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30.09.2015 23:44

Lebensenergetische Aufladung

Es ist immer wieder erstaunlich, dass die gleichen Produkte, sagen wir mal Möhren, aber unterschiedlicher Herkunft, ganz unterschiedlich im Körper wirken können. So habe ich festgestellt, dass die Produkte aus dem Garten und direkt aus der Natur gesammelt sich energetisch zumeist sehr viel lebendiger anfühlen als gekaufte Produkte, die zumeist in Monokulturen angebaut, gelagert und gewaschen werden und irgendwie im Laufe dieses Prozesses lebensenergetisch etwas nachlassen. Das führt dann auch irgendwie zur Fresserei, weil diese Produkte einfach nicht mehr so tief befriedigen wie eben die eingangs Genannten. Oder es führt zum Verschmähen dieser Lebensmittel aus den gleichen Gründen.

"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht."

An dieser Aussage ist wirklich etwas dran. Wenn man die Symbolik dahinter erkennt, Brot als grobstoffliche Materie, das Wort Gottes als Information / Lebensenergie / Liebe interpretiert, dann wird klar, dass alleine das Produkt an sich nicht vollkommen die Bedürfnisse des Körpers erfüllt, sondern das diese Produkte auch lebensenergetisch aufgeladen sein müssen, um ihre volle Kraft entfalten zu können.

Bei den selbstgesammelten und angebauten Produkten spürt man diese lebensenergetische Aufladung. Kommen sie nach Lagerung, Transport und Verpackung dann endlich in den Handel, ist diese Lebensenergie zumeist schon etwas schwächer. Das ist anscheinend auch der Punkt, wieso diese Produkte zumeist nicht ganz so genial schmecken und nicht so gut befriedigen.

In diesem Jahr, wo ich ja die Gelegenheit hatte, mich sehr lange fast ausschließlich von guten Produkten zu ernähren, ist mir dieser Fakt mal so richtig aufgefallen. Man spürt einfach den Unterschied, grade wenn man sich nach Wochen mal wieder etwas zukaufen muss. Das ist einfach nicht das Selbe wie selbst geerntet oder gesammelt.

Das ist auch der Grund, wieso Wildkräuter oft als kräftigend und energetisierend empfunden werden. Ganz einfach, weil sie eben lebensenergetisch hoch aufgeladen sind. Und dagegen kann selbst das beste Bioladengemüse und -obst nicht ankommen.

Diese eben dargelegten Zusammenhänge und Erfahrungen möchte ich gerne auch als Motvation sehen, dass noch mehr Menschen sich dem Anbau von guten Lebensmitteln verschreiben. Ich würde sogar soweit gehen, dass man (wenn es denn genug davon gäbe), man den Rohies den Lebensmittelanbau und -erzeugung überlassen sollte. Es würden wohl unterm Strich sehr viel mehr qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugt werden (Das behaupte ich jetzt einfach mal ganz frech! :-D), als das, was es grade so alles zu kaufen gibt. 

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30.09.2015 00:09

Dienstag

Eines meiner Lieblingsalben und hunderte Mal beim Sport gehört!


Es ist immer wieder erstaunlich, wie bestimmten Sachen wie Fotos, Musik, Gerüchte, Videos usw ganze Erinnerungsketten auslösen können. Wenn ich dieses Album höre, BIN ich quasi wieder sofort beim Sport in meinem Open-Air-Fitnessstudio in Mixnitz.

Und mal ehrlich, grade zum trainieren ist die Musik ja genial. :-D

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28.09.2015 22:31

Gemüse

In letzter Zeit habe ich sehr viel Gemüse aus dem Garten gegessen, und auch einiges an Bekannte verschenkt und dafür auch von anderen Rohies Lob bekommen, weil es so gut war. Selbst die Rote Beete wurde von den Kids gegessen, was sehr ungewöhnlich ist. Und nun neigen sich meine Vorräte langsam dem Ende zu und ich habe wieder Nachschub aus dem Bioladen geholt, da ich ja grade unterwegs bin. Und man muss es schon sagen: es nicht mal ansatzweise so gut wie selbst bezogen. Da fehlt einfach was. Vor diesem Hintergrund wird es auch verständlich, wieso Gemüse so ein Schattendasein in der Rohkostszene führt. Und dabei ist es so einfach zu ziehen, schmeckt genial, wirkt sehr ausgleichend auf den Organismus und liefert viele Vitamine, Mineralien und der Anbau ist preiswert, ökologisch unproblematisch und leicht zu bewerkstelligen. 

Aber es ist einfach verständlich, dass ohne dieses gewisse Etwas das Gemüse wenig attraktiv ist. Dann wird es tatsächlich eine Art Pflichtprogramm, anstatt das es Spass macht, die Dinge zu sähen, wachsen zu sehen und dann frisch zu verzehren. Burger meinte ja: kein Tag ohne Gemüse! Und mittlerweile kann ich das auch vollkommen verstehen.

Der Mensch ist ja von Natur aus auch ein Wurzelgräber. Also ein Wesen, dass schon immer Wurzelgemüse gegessen hat. Das sollte man sich einfach auch mal wieder ins Gedächtnis rufen. 

Ansonsten bin ich jetzt genau 13 Tage wieder auf einer stark fruchtzuckerreduzierten Diät. Ich hatte die ersten Tage echte Entzugserscheinungen hinsichtlich Früchte / Zucker. Hinzu kamen Leberschmerzen. Fühlte sich an als ob meine Leber wieder auf normale Größe schrumpft. LOL. Nach gut einer Woche war es aber vorbei. Kurioserweise verdauen sich die Gemüseprodukte aus dem Garten auch vollkommen problemlos. Zumal ich grade wieder alles mono esse, was aber auch daran liegt, dass es einfach mono genial schmeckt wie es ist. Es braucht eben diese Top-Qualität, um wirklich Spass mit einer Rohkost zu haben, wo man alles einzeln ißt (einigermaßen stressfrei sollte es auch sein). 

Der Garten mit den alten Sorten von Dreschflegel war ja in diesem Jahr erstmal ein Experiment. Und es hat mich doch sehr überrascht, dass eben auch die alten Sorten nochmal eine Steigerung in der Qualität waren. Da bin ich also erstmal zufrieden. Im nächsten Jahr weiss man dann schon, welche Sachen was brauchen und wo man genauer hinschauen muss, und kann zusätzlich noch weitere Produkte anbauen. Tobinambur, Sonnenblumen und Süßkartoffeln würden mich reizen! :-D

Na, schauen wir mal...

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26.09.2015 22:03

Eröffnung Gesundheitszentrum

Heute waren wir zur Eröffnung eines ganzheitlich orientierten Gesundheitszentrums (Moulin de Vies) in der Nähe von Biel in der französischsprachigen Schweiz. Eine alte Mühle wurde sehr schön hergerichtet mit viel Holz, dezenter Beleuchtung und allem, was dazugehört und bietet neben Massagen, Aromatherapie und andere Gesundheitsaspekten auch eine rohe Küche an. Das alles wäre natürlich noch nicht ganz so interessant, aber da auch die Tochter vom GCB in diesem Projekt involviert ist, sind wir hingefahren und haben uns die Eröffnung inklusive Rohkostbuffet und Livemusik mal gegeben. Es waren auch eine ganze Menge Leute da. Leider war es deshalb nicht möglich, mit der Nathalie, die ja selbst Ärztin ist, mal ins Gespräch zu kommen. Dazu war sie einfach zu eingebunden. Schade, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ansonsten wurde es mit der Zeit recht frisch, da der Wind schon ziemlich kühl war. Meine Mitstreiter haben ordentlich vom Rohkostbuffet genascht und anschließend waren wir noch die Umgebung erkunden. Alles in allem ein netter Tag.

Hier mal ein paar Fotos von dem Event:

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24.09.2015 22:24

Wildschwein

Heute, also ich abends Wildschwein gegessen habe, da wurde mir erstmal bewusst, dass das das Essen der Könige und Fürsten früherer Epochen war. Wild war ja im Grunde nur dem Adel vorbehalten. Ein Jäger hat mir mal erzählt, dass deswegen extra eine Waidsprache erfunden wurde, um die normale Bevölkerung nicht teilhaben zu lassen. Auch war das Hochwild dem Hochadel vorbehalten und das Niederwild dem Niederadel. Für die normale Bevölkerung gabs kein Wild. 

jgwasserschloss.jimdo.com/brauchtum-und-tradition/hoch-niederwild/?

Ansonsten waren wie heute viel an der frischen Luft wandern und spazieren, dazu habe ich noch Liegestützten trainiert und etwas im Garten geholfen. Unterwegs haben wir ein Sonnenblumenfeld entdeckt. Die Kerne warender Hammer! Habe die gleich mit Schale verdrückt. Sehr buttrig und wohlschmeckend. Frische Walnüsse gabs auch einige. Und wieder viel Gemüse und Wildkräuter. Ich mag derzeit auch früh ein Glas grüne Tonerde. Ist gut für die Verdauung.

Und wieder bin ich erstaunt, wie viel intensiver die Sonne hier in der Schweiz noch scheint im Vergleich zu Sachsen-Anhalt. 

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23.09.2015 23:34

Garteninspiration

Etwas pathetisch, aber dennoch ganz inspirierend:

Familie Dervaes aus den USA wollte etwas für die Umwelt tun. Heraus kam etwas ganz Besonderes: Sie haben ihr Stadt-Haus in Los Angeles in eine produktive Farm umgewandelt. Das Projekt nennt sich „The Urban Homestead“. Fast 3 Tonnen an Bio-Lebensmitteln produzieren sie jährlich – und das auf nur 400 Quadratmetern.

Die Lebensmittel, die die Dervaes zu viel haben, verkaufen sie auf ihrer Veranda. Damit machen sie jährlich rund 18.000 Euro Gewinn. Ihre Bio-Lebensmittel sind so beliebt, dass sie sich bereits einen großen Kundenstamm aufgebaut haben – selbst einige Restaurantbesitzer kaufen bei ihnen ein.

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23.09.2015 22:00

Road-Trip 1

Die erste Etappe unseres (zwei Rohkostfreunde und ich) Road-Trips war gestern das schöne Sinntal in Hessen, wo wir auf dem Weg gen Süden zwei Freunde besucht haben, die dort wohnen. Das Sinntal ist wirklich ein sehr schöner Flecken Deutschland und es bietet auch für Selbstversorgung viele Möglichkeiten. Man kann Schafe halten, Hühner und Gänse, einen Garten anlegen und Bäume pflanzen. Wild gibt es auch zu kaufen. Apropos Bäume: es gibt dort noch viele alte Apfelhochstämme, die derzeit voll hängen und wo man sich auch mal etwas pflücken kann. Die Menschen sind freundlich, es ist wunderbar ruhig und irgendwie ist da die Welt noch in Ordnung. Ich kann einen Besuch im Sinntal nur empfehlen! :-D

Vor Reisebeginn habe ich noch zwei Kisten mit selbstangebauten Sachen vollgepackt. Es braucht ja auch etwas Reiseproviant.

Zuckermais. Voll die coole Sorte. Habe es mir überlegt, den will ich doch nochmal anbauen.

Pfirsiche aus dem Nachbargarten zu Verschenken.

Im Sinntal:

Von dort ging es weiter Richtung Schweiz.

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19.09.2015 00:13

Musik

Noch ein Song zum mitfeiern! So genial!! Grade eine himmlische Phase. :-D

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18.09.2015 22:16

Antibiotika

Also ich muss es zugeben: ich habe wenig Hoffnung auf eine positive Entwicklung in den nächsten Jahren. Wie komme ich da drauf? Ganz einfach. Wir Menschen sind einfach unfähig, auf bestimmte Fehlentwicklungen zu reagieren. Egal ob Bodenerosionen, Abholzung der Primärwälder, Bevölkerungswachstum, Ressourcenverbrauch, zunehmende Polarisierung der Bevölkerung in arm und reich, Klimawandel, Artensterben, zunehmende Antibiotikaresistenzen.

Und zum heute lese ich gerade zum Letztgenannten:

Bakterien, gegen die jedes Medikament machtlos ist, vermehren sich seit Jahren. Zunehmend stecken sich Menschen weltweit mit multiresistenten Erregern an. Forscher warnen: Wenn die Welt nicht aufhört, unbedacht und massenweise Antibiotika einzusetzen – in der Medizin und der Tierhaltung – werden Bakterien-Infektionen wieder zu unheilbaren Seuchen.

Trotzdem steigt der Antibiotika-Gebrauch weltweit weiter drastisch an, wie ein jetzt veröffentlichter Bericht des CDDEP (Center for Disease Dynamics, Economics and Policy, 2015) verdeutlicht. Die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Washington D.C. und Neu-Delhi entwickelt globale Strategien, unter anderem zur Seuchenbekämpfung.

Der Bericht stützt sich vor allem auf Daten aus den Jahren 2000 bis 2010: Allein in diesem Zeitraum wurden demnach global 30 Prozent mehr Antibiotika eingesetzt.

www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/antibiotika-resistenz-weltweit

Es ist einfach ein Trauerspiel. Und es lässt sichs Gutes erahnen. Denn es fehlt auf vielen Ebenen einfach die Initiative, auf ungute Entwicklungen zu reagieren. Man hätte schon lange alles dran setzten können, die Landwirtschaft, insbesondere die Tierzucht, zu ändern, man hätte schon lange etwas gegen die gewaltigen Bodenerosionen tun können, gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaften, gegen das Abholzen der Primärwälder. Aber außer Absichtserklärungen, viel Papier, Gremien, Konferenzen und Arbeistgruppen ist nicht viel passiert. Aber wie heißt es so schön: "Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde einen Arbeitskreis." Und, angesehen von kleinen und kleinsten Projekten und Initiativen ist global gesehen wenig passiert. Das Thema Apfelwald gestern war doch symptomatisch. Diese urtümlichen Wälder sind auch schon massiv zurückgedrängt worden, man erkennt das reiche Erbe einfach nicht, und nachdem da der einheimische Idealist weggestorben ist, wars das. Auch da: ein Trauerspiel.

Und diese ignorante Unfähigkeit zum Gegensteuern, das Leugnen, das Schützen von Wirtschaftsinteressen vor dem Schutz des Gemeinwohls, das Heucheln, das alles macht sprach- und fassungslos. 

Zum Beispiel der Syrienkonflikt: jeder hat da ein Interesse und dabei geht es vor allem um den Zugang zu den Ressourcen des mittleren Ostens. Und dazu bringt sich jeder in Stellung und versucht die einheimischen Bevölkerungen zu überzeugen, mit in den Krieg zu ziehen. Und im Grunde geht es nur darum, dass man sich den Nachschub sichert, um einfach noch länger durchzuhalten als die Konkurrenz. Um den Wachstumswahnsinn noch länger durchzustehen. Und gleichzeitig baut man absichtlich Schwachstellen in die Geräte, damit sie eher kaputt gehen. Es macht fassungslos.

Und so wird weiter gemacht und getan, nach uns die Sintflut. Aber nicht blind, sondern sehenden Auges!

Sei es drum. Was soll man machen angesichts dieser ganzen Probleme? Man kann nur seine eigenen Probleme versuchen zu lösen.

Nach dem gestrigen Video zum Thema Äpfel hatte ich heute echt Lust drauf. Aber gleichzeitig sagte mir mein Gefühl, es besser zu lassen. Ich tu mich da oft sehr schwer, weil wir auch grade sehr viele Äpfel haben und die auch gut schmecken. Manchmal nutze ich dann Tarot für bestimmte grundsätzliche Entscheidungen. Und so habe ich heute mal über die Frage: Soll ich weiter auf dem fruchtzuckerreduzierten Weg bleiben oder soll ich wieder Früchte (in dem Fall Äpfel) einbeziehen, die Karten gelegt.

Und das kam raus:

Einmal mit Früchten - oben. Einmal ohne Früchte - unten.

Oben geht es so los:

Der Teufel. Das heisst Verführung, Abhängigkeit, Sucht. Und so hat es sich auch angefühlt, und dann saß ich auf dem Hometrainer und der Freund meiner Mutter kam und stellte herrlichste Äpfel auf den Tisch. Und ging wieder und ich konnte mir die dann anschauen. Und das hungrig vom Radfahren. LOL Ich habe widerstanden.

Weiter würde es dann gehen mit:

Neun der Stäbe. Was Trotz und Widerstände bedeutet.

Und am Ende läuft es hinaus auf:

Fünft der Kelche. Das heisst Kummer, Sorgen, Verlust. 

Also nicht grade ein einladender Weg. Die Alternative ist:

Ass der Kelche - Chance, großes Glück und Zufriedenheit zu finden.

Ass der Stäbe - Unternehmungslust, Mut und Risikofreude.

Der Herrscher - Ordnung schaffen, Pläne verwirklichen.

Hört sich alles in allem besser an und steht auch mehr im Einklang mit meinem inneren Kompass. Nichts desto trotz ruft etwas in mir nach Zucker und projeziert auch entsprechende Bilder in meinen Kopf. Danke, liebe zuckerabbauenden Bakterien. :-) Ich bin also tatsächlich nicht frei in meiner Entscheidung. Und das mit dem Instinkt ist eben so eine Sache, wenn die Darmflora da massiv Einfluss nimmt. Man sieht das ja auch bei anderen instinktiven Rohköstlern, die sehr viele Früchte essen, dann aber trotz größerer Fleischmengen B12 Mangel haben. Was ja durchaus direkt miteinander zusammenhängen kann.

Ehrlich gesagt, mache ich das Tarot aber nur ab und an aus Spaß und bin immer wieder überrascht, wie treffend es oft ist. Es muss aber passen. Übrigens habe ich das auch mal zum Thema Fleisch gemacht und erstaunlicher weise kam heraus, dass der Weg mit Fleisch positiver war als die fleischlose Alternative. 

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17.09.2015 21:57

Wildäpfel

Bisher dachte man ja immer, dass die einheimischen Äpfel aus den ungeniessbaren Holzäpfeln gezüchtet wurden, aber neueste Forschungen zeigen, dass sie wohl von Wildäpfeln abstammen, die in Kasachstan große Apfelwälder bilden und dort bis 300 Jahre alt und älter werden. Diese reinen Wildäpfel sind unglaublich divers und bringen unter anderen auch Früchte hervor, die man ohne zu zögern im Bioladen oder auf dem Markt verkaufen könnte. Gleichzeitig sind sie unglaublich robust und lebenskräftig.

Bei diesen Wildäpfeln handelt es sich auch um eine echte Urfrucht! 

Im Hochgebirge Tian Shan in Kasachstan wuchsen vor 165 Millionen Jahren vermutlich die ersten Apfelbäume der Erde. Ist dies die Heimat des Apfels aus dem Garten Eden? Es ist auf jeden Fall die Heimat des Asiatischen Wildapfels "Malus sieversii". Der dichte Wälder bildende Apfelbaum kann über 30 Meter hoch und etwa 300 Jahre alt werden. Die Äpfel gibt es in verschiedenen Variationen, darunter äusserst schmackhafte. Und diese Äpfel haben einen grossen Vorteil verglichen mit anderen Apfelsorten. Sie zeichnen sich durch eine aussergewöhnliche Resistenz gegen Krankheiten aus, besonders gegen die am meisten verbreitete aller Apfelbaumkrankheiten, den Schorf. Was ist das Geheimnis ihrer Widerstandskraft? Der kasachische Wissenschaftler Aymak Djangaliev hat sein ganzes Leben der Erforschung und dem Schutz des "Malus sieversii" gewidmet. Dank seiner spannenden wissenschaftlichen und historischen Untersuchungen konnte er aufzeigen, dass der ursprüngliche Apfel eine Genkombination besass, die im Laufe seiner Domestikation und auf der Reise von Asien nach Europa verloren gegangen ist. Darüber hinaus beschäftigt sich Djangaliev mit den Möglichkeiten, die sich aus der Entdeckung dieses Apfels ergeben. Könnte man nicht -- nach dem Vorbild der in Frankreich entwickelten Apfelsorte "Ariane" -- den "Malus sieversii" zu Kreuzungen nutzen, aus denen Bioäpfel mit natürlichem Schorfschutz hervorgehen?


 

Somit gehört der dieser Apfel, und der Apfel im Allgemeinen wohl zu den echten Urfrüchten. Jetzt müsste man nur noch die essbaren Wildformen irgendwo herkriegen. Apropos essbar: man geht davon aus, dass durch Bären eine Selektion hin zu größeren und schmackhafteren Variationen stattgefunden hat. Die Bären haben wahrscheinlich zumeist diese Früchte bevorzugt, so dass hier mit der Zeit eben auch "richtige" Äpfel, also solche, die auch für den Menschen essbar waren, entstanden. 

Und irgendwann hat dieser die dann entdeckt und die schmackhaftesten Variationen kultiviert. Aber offensichtlich ist der normale Apfel, zumindest die alten Sorten, noch gar nicht so weit weg von der Urform, wenn man sich die im Video gezeigten Variationen anschaut. Die sehen ja wirklich aus wie aus dem Laden.

Ich finde die Tatsache, dass es essbare Apfelwälder gibt, die wild wachsen und essbare Früchte tragen, und dazu schon Millionen von Jahre alt sind und die dazu noch "wie aus dem Laden" aussehen, ungeheuer spannend. Man fragt sich sofort: gibts die auch irgendwo zu kaufen, um sie zu pflanzen? Wäre ja tolles essbares Wildobst (zumindest bestimmte Variationen). Oder vielleicht mal den "Ariane" probieren?

Nichts desto trotz ist auch wieder ein Rohkostmythos etwas entzaubert, nämlich dass die heutigen Kultursorten aus einem fast ungeniessbaren Urapfel gezüchtet wurden (OK, dass mag sogar stimmen, aber es waren wohl Bären, die diesen Job gemacht haben). Nein, sie stammen von zum Teil sehr gut essbaren Wildformen aus Kasachstan ab. Und obwohl sie natürlich einer Selektion unterworfen waren durch menschliche Züchtungsprozesse, sind sie offensichtlich nicht ganz so weit weg von ihrer Urform, als wie es gewesen wäre, wenn sie aus den Holzäpfeln gezogen worden wären. Alte Sorten dann wohl sogar noch mehr.

Im Habitus ist er dem Kulturapfel (Malus domestica) recht ähnlich. Seine Früchte sind die größten von allen wilden Apfelarten; sie werden bis zu 7 cm groß. Ihr Geschmack ist unterschiedlich und reicht von sauer bis süß. Die Früchte einiger Exemplare des Asiatischen Wildapfels aus dem Tianshan-Gebirge sind sehr wohlschmeckend und durchaus mit dem Kulturapfel vergleichbar.

Weitere Infos: de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Wildapfel

Lange Zeit nahm man an, dass der Kulturapfel (Malus domestica) als - möglicherweise zufällig entstandene - Hybride aus zwei oder mehreren natürlichen Arten der Gattung Malus entstanden sei. Jüngere DNA-Analysen von Barrie Juniper von der pflanzenwissenschaftlichen Abteilung an der Universität Oxford und anderen ergaben allerdings, dass diese Annahme wahrscheinlich unzutreffend ist. Grundlage von DNA-Analysen waren Blätterproben von Exemplaren des Asiatischen Wildapfels, die an den Nordhängen des Tianshan-Gebirges im Grenzgebiet zwischen Nordwestchina und Kasachstan gesammelt wurden.

Da die Proben mehrere Gensequenzen mit dem Kulturapfel (Malus domestica) gemeinsam hatten, geht man heute davon aus, dass der Kulturapfel direkt vom Asiatischen Wildapfel - ggf. mit Einkreuzung des Kaukasusapfels (Malus orientalis) abstammt.

Der Genetiker Barrie Juniper vertritt die These, dass die Braunbären des Tianshan-Gebirges in Jahrmillionen für die Selektion von besonders wohlschmeckenden Exemplaren von Malus sieversii gesorgt haben. Denn sie fressen vor allem von süßen Äpfeln. Wenn sie ihren Kot an zahlreichen Stellen absetzen, können die in ihm enthaltenen Samen dieser Apfelbäume keimen und werden so verbreitet.[3]

Der Bär ist also auch nur ein Mensch! :-)

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