Ahnenthemen.

20.10.2021 12:28

Ich hatte je geschrieben, dass im Zuge der Coronakrise viele alte Traumatisierungen wieder an die Oberfläche kommen. In Deutschland, Italien und Österreich sieht man den Geist des Faschismus wieder durch die Straßen wabern, in Australien ist man wieder eine brutale Gefängnisinsel am Ende der Welt, in den baltischen Staaten ist man schlimmer als die Russen während der jahrzehntelangen Besetzung durch die UdSSR.

Überall kommen jetzt die Ahnen, die Toten aus ihren Gräbern.

Wo man auch hinschaut.

Das Weltgericht

Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der daraufsaß; vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel und ihnen ward keine Stätte gefunden.
Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken. Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. das ist der andere Tod. Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl.

www.bibel-online.net/buch/luther_1912/offenbarung/20/#1

Die Bibel bedient sich natürlich einer grandiosen Symbolsprache. Und in diesem Kontext kann man wirklich sagen: Genau das passiert jetzt. Die Toten stehen auf!

Also alles, was ungelöst, was an unverarbeiteten kollektiven Traumata, Schuldgefühlen, Konflikten vorhanden ist, kommt jetzt in der Krise wieder an die Oberfläche.

Die Toten kommt wieder aus ihren Gräbern und mit ihnen ihre Sünden, ihre Fehler, ihre Vergehen. Alles verbuddeln hat nichts genützt.

Und global sehen wir Zustände, wie man sie nie für möglich gehalten hat, wie man sie nie vorhergesehen hat, wie man sie nie vorausahnen konnte.

Wir sehen sogar, wie die Toten "im Fleisch" aus ihren Gräbern und Gruften kommen. Ist es denn nicht so, dass plötzlich wieder Menschen zu Denunzianten werden? Zu Unterdrückern? Zu strammen Nazis? Zu Gefängniswärtern? Zu Mitläufern?

Der Geist, der damals herrschte, ist aus dem Grab auferstanden und ist wieder "ins Fleisch gekommen".

Und er geht, steht, handelt wieder hier in der Mitte der Gesellschaft.

Der längst überwunden geglaubte Geist der Ahnen ist wieder mitten unter uns getreten.

Und so kann man beobachten, wie Australien, Canada, die baltischen Staaten und viele andere nun mit dem wieder auferstandenen Geist längst vergangener Tage kämpfen.

Und genau das sieht man auch hier in Deutschland, in Österreich, Italien, Frankreich, Schweiz.

Überall driften die freien und offenen Gesellschaften in Windeseile ab in Strukturen, die man nie für möglich gehalten hatte.

Und das erklärt sich eben nur damit, dass alte Geister, alte Wunden und Traumata wieder hochgekommen sind.

Genau deswegen handeln so viele Ländern vollkommen absurd, durchgedreht, diktatorisch, selbstmörderisch, autoritär, verlogen, angsterfüllt, irrational ...

Die Australier sind als Gefängnisinsel gestartet und haben danach die Aborigenies ermordete, zwangsumgesiedelt, haben die Familien auseinander gerissen, die Kinder zwangsbeschult, diese Völker mit Alkohol und Dosenfutter fast vernichtet.

Die Canadier und die US-Amerikaner haben die Urbevölkerung zum Teil einfach umgebracht und das Land geraubt. Dazu die Skalverei der Südstaaten. Die ganzen Kriege rund um den Globus, nur um ihre unstillbare Gier nach MEHR zu befriedigen...

China: da hat eine ganze Generation die eigenen Eltern den Mördern ausgeliefert während der Kulturrevolution usw.

Und Deutschland, Italien und Österreich? Muss man nicht mehr kommentieren.

Aber auch kleine Länder haben ihre Traumatas: die baltischen Staaten, die osteuropäischen Staaten, Griechenland, Portugal, Israel... alle haben sie ihre Schuldkomplexe, ihre traumatischen Erfahrungen, waren Täter oder Opfer oder sogar beides und nun drehen die alle daran durch.

Werden eben zum Teil regelrecht selbstmörderisch und verfallen in längst überwunden geglaubte Strukturen zurück oder übernehmen die Strukturen ihrer früheren Peiniger.

Das Tröstliche: Wenn die Toten wieder aus ihren Gräbern steigen, um gerichtet zu werden (genau das passiert ja: man nimmt es wahr und merkt: Um Gottes Willen, das brauchen wir aber nicht wieder!!), dann sind wir auch bald durch:

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!
Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst.  Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod. Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes.

www.bibel-online.net/buch/luther_1912/offenbarung/21

Wie gesagt, man darf nie vergessen, dass es sich hier um eine grandiose und ergreifende Symbolsprache handelt, die psychische Gesetzmäßigkeiten zu beschreiben scheint.

Aber was passiert denn, wenn wir diese Ahnenthemen jetzt aufarbeiten? Und zwar jeder ganz individuell für SEINE Ahnen!

Danach wird ja alles neu und besser und viele Tränen werden nicht mehr fließen und es wäre eine unendliche Befreiung.

Sprich, die Lebensenergie würde wieder neu und besser fließen.

Ein neues, besseres und gesünderes Leben wäre möglich. Lichtvoller, gesegneter, gesünder.

Für die, die eben auch diese Zeit durchstehen und sich nicht an den negativen Auswüchsen beteiligen, also nicht wieder zu angepassten Opfern / Tätern / Mitläufern werden.

So verstehe ich das.

Und wahrscheinlich gibt es auch nicht "die" Apokalypse, sondern vielleicht muss das jede Generation irgendwie durchstehen, oder jedes Jahrhundert hat seine Herausforderungen.

Oder man erlebt das in jeder Reinkarnation.

Was weiß ich denn!

Die Grundlage der Bibel sind aber wohl lebensenergetische, psychologische und liebesgesetzliche Zusammenhänge, die immer wieder auftreten, so dass die Bibel eben immer wieder auch zu passen scheint.

Und für uns gilt jetzt: sich nicht wieder vom Geist der Ahnen überrumpeln zu lassen und wieder zu Tätern, Opfern und angepassten Mitläufern zu werden, sondern ihnen ihren Anteil einfach zu vergeben!

Oder sich selber erstmal das eigene Opfer / Täter / Mitläufertum vergeben, und dann eben auch ganz gezielt seinen Ahnen diese Sachen vergeben.

Und zwar nicht so allgemein, sondern eben ganz gezielt dem Vater, der Mutter, der Oma, dem Opa, dem Onkel, der Tante, den Brüdern, Schwestern, Urgroßeltern, Ururgroßeltern ... dem ganzen eigenen Stammbaum. Die ja alle irgendwie als Opfer / Täter / Mitläufer am Finanzkapitalismus, an der Naturzerstörung, an der DDR, am Nationalsozialismus, oder in anderen Ländern an der Ausbeutung der Welt, der Vernichtung der Ureinwohner, usw usw irgendwie beteiligt waren.

Dieser ganze Kampf gegen Rechts, gegen Naturzerstörung, gegen Klimawandel, gegen Ausbeutung und was es nicht alles gibt - es bringt nichts, solange man nicht bereit ist, einen der mutigsten und schwierigsten Schritte überhaupt zu tun: sich selber, seinen Ahnen, Vorfahren und seiner Linie schlichtweg ihre "Sünden", um in der Sprache der Bibel zu bleiben, ihr Opfer / Täter / Mitläufertum zu vergeben.

Es geht darum, wieder in Frieden mit sich und seinen Wurzeln zu kommen.

Was ist die Alternative?

Und sind wir nun ein christliches Land, oder nicht?

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