Interessante Zusammenhänge

10.05.2019 11:10

Bevor ich zum Thema komme, für das ich den Blog hier nach geposteten Abbildungen durchsuchen musste, ist mir aufgefallen, das viele Videos, die ich hier im Laufe der Zeit verlinkt habe, mittlerweile bei Youtube gelöscht wurden. Ich schätze gute 50% der Videos sind mittlerweile wieder weg. Soviel zum Thema "Das Internet vergisst nichts".

Ich finde das erstaunlich, weil es quer durch die Bank alle Themenbereiche betrifft. Kann man es bei brisanten politischen Sachen noch verstehen, so sind auch viele "harmlose" Videos, die ich hier mal verlinkt hatte, weg.

Dazu gehört auch das Video des Permakulturbauern aus Franken. Wurde auch wieder gelöscht. Wahrscheinlich, weil es urheberrechtliche Bestimmungen verletzt hat. Na, es ist, wie es ist. Man muss es dann eben gleich schauen und sich notfalls Notizen machen. lol

Das gute alte Papier und der gute alte Bleistift. Elektronen sind da doch etwas unzuverlässiger, wie es scheint!

So, aber mal zur Sache.

Es scheint ja, als würde es hier in der Gegend immer trockener und auch in diesem Frühjahr hält sich der Himmel mit den Niederschlägen eher zurück. Da es zugleich aber recht kühl, wenn nicht zu sagen kalt ist, fällt es gar nicht so auf, wie trocken es ist.

Schaut man aber mal auf die Seite des UFZ (Dürremonitor), dann sieht man schon, wie ausgeprägt, um nicht zu sagen extrem die Trockenheit gerade im Boden unterhalb der Oberfläche noch ist. Ich hatte ja kürzliche einen Baum ausgegraben und ich kann das aus erster Hand bestätigen.

1. Das Bild ist von heute:

Also grundsätzlich ist ein Großteil Deutschlands immer noch extrem im Wassermangel. Aber betrachten wir mal nur das linke Bild, was den Oberboden zeigt. Hier sieht man mehrere rote Flecken in Bayern, im Erzgebirge, südlich des Harzes im Eichsfeld, im Raum Halle / Leipzig, im nördlichen Sachsen-Anhalt und dann im Nordosten.

Im auf den ersten Blick nichts ungewöhnliches.

2. Schaut man sich die mittleren Niederschläge in Deutschland, bzw. ganz Europa an, dann sieht man, dass im Westen der Niederschlag höher ist als im Osten, was darauf zurückzuführen ist, dass eben der meiste Niederschlag vom Atlantik kommt, bzw. vom Mittelmeer in den Südländern.

Das führt zu der in der Abbildung gezeigten Verteilung. Je blauer, desto mehr Niederschläge im Schnitt. Je gelber, desto trockener.

Internessant nebenbei: das Mitteldeutsche Trockengebiet, der kleine grüne Fleck südwestlich von Berlin, gehört aufgrund seiner Lage zu den trockensten Gebieten Europas. Zum Teil regnet es im Kerngebiet um Mansfeld weniger als in Madrid.

Das heisst also, dass es auch in Deutschland quasi von Natur aus Trockengebiete gibt. Insgesamt, sind die Niederschläge aber in ganz Europa recht homogen verteilt.

Die Grafik findet sich noch etwas größer hier: media.diercke.net/omeda/800/100700_081_3.jpg

Wieso gibt es also so Bereiche, die schneller auszutrocknen scheinen?

Schauen wir mal auf folgende Abbildungen:

3. Hier zuerst eine Abbildung von September 2016. Wir haben wieder das mittlere Sachsen-Anhalt, das vertrocknet, dann wieder das nördliche Sachsen-Anhalt / norwestliche Brandenburg und den Nordosten. Der Rest des Landes bekam gut Niederschläge 2016 ab.

4. Jetzt Mai 2017. Oberflächlich ist der Osten gut wasserversorgt. Nur in der Tiefe ist es nördlich von Berlin problematisch. Leider habe ich, da es hier gut regnete im Jahr 2017, keine weiteren Abbildungen mehr. Man sieht aber beim Oberboden eine deutliche Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland ungefähr auf der Höhe der Nordgrenze Bayerns.

 

5. Jetzt 2018.

5.1 - Juni 2018: Der Norden ist sautrocken. Der Süden ist, bis auf die Regionen ganz im Osten und Südosten, einigermaßen gut wasserversorgt. Man erkennt eine Linie der Trockenheit von West nach Ost auf der Höhe der Nordgrenze Bayerns ungefähr.

5.2 - Juni 2018: es hatte mal geregnet. Wir hatten nicht viel abbekommen, im Norden wurde die Lage etwas besser. Ganz im Osten oben an der Oder aber nicht wirklich. Da herrscht weiterhin starke Dürre.

5.3 - Anfang Juli 2018: Deutliche Nord - Süd - Trennung mit extremer Trockenheit im nördlichen Mittelteil Deutschlands. Aber auch wieder im Nordosten und dem westlichen und nord-westlichen Brandenburg. Wir betrachten immer noch den Oberboden, weil der die kurzzeitgen Veränderungen besser zeigt.

5.4 - Mitte Juli 2018: Deutliche Nord - Süd-Trennung der Trockenheit im Oberboden. Im Unterboden wieder nördlich von Berlin sehr große Trockenheit.

5.5 - August 2018: man sieht "wunderbar" die wie mit einem Lineal gezogene Linie zwischen dem Norden und dem Süden ungefähr auf der Höhe Nordgrenze Bayern. Im Süden herrscht aufgrund der Großwetterlage auch extreme Trockenheit teilweise, aber bemerkenswert ist diese deutlich zu sehende Linie, die sich wie mit dem Lineal gezogen von West nach Ost zieht.

Großflächig extreme Dürre im nordwestlichen Zipfel Brandenburgs.

5.6 - November 2018: die Trockenheit hat sich nun extrem ausgebreitet und auch den Unterboden großflächig erreicht.

5.7 - Dezember 2018: ähnlich wie November.

5.8 - nochmal Mai 2019:

und nochmal August 2018:

6. Und jetzt mal die Verteilung der Windkraftanlagen in Deutschland:

www.bfn.de/fileadmin/BfN/daten_fakten/Dokumente/II_4_3_21_Verteilung_Elektrizitaetsgew_Wind.pdf

Insgesamt gibt es in Deutschland wohl 31.000 Windkraftanlagen.

Je roter, desto mehr Anlagen pro 1.000km².

Eine andere Abbildung:

Ich habe die Windkraftcluster im Osten, also da, wo sie sich ballen, mal eingekreist, dann sieht man eine Ballung im Nord-Westen, die ich mit dem blauen Strich abgegrenzt habe, und dann sieht man eine deutliche Trennung der Windkraftanlagendichte zwischen Nord und Süd. Ungefähr auf der Höhe der Nordgrenze Bayerns. Im Norden ballt es sich, im Süden hat man vergleichsweise wenig Windkraftanlagen.

Im Osten gibt es so Clusterungen im mittleren Sachsen-Anhalt, im nordwestlichen und nordöstlichen Brandenburg. Hier finden sich auch die größten Anlagen.

Die Frage stellt sich, ob die extensive Nutzung der Windkraft irgendwie zu mehr Trockenheit führt. Es ist ja bekannt, dass Windkraftanlagen die Gebiete, wo sie stehen, heißer und trockener machen. Sehen wir jetzt solche Effekte? Oder liegt es einzig an der Großwetterlage oder an der Topographie?

www.weltkarte.com/typo3temp/images/deutschland-topographie.jpg

Ich hatte hier schonmal folgenes zitiert:

Durch Deutschland weht ein immer schwächerer Wind. Wurden beispielsweise in Osnabrück in den 1960er-Jahren noch im Jahresmittel Windgeschwindigkeiten von 3,7 Meter pro Sekunde gemessen, sind es inzwischen nur noch 3,2 m/s. Ein Rückgang von über 13 Prozent. An fast allen Wetterstationen im Binnenland, die die Meteorologen des Bonner Wetterdienstes Donnerwetter.de analysiert haben, sieht der Trend ähnlich aus. „An den meisten Orten hat die mittlere Windgeschwindigkeit sehr deutlich abgenommen“, berichtet Dr. Karsten Brandt. Und er hat einen Verdacht: „Wir glauben, dass die in den letzten 15 Jahren immer massiver ausgebauten Windkraftanlagen die Windgeschwindigkeit beeinflusst haben.“

Denn der Trend des immer schwächeren Windes ist vor den Windkraftanlagen, auf der offenen See, nicht zu beobachten. Im Gegenteil: Auf Norderney oder Helgoland nahm der Wind in den vergangenen 20-30 Jahren sogar ganz leicht zu. Doch bereits kurz hinter der Küste, und damit hinter den ersten Rotoren, registrierten die Donnerwetter.de-Meteorologen in Norddeutschland einen Rückgang der mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von 3,8-3,9 m/s auf unter 3,5 m/s.

„Natürlich hat deutschlandweit auch die Zunahme der Bebauung durch Häuser und vor allem Hochhäuser einen leicht bremsenden Effekt“, räumt Brandt ein. „Die bremsende Wirkung der Windkraftanlagen dürfte diesen aber übertreffen.“ Verschiedene Studien unterstützen die Vermutung der Meteorologen. „Dänische Untersuchungen haben gezeigt, dass sogar noch 14 Kilometer hinter einem Windpark die Strömung schwächer ist als davor“, erklärt Dr. Brandt. Ein Effekt, um den sich auch die Betreiber solcher Anlagen Sorgen machen. Wird ein neues Generatorenfeld in der Hauptwindrichtung vor einen bestehenden Rotorenpark gebaut, können die Einbußen über 50 Prozent betragen, haben amerikanische Studien ergeben.

In Norddeutschland steht inzwischen pro 10 Quadratkilometer ein Windrad. Aus der norddeutschen Luftströmung – so die Folgerung der Meteorologen - wird deshalb mittlerweile so viel Energie gewonnen, dass bei Nordwinden im norddeutschen Binnenland ein schwächerer Wind ankommt. Ähnlich sieht es bei Westwinden aus, die durch die Windkraftanlagen in den Niederlanden und in Belgien abgeschwächt werden.

Das ist nicht nur für die Investoren der grünen Windenergie ein Problem, meint der Donnerwetter.de-Meteorologe: „Der schwächere Wind sorgt für einen geringeren Luftaustausch. Dieser wiederum treibt die Schadstoffkonzentration in unserer Luft in die Höhe. Vor allem im Sommerhalbjahr bedeutet der fehlende Wind auch mehr Hitze im Binnenland und weniger Land-Seewind-Zirkulation. Dazu kommt auch noch, dass durch die Generatoren die Luft erwärmt wird, wie weitere Studien gezeigt haben.“ 

Bisher gilt der Wind als eine - wenn auch unbeständige und schlecht berechenbare - fast unerschöpfliche Energiequelle. Dass man durch die Windräder etwas seiner Energie abschöpft, galt als zukunftsweisende Errungenschaft. „Doch dass der Mensch dem Wind so viel Energie nimmt“, so das Fazit des Klimatologen, „über diese Konsequenzen sollten wir wohl vor dem weiteren Ausbau der Windenergie noch einmal nachdenken.“

www.donnerwetter.de/presse/immer-weniger-wind-durch-immer-mehr-windraeder_cid_24106.html

Es fällt ja schon irgenwie auf, zumindest mal bei der ersten Ansicht, dass da, wo viele Windkraftanlagen stehen, es oft auch Dürreerscheinungen gibt. Im Grunde müsste man das jetzt mal wöchentlich beobachten, wie sich die Bodenfeuchte entwickelt. Aber natürlich bräuchte es da viel mehr Daten und viel mehr Rechenleistung und sehr viel mehr Statistik, um wirklich solche Kausalitäten aufzuspüren.

Wer will, kann sich ja mal das Archiv seit 2014 des Umweltforschungszentrums geben: www.ufz.de/index.php?de=40990

Leider fehlen da die Daten zum Oberboden, der ja in die eine oder andere Richtung relativ schnell reagiert, während der Unterboden etwas träger ist, dafür aber längerfristige Erscheinungen besser erfasst.

Die Frage ist aber wirklich: machen wir den Norden trockener, wenn wir riesige Gebiete quasi in den Windschatten der Windkraftanlagen packen? Machen wir Sachsen-Anhalt trockener, wenn wir in Trockengebiete nun auch noch Windkraftanlagen konzentrieren? Selbiges gilt für Nord-Brandenburg. Wird es dadurch dann noch schneller trocken?

Ich finde es schon faszinierend, dass man im Sommer 2018, und wer ins Archiv schaut auch in einigen Jahren zuvor, relativ deutlich sieht, dass man Dürren und Verteilung der Windkraft gut übereinander legen kann.

Man muss das jetzt mal weiter beobachten und schauen, ob es da mehr als nur zufällige Muster gibt.

Natürlich liegt es im Endeffekt an der Großwetterlage, aber die Frage ist eben, ob es da verstärkende und somit negative Effekte gibt.

Die Frage ist: machen wir mit der Nutzung der Windkraft die Gebiete dahinter heißer und trockener, erzeugen wir also genau das Gegenteil von dem, was wir vermeiden wollten?

Hier wären wirklich weitere Untersuchungen angebracht.

Ab und an kommen ja mal Meldungen wie diese, die zeigen, wie sehr man den Inpact der Windkraft unterschätzt hat:

www.dlr.de/tt/Portaldata/41/Resources/dokumente/st/et_1810_10_3_Trieb_BCDR_51-55_ohne.pdf

Auch die Größenordnung potenziell getöteter Insekten ist besorgniserregend: geht man wie Hu et al. [19] von einem durchschnittli-chen Gewicht von etwa einem Milligramm pro Fluginsekt aus, entspräche ein Verlust von 1.200 t im Jahr etwa 1.200 Mrd. Insekten, eine Größenordnung, die durchaus relevant für die Stabilität der gesamten Population sein könn-te. 

(...)

Werden Weibchen, die mehrere hundert Eier legen können, ausgerechnet während der Migration und damit kurz vor der Eiablage von einem Rotorblatt getroffen, wirkt sich das mit entsprechender Hebelwirkung verstärkt auf die nachfolgende Generation aus, da die-se Eier nicht mehr am Kreislauf des Lebens teilnehmen. Darüber hinaus ist das gesamte Ökosystem an seiner Basis von den Verlus-ten betroffen: wird ein Teil der Insekten der Nahrungskette entzogen, entsteht für die übrigen ein erhöhter Druck durch Jäger und für diese erhöhter Aufwand bei der Jagd oder sogar Nahrungsknappheit. Weiterhin tragen beschädigte Insekten nicht mehr zur Bestäu-bung von Blütenpflanzen bei.

Da haben sicherlich auch große Augen gemacht, als sie das alles mal ausgerechnet haben!

Die Annahmen, die vor ca. 30 Jahren zu einem Verzicht auf einen Verträglichkeits-nachweis von Windkraftanlagen gegenüber Fluginsekten im Luftraum geführt haben,  sind falsch: Insekten aller Art fliegen sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Windge-schwindigkeiten in der Höhe moderner Windrotoren und werden dabei verletzt.

Die unter der Annahme abnehmender Insektendichte geschätzten Verluste aus dem Modellergebnis a) haben eine Größen-ordnung von 1.200 t/a entsprechend durch-schnittlich 5-6 Mrd. Insekten pro Tag wäh-rend der warmen Jahreszeit (etwa 200 Tage von April bis Oktober). Diese Größenord-nung könnte relevant für die Stabilität der gesamten Fluginsektenpopulation sein und ist sicherlich relevant für den Artenschutz.

Das Modellergebnis b) unter der An-nahme gleichbleibender Insektendichte besagt, dass der heute in Deutschland ins-tallierte Windpark deutlich mehr Insekten (bis zu 3.600 t/a) töten würde, wenn diese verfügbar wären und die Insektendichte in der Luft aus irgend einem Grund wieder an-steigen würde, z.B. wenn sich die Insekten aufgrund verbesserter Umweltbedingungen regenerieren würden. Dies ist extrem be-sorgniserregend, weil es einer Erholung der Insektenpopulation direkt entgegenwirkt.

Die Verluste treten selektiv während der Migration und damit kurz vor der Eiab-lage der Insekten auf und wirken sich damit verstärkt auf die nachfolgende Generation aus.

Die geschätzten Verluste von mindes-tens 1.200 t Fluginsekten pro Jahr werden nicht nur dem jährlichen Reproduktionspro-zess der Insektenpopulation, sondern auch der gesamten nachfolgenden Nahrungskette entzogen.

Es ist oft so: der Teufel steckt im Detail und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Man will die Welt retten, macht aber noch mehr Schaden! Ich sehe das alleine bei mir im Gewächshaus. Das kann eine Insektenfalle sein! Daran denkt man vorher nicht.

Schaut euch mal die Verteilung der WKA an, dann kann man sich vorstellen, wie flächendeckend da die Insekten geschreddert werden.

Und ich lach mich kaputt, wenn ganz am Ende rauskommt: CO2 ist doch nicht so böse, sondern es gibt ganz andere Ursachen wie eben Atomkraft, Entwaldung, Landwirtschaft, Handymasten und andere Faktoren. Siehe hier:

www.berndsenf.de/pdf/Ist%20die%20Erde%20bioenergetisch%20krank1.pdf

Man müsste da wirklich sehr viel mehr forschen und Daten sammeln.

Und richtig lachen würde ich, wenn, wie hier vorgeschlagen,

die Installation von automatischen Schwarmer-kennungssystemen in Verbindung mit einer entsprechenden Steuerung der Rotoren.

die Dinger dann permanent stillstehen. Wegen der Insekten, wegen der Hitze, wegen der Fledermäuse, wegen Windstille insgesamt.

Es gibt die eierlegende Wollmilchsau eben dann doch nicht.

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Ich freu mich über jeden Beitrag!

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