Klimaschutz ist wichtiger als Naturschutz ... na dann!

10.02.2019 20:38

Können wir mit Hilfe der Windkraft die Energiewende schaffen? Eine genauere Betrachtung der Fakten belegt ein klares Scheitern der regenerativen Energieanlage. Bei BarCode sprechen wir wir mit dem Mediziner Dr. Stephan Kaula und dem Maschinenbauingenieur Dr. Detlef Ahlborn über die Folgen der Windkraft und stellen die Frage: Hat die Windkraft neben ihren vielen Nebenwirkungen überhaupt einen messbaren Nutzen?

Also ich denke, es geht hier mal wieder nur um Wachstum. Wenn man ALLES mal berechnen würde, also Errichtung Windkraft, Biogasanbau und -anlagen, Solaranlagen, dann aber auch Mais- und Sojaimport für die heimischen Viecher usw.. also wenn man alles mal zusammenzieht, was da alles an Leistungen erbracht werden und was am Ende für Klimagase emitiert werden, dann würde es mich nicht wundern, wenn nach der Energiewende, global betrachtet, weil alles gobal vernetzt ist, mehr Wirtschaftswachstum und mehr CO2-Ausstoß steht als vorher.

So sieht die Bilanz von Deutschland seit 1990 aus:

Das heisst, Deutschland hat mit enormen Anstrengungen seit numehr fast 30 Jahren, gerade mal 27% an Treibhausgasen eingespart.

Aber das ist auch nur die halbe Wahrheit! Im Grunde ist die Einsparung sehr viel geringer denn:

Dabei machte das Bezugsjahr 1990, das regelmäßig in allen Reduktionszielen auftaucht, den Klimaschutz für Deutschland bislang ziemlich einfach. Im Jahr der Wiedervereinigung qualmten in der untergehenden DDR noch die Schlote. Eine Welle der Stilllegungen fegte in den Jahren durch die neuen Länder. Der Niedergang der DDR-Industrie ließ die deutsche CO2-Bilanz glänzend aussehen. Doch diese Wendedividende ist inzwischen aufgebraucht.

www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiewende-die-oeko-luege-wie-deutschland-seine-vorreiterrolle-beim-klimaschutz-verspielt/23192396.html?ticket=ST-580223-MCIbqbT5FdESIxjlHpV4-ap6

Also ist die Einsparung sehr viel geringer. Dafür wurden aber ganze Landstriche zugespargelt, dafür wurden ganze Wiesen mit Photovoltaikanlagen zugepflastert (im Norden!!) und es wird immernoch ein Haufen Grünland umgebrochen für den Energiemaisanbau:

Grünlandflächen sind ökologisch wertvolle Elemente in der Agrarlandschaft und unverzichtbarer Bestandteil einer multifunktionalen Landwirtschaft. Der Flächenanteil des Grünlands hat jedoch über die Jahre abgenommen. Grünland wird häufig in Ackerland umgewandelt und intensiv bewirtschaftet. Dies hat negative Folgen für den Schutz des Bodens, der Gewässer, der Biodiversität und des Klimas.

Betrachtet man die Veränderung der Grünlandfläche im Zeitverlauf, so wird deutlich, dass das Grünland in Deutschland in den vergangenen Jahren stark unter Druck geraten ist. Erst nach 2013 sind die Dauergrünlandfläche und der Anteil des Dauergrünlands an der landwirtschaftlich genutzten Fläche wieder leicht gestiegen. Dies liegt am Beschluss der EU-Agrarreform im Jahr 2013, die den Erhalt von Dauergrünland im Rahmen der sogenannten „Greening“-Auflagen regelt. Mit verschiedenen Regelungen wie einer allgemeinen Genehmigungspflicht für den Umbruch von Dauergrünland und einem vollständigen Umwandlungs- und Pflugverbot für besonders schützenswertes Dauergrünland soll der Verlust von Dauergrünland gestoppt werden. Nach wie vor sind die Ursachen des Grünlandumbruchs jedoch noch nicht beseitigt. Dies gilt besonders für den hohen Bedarf an ackerbaulichen Futtermitteln, die Förderung des Anbaus von Energiepflanzen sowie die sogenannte „Nutzungsaufgabe“ (d.h. die Beendigung der Bewirtschaftung). Deshalb ist davon auszugehen, dass das Grünland auch zukünftig unter Druck stehen wird und es zu einer weiteren Intensivierung der Nutzung kommt. Ein wirksamer Grünlandschutz bleibt damit von herausragender Bedeutung.

www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/gruenlandumbruch#textpart-4

Habe ich in Östereich hautnah erlebt. An den unmöglichsten klimatischen Stellen, z.B. im Ennstal, hat man Wiesen in Maisäcker umgewandelt. Für die Biogasproduktion. Der Verlust war so rasend schnell in einigen Bundesländern in Deutschland, dass man es regelrecht verbieten musste! Plötzlich wurde es lukrativ, auch noch die nasse Feuchtwiese umzubrechen, die Obstbäume zu fällen und die Streuwiese umzuwandeln, es wurde lukrativ, auch noch den letzten Zipfel zu nutzen. Und das hat man auch gemacht.

[www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachwachsende-Rohstoffe/Bioenergie/_texte/NaWaRo2012Anbauflaeche.html]

Bis vor dem Biogasboom hat man in Deutschland ja vermehrt Flächen stillgelegt und dem Naturschutz übergeben. Man hat Prämien fürs Stilllegen bezahlt, weil zuviel produziert wurde. Dann wurde vermehrt auf Erneuerbare gesetzt und schon ging das richtig ab mit dem Anbau.

Wie gesagt, plötzlich wurden die ganzen "nutzlosen" Wiesen interessant und kamen unter den Pflug.

Das hatte was von Goldgräberstimmung. 

Und das Umweltbundesamt ist hier auch nicht ganz ehrlich, wenn es sagt:

Nach wie vor sind die Ursachen des Grünlandumbruchs jedoch noch nicht beseitigt. Dies gilt besonders für den hohen Bedarf an ackerbaulichen Futtermitteln, die Förderung des Anbaus von Energiepflanzen sowie die sogenannte „Nutzungsaufgabe“ (d.h. die Beendigung der Bewirtschaftung).

Das Beenden der Bewirtschaftung macht wohl gerade mal 1% aus.

[https://www.bmel.de/DE/Laendliche-Raeume/04_Flaechennutzung/_texte/Flaechenverbrauch2015_Infografik_FNR.jpg?__blob=poster]

Aber macht euch mal diesen Wahnsinn bewusst:

1. Wir wollen das Klima schützen. Dazu müssen wir CO2 reduzieren. Das tun wir, indem wir auf Wind, Sonne und Biogas setzten. Für die Biogasproduktion wird Grünland umgebrochen.

Der Rückgang des Grünlands korrespondiert zwar teilweise mit abnehmenden Viehbeständen (Rinderhaltung), ist jedoch vor allem Folge einer zunehmend intensiveren Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte und der damit verbundenen Nutzungsänderungen. Auslöser war und ist die hohe Nachfrage nach bestimmten Agrarprodukten, wie zum Beispiel Mais als Tierfutter, verstärkt durch die Biomasse-Förderung zur energetischen Verwertung. Weiden und Wiesen werden vermehrt für den Anbau von Energiepflanzen wie Raps und Mais in Anspruch genommen. Die Zunahme der Maisanbauflächen in den letzten Jahren wird durch die Karte „Änderung des Anteils der Silomaisfläche an der LF 1999-2010“ verdeutlicht. Eine Auswertung der Daten verschiedener Bundesländer aus dem Jahr 2009 zeigt, dass Mais mit über 50 Prozent (%) die dominante Flächennutzung nach einer Grünlandumwandlung in Ackerland ist.

www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/gruenlandumbruch#textpart-4

2. Jetzt jammert das Bundesumweltamt:

Darüber hinaus sind Dauergrünlandflächen wichtig für den Boden- und Gewässerschutz und leisten als Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Humusanteil des Bodens speichert Kohlenstoff, der damit der Atmosphäre entzogen wird. Grünlandstandorte dienen somit auch als Kohlenstoffsenke. Relevant ist dabei vor allem „Dauergrünland“: Es umfasst Wiesen und Weiden, die seit mindestens fünf Jahren nicht als Acker genutzt wurden.

(...)

Ein Umbruch des Grünlands zu Ackerflächen stellt dementsprechend eine Belastung der Hydro- und Atmosphäre dar, da er mit dem Abbau von Humus und möglicherweise verstärkten auswaschungsgefährdeten Nitratfreisetzungen sowie Emissionen von Lachgas (NO2) und Kohlendioxid (CO2) verbunden ist.

Also es macht sprachlos!!!

Wir wollen das Klima schützen und dafür wandeln wir die Grünländer um und verringern damit die Kohlenstoffspeicherung, setzen das sogar frei.

Sowas kann sich eigentlich nur jemand im Kabarett ausdenken.

Und wie gesagt, das hat man nur gestoppt, weil drastisch eingegriffen wurde! Man hat da schnell Gesetze erlassen, um den Grünlandumbruch genehmigungspflichtig zu machen. Ab 2013 dann die "Greening"-Auflagen (in Deutsch geht auch nicht mehr).

Sonst wäre es noch viel schlimmer.

Ich gebs zu, ich bin ein Wiesenfan. Ehrlich. Ich liebe Wiesen. Das sind so kleine Mikrowälder. Und extrem artenreich zum Teil. Ich habe die glücklichsten Stunden im Studium und Beruf auf Wiesen verbracht und habe sogar großflächig aus Äckern wieder Wiesen gemacht. Sehr erfüllend! Nur blöd, dass das "nur" Ausgleichsmaßnahmen für eine vollkommen abstruse Schnellstraße war, die man mitten durch ein kleines Paradies gedroschen hat. Aber dann fließt auch das Geld für solche Maßnahmen.

Schaut euch mal diese wirklich gute Doku an:

[auch hier: rohkost4.webnode.com/news/doku/]

Aber nicht nur für die Biogaswirtschaft wird das geopfert.

Ferner dient Grünland als „Flächenreserve“ bei Landnutzungsänderungen. In Deutschland werden täglich noch immer etwa 62 Hektar (ha) Boden für Siedlungs- und Verkehrszwecke versiegelt (siehe "Siedlungs- und Verkehrsfläche"). Der dadurch bedingte Verlust an Ackerflächen wird tendenziell durch Grünlandumbruch kompensiert.

Das ist für mich so das Synonym für den Wirtschaftskrebs. Siedlungen und Straßen breiten sich immer mehr in den Naturraum aus. Machen sich immer mehr breit.

Aber das ist natürlich der Oberhammer und zeigt eigentlich am Deutlichsten, dass man im Grunde das Gegenteil von dem erreicht hat, was man ursprünglich wollte:

Auch ökologisch besonders wertvolle Standorte wie Grünland auf kohlenstoffreichen Moorböden und anderen wertvollen Standorten (Halbtrockenrasen) werden zunehmend umgebrochen und in Ackerland umgewandelt. Damit verlieren die Flächen ihre positiven Eigenschaften für den Umwelt- und Klimaschutz.

Ja.. was soll man da zu noch sagen, es spricht für sich selber.

Atomkraft - erzeugt wahrscheinlich DOR und damit Erstarrungen.

Windkraft - macht die Gebiete heisser und trockener, wo sie stehen (Quelle hatte ich hier mal im Blog).

Biogas - siehe Text hier.

Photovoltaik - da habe ich das gefunden: www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/chinesische-solarzellen-verheerende-umweltbilanz/

Chinesische Solarzellen haben eine verheerende Umweltbilanz

Rund zwei Drittel aller Solarmodule stammen inzwischen aus China. Der Grund: Die chinesische Regierung subventioniert heimische Hersteller, die sich als Preisbrecher auf dem Weltmarkt durchsetzen können und beispielsweise die deutsche Solarindustrie in die Knie gezwungen haben. Eine Studie zeigt jetzt: Die Ökobilanz chinesischer Solarmodule ist verheerend.

Das sieht alles nicht gut aus.

Und mir drängt sich die Frage auf, ob das alles überhaupt alles aus dem Boden gestampft wurde, um wirklich die Natur und das Klima zu retten. Oder musste einfach neues Wachstum generiert werden?

Wäre es nicht OK gewesen, bei Kohle, Wasser und Gas zu bleiben, plus sinnvolle Ergänzung durch Erneuerbare, dafür aber generell den Lebensstil anzupassen?

Aber ach! Niemals darf etwas reichen, niemals darf man ein Level erreichen, wo man sagt, Ok, so passt es. Ich habe genug, danke! Das darf nicht passieren. Also müssen immer wieder Impulse gesetzt werden, damit sich das Hamsterrad weiterdreht. Neue Projekte, Altes abreissen, Neues aufbauen, planen, umsetzen, Arbeit simulieren. Windkraft ist ja bis heute ein "Wachstumsmotor":

[windmonitor.iee.fraunhofer.de/opencms/export/sites/windmonitor/img/Windmonitor-2017/EE-Mix/EE_3.8.jpg]

Und soll es anscheinend noch lange bleiben.

Da es anscheinend auch immer schwieriger wird, neues Wachstum zu generieren, werden Kritiker großer Projekte auch immer schärfer angegangen, man berichtet zunehmend unseriös, jetzt hat man sogar ein autistisches Mädel als Ikone der Veränderung installiert und heroisch streiken nun die Schüler in Deutschland für das Klima.

Den sinnvollen und maßvollen Austausch gibt es nicht mehr. Alle Fakten seriös auf den Tisch, beraten, OK.. passt oder passt nicht. Oder passt, wenn...

Gibts nicht mehr.

Und mir ist noch was aufgefallen, aber dazu komme ich gleich..

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