Misstrauen

15.05.2018 17:27

Gestern habe ich noch folgendes Video gesehen:

Der Harald Lesch ist für mich so ein Bruder im Geiste: Wissenschaftler, offen für Neues, kritisch, auch nicht verlegen, sich in andere Themen einzuarbeiten und dazu eine Meinung zu haben (die man teilen kann, aber nicht muss) und auch nicht verlegen, Dinge sehr kritisch anzusprechen.

Macht er im verlinktem Video auch wieder ausgiebig.

Interessant sind aber viele Kommentare. Solche zum Beispiel:

Lesch ist ein gekaufter Mainstream-Wissenschaftler der sich mit Halbwahrheiten, Glaubwürdigkeit erkauft!

Diesem Mann braucht man nicht zu wiedersprecen, er wiederspricht sich selbst genug.. er sagt , man muss die Erwärmung nicht beweisen, weil sie da ist... ich würde ihn bitten , das trotzdem mal zu beweisen

Was lässt du für einen Scheiß hoch?? Dieser Mann ist mit schuld an dem was abgeht!! Dieses gekaufte Arschloch

Lesch, die alte Medienhure

der lesch ist bei mir unten durch!!! willst du wissen wer was wirklich denkt und tuht schau auf seinen kontoauszug!!!

Also im Grunde sagt der Lesch in dem Video doch nur folgendes: wir steuern auf eine ökologische Katastrophe zu, der Kapitalismus ist schuld und wir müssten endlich das Ruder rumreissen. Dazu nennt er einige Auswüchse und Verrücktheiten, die das System derzeit so aufzubieten hat.

Genau das, was ich hier im Blog auch immer schreibe.

Genau das, was auch der Maaz anspricht ("Wenn wir so weitermachen, kann es nur schlimmer werden!"), nur dass der noch tiefere Einsichten in die menschliche Psyche hat, um nach den tieferliegenden Motivationen und Ursachen zu forschen und diese auch zu benennen ("süchtige narzisstische Gesellschaft"). Etwas, was dem Lesch ja abgeht. Der rätselt da noch mehr rum, wieso die ökologische Bewegung immer schwächer wird, trotz viel größerer Probleme als früher und wieso wir seit mindestens 20 Jahren genau das exakte Gegenteil von dem machen, was wir machen müssten.

Ich bin auch überzeugt, dass wir einen menschgemachten Klimawandel haben, der, hier fühle ich mich irgendwie zu Wilhelm Reichs Konzept der bioenergetisch lebendigen Erde hingezogen, eben die Folge unseres Eingreifens in die Harmonie der Natur ist. Ob dieses Eingreifen nun in Form von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen passiert, oder durch Mikrowellen, Atomkraft und andere bioenergetisch wirksame Faktoren, wie es Reich und später Senf vermuteten, oder ob es irgendwie ein Gemisch daraus ist, lasse ich offen. Ich lasse mich da gerne auch belehren, dass CO2 nicht die tragende Rolle spielt, oder lasse mich da auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn jemand solche Ideen, wie sie vom Reich (nachzulesen auf www.berndsenf.de) postuliert wurden, als pseudowissenschftlichen Unsinn betitelt, kann man ja machen.

Aber ich würde wirklich vom Glauben abfallen, wenn es keine Rückkopplungen gäbe, die aufzeigen, dass wir hier falsch handeln.

Deswegen gehe ich persönlich von einem menschgemachten Klimawandeln aus, über dessen tatsächliche Ursachen gerne noch mehr diskutiert werden kann.

Lesch ist da eben Mainstream und benennt das CO2 in Kombination mit anderen Treibhausgasen als Ursache. Wird wahrscheinlich auch so sein.

Schaut man sich dann aber die Kommentare an, dann kann man vor allem eines feststellen: ein ausgewachsenes Misstrauen!

Und das ist genau das, was ich schon öfters mal hier im Blog geschrieben habe: am Ende gehen wir nicht an der Migration ein, oder am Neo-Femnismus oder was auch immer da gerade als Sau durchs Dorf getrieben wird, was wieder mal der Untergang des Abendlandes sein soll, sondern am Misstrauen.

Kapitalismus heisst, Geld verdienen. Gewinne maximieren, also Profit machen. Wachstum generieren. Und das wird auch gemacht. Zum Teil eben mit allen Mitteln! Und das hat mittlerweile eben dazu geführt, dass das Misstrauen in der Gesellschaft immer größer wurde. Wem kann man noch wirklich vertrauen? Dem Arzt? Also dem, der unnötige Medikamente und Operationen verschreibt, um Geld zu verdienen? Dem Automechaniker? Also genau dem, der sagt, die Bremsen müssen "unbedingt" gemacht werden, obwohl sie noch ein Jahr halten würden? Der Automobilbranche, die falsche Abgaswerte angibt? Den Medien, die mittlerweile schlimmere, weil subtilere Propaganda betreiben als zu DDR-Zeiten? Wem kann man denn noch wirklich vertrauen? Seinen besten Kumpels? Hoffentlich!

Keine Gesellschaft kann überleben, wenn das Misstrauen zu groß wird. Aber man MUSS misstrauisch sein, sonst wird man abgezockt, belogen, verarscht, manipuliert und beschissen. Beim Arzt, in der Autowerkstatt, beim Autokauf, im Supermarkt, von der Werbung... alle sind gezwungen, Gewinne zu erwirtschaften. Also ist es ganz natürlich, dass dann irgendwann auch die Unehrlichkeit und Unredlichkeit zunimmt. Das passiert zwangsläufig und das gebirt eben das Böse: sprich die Trennung, das Misstrauen, schlussendlich den Zerfall.

Und genau das beobachten wir gerade in beschleunigtem Ausmaß. Und das Traurige: dieses Misstrauen ist berechtigt! Es ist keine Störung, keine Fehlinterpretation der Wirklichkeit, sondern kommt aus der eigenen Erfahrung, wird in Fernsehberichten und Reportagen oder in den freien Medien (je nach Thema) immer wieder bestätigt oder durch Freunde bewusst gemacht.

Und an diesem Misstrauen wird diese Gesellschaftsordnung schlussendlich eingehen.

Ich habe gesehen, was es aus einem Menschen macht, der sich permanent abgezockt fühlt, weil er mal schlechte Erfahrungen machte.  Freund von mir, früher ein cooler, lustiger Typ, dem ist irgendwann mal bewusst geworden, dass ständig versucht wird, an sein Geld zu gelangen. Der hat sich dadurch in der Persönlichkeit sehr verändert. Lacht weniger, oft mürrisch, griesgrämig, aggressiv gegen die, wo er meint, dass sie ihn übervorteilen und er ist natürlich extrem misstrauisch geworden.

Kann man heute den Ärzten noch vertrauen? So wie einem Dr. Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik? Kann man das? Oder sollte man da eher misstrauisch sein? Sich eine zweite Meinung einholen?

Kann man der Autowerkstatt wirklich vertrauen? Oder besser zweite Meinung?

Kann man den Politikern vertrauen? Den Medien? Den Parteien?

Viele machen das (noch), aber sind sie damit gut beraten? Oder werden sie dadurch zu Opfern der Manipulation, der Propaganda und der Abzocke?

Und je mehr Menschen "aufwachen" und erkennen, wie das System läuft, desto größer wird das Misstrauen werden und daran wird es am Ende scheitern.

Der Lesch sagt an einer Stelle im Video sinngemäß folgendes: Die Gesellschaft leistet sich eine Wissenschaft, die versucht, entsprechende Erkenntnisse zu erzielen, weigert sich dann aber, die Ergebnisse anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Wieso stellt man dann die Wissenschaft nicht einfach ein?

Wenn man die Menschen zu oft belügt, betrügt, manipuliert oder wenn sie selber schon lügen oder betrügen, um noch etwas mehr Gewinn zu erwirtschaften, sie also wissen, wie es auch andere machen, dann wird das Misstrauen epedemische Ausmaße annehmen und schlussendlich zum Scheitern der Gesellschaft führen.

Das wird dann soweit gehen, dass alle irgendwie zu "Reichsbürgern" werden und dem Staat und seinen Institutionen misstrauen und diesen ablehnen, oder wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen oder der Wirtschaft misstrauen und diese ablehnen. Und dann ist eben bald Feierabend, weil man in so eine Stimmung nichts mehr gesellschaftlich zustanden bringt. Dann zerfällt alles.

Und auf diesem Weg sind wir. Je schlimmer die Lüge, die Manipulation, die Abzocke wird, desto mehr werden sich dessen bewusst und je mehr fangen an, misstrauisch zu werden.

Eine gefährliche Entwicklung, die bisher in ihrer Tragweite so nicht erkannt wird.

Mit der Migraton hat man dann auch noch einen echten Brandbeschleuniger in der Hinsicht ins Feuer gekippt:

Robert Putnam von der Harvard University, angeblich einer der renommiertesten Politikwissenschaftler der Welt, will herausgefunden haben, dass Diversität eben doch nicht, wie ständig behauptet, nur gut sei.

His research shows that the more diverse a community is, the less likely its inhabitants are to trust anyone – from their next-door neighbour to the mayor.

Habe ich beim Danisch gefunden (www.danisch.de/blog/2017/11/11/diverse-korrosionseffekte/#more-20501) und auch mal gegoogelt. Es wurde entsprechend kritisiert, nur kenne ich die politischen Hintergründe der Kritiker nicht. Da muss man ja auch immer vorsichtig (also misstrauisch!! lol) sein.

Aber wenn das stimmen sollte, dass mit der "Diversität" eben auch das Misstrauen zunimmt, dann wirkt diese ganze Entwicklung natürlich wirklich wie Benzin im Feuer.

The core message of the research was that, “in the presence of diversity, we hunker down”, he said. “We act like turtles. The effect of diversity is worse than had been imagined. And it’s not just that we don’t trust people who are not like us. In diverse communities, we don’t trust people who do look like us.”

Wenn sich das Misstrauen erstmal etabliert, wieso auch immer und durch was auch immer hervorgerufen, dann wird es zur bestimmenden Größe, weil es evolutionär gesehen eben das Überleben in bestimmten unklaren Situationen gesichert hat und wenn dieses Programm ständig läuft, misstraut man am Ende ALLEM und Jedem. Das ist dann ein permanenter seelischer Kriegszustand. Man hat dann nichts mehr, worauf man sich verlassen kann und isoliert sich und dann wird alles noch schlimmer.

Hier sieht man dann auch mal die Verantwortung jedes Einzelnen, der Politik, der Medien, der Wirtschaft, dass man keine Entwicklung vorantreibt, die genau zu solch einer am Ende zerstörerischen Situation führt. Auch hier: es wird genau das Gegenteil von dem gemacht, was eigentlich getan werden müsste.

Prof Putnam found trust was lowest in Los Angeles, “the most diverse human habitation in human history”, but his findings also held for rural South Dakota, where “diversity means inviting Swedes to a Norwegians’ picnic”.

Irgendwie ist es ja auch verständlich. Der Mensch ist eben ein soziales Wesen und als Mitglied in den jeweiligen Gruppen hat sich der Mensch jahrtausendelang auch energetisch mit den anderen Gruppenmitgliedern verbunden gefühlt. Das waren ja eigentlich homogene Einheiten, mit eigener Sprache, Riten, Kultur, überschaubarer Größe, entsprechenden Verwandtschaftsbeziehungen, gleicher energetischer Schwingung ... man wusste wie der andere denkt und kannte seine Mentalität, die Witze waren gleich, das was man nicht mochte auch. Das ist so eine Art Gleichklang und Berechenbarkeit. So entsteht Vertrauen.

When the data were adjusted for class, income and other factors, they showed that the more people of different races lived in the same community, the greater the loss of trust. “They don’t trust the local mayor, they don’t trust the local paper, they don’t trust other people and they don’t trust institutions,” said Prof Putnam. “The only thing there’s more of is protest marches and TV watching.”

Ja, dass ist dann wahrscheinlich mental ein permanenter Kriegszustand. Ständig umringt von potentiellen Feinden. Der Bürgermeister auch noch "vom anderen Lager". Anscheinend tickt der Mensch so und dann ist das natürlich nochmal besonders misstrauensfördernd, wenn man so eine Einwanderungspolitik betreibt.

Dann ziehen sich die Leute zurück. Ich habe hier im Dorf schon Stimmen gehört (hinter vorgehaltener Hand, wirklich offen traut man sich das nicht mehr zu sagen, was ich befremdlich fand, denn so haben meine Großeltern in der DDR geredet) wie "Ich fahr nicht mehr gerne nach Bernburg / Köthen, da fühlt man sich ja nicht mehr wohl." Und das waren keine Rechten, sondern normale ältere Leute. (Für die Linken ob dieser Gefühle natürlich sofort ein Nazi).

Klar, irgendwo müssen sie sich ja mal entspannen, also schauen sie mehr TV.  Anscheinend können sie es in der Öffentlichkeit nicht mehr. Evolutionär feuert da wohl das Gehirn ständig die Botschaft: feindliche Gruppe / feindliche Gruppenmitglieder -> Kampfbereitschaft herstellen! Cortisonlevel rauf!! Blutdruck rauf, Adrenalin rauf. Und das auch, obwohl es das augenscheinlich garnicht sein muss, dass der andere einen feindlich gesonnen ist. Aber für unser Primatenhirn ist das wohl schon zuviel. Und das gibt dann eben Stress und man glotzt mehr TV, um mal Ruhe zu haben, weil draussen tobt für das Primatengehirn der Krieg, wenn man so will.

Also wenn dem wirklich so ist, was diese Studien an Ergebnissen offenbart hat, dann hat man natürlich den Zerfall mehr oder noch beschleunigt. Wie gesagt, ohne Vertrauen kann keine Gruppe / Gemeinschaft / Staat wirklich existieren.

Wenn allem und jedem misstraut wird, zerfallen solche Strukturen natürlich am Ende. Das geht schon in der Zweier- Beziehung los. Wenn man anfängt, dem Partner zu misstrauen, ist bald alles aus. Und welches Kind kann sich gedeihlich entwickeln, wenn es den Eltern misstrauen würde? Ohne Vertrauen geht da nichts.

Wie hat Maaz gesagt: es ist eben wichtig, dass man gute Beziehungen mit der Familie, mit Freunden usw hat, damit man auch Krisenzeiten überstehen kann.

Und so wie es aussieht, sind wir schon in einer Krisenzeit.

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