Ich liebe Anthropologie

07.06.2017 22:52

Gibt wieder was Neues:

"Wir dachten lange Zeit, dass die Wiege der Menschheit vor etwa 200 000 Jahren irgendwo in Ostafrika lag", erläutert Hublin. "Unsere Daten zeigen aber, dass sich Homo sapiens bereits vor etwa 300 000 Jahren über den gesamten Kontinent ausgebreitet hat." Lange bevor der moderne Mensch Afrika vor etwa 100 000 Jahren verließ, hat er demnach bereits den ganzen Kontinent besiedelt.

(Quelle)

Anscheinend ist der moderne Mensch weitaus älter als angenommen. Das ist spannend, dann das heisst er lebte nochmal 100.000 Jahre länger im Einklang mit der Natur als angenommen. Was ist passiert, dass wir nun so aus der Art schlagen?

Wo fing das an und wann, was hat uns irritiert, was hat uns bloß so ruiniert? Nein, im Ernst, es ist schon spannend, dass der moderne Mensch mehr als 300.000 Jahre alt ist und erst seit 10.000 Jahren, in einigen Gegenden wie hier in Sachsen-Anhalt erst 7.500 Jahre in der Misere sitzen.

Das zeigt auch, dass wir gerade mal 3% der Zeit (wahrscheinlich sogar noch weniger) als eigene biologische Art quasi domestiziert leben. Und es gibt auch erst seit dieser Zeit Kriege, Aggressionen, Gewalt. Das wurde ja zum Beispiel im Landesmuseum für Vorgeschichte In Halle sehr deutlich gemacht. Und man kann die Folgen der Gewalt, die mit Ackerbau und Viehzucht einhergingen, auch sehen. Gespaltene Schädel, Pfeile in den Wirbeln. Das geht bis heute. Nur die Waffen haben sich verändernt. Vor der Sesshaftwerdung hier vor 7.500 Jahren war es weder überbevölkert, noch gewalttätig. Zumindest konnte man das nicht anhand von Funden nachweisen.

Bei den Grabungen fanden die Forscher auch reichlich Tierknochen, etwa von Gazellen, und Werkzeuge, die bei der Datierung der Funde halfen.

Soviel zum Thema "die ersten Menschen waren Vegetarier oder gar Veganer".

Aber apropos Gemüse: DAS ist interessant!

Einen Teint mit gelben und roten Farbtönen empfinden hellhäutige Menschen als attraktiv. Außerdem nehmen sie diese Hautmerkmale als Signal für gute Gesundheit wahr – im Gegensatz zu einer fahlen Gesichtshaut, die kränklich wirkt. Eine Nahrungsergänzung mit Beta-Carotin verändert das Aussehen der Haut so, dass Männer in den Augen von Frauen attraktiver und gesünder erscheinen...

Und jetzt wundern die sich über Folgendes:

Sie konnten jedoch nicht bestätigen, dass diese Männer durch die erhöhte Carotinzufuhr tatsächlich gesünder geworden wären. Bei einigen Vögeln, Eidechsen und Fischen dagegen gilt die Intensität einer gelben oder orangen Gefieder- oder Körperfärbung, die durch Carotinoide hervorgerufen wird, als „ehrliches“ Signal für die Gesundheit eines Männchens. Denn die mit pflanzlicher Nahrung zugeführten Carotinoide wirken als Antioxidantien, die die Immunabwehr stärken und die Spermien vor Schäden durch oxidativen Stress schützen. Weitere Untersuchungen müssten klären, warum in der aktuellen Studie der erwartete Zusammenhang zwischen Attraktivität und Gesundheit nicht nachgewiesen werden konnte, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Behavioral Ecology“.

(...)

An der Doppelblindstudie beteiligten sich 43 gesunde, hellhäutige, heterosexuelle Männer im Alter von durchschnittlich 22 Jahren. Alle Teilnehmer wurden zu Beginn frontal fotografiert und gaben Urin-, Speichel- und Spermaproben ab. Mit Hilfe dieses Materials ermittelten die Forscher bestimmte Immunfunktionen, das Ausmaß an oxidativem Stress sowie die Qualität der Spermien. Zwölf Wochen lang nahmen die Männer Kapseln mit einer Tagesdosis von 30.000 Internationalen Einheiten Beta-Carotin ein. Zur Kontrolle erhielt eine Placebogruppe von 20 Männern gleich aussehende Kapseln ohne Beta-Carotin. Schließlich ließen sich alle Probanden erneut fotografieren und gaben nochmals Untersuchungsmaterial ab. Die Auswertung der Vorher-Nachher-Fotografien ergab, dass durch die Carotinpräparate die Gesichtshaut objektiv gelber und röter geworden war. Eine Gruppe von 66 heterosexuellen Frauen beurteilte dann die Attraktivität der Männer anhand der Porträts. Dabei stuften sie die Männer auf dem zweiten Foto deutlich attraktiver und gesünder aussehend ein als auf dem ersten. Die Ergebnisse der Gesundheitstests lieferten dagegen keine Hinweise auf positive Veränderungen während der zwölf Wochen.

Die füttern also den Männern Beta-Carotin Kapseln, die nur das Gesicht etwas röter macht und sie so attraktiver erscheinen lässt und wundern sich, dass die nicht wirklich gesünder sind, während Tiere, die sich entsprechend natürlich ernähren tatsächlich auch gesünder durch die mit der Nahrung aufgenommenen Beta-Carotine werden.

Fällt euch was auf?

Die kapieren den Unterschied zwischen künstlicher und natürlicher Ernährung nicht. Die betrachten alles gleich und wundern sich dann über die unterschiedlichen Ergebnisse. Dabei wird auch der normale Mann gesünder, wenn er statt Beta-Carotin Pillen einfach jeden Tag einen großen Möhrensaft oder einen großen Möhrensalat essen würde. UND der Teint würde sich positiv verändern UND sie hätten den Zusammenhang zwischen Beta-Carotinen, Teint und echter Gesundheit.

Statt dessen:

Möglicherweise waren die Teilnehmer der Studie einfach zu gesund, um durch die Nahrungsergänzung messbar noch gesünder zu werden, vermuten die Autoren. Außerdem könnte ein nachweisbar positiver Gesundheitseffekt einer Beta-Carotin-Zufuhr davon abhängen, in welchem Maß andere als Antioxidans wirkende Nährstoffe wie Vitamin E gleichzeitig konsumiert werden. Vielleicht war die Dauer der Studie auch zu kurz, um gesundheitsfördernde Effekte nachweisen zu können.

Das ist heute Wissenschaft auf höchstem Niveau. Da muss man sich nicht mehr wundern. Wie gesagt, füttert denen 12 Wochen jeden Tag einen großen Möhrensalat und die haben ihren Zusammenhang, denn man wird ganz sicher Verbesserungen der Gesundheit aufspüren. So aber kratzen die sich am Kopp und kommen nicht drauf, wieso das bei Mensch und Tier unterschiedlich ist.

Aber selbst bald 100 Jahre nach Weston Price ist DAS Stand der Wissenschaft. Das ist genau das gleiche Kaliber wie der Blutexperte, dem man ein Foto eineer lebendigen Blutzelle zeigte und der nicht wusste was das ist, weil er bisher nur tote Zellen unterm Mikroskop hatte. So gehört bei Bernd Senf.

Wieso komme ich drauf, dass die mit möhrensaft oder Möhrensalat wirklich messbar gesünder geworden wären. Nun, einmal schlichtweg eigene Erfahrung und dann deswegen.

Amerikanische Forscher haben jetzt bei jungen Männern den Zusammenhang zwischen der Spermienqualität und der Menge an Antioxidantien untersucht, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Ein besonders hoher Konsum von Beta-Carotin oder Lutein war mit einer größeren Beweglichkeit der Spermien verbunden. Und je höher die Aufnahme von Lycopin war, desto geringer war der Anteil an fehlgebildeten Spermien.

(...)

So könnten auch zusätzliche Inhaltsstoffe einiger Obst- und Gemüsesorten einen bisher noch nicht erkannten Einfluss auf die Spermienproduktion haben.

Das untermauert ja meine Vermutung.

Macht euch das mal klar: die einen füttern den Männern Beta-Carotin Kapseln, und nichts passiert, ausser das sie etwas röter im Gesicht werden, die anderen finden heraus, dass Beta-Carotin aus Obst und Gemüse die Spermien gesünder macht, also tatsächlich genau den Effekt zeigt, den man auch bei den Tieren findet! (Und ebenfalls den Teint positiv verändern)

Hätten die nicht mal telefonieren können? Hätte ja einige Unklarheiten beseitigt.

Die hätten ja drei Gruppen machen können. Aber dann gibt es eben wieder keine Doppelblindstudie. Sprich wo weder der Wissenschaftler, noch das Studienobjekt weiß, ob die Kapsel echt ist oder nicht. Möhrensaft oder Möhrensalat ... da wissen beide, was gegessen wird.

Das Ergebnis des ganzen ist ja eigentlich das: Fake-Nahrung führt zu Fake-Gesundheit. Echte Nahrung führt auch zur echten Gesundheit.

Na dann Mahlzeit! :-D

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