästigt werden. Dort wird den Lesern euphorisch gerufen: Enormes Wachstumspotenzial in Indien!

In Anbetracht all dessen überraschen die Schlussfolgerungen nicht, die die Verantwortlichen des Vedanta-Konzerns aus den Vorfällen um die 12 Toten Demonstranten in Thoothukudi gezogen haben: Sie haben angekündigt, die Produktion der Sterlite-Kupferschmelze zu verdoppeln.

Wachstum um jeden Preis. Hier haben wir dieses Jahr 50% Ernteausfall beim Weizen Nun hält sich mein Bedauern bei solchen "Grundnahrungsmitteln" eher in Grenzen, aber es ist eben ein Symptom, dass hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Aber die ganzen Wirtschaftsfuzzis haben keine andere Idee mehr, außer Wachstum, Wachstum, Wachstum. Das hat sich da so eingeschliffen...

Ich sehe das im Grunde so: neue Ideen, Weiterentwicklung, Wachstum an sich sind ja nicht schlecht! Ich will auch nicht mehr leben wie 1725. Aber man muss doch irgendwann mal merken, dass es absolut keinen Sinn macht, wenn man dabei das Gute und Wertvolle, wie eben Boden, Wasser, Klima und Luft versaut. Was ist das denn für eine Weiterentwicklung? Das sind ja dann eher Rückschritte!

Mir ist den Tag noch so ein Gedanke gekommen: wieviel kann man eigentlich mit Konsum zukleben?

Ich glaube wirklich, dass die Menschen schon lange angesichts der Zustände auf der Straße wären, wenn man das latente Unwohlsein nicht ständig mit Konsum beruhigen könnte. Was ist, wenn es irgendwann keine Möglichkeit mehr gibt, seine unguten Gefühle mit Konsum zu beruhigen?

Betrifft ja den Rohköstler, der aus der Kochkost kommt, genauso. Da funktioniert das "wegessen" ja auch nicht mehr so gut. Das deckeln, dass dämpfen (!!!) der Emotionen und Gefühle.

Das ganze System fusst auf Konsum. Im Grunde fusst die ganze Natur auf Konsum. Einer frisst den anderen. Produktion und Konsumtion als ewiger Kreislauf. Nur hält es sich hier die Waage, bildet eine natürliche Harmonie, pendelt sich so ein, dass alles in einer wundervoll eingerichteten Ordnung erscheint.

Ist der Mensch wirklich nur auf der Welt, um Konsument zu sein? Um zu konsumieren, zu kaufen, zu produzieren, zu fressen, zu saufen, zu shoppen?

Auch der Mensch hat immer auch aus dieser Natur heraus konsumiert. Erst als Jäger und Sammler. Später als Fischer, Ackerbauer und Viehzüchter. Aber auf all diesen Stufen der Entwicklung (oder Verwicklung? Verwickeln wir uns immer mehr in etwas?) war der Konsum nicht das Wichtigste. Klar, essen und trinken hat schon immer Spaß gemacht, aber es war nie das Wichtigste, das Sinngebende. Alleine wenn ich an meine Großeltern denke, zwei Generationen zurück, schon da gab es ganz andere sinnstiftende Inhalte.

Ich frage mich gerade, ob dieses Wirtschaftssystem die Menschen nicht regelrecht entwürdigt und degradiert.

Wenn es nur noch darum geht, mehr Wachstum zu generieren, egal was es kostet, dann ist da die Grenze zum Krankhaften überschritten.

Aber wahrscheinlich ist es eben auch so leicht, da abzurutschen, weil es keine wirklichen Grenzen gíbt.

Hat was von Händewaschen. Es gibt ein gesundes Maß, sich die Hände zu waschen. Wäschst man sich zu wenig, kann man sich und andere mit irgendwas infizieren. Gerade wenn man in entsprechenden Umgebungen arbeitet. Als Arzt oder wo auch immer man mit sowas zu tun hat. Oder auch, wenn man gerade Schweine ausgemistet hat, da macht es auch Sinn, sich mal die Hände zu waschen, dito nach dem Arschabwischen. lol

So ein Verhalten ist also durchaus gesund und gewinnbringend und bringt einen Vorteil zum gänzlichen Verzicht.

Dito Handel und Wandel. Das ist bis zu einem gewissen Punkt gewinnbringend und hat enorme Vorteile. Deswegen wurde es ja schon immer gemacht. Und über den Handel und den Tausch gab es dann auch die menschlichen Kontakte, den Austausch, die Begegnung.

Aber wo ist dann die Grenze zum Krankhaften? Es gibt ja Menschen, die unter einem Waschzwang leiden. Wo also etwas krankhafte Ausprägungen bekommt. Wo es ein Zwang wird, der wohl aus einer Angst geboren ist, die wiederum entsteht, weil man das Gefühl hat, man hat einfach nicht alle Informationen, um etwas richtig bewerten und einschätzen zu können. Beim Waschzwang fehlt eben schlussendlich die Information, ob man da (die eingebildeten und unsichtbaren) Bakterien auf der Hand hat und was die Ausrichten können.

Angst verschwindet sofort, wenn man alle Infos hat, die es braucht, um etwas zu bewerten und einordnen zu können. Hat man nicht alle Infos, oder hat man das Gefühl, nicht alle Infos zu haben, entsteht Angst. Wenn man also wüsste, was da sitzt, wenn man es sehen würde und wenn man wüsste, was die potentiell anrichten können und wenn man auch noch wüsste, wie das Immunsystem damit umgeht, dann würde man erkennen, dass man keine Sorge haben brächte und schon verschwindet die Angst und weicht eher einer interessierten Neugierde.

Wo also entsteht dieser krankhafte Wachstums- und somit Konsumzwang?

Und spielen die Medien da eine Rolle?

Mir wird gerade bewusst, dass Konsumzwang und Angst wahrscheinlich eng zusammengehören. Gerald Hüther sagte einmal: Wer glücklich ist, konsumiert nicht.

Wenn ich mich recht erinnere, dann ist Angst etwas, was seit mindestens 70 Jahren permanent über unseren Köpfen schwebt und von den Medien immer wieder, tagein, tagaus, unters Volk gebracht wird. Erst der kalte Krieg mit der permanenten Bedrohung eines nuklearen Infernos, dann Krankheiten wie AIDS und Ebola, Schweinegrippe und SARS, dann Angst vor dem Sozialen Abstieg, jetzt Angst vor Terroristen.

Wenn man sich die Zentren des Kapitalismus anschaut, dann sind es die Gebiete, wo man die meisten Medien findet und wo die meiste Angst verbreitet wird... und zwar als Dauerbeschallung.

Die Rente reicht nicht. Krebs kann jeder kriegen. Männer ab 40 - Herzinfarktriskio. Der Russe steht wieder vor der Tür. Arbeitslosigkeit und dann Hartz4. Gifte im Wasser. Resistente Bakterien in Seen und Flüssen. Migration aus archaischen Kulturen. Messerstechereien. Terrorismus. Der Chinese will alles beherrschen ... usw usw...

Tagein, tagaus wird Angst verbreitet.

Im TV laufen permanent Krimis. Mord, Totschlag, finstere Musik. 

Ich frage mich gerade, ob das eine Art Peitsche ist, um die Menschen ewig zum Konsumieren anzuhalten? Ist es quasi absolut notwendig, dass Gesellschaften, die ein System etablieren, welches auf permanent steigenden Konsum basiert, auch eine Art Angstpeitsche benötigen, um die Menschen über für mich noch nicht ganz klare Mechanismen zum ständigen Konsumieren anzuhalten?

Zerstörung der natürlichen Dopaminausschüttung vielleicht. Ständige Angst = verminderte Dopaminausschüttung = Bedarf nach Glücksgefühlen = Shoppen? Dann kurzer Dopaminkick, dann wieder Angst, Kreislauf beginnt von vorne?

Was wenn es viel weniger Medieninhalte gäbe, die Angst machen? Würde dann auch der Konsum langfristig zurückgehen?

Wenn ja, dann erschafft sich das System natürlich seinen eigenen Niedergang und wäre quasi gezwungen, wieder neu Angst zu verbreiten, um sich selber zu erhalten.

Kommt es also zu diesem krankhaften Shoppingzwang (manche Menschen haben Häuser mit acht Badezimmern, manche haben Schränke voller Klamotten, dutzende Paar Schuhe, 30% und mehr sind übergewichtig, konsumieren also weit mehr, als dass sie benötigen, manche sitzen Stunden vor dem Fernseher und konsumieren diesen Kram usw usw...), weil das permanente Angstmachen langfristig zu mehr Konsum führt?

Was für herrliche Forschungsmöglichkeiten!

Ha!

Gerade mal gedacht, ok, vielleicht hat da schon wer geforscht... und siehe da: www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.die-wichtigsten-trends-warum-angst-den-konsum-antreibt.6b2cf686-a90f-4c1a-839b-e87ea0f2f805.html

Angst treibt also den Konsum tatsächlich an. Zumindest teilweise.

Na ja, dann wäre natürlich die Frage, ob dann eine Gesellschaft, die vollumfänglich vom reibungslosen Verlauf der Megamaschine abhängt, nicht auch dauernd etwas erschafft, wovor man wirklich auch Angst haben sollte?!

Ich habe für mich erkannt, dass viele "Verschwörungstheorien" sich im Grunde aus dem System heraus erklären lassen. Einfach wenn man sich die Frage stellt, was alles zu mehr Wachstum führt. Und wenn auch die Angst zu mehr Wachstum führt, dann braucht es keine dunklen Mächte, die uns Angst machen, weil wir so besser kontrollierbar sind, sondern wir selbst erzeugen immer wieder diese Angst, eben weil jeder mittlerweile vom reibungslosen Funktionieren der Megamaschine abhängt. Stottert die irgendwo, gibt es Massenarbeitslosigkeit. Und Konsum treibt diese Maschine an und wenn die Angst zu mehr Konsum führt, tja, dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn permanent Angst verbreitet und schlimmer noch, permanent auch Situationen erschaffen werden, die tatsächlich beängstigend sind.

Wilhelm Reich erkannte, dass die Menschen auch der Motor der Entwicklung sind.

Kalter Krieg damals, Ozonloch in den 80ern, AIDS in den 90ern, Klimawandel, nukleare Bedrohung, multiresistente Bakterien usw heute ...

Das ist irgendwie ein Teufelskreis: der Zwang zum Wachstum erschafft riesige Probleme und Verwerfungen, die dann wieder dazu dienen, Ängste zu schüren, die dann wieder den Kosnum antreiben, was zu noch größeren Problemen führt.

Ich halte den Kapitalismus ja mittlerweile für maximal zerstörerisch.

Das geht richtig tief rein.

Früher sind wir als Kinder alleine in Wald und Wiese groß geworden, heute dürfen die Kids nicht mal mehr alleine auf den Spielplatz im Dorf, jemand könnte sie ja wegfangen. Woher haben die alle solche Ideen? Wann ist denn hier mal sowas passiert? Das kommt alles aus den Medien.

Und statt Wald, Wiese und Fussballplatz (da könnten ja Zecken lauern) gibt es dann halt ab und an eine Shoppingtour, um wenigstens so den genetisch programmierten notwendigen Dopaminkick zu bekommen.

Also die Angst hat sich da so tief in die Gesellschaft reingefressen, dass sie schon zerstörerisch wird. Angst per se ist nicht besonders schlimm. Hilft beim Überleben. Aber auch hier: es wird langsam krankhaft.

Aber solange es eben konsumfördernd ist, wird es eben bis ins Groteske weitergetrieben.

Weil ALLE abhängig davon sind, dass die Maschine weiter läuft.

Für mich sind solche Blogbeiträge schon fast eine Läuterung, weil ich dann weiß, dass alles noch Schlimmer kommen muss, bevor es wieder besser wird.

Und das ist das Positive an der ganzen Sache!

:-D

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01.06.2018 12:23

Destruktive Natur

Gerade bei Wetteronline gefunden: www.wetteronline.de/wetterticker?postId=post_201806015475614

Also wie gesagt, Unwetter gab es auch früher, aber anscheinend werden sie häufiger und destruktiver.

Seit 17 Jahren gibt es in Deutschland ein dichtes Netz von 1000 Wetterstationen und die entsprechenden, aufsummierten Radardaten. Für diesen Zeitraum können wir die Frage also beantworten. Die Auswertung bestätigt den Eindruck: Ja, es ist tatsächlich so. Seit 2000/2001 gibt es eine signifikante Zunahme von Starkregen in Deutschland.

www.welt.de/vermischtes/article176806147/Starkregen-und-Gewitter-sind-heute-heftiger-als-frueher-DWD-Meteorologe.html

Und an anderen Stellen bleibt es trocken.

Das Gefühl, dass das Wetter regelrecht erstarrt, hat anscheinend folgenden Hintergrund:

Ein Beispiel ist der Zusammenhang zwischen schmelzendem arktischen Eis und Hitzewellen in Europa, wie eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung 2015 ergab. Besonders betroffen von der Klimaerwärmung ist die Arktis. Dort schrumpft wegen der weltweiten Erwärmung derzeit das arktische Meereis wesentlich schneller als durchschnittlich.  Die eisfreie dunkle Meeresoberfläche strahlt aber weniger Sonnenlicht ins All zurück als es das weiße Eis tun würde. Die Folge: Wasser und Luft erwärmen sich. Dadurch verringert sich der Temperatur-Unterschied zwischen der kalten Polarregion und dem wärmeren Rest der Nordhalbkugel. Der Temperatur-Unterschied treibt wiederum Luftströme in mehreren Kilometern Höhe an, die Jetstreams.

"Die Hitze-Extreme nehmen nicht einfach nur deshalb zu, weil wir den Planeten erwärmen, sondern weil der Klimawandel zusätzlich Luftströme stört, die wichtig sind für die Entstehung unseres Wetters. Die verringerten täglichen Schwankungen, die wir beobachten, führen zu länger anhaltenden Wetterlagen. Und diese lassen Extreme entstehen, die sich über Wochen erstrecken."

Dim Coumou, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung

www.br.de/themen/wissen/wetter-extremwetter-klimawandel-100.html

Lernt der Mensch draus?

Der Ausstoß an Treibhausgasen muss verringert werden, um den Klimawandel aufzuhalten. Doch statt weniger blasen wir immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre. Wieder ist ein neuer CO2-Höchststand erreicht.

Allen wissenschaftlichen Warnungen und politischen Willenserklärungen zum Trotz setzt sich der Anstieg der Konzentration an Treibhausgasen in unserer Atmosphäre ungebremst fort. Zum ersten Mal ist der Anteil an Kohlendioxid im September 2016 nicht unter 400 ppm (parts per million: Teilchen pro eine Million Teilchen) gesunken. Das haben Forscher am Mauna Loa Observatorium und des Global Greenhouse Gas Reference Networks gemessen.

www.br.de/klimawandel/co2-emissionen-steigende-kohlendioxid-100.html

Na ja, Ökologie und Ökonomie passen eben nicht zusammen. Alles Wirtschaftswachstum und aller Wohlstand basiert auf der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Das ist eine ganz einfache Wahrheit. Und da man keinen Hauch einer anderen Idee hat, wie man es anders machen könnte, wird eben so weitergemacht.

Interessant ist folgendes:

Während in Spanien die Emissionen aufgrund der Wirtschaftskrise schrumpften, stieg in Deutschland der CO2-Austoß.

Muss man sich klarmachen: entweder Wohlstand, schickes Auto, großes Haus, Energieverbrauch, Arbeitsplätze in der Industrie, Bauboom, Aufschwund, Einkommen... oder intaktes Klima.

Sowie die Wirtschaft schrumpft, gibt es Arbeitslosigkeit, Armut, Pleiten, eine abwärtsführende Spirale. Siehe Griechenland. Aber auch weniger CO2 Ausstoß. Geht es allen gut, sprich gibt es Wirtschaftswachstum, leidet das Klima.

Ergo: Ökonomie und Ökologie passen derzeit einfach nicht zusammen. Entweder oder, statt sowohl als auch.

Im Grunde müsste man die Weltbevölkerung auf einer erträglichen Stufe stabilisieren, Bildung etablieren, dann auf eine gartenkulturbasierte Ernährung umstellen, Fruchtwälder anlegen, Nusswälder dito. Das sind solche gigantischen Aufgaben. Der Landwirt Paul Kaiser, den ich hier im Blog schon öfters erwähnt hatte, hat ja mal in Gambia gelebt und dort mit Wissen und Tatkraft mehr Ertrag gehabt bei gleichzeitig viel geringerem Wasserverbrauch als die Einheimischen. Solche Projekte müsste man flächendeckend nach vorne bringen.

Viele Probleme sind ja auch hausgemacht. Wüstenbildung zum Beispiel. Das hat auch viel mit nicht angepasste Viehherden zutun, mit dem Abholzen von Wäldern usw usw... so hat man es Jahrtausende gemacht, aber nun funktioniert es eben durch die Zunahme der Rinderherden nicht mehr.

Nun kann man eben nicht einfach hingehen und den Leuten das vorschreiben. Hier braucht es ganz sensible Rangehensweisen. Man muss Rückschläge verkraften können und dennoch bereit sein, weiter zu machen. Ich habe das ja hier erlebt, wie lange es dauert, bis sich altes Denken ändert. Aber wenn Erfolge da sind, dann überzeugt das auch.

Statt dessen geben wir weltweit Billiarden für Rüstung aus.

Na ja, es hat eben immer alles mit dem Bewusstsein zu tun. Und das ist eben noch nicht so weit.

Ich halte sogar die ganzen Ökoprojekte, die es so gibt, für Alibimaßnahmen. Es wird ja schon Geld ausgegeben, um bestimmte Sachen zu schützen und erhalten oder gar wiederherzustellen. Aber das sind aus meiner Sicht eher Spielereien. An die wirklichen Ursachen traut man sich nicht ran. Eben weil man kein Konzept hat, was man statt Kapitalismus zu betreiben, tun könnte. Das weiß man nicht. Und wie man da hinkommt, weiß man schonmal garnicht.

Wie muss man ein System umstellen, sodass es nachhaltig wird und für alle gedeihlich?

Ich glaube fast, weil die Politik vor dieser Aufgabe erlahmt und entmutigt zurückschreckt, bleiben sie bei dem, was sie haben. Weiter so! Und die Bevölkerung wird zwar unruhig, kann aber mit Konsum noch beruhigt werden. Wetterkapriolen? Supermärkte sind voll und das aufkommende ungute Gefühl kann man sehr gut mit Konsum unterdrücken und für die, die keine Kohle haben, gibt es immernoch Glotze, Computerspiele und Pornos.

Und so macht man eben, aus Mut und Hoffnungslosigkeit weiter, statt Neues anzupacken.

Genau das fordert der Maaz ja so händeringend: eine breite Diskussion darüber, wie wir anders weiterleben können, denn wenn wir so weiter machen, kann es nur schlimmer werden.

Wo man hinschaut, es wird im Grunde überall genau das Gegenteil von dem getan, was wir machen müssten.

Statt ein neues, nachhalitges Geldsystem zu etablieren, pumpen wir Billionenn in den Erhalt des aktuellen.

Statt die Dörfer und damit die kleinen Gemeinschaften zu stärken, wachsen die Städte wie Metastasen in die Landschaft.

Statt den Kindern ihre Kreativität zu lassen, rauben wir sie und sperren sie in Schulen, wo sie genormt werden.

Statt das die Bevölkerung schrumpft, wird sie künstlich über Migration aufgeblasen, nur um weiter Wachstum zu generieren.

Statt das die Menschen wieder lernen, naturgemäß zu gärtnern, werden sie in Büros gestopft, wo sie sinnlose Arbeiten machen müssen, um zu überleben.

Satt das wir den Stromverbrauch reduzieren, brauchen wir auch bei den erneuerbaren Energien Wachstumsmärkte.

Wo man hinschaut...

Ich tröste mich mit Laotse:

In des Übels Übertreibung, liegt des Übels Heilung!

So, Wetter ist wieder schön.

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01.06.2018 11:10

Verbotene Früchte

So ein Scheisswetter. Regnet doch mal wieder. 3 mm kamen runter. Besser als nichts. Hat sich auch merklich abgekühlt. Und da sind wir auch gleich beim Thema.

2013 war ein österreichisches Pärchen auf dem Sommertreffen in Frankreich. Sie haben sich später einen Namen in der spirituellen Szene gemacht. Videos gedreht, Onlinekongresse, so diese Schiene. Waren auch immer mehr oder weniger auf dem Rohkostweg, aber eben vegan. Vor zwei Jahren hatte ich dann mal mit ihr über Facebook kommuniziert und sie sagte, dass sie jetzt mehr Richtung Instincto gehen wollen. Ja, passt eh, war meine Antwort. Danach haben wir uns nicht wieder gesprochen. Und heute hat er gepostet, wie er frischen Fisch isst und wie sensationell das sei und dass er nach 21 Jahren Vegetarismus und Veganismus nun so zufrieden ist wie schonlange nicht mehr.

Ja, auch hier: passt eh! Willkommen im Club!

So solls ja sein und für alle, die schon länger dabei sind, nachvollziehbar und im Grunde nichts Besonderes. So läufts eben in der Natur.

Aber natürlich hat er damit in ein Wespennest gestochen. Seine ganzen vegan-spirituellen Facebookfreunde entfachen da gerade einen Shitstorm erster Kajüte.

Ich meine, das ist ja auch ein Drama. Da sitzt man zusammen im Boot und leidet, kreist dauernd ums Fleisch und redet ellenlang über die beste Art, B12 zu supplemieren und dann wagt es einer zu sagen, ach scheiss drauf, ich probier da mal die verbotene Frucht und dann gehen dem wirklich die Augen auf!

Da fühlen sich die Mitstreiter natürlich betrogen und vertreiben ihn aus dem Paradies. Sprich aus der Gemeinschaft. Die Wahrheit kann eben wirklich auch einsam machen und zu Problemen führen.

Er selber siehts aber gelassen.

Ich habe ja auch 15 Jahre lang mal versucht, die natürliche Ernährung auch den Veganern näher zu bringen. Aber umsonst. Es hat mir viel gebracht, weil ich eben auch sehr viel gelernt habe. Über das, was ich mache, aber auch, wie Veganer ticken und welche intellektuellen Kopfstände sie machen, um zu "beweisen", das vegan nun das Beste ist. Aber auch nicht mehr.

In solchen Diskussionen war ich aber immer der Aussenseiter, der Omega, der, den man am liebsten zum Schweigen bringt, weil er etwas anspricht, was man tief drinnen selber so fühlt, aber (noch) nicht wahr haben will. Im Grunde der Teufel, der mich vom richtigen Weg abbringen will. Das hat mehr oder weniger keinen großen Schaden angerichtet, ich wurde regelmäßig exorziert, mit veganem Weihwasser bekämpft und fertig wars, aber wenn da ein langjähriger Veganer quasi zum Verräter wird und auch noch sagt, er ist so zufrieden wie schon lange nicht, na dann ist das schon eine andere Kategorie. Der kriegt dann den geballten Zorn Gottes ab!

Da wird entfreundet, geschimpft, beleidigt... im Grunde wird er gerade gekreuzigt, aber gut, gibt auch Zuspruch, aber zumeist von Menschen, die es eh nicht so eng sehen.

Also ich habe mal bei mir geschaut, wie es ich sehe, wenn Leute, die ich kenne, nicht mehr roh sind. Und da spüre ich eigentlich nur ein großes Bedauern. Weil sie nun nicht mehr in dieser paradisischen Matrix sind. Wir leben ja immer in einer Matrix, die Frage ist nur, welche wir uns erschaffen. Und dass wir uns bewusst sind, dass wir in einer Matrix leben. Und ich spüre ein Bedauern, weil ich weiss, dass sich nun die Wege wieder trennen werden. Das ist eben so ein energetisches Ding. Gleich und Gleich gesellt sich gerne und wenn sich die Energien dann verändern, geht es zumeist wieder auseinander.

Und so wird wohl auch der Thomas merken, wie sich die Gefolgschaft verringert und wie er nun zum Omega gemacht wird. An den tierischen Produkten scheiden sich eben die Geister. Und die Masse an Roh-Veganern ist einfach noch nicht bereit, über diese Hürde zu springen. Noch werden die Omegas nicht integriert und es wird die Wahrheit, die sich verkörpern, bekämpft und abgewehrt.

Es braucht eben alles seine Zeit.

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31.05.2018 21:15

Wir haben es ruiniert

Wäre ich ein Indianer, würde ich sagen, Muttere Erde ist wütend. Wäre ich ein Druide, würde ich sagen, der Lebensbaum verdorrt, da die Muttergöttin traurig über die Menschen ist. Wäre ich ein Schamane, würde ich im Drogenrausch sehen, die die Lebensgeister aus der Harmonie geraten sind. Wäre ich ein chinesischer Taoist, würde ich sagen, dass das Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde gestört ist, weil wir das Tao nicht beachtet haben. Und wäre ich ein Orgonaut, würde ich sagen, wir haben eine bioenergetisch destruktive Situation.

Da ich aber das alles nicht bin, sagen einfach: wir haben das Klima total abgefuckt. Ruiniert. Versaut. Hingeritten. Kaputt gemacht.

Was wir dieses Jahr erleben, ist im Grunde das Gegenteil von aufbauend, belebend, erfrischend, energetisierend. Wir erleben Destruktion. Hätte ich die Macht, das Wetter als Waffe einzusetzen, würde ich es genau so machen. Erst lange heiss und trocken und dann destruktive Extremereignisse, die mehr Schaden anrichten, als das sie nutzen.

Was mir bei der ganzen Klimatologie fehlt, ist wirklich die bioenergetische Betrachtung, die Wilhelm Reich am Ende seiner Forschungen den Blick in den Himmel richten ließ.

Wenn man das Wettergeschehen der letzten Jahre genauer analysiert, dann kann man wirklich feststellen, dass das Wetter destruktiver wird. Wie ich schon schrieb, wir sind und waren ja hier in Mitteleuropa gesegnet mit dem Wetter. Klar, etwas wärmer und etwas weniger Regen wären schon gut gewesen, aber grundsätzlich hat es gepasst. Und wer besseres Wetter wollte, der fuhr eben mal nach Spanien oder nach Italien im Sommer.

Bioenergetisch betrachtet war das Wetter hier oben im Norden rau, aber auch fließend und belebend. Von Westen kamen regelmäßige Regenfronten, im Sommer gab es Gewitter, die wie Duschen das Land belebten, die Luft reinigten und die Natur vitalisierten.

Man wusste nie, wie das Wetter wird, weil alles floß.

Und so kommt es, das hier Buchenwälder wachsen, Eichenwälder und ein Haufen anderer Waldtypen. Eben weil die aufbauenden, die konstruktiven Kräfte in der Natur bestimmend waren. Klar, es gab Dürren, es gab Regenperioden, es gab kalte Winter und heftige Gewitter. Gab es alles. Aber unterm Strich haben die belebenden, die aufbauenden, die energetisierenden Kräfte immer wieder dafür gesorgt, dass die Wälder weiter wachsen konnten und nicht vertrockneten.

Das scheint irgendwie vorbei zu sein, oder abzunehmen.

Statt dessen scheinen die destruktiven Kräfte zuzunehmen. Lange Hitzeperioden, anhaltende Trockenheit mit gravierenden Absterbeprozessen, dann wieder Starkregenereignisse wie heuer in vielen Gegenden mit Überflutungen, Unterspülungen und Erdrutschen. Oder zunehmend heftigere Stürme oder sogar Tornados. Etwas, was die Menschen hier bisher garnicht kannten.

Es scheint, als handelt es sich auch hier wieder um eine funktionelle Identität zwischen individuellem Organismus, sozialem Organismus und dem Organismus Erde. Je höher der Grad  der energetischen Erstarrung, um so heftiger die gewaltsamen Explosionen und Eruptionen der aufgestauten Energien. Ist also die in den letzten Jahrzehnten weltweit gewachsene Zahl und Heftigkeit der Unwetter eine bioenergetische Reaktion des Organismus Erde auf die ihm zunehmend widerfahrende energetische Erstarrung und damit Folge der durch Atomkraft und Elektrosmog, aber auch durch wachsende Schadstoffbelastung und Vergiftung verursachte bioenergetische Erkrankung der Erde?"

Bernd Senf: Die Wiederentdeckung des Lebendigen, 1996, S. 132

Es gibt auch komplett neue Wolken!

Hier gab es im letzten Jahr folgende Wolkenformationen zu sehen:

Da haben selbst Rentner erstaunt zum Himmel empor geschaut und gemeinte, das sie sowas noch nie gesehen hätten.

Wie es scheint, nehmen die destruktiven Erscheinungen zu. Aber wenn es nur das wäre! Auch scheinen die Absterbeprozesse zuzunehmen.

Und das zeigt auch folgender Artikel: www.swr.de/marktcheck/welt-wuesten-tag-auch-in-europa-breiten-sich-wuesten-aus/-/id=100834/did=19726166/nid=100834/1ak6wgs/index.html

Auch in Europa breiten sich Wüsten aus

Die Tabernas hat es mit ihren 280 Quadratkilometern zwar noch nicht ins Topranking der weltweit größten Wüsten geschafft, aber das soll nicht darüber hinweg täuschen, dass sie wächst. Und sie ist nicht allein: Mit der Bardena Reales hat Spanien im Norden des Landes auch noch eine 415 Quadratkilometer große Halbwüste, in der auch nicht mehr allzu viel wächst.

Wüsten sind die abgestorbenen Glieder der Erde. Da überleben nur noch die hartgesottesten Kreaturen. Und die Wüsten nehmen weltweit zu. Sprich: es sterben immer mehr ehemals lebendige und belebte Zonen ab. Und zwar in rasender Geschwindigkeit.

Aktuell gelten 20 Prozent der Böden in Spanien als verwüstet und jedes Jahr droht ein weiteres Prozent dazu zu kommen. Das klingt nicht dramatisch, aber damit geht jedes Jahr wertvolles Ackerland verloren. Wüstenbildung bedeutet zunächst, dass die Fruchtbarkeit der Böden nachlässt, es also immer schwerer wird, dort im großem Stil Lebensmittel zu produzieren.

Also ich finde ein Prozent schon dramatisch! Muss man sich klarmachen: innerhalb eines Menschenlebens ist dann ganz Spanien eine Wüste. Im Paradies geboren, in einer toten Landschaft gestorben. Alles erlebt und zwar innerhalb eines Menschenlebens. Ich finde das mehr als dramatisch.

Der Klimawandel wird die Sache weiter verschärfen - vor allem in den armen Regionen der Welt. Jedes Jahr greifen sich die Wüsten weltweit rund zwölf Millionen Hektar Ackerland - das ist die gesamte landwirtschaftliche Fläche Deutschlands.

Jedes Jahr kann ein Gebiet so groß wie die landwirtschaftliche Fläche Deutschlands das Leben nicht mehr erhalten und stirbt ab. Weil das Klima destruktiver wird. Heißer, trockener, dazu unregelmäßigere Niederschläge.

Man muss es eben wirklich verstehen: es braucht unbedingt das lebendige Fließen. Im eigenen Körper, im sozialen Körper (auch da fließen die Energien) und eben auch in der Atmossphäre. Nur wenn es fließt, dann wird alles wie es soll energetisiert und belebt. Ertarrt es, wird der Energiefluss blockiert, kommt es beim Menschen zum Gefühlsstau, im sozialen Gefüge zu verwerfungen und Spaltungen und in der Atmossphäre kommt es zu der Situation, die wir nun beobachten können.

Früher gingen hier die Gewitter wie Duschen drüber. Dito die Regenfronten vom Atlantik. Man konnte richtig beobachten, wie sie das Land, dass durch den Ackerbau eh schon vergewaltigt wurde, vitalisiert und energetisiert haben. 2016 dann kam kein einziges Gewitter vom Westen. Es haben sich einige aufgebaut, aber es gab keine energetisierende und belebende Entladung. Ich nannte es damals die impotente Atmossphäre. Die Spannung hat sich zwar aufgebaut, aber nicht entladen. Und brachte somit auch keinen Regen.

Heuer sehen wir hingegen, dass sich heftige Gewitter aufbauen, aber nicht wie gewohnt übers Land ziehen, sondern punktuell alles entladen, was sie haben, was dann zu destruktiven Erscheinungen wie Überschwemmungen, Erdrutschen, Unterspülungen etc führt.

Gerade eben stand in südwestlicher Richtung ein Gewitter für mehr als zwei Stunden am Horizont. Es stand einfach da und hat dort wo es stand, alles rausgehauen, statt zu ziehen und den belebenden Regen zu verteilen. Und so bekommen manche Gebiete nichts, und manche mehr als sie verkraften können.

1. Gewitter in südwestlicher Richtung gegen 19:00h.

2. Zwei Stunden später das gleiche Bild.

Da unten hat es dann entsprechend viel geregnet, wärend hier kaum was runter kam. Es hat zwar ein bisschen getrippelt, aber kaum der Rede wert.

Dazu passend (gerade zufällig gefunden):

Bioenergetische Funktionsstörungen entstehen dann, wenn die natürliche Pulsation bzw. Fluktuation der Orgonenergie im Organismus gestört wird. Ein Hintergrund kann beim Menschen in Blockierungen gegenüber den eigenen Emotionen liegen, die sich als »Charakterpanzer« bzw. »Körperpanzer« im Organismus verankern. Ein anderer Hintergrund kann in bestimmten Formen von Strahlenbelastung - vor allem durch Radioaktivität, aber auch durch Röntgenstrahlen u. a. - liegen. Eine Folge bioenergetischer Funktionsstörungen kann zum Beispiel darin bestehen, daß Teile des Organismus bioenergetisch und plasmatisch erstarren, während sich in anderen Bereichen die Energie zwischen den Panzerungen staut und zur Quelle neurotischer Angst bzw. funktioneller oder organischer Störungen wird. Die natürliche Selbstregulierung des Organismus wird dadurch in der Weise gestört, daß ein Energiestau Überfunktionen der betreffenden Organe bewirkt, während in den gepanzerten Bereichen Unterfunktionen entstehen.

Man könnte das aktuelle Wettergeschehen so interpretieren.

Überfunktion auf der einen Seite, Unterfunktion auf der anderen. Hitze und Trockenheit hier, Wassermassen dort.

Gestern habe ich dann bei Facebook zwei Beiträge gesehen, die sich sehr über das Wetter gefreut haben. Wenn es doch mal immer so wäre...

Und genau das, so meine Vermutung, denken viele Menschen. Und da wir Narzissten sind (Aussage Maaz), interessiert es uns auch nicht, wenn die Veränderung bei uns noch erträglich sind, woanders aber eben unerträglich werden, dass hier die Natur leidet und oft regelrecht blass und kranklich aussieht und die Bauern keine Erträge mehr haben.

Was kann ich schon tun? Nichts, also geniesse ich es.

(Jeder kann was tun, dass nur nebenbei).

2016 hatten wir dann im August eine extreme, laut Dürremonitör sogar aussergewöhnliche Dürre. Und hier konnte man die Absterbeprozesse der Natur beobachten. Die Welt war wie erstarrt. Tagein, tagaus Hitze, Sonne, blassblauer Himmel. Und diese Erstarrung ist eben das Gegenteil von dem belebenden Fließen, das aber eben ab und an eben mal Scheisswetter bedeutet.

Bernd Senf stellt hier www.berndsenf.de/pdf/IstDieErdeKrank.pdf regelrecht erschreckende Fragen:

Sind Wüsten vielleicht Ausdruck und Folge einer bioenergetischen Erkrankung des Organismus Erde? Sind sie gar die Tumoren bzw. Metastasen einer an Krebs erkrankten Erde? Und ist das Wachstum der Wüsten in den letzten Jahrzehnten, ihr Ausgreifen aus ihren bisherigen Kerngebieten in ihre jeweilige Peripherie, die Häufung von Dürrekatastrophen in bislang fruchtbaren Regionen, ist all das Ausdruck für eine bedrohlich fortschreitende Krebserkrankung der Erde?

Ich würde nicht von Krebs reden, sondern eben vom Absterben. Wie Gewebe, welches von der Blutzufuhr abgeschnitten ist. Aber ich bin nicht so tief eingestiegen ins Thema wie der Bernd.

In der Tat liegt vor dem Hintergrund der Reichschen Forschungen ein solcher Schluß nahe. Reich hatte schon in den fünfziger Jahren die Hypothese aufgestellt, daß die Wüsten möglicherweise entstanden seien als Folge einer tiefgreifenden lebensenergetischen Funktionsstörung der Atmosphäre. Während natürlicherweise die atmosphärische Lebensenergie in großräumigen Wirbeln und Wellenbewegungen die Erde umströmt und dabei Luft- und Wasserdampfmassen (Wolken) mit sich führt, wären die Wüstengebiete von derartigen Strömungen weitgehend abgeschnitten, weil die Lebensenergiehülle der Atmosphäre in diesen Gebieten erstarrt sei. Der periodische Durchfluß der Tiefdrucksysteme mit entsprechenden Niederschlägen und der Wechsel zwischen Tiefdruck- und Hochdrucksituationen mit entsprechend wechselnden Wetterlagen könne unter solchen Bedingungen nicht mehr stattfinden. Die langfristig ausbleibenden Niederschläge ließen nicht nur die Vegetation verdorren und absterben, sondern die erstarrte Lebensenergie (DOR) der Atmosphäre würde sogar die Struktur des Gesteins langfristig zerfallen lassen, ebenso wie die Struktur der Wolken.

Genau diese wechselnde Abfolge von Hoch- Tiefdruckgebieten ist gestört und es bilden sich zunehmend stationäre Situationen. Kein Fließen mehr, sondern Erstarrung und in weiterer Folge Absterbeprozesse. Und eben nicht nur auf dem Acker, auch bei den Wildpflanzen zu beobachten.

Aber die Menschen jubeln.

Endlich kein Scheisswetter mehr.

Und wie immer hat man die unversöhnlichen Gegensätze zwischen Klimawarnern und Klimaleugnern. Die einen rufen CO2 und die anderen, das hat damit nichts zu tun.

Und so werden die noch lange streiten und kaum jemand schaut auf die von Reich vorgetragenen Zusammenhänge.

Vielleicht hat es wirklich nichts mit dem CO2 zu tun, sondern wirklich mit Erstarrungen und Blockaden in der Atmossphäre ausgelöst durch ... tja.. was? Atomkraft? Handymasten?

Das wäre auf jeden Fall ein weiteres Feld, wo man forschen könnte...

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29.05.2018 23:52

Von einem Extrem ins Nächste

Wie erwartet: www.wetteronline.de/fotostrecken/2018-05-29-uw?galleryIndex=18&part=single

Es gibt ja viele verschiedene Arten von Regen. Nieselregen, Sprühregen, Dauerregen Eisregen, Schneeregen, Platzregen, Landregen, Gewitterguss ... im Deutschen gibt es wirklich eine Menge Wörte für Regen.

Heute will ich dem eine weitere Kategorie zu fügen: nutzloser Regen.

Heute hat es einen Millimeter Niederschlag gegeben. Ansonsten war es heiß (33°C und sonnig). Gegen Abend dann zweimal Gewittergrummeln in einer kleinen Wolke, dann 1mm Regen. Vollkommen nutzlos. Schlimmer noch, ein Ärgernis. Ich musste schnell die Tomaten unters Dach stellen, damit die nicht nass werden, war aber etwas zu langsam. Was hat der Regen also gebraucht? Ausser Arbeit und Beschäftigung? NICHTS. Ein absolut nutzloser Regenschauer. Niemand kann damit was anfangen. 1mm ist 1 Liter pro Quadratmeter. Und dieser Quadratmeter ist trocken wie in der Sahara, der eine Millimeter bewirkt praktisch nichts.

Das ist wie so ein Dreier im Lotto. Damit kann man im Grunde auch absolut nichts anfangen, ausser weiterspielen und weiter hoffen.

Aber genau betrachtet, sind das alles nur Spielereien. Entweder oder... entweder mal richtig ein warmer Regen, ober garnichts. Solche Spielereien machen nur Ärger, rauben Zeit und bringen nichts. Schlimmer noch: sie verstärken das Leiden. lol

Ansonsten muss man natürlich vorsichtig sein mit dem, was man erbittet. Siehe Wuppertal. Die dachten sicherlich auch, Mensch, es könnte mal regnen!

Aber genau das ist nun das neue Gleichgewicht: Zunahme der Extreme. Ich meine, 33, 34°C Ende Mai? Wie wird dann Juni, Juli, August und September?

Es ist ja nun wirklich abzusehen, dass die Extreme zunehmen und es trockener und heißer wird und dass dann die Starkregenereignisse mehr werden. Genau wie von seriösen Klimatologen vorhergesagt.

Im Grunde, hier fallen gerade hektarweise Getreideäcker aus, bräuchte es eine ganz andere Landwirtschaft als Antwort auf den Klimwandel. Nicht Soya, Wein und Hirse, sondern Gärten, Teiche, Obst - und Fruchtwälder, Walnusswälder, essbare Hecken. Sowas.

Landschaften, die wieder essbar sind und das Klima, den Boden und die Gewässer schützen und Ertragssicherheit durch Diversität bringen. Und es braucht Teiche und Tümpel, kleine Seen und Weiher, die Wasser speichern und aus denen Wasser verdunsten kann, was sich dann nachts als Tauf auf die Pflanzen legt.

Wir brauchen als Antwort auf dem Klimwandel ein ganz neues Denken, eine ganz neue Herangehensweise. Der Klimawandel ist ein Symptom der Krise. Ein Symptom der Krankheit. Und alles was uns dazu einfällt ist, neue Sachen anzubauen, die genauso nutzlos und ungeniessbar sind, wie der Schrott, der heute auf den Äckern vergammelt.

Westliche Zivilisation, was heisst das eigentlich?

Das heisst industrielle Landwirtschaft, die Menschen versorgt, die in langweiligen und nervtötenden Jobs gefangen sind, das heisst Autos, immer etwas größer als das Vorgängermodell, das heisst heimlich Drogen nehmen, das heisst nur ans Geld denken und das heisst vor allem die Illusion von Überfluss und Stabilität.

Ich mag die Vision einer Gartenkultur, wo Menschen regional die Lebensmittelproduktion wieder in die eigenen Hände nehmen, wo man sich über den Gartenzaun austauscht oder am Besten gleich gemeinschaftlich was bewirtschaftet, wo man angepasste regionale Sorten anbaut, wo man Teiche anlegt, um auch in den kommenden Extremjahren genug Wasser zu haben, wo man den Humus, den Kompost wieder als Grundlage für Fruchtbarkeit erkennt, wo Kinder und Eltern zusammen was erschaffen und miteinander und voneinander lernen, wo wieder Wiesen entstehen und Weiden und wo man dann merkt: Mensch, zuwas brauche ich noch das große Auto, den teuren Fernseher, den ganzen Firlefanz, wenn man Paradiese erschaffen kann?

In meiner Vision gibt es auch tausende Menschen, die als Heiler fungieren, damit endlich mal die ganzen Schadmeme und Blockaden gelöscht und gelöst werden.

Ich sehe da auch Kooperation, statt Konkurrenz, auch eigene Populationskontrolle und vernünftige Familienplanung. Und natürlich gibt es auch Ingenieure und andere Wissenschaftler, die aber als Anreiz wirklich die Verbesserung der Lebensumstände und das freie Forschen haben, statt wie heute eher gewinnorientiert zu arbeiten.

Natürlich brauchen wir auch Handwerker, Ärzte, Ingenieure, Künstler... in meiner Vision geht es nicht darum, zurück in die Anfänge von Ackerbau- und Viehzucht zu gehen, sondern in einer neuen, modernen, aber nachhaltigen und vernünftigen Gesellschaft zu leben, die aber statt öder Äcker Gärten als Lebensgrundlage haben.

Im Grunde braucht es dann wohl auch ein umlaufgesichertes Geld, es braucht entsprechende demokratische Strukturen, eine Konsensgesellschaft, "artegerechte" Schulen usw usw... aber natürlich sind das nur meine Spinnereien.

So wie die Menschen heute drauf sind, würden die Bäume vertrocknen, die Gärten verwildern und um den letzten Appel bei dem, der noch was hat, würden sie sich kloppen wie die Kettenhunde.

Der Klimawandel ist im Grunde das Symptom einer Krise des Bewusstseins. Und er kann eben nur gelöst werden, wenn sich das Bewusstsein wandelt / entwickelt. Ansonten wird das nicht gehen.

Wie gesagt, es wird ja nicht einfach nur heisser, nein wir haben die Harmonie verloren! Das harmonische Fließen, dass eben in den letzten 10.000 Jahren dafür sorgte, dass die Welt für die Menschen fast überall, mit entsprechenden Anpassungen an regionale Gegebenheiten, ein guter Platz zum Leben war. Zeitweise mal etwas wärmer, mal etwas kälter, aber doch so, dass es fast überall gut funktionierte.

Dann haben wir die Kohlenstoffe in der Erdkruste entdeckt, die dort als Kohle, Öl und Gas lagerten.

Wenn der Klimawandel aber wirklich so kommt, wie beschrieben, dann gute Nacht. Dann wird es gebietsweise so unerträglich werden, dass Menschen abwandern müssen.

Meine oben erwähnte Vision fußt ja schlichtweg auf meinem Bewusstseinswandel. Und der wurde auch durch viele Krisen erzwungen. Da kann man im Grunde sogar dankbar sein.

Nur weil ich schon als Baby nicht "artgerecht" gehalten wurde und später dann auch viel Mist erleben musste, bin ich zur Rohkost gekommen, habe dann Naturschutz studiert und arbeite jetzt als Planer und Gärtner in Personalunion.

Karl Marx, der genau vor 200 Jahren geboren wurde, hat ja festgestellt, dass die Menschen zunehmend von ihrer Arbeit entfremdet werden und dass eine immer größere Arbeitsteilung die Menschen vom Produkt ihrer Arbeit entfremdet. Da ist was dran. Schaut man sich heute die Strukturen an, dann ist kaum noch jemand von der Idee bis zum Produkt in allen Arbeitsschritten involviert. Man ist irgendwie eher ein kleines Rädchen im Getriebe. Jetzt habe ich eine Idee und setze sie um und am Ende futtere ich das, was da rauskommt, einfach auf. lol

Oder auch bei der Treffenorganisation war das super: einfach von Anfang bis Ende dabei sein und sich schlussendlich an dem erfreuen, wenn es die Leute gut finden und annehmen.

Und auch das ist Teil meiner Zukunftsvision: dass die Menschen wieder mehr ihre eigenen Arbeit zu schätzen lernen und sich nicht von ihr entfremdet fühlen.

Die Struktur, die uns in die Krise geführt hat und hey, schon wieder so eine elende Trockenheit und Hitze und es ist nicht mal Sommer (!!), wird uns da nicht raus führen.

Ich glaube auch, dass da die Vorwende-Ostdeutschen einen echten Beitrag leisten können. In meiner Vision geht es nicht mehr um Gewinnmaximierung, um Absatzmärkte, um Aktienkurse, sondern um Gemeinschaft. Vor allem dörfliche Gemeinschaften, aber natürlich auch städtische Gemeinschaften, regionale Gemeinschaften. Ich glaube, dass die Sozialisation in einer nicht-kapitalistischen Gesellschaftsform hier hilfreich ist, andere Wege zu denken und wir den Westdeutschen, die ja nun ALLE das kapitalistische System von der Wiege an kennen und so sozialisiert wurden, da etwas voraus haben.

Bei dem Blogger analitik fand ich den Tag einen lesenswerten  Artikel: analitik.de/2018/04/27/in-deutschland-werden-aktiv-us-freundliche-mythen-zerstoert/

Dort wurde folgendes geschrieben:

Interessant an der Doku ist auch die Einbeziehung des Ostblocks. Im Osten war alles schlecht, das wissen Sie natürlich aus den Hunderten Dokus, Reportagen, TV- und Kinofilmen, die täglich auf Sie einprasseln. Das Problem mit der DDR ist, dass die Menschen, die dort gelebt haben, nicht in vollem Umfang von dem Deutschland begeistert sind, das sie verschluckt hat. Viele Menschen, die in der DDR gelebt haben, behaupten stur, dass dort nicht alles schlecht war und nicht mal alles schlechter war als in der BRD oder im heutigen Deutschland. Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, was daran problematisch für die BRD-Eroberer ist, aber irgendwie fürchten sie das panisch. Deswegen gibt es in Deutschland die extrem aufdringliche “die DDR war sehr, sehr BÖSE und dort war alles schlecht” – Erziehung über sämtliche Propaganda-Kanäle. Wenn sich Wessis und Ossis treffen, soll es auf keinen Fall zu einem offenen Austausch kommen. Der Wessi soll so voreingenommen sein, dass er im Gespräch mit dem Ossi gar nicht wahrnehmungsfähig ist für die echte Funktionsweise der DDR. Und der Ossi soll sich, wenn er überhaupt über die DDR spricht, nur verteidigen müssen. Das knallharte DDR-Mobbing soll jedenfalls auch im neuen Deutschland-Mythos bleiben, das verrät uns die Doku. An manchen Grundfesten des deutschen Selbstverständnisses wird massiv gerüttelt, andere bleiben unangetastet. Die USA werden aus dem Gründungsmythos des Nachkriegsdeutschlands rausgeworfen, aber die DDR darf auch weiterhin auf keinen Fall irgendeine konstruktive Rolle in diesem Mythos bekommen. Hey ihr Ossis, die Wessi-Eliten haben weiterhin mächtig Schiss vor euch. Vielleicht ist schon der bloße Gedanke unerträglich, dass man als Volk existieren kann, ohne jedes Individuum der Gewinnmaximierung zu opfern. Ja, das ist ein gefährlicher Gedanke aus der Sicht der deutschen Industrie, diesen Gedanken darf man wahrlich nicht aufkommen lassen.

Tatsächlich waren die Triebfedern der Menschen 1989 nicht, der zweite Westen zu werden, sondern ursprünglich ging es um mehr Demokratie, mehr Freiheiten, mehr Mitsprache.

Der Verkauf der Revolution kam erst später.

Und jetzt neigt sich, wie Maaz es laut bei Anne Will verkündete, das kapitalistische System dem Ende zu. Schaut raus, dass sind die Zeichen! Hitze, Tornados, sintflutartiger Regen, Dürre und Extremjahre, die zur Regel werden. DAS, genau das ist das Ende. Weil man keine Krisen lösen kann, wenn man so weitermacht wie bisher, muss sich was ändern und hier kommen die Vor-Wende-Ostdeutschen ins Spiel. Die könnten nochmal wichtig werden.

Ja, wie kann man denn leben, ohne immer nur Gewinn machen zu müssen? Wie ist man, wenn man sich nicht permanent verkaufen muss? Wie lebt man, wenn man weniger hat und die Läden nicht mehr zum Bersten voll sind? Wie kommt man da klar?

Smartphones helfen, sich vor den Problemen noch eine Weile zu verstecken. Ein anderer Teil leugnet es einfach... nein nein nein... das ist alles ganz natürlich... aber schlussendlich müssen alle aufwachen und "zur Besinnung" kommen.

Und das kommt auch.

Meine Vision für die Zukunft ist eine Antwort auch auf den Klimawandel! Weil eben die Denke, die uns in die Krise geführt hat, wird uns nicht mehr herausführen. Dazu braucht es eben andere Ideen und Visionen.

Maaz hat bei Anne Will gefordert, die Kanzlerin solle den Menschen sagen, dass wir so nicht weiterleben können und das nun Visionen entwickelt werden müssten, wie wir denn weiterleben wollen.

Natürlich kommt aus Politik, aber auch aus Universitäten und Hochschulen schon lange nichts mehr, was in diese Richtung geht. Visionen entwickeln mittlerweile fast nur noch Quereinsteiger, Spinner und Aussenseiter. Vom Sepp Holzer über Bernd Senf bis zu den vielen Menschen, die irgendwo auf ihrem Gebiet schon Alternativen leben. Das ist alles noch klein, wie Samenkörner. Aber wenn es noch wärmer wird, kann es sein, dass solche Samen aufgehen!

Schauen wir mal...

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28.05.2018 22:15

Das nächste Projekt

Nachdem ich im letzten Jahr an der wärmsten und sonnigsten Stelle schon zwei Beete angelegt und dort Melonen gezogen hatte, dachte ich, ach, bauste gleich ein Gewächshaus für Tomaten und Melonen hin! lol Gesagt getan. Und so haben wir das in der letzten Woche hochgezogen. Und es war kein Spaß, denn es ist eben der sonnigste und wärmste Platz im Garten. Und die Temperaturen sind ja entsprechend.

Das Schlimmste ist, die Beete im Zelt anzulegen. Die Erde ist aufgrund der Trockenheit einfach knüppelhart und ich musste alles mit der Spitzhacke erstmal vorbereiten. Und das bei der Hitze. Dazu ist die Humusschicht dort aufgrund von Baumaßnahmen in der Vergangenheit recht dünn und so muss ich da ordentlich Kompost hinpacken. Und dazu braucht es eben sowas wie ein "Hochbeet", sprich, etwas, wo man Erde und Humus auffüllen kann. Und das muss eben auch noch gebaut werden.

Das Ganze ist stressig, weil es schon zeitig am Morgen heiss wird an dieser Stelle, gleichzeitig aber die letzten Tomaten endlich in die Erde müssen. Bisschen ein Wettlauf gegen die Zeit. Aber heute haben wir um drei aufgehört. Hat man nicht mehr ausgehalten.

Vor dem Zelt sollen dann noch Tomatillos gepflanzt werden. Die müssen auch unbedingt in die Erde. Sond schon recht weit. Die können aber draussen stehen, sollten aber eine sonnige und geschützte Ecke haben. Und sonnig ist die auf jeden Fall! lol

Was noch fehlt sind die Stirnseiten, aber alles Schritt für Schritt. Ganz zu mache ich es eh nicht, soll ja auch gut durchlüftet sein. Und Bienen müssen auch die Blüten der Tomaten und Melonen finden. Hauptsahe der Regen wird erstmal abgehalten, so dass die Tomaten dort geschützt stehen.

Na schauen wir mal... wenn die Tomaten und Tomatillos in der Erde sind und das Melonenbeet in der Mitte fertig ist, mache ich erstmal drei Kreuze. Ich hoffe, der Kompost reicht noch für alles.

Aufgrund der Witterung haben wir ansonsten sehr viel Arbeit. Vor allem die Bewässerung frisst ordentlich Zeit. Aber gut, ist wie es ist. Nur in der letzten Woche war ich weder zum Sport, noch habe ich meine Gitarre mal angefasst. Jeden Abend einfach todmüde ins Bett. Die Sonne saugt einen auch aus. Das kommt ja noch hinzu.

Aber es lohnt sich irgendwie auch. Wir haben nun Salate, Mairübchen, verschiedene Radieschen, Dill, Petersilie, Spinat, echt geniale Kohlrabies, Frühlingszwiebeln. Und irgendwie merkt man auch, wie der Körper auf das Zeug abfährt. Ach, und natürlich viele Erdbeeren. Schon genial.

Und man bekommt kann sicher keinen Vitamin D Mangel. So braun wie heuer war ich zuletzt wahrscheinlich in Costa Rica. Und es ist erst Ende Mai.

Sonnencreme benutze ich ja nicht. Die Haut schützt sich ja eigentlich selber und man merkt dann auch, wenn es zuviel wird. Bis dahin kann es sogar sehr angenehm sein, in der Sonne zu baden. Witzig: Bananen sind gerade sehr beliebt bei mir. Frage mich, ob da Stoffe drin sind, die für die Haut, bzw. für den natürlichen Sonnenschutz gut sind. Keine Ahnung und auch keine Lust, da irgendwas zu recherchieren. Ich mag aber gerade unglaublich diese Konsistenz und diesen herrlichen Bananengeschmack. Ich habe auch den Eindruck, dass seit dem Fasten Früchte etwas besser gehen. Aber gut, dass dachte ich auch früher schon mehrfach.

Schauen wir mal... die nächsten Tage wird es heiss und es soll Gewitter geben. Danach, Überraschung, Sonne satt...

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27.05.2018 22:53

Wasser gefunden!

Also manchmal ist es wirklich erstaunlich, was man alles auf dem eigenen Grundstück findet. Unsere Wassertanks sind ja nun mittlerweile leer. Regnet ja nicht mehr. Vielleicht die kommenden Tage, vielleicht aber auch nicht. Werden wir sehen. In unserer Verzweiflung haben wir mal überlegt, was wir machen könnten. Ich hatte dann die Idee, mal in die alte Klärgrube zu schauen, die seit bald 20 Jahren leer steht. Zu DDR-Zeiten gab es ja kein richtiges Abwassersystem. Irgendwie ist alles in den Dorfteich gelaufen und hat da alles kaputtgemacht. Vorab kam es in eine Klärgrube, die dann ab und an ausgepumpt wurde. Mitte der 90er wurde dann alles an das regionale Abwassernetz angeschlossen und seitdem steht das Ding, im Grunde nur drei oder vier Betonringe plus Betondeckel, leer.

Und ich hatte vorgestern mal die aus purer Verzweiflung geborene Idee, dort mal reinzuschauen. Und was finde ich? Wasser! Das Ding ist ca. 2,50m tief und ca. 1/4 voll mit Grundwasser, dass von unten hochdrückt. Da konnte ich heute gleich meine Bäume gießen, die bekommen schon gelbe Blätter.

Heute habe ich gehört, dass in der Region Wittenberg an der Elbe, nicht weit weg von hier, im Mai bisher 0,3mm Regen runterkamen. Schaut man auf den Dürremonitor, so sieht man hier eine dunkelrote Färbung, was eine aussergewöhnliche Dürre bedeutet.

Die Schäden an der Natur und der Kultur sind aber auch hier weithin sichtbar. Hinterm Haus auf den Äckern wird der Weizen schon gelb. Ende Mai. Sowas nennt man schlichtweg Notreife.

Ich frage mich immer wieder: wo ist das deutsche Scheiss-Wetter hin? Der ewige Regen, kühle Tage, warten auf den Sonnenschein? Der Klimawandel vollzieht sich in einem dramatischen Tempo. Für mich eigentlich unbegreiflich. Wie gesagt, 2016 war ein Extremjahr, 2017 dann ein recht "normales" Jahr und heuer wieder so extrem. Die nächsten Tage soll es 33°C werden. Das ist die erste Hitzewelle in diesem Jahr, aber wahrscheinlich nicht die letzte.

Das wir da nun Wasser gefunden haben, ist fast schon als Geschenk das Himmels zu betrachten. Wenn man keinen Brunnen hat und es nicht mehr regnet, so dass unsere Tanks nicht mehr aufgefüllt werden, bleibt eben nur die Wasserleitung, die dann aber mit entsprechenden Kosten verbunden ist.

Schauen wir mal, was die Woche an Gewittern bringt.

Interessant ist dieser Artikelaus dem Jahr 2015: www.mz-web.de/mitteldeutschland/hitze-und-trockenheit-was-bedeutet-der-klimawandel-fuer-sachsen-anhalt--22454756#

Hitze mit Temperaturen weit über 30 Grad Celsius, wochenlang zu wenig Regen, staubtrockene Felder, Flüsse und Bäche mit niedrigen Wasserständen wie seit Jahren nicht mehr. 

Wie seit Jahren nicht mehr? Das hatten wir 2015, 2016 und nun 2018 wieder.

Welche Prognosen gibt es für Sachsen-Anhalt?

Es wird weniger kühle und mehr heiße Tage geben. Hitzeperioden bedeuten auch mehr Verdunstung, der Wasserhaushalt gerät durcheinander. Im Sommer wird es trockener, im Winter feuchter und wärmer.

Genau das erleben wir jetzt. Wir sind mitten drin in der Veränderung. Das ist nichts mehr, was in der Zukunft passiert, das passiert hier und jetzt. Und es ist nicht unbedingt witzig.

Die Forscher erwarten aber auch häufiger richtig starke Regengüsse - mit teilweise dramatischen Folgen. Schlammlawinen waren schon zu beobachten: 2011 mehrfach in der Region Aschersleben, 2014 in Vatterode und bei Kleinleinungen (beides Mansfeld-Südharz), in Bucha und in Punkewitz im Burgenlandkreis.

Bei einem Freund von mir sind schon zwei Schlammlawinen durch den Hof geflossen. Man hat ja auch unbedingt alle Hecken wegmachen müssen, um noch mehr Fläche zu bewirtschaften. Da kommt dann einiges zusammen und fertig ist das Desaster.

Auch extreme Wetterlagen, die Überschwemmungen wie zuletzt im Sommer 2013 ausgelöst haben, soll es häufiger geben. Allerdings: Eine von der Landesregierung in Auftrag gegebene Klimastudie für Sachsen-Anhalt von 2012 rechnet damit, dass sich bis 2040 wenig ändert.

Also ich finde nicht, dass sich hier weniger geändert hat. Ich finde die Auswirkungen schon jetzt recht dramatisch. Wie gesagt, die Extremjahre scheinen die Regel zu werden. Die normalen Jahre die Ausnahme.

Danach beginnt dann ein drastischer Wandel. Und bis zum Jahr 2100 erhöhen sich die Temperaturen um 2,5 bis 3,5 Grad Celsius. Die Wachstumsperiode wird um sechs bis zehn Wochen länger.

Was soll da wachsen, wenn gleichzeitig kein Regen mehr runter kommt? Dann wird aus einer ehemals extrem fruchtbaren Region eine Steppe. Das funktioniert hier doch auch nur, weil die Temperaturen im Schnitt zu niedrig sind, als dass es jetzt schon versteppt. Wenn es jetzt noch trockener und heisser wird, kann niemand mehr die Steppenbildung aufhalten.

Ich glaube auch nicht, dass es erst ab 2040 losgeht. Das wird alles viel schneller gehen. Der Lesch hat in einem Vortrag genau das angemerkt: dass alles viel schneller kommt als erwartet.

Was bedeutet das für das Leben im Land?

Mit den Hitzeperioden wird es mehr Tropennächte geben, in denen sich die Luft nicht unter 20 Grad abkühlt. Sie gelten für alte und körperlich geschwächte Menschen als stark belastend. Der Temperaturanstieg wird sich auf die Planung von Häusern auswirken: Zunehmend werden Kühlung und Klimatisierung gefragt sein. Bei Renovierungen und Neubauten spielt das schon heute eine Rolle, etwa wenn es um Lüftungsanlagen, die Fassadengestaltung oder den Einbau von schattenspendenden Markisen geht. Straßenbahnen werden - wie derzeit schon Regionalzüge - zunehmend mit Klimaanlagen unterwegs sein.

Klimaanlagen verbrauchen auch enorm viel Energie. Damit wird man das Problem ja noch verschärfen.

Der Wandel kommt nicht schlagartig. Über Jahre hinweg können die Sachsen-Anhalter sich auf die Veränderungen einstellen. Sicher ist aber: Alle zusätzlichen Studien und Daten bestätigen, dass der Klimawandel längst begonnen hat und sich fortsetzen wird. Weitere Untersuchungen werden immer detaillierte Bilder von dem zeichnen, was zu erwarten ist. 

Da bin ich mir garnicht mehr so sicher, dass der nicht schlagartig kommt. Wie gesagt, die Extremjahre scheinen relativ schnell zur Regel zu werden.

Und man lebt ja nur noch in Angst. Entweder heiss und trocken, dann kommt man mit dem Bewässern garnicht mehr nach,  oder Unwetter mit Sturm und sintflutartigem Regen. Wir haben die Harmonie, das schöne Fließen, den belebenden Landregen, also dass, was uns bisher oft genervt hat, verloren. Wir kriegen dass, was wir immer wollten: Sonne und Wärme.

Mehr als die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel für die Bauern?

Schon in diesem Frühjahr war es so trocken wie seit 50 Jahren nicht, sagt Christian Apprecht vom Bauernverband.

2016 war es dann wieder so trocken und 2018 nochmal. Erinnert mich an die Jahrhundertflut von 2002, die von der Jahrhundertflut 2013 noch getoppt wurde. Also wie gesagt, der Winter war auch von einem Jahr aufs andere plötzlich weg. Von einem Jahr aufs andere konnten wir plötzlich nicht mehr Eishockey spielen. Und seitdem ist er Winter auch nur ein paarmal richtig wiedergekommen.

Zusätzliches Bewässern ist nur teilweise möglich und keine Lösung auf Dauer - Wasser wird knapp werden. Vorerst können die Landwirte gegenhalten, indem sie Sorten anbauen, die mit weniger Wasser auskommen. Die Züchter stellen sich zunehmend darauf ein. Dennoch werden spätestens in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts landesweit die Erträge sinken, bei Raps und Mais um ein Viertel, bei Weizen um 20 Prozent. Der Anbau von Soja könnte verstärkt werden.

Sojafelder gibt es hier mittlerweile einige.

Auch könnten künftig Hirse und Winterdurum, also Hartweizen, auf Äckern in Sachsen-Anhalt gedeihen. Insgesamt biete der Klimawandel auch Chancen für die Landwirtschaft, sagt Bauernverbands-Sprecher Apprecht. „Das Anbauspektrum wird erweitert und die Marktchancen verbessern sich.“ Das gilt mit Sicherheit für den Weinbau: Dort werden die positiven Folgen des Klimawandels überwiegen.

Ja gut, wenn alles den Bach runter geht, bleibt eben nur noch der Alkohol! lol.

Spaß beseite: wenn es hier oben im Norden schon so starke Veränderungen gibt, was ist dann mit den Wüstengebieten? Da wird es Regionen gegen, die werden unbewohnbar werden. Wohin gehen die Menschen, wenn auch hier die Erträge sinken? Wird dann Sibirien urbar gemacht? Die Podsolböden der borrealen Fichtenwälder sind nicht besonders fruchtbar.

Diese ganzen Entwicklungen laufen ja nun nicht erst seit gestern und wir machen nichts. Schlimmer noch: wir machen genau das Gegenteil von dem, was notwendig wäre. Wenn man den Klimawandel jetzt irgendwie stoppen könnte, dann könnte man ja damit noch leben. Aber wenn es noch heisser und extremer werden soll.. ja Hilfe... spätestens, wenn drei Tornados milliaredenschäden verursachen, steigen auch die Versicherungen aus. So wie die Leute im Elbe-Saale Winkel schon keine Versicherungen gegen Hochwasser mehr bekommen, nachdem sie zweimal in 11 Jahren abgesoffen sind.

Wenn sich die Atmossphäre mit Energie aufläd, werden die Entladungen auch heftiger werden. Sprich Hagel, Tornados, Sturmböhen. Wenn dann die Schäden entsprechend sind, werden irgendwann die Versicherungen aussteigen. Dann muss man wegziehen, weil man sonst alles verlieren könnte.

Also ich kann da mittlerweile den Lesch sehr gut verstehen, wenn der sehr eindringlich und im Grunde schon mit Galgenhumor auf die Situation aufmerksam macht. Und ich kann den Maaz verstehen, der ebenso eindringlich bei Anne Will sagt, wir können so nicht weitermachen! Sondern es braucht dringend Visionen, wie wir neu leben lernen, um das Klima (und den Rest gleich mit), nicht noch mehr zu ruinieren.

Traurige Tatsache: die Mehrheit hat sich für ein "Weiter so!" entschieden... und dann muss man eben wirklich die Frage stellen, ob wir tatsächlich wie die Kinder erst durch hinfallen lernen. Anscheinend braucht es erst den Klimawandel, um vernünftig zu werden.

Mir reicht das jetzt schon!

Danke! Habs kapiert!!

Leider ist die Masse noch nicht soweit und braucht eben noch mehr Reize.

Im Grunde ist es regelrecht tragisch. Da hat man den Menschen ewigen Wohlstand versprochen, hat sie zum Konsum, zum Shoppen, zum ewig steigenden Produzieren und steigenden Verbrauch erzogen (bzw sie haben sich selber dahin erzogen), hat ihnen vorgemacht, hat ihnen gesagt, dass Kapitalismus plus Demokratie das beste aller Systeme ist, dass dies zu Reichtum und Fülle und nie endenden materiallen Wohlstand führt.

Und nun das.

Hitze, Stürme, Überflutungen, Wassermangel.

Verlust von atmossphärischer Harmonie, statt dessen ein wild zuckendes und um sich schlagendes Wetter-System, dass immer extremer wird. Kein harmonisches Fließen mehr, keine bioenergetisch lebendige Atmossphäre, sondern Erstarrung,, gefolgt von destruktiver Entladung.

Und alles, was uns einfällt, sind die Börsenwerte kurz vor den Nachrichten zu platzieren.

Irgendwie ist das alles absurd.

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