Müssen wir uns noch wundern?

02.09.2014 20:50

"Von all meinen Gedanken, liebe ich doch am meisten, die interessanten"

Einer dieser Gedanken war gestern, dass wir ja oft hören, dass wir zuviel Obst / Früchte essen. Und dies dann zu den entsprechenden Problemen wie eben Karies etc führt. Aber ist das wirklich so? Essen viele Rohköstler mit diesen Problemen wirklich einfach ZUVIEL dieser Produkte? Oder essen sie einfach von den Richtigen ZUWENIG? Weston Price konnte ja schon mit wenigen einfachen Mitteln bei Schulkindern Karies stoppen. Es gab eben täglich ein bis zwei Teelöffel Butter und dann ebenfalls ein bis zwei Teelöffel Lebertran. Ansonsten haben die sich ganz "normal" weiter ernährt. Na nun muss ich schon sagen, dass ich mit der Butter auch nicht ganz so glücklich bin, aber grade eben keinen schönen Wild- oder Weideschweinspeck habe. Jetzt könnte ich mich ja an den Kopf fassen, dass wir den Speck vom Weideschwein zum Treffen nicht aufgehoben haben. Na ja, hinterher ist man immer schlauer. Und was eine "gekochte" Weston Price Kost machen kann, sieht man eben auch hier: KLICK!

Aber mittlerweile glaube ich wirklich, dass wir mit der normalen 08/15 Rohkost einfach ZUWENIG von bestimmten ganz wichtigen Nährstoffen bekommen, die unsere Zähne schützen. Folgt man den Untersuchungen von Weston A. Price, so haben die gesunden Völker mit bester Zahngesundheit eine bis zu 10fach erhöhte Aufnahme fettlöslicher Vitamine und eine Mehrfaches an Kalzium in der Ernährung. "[...] stellte er fest, dass diese wenigstens viermal so viel Calcium und andere Mineralien, und mindestens zehnmal so viele fettlösliche Vitamine tierischer Herkunft aus etwa Butter, Rogen, Schalentieren und Organen enthielten wie eine durchschnittliche amerikanische Ernährung.

Das erreichen wir mit der herkömmlichen obstlastigen Orkos / Bioladen-Gemüse - Rohkost nie und nimmer. Da wette ich. Grade wenn man sich von solchen Plunder wie überzüchtete Mangos, aufgeblasene Nektarinen, kernlose Weintrauben, Bananen und all dem Zuckerkram plus Avocados, Salate, Kohlrabies und Möhren ernährt. Das sollte niemals die Hauptnahrung sein, jedenfalls nicht langfristig (als zeitlich begrenzte Geschichte mag das OK sein), weil sie eben nicht genug dieser schützenden Stoffe enthält, die für eine langfristige Zahngesundheit so wichtig sind. Mehr noch, selbst wenn man immer mal fetten Fisch isst oder Fleisch, dann hat man auch da nur die wertlosesten Produkte gegessen. Die besten Sachen werden ja zumeist weggeworfen und dürfen nicht verkauft werden. Die Fischköpfe (Braunbären fressen anfangs den ganzen Lachs, später nur noch Eier und Augen), der Rogen, die Haut, das Blut usw. Dann kommt noch die Frage der Qualität ins Spiel. Grasgefütterte Tiere, Wildfänge, Wild allgemein --- und ist das heutzutage überhaupt noch gesund? Stichwort Schadstoffe... oder sind wir in einer Situation, wo wir uns als Menschheit schon den Weg zurück zu den gesunden Lebensmitteln verwehrt haben?

Jetzt sagen sicherlich viele, dass das ja eklig ist. Klar, solange man sich nicht dran gewöhnt hat, sicherlich. Sprich, solange man es nicht regelmäßig probiert und seinem Körper somit die Infos gibt, was da ist. Aus meiner Sicht muss man sich auch bei der Rohkost die richtigen Dinge angewöhnen. Ich habe gestern Abend im Bett tatsächlich mal einen Impuls gehabt, alles zu hinterfragen. ALLES. Und da wurde mir bewusst, dass wir uns mit dem "Instinkt" vielleicht auch etwas gehörig vormachen. Die Fakten sind einfach nicht überzeugend um zu sagen, dass wir hier schon der Weisheit letzten Schluss gefunden haben. Ich hab neulich mit einem jungen Mann gesprochen, der schon seit Geburt roh ist und auch er hat einen toten Zahn wegen Karies und einige kleine Löcher.

Ist jetzt die Rohkost Scheisse? Ich glaube nicht (noch nicht! lol), aber ich sehe einfach, dass wir uns hier mit den Zuchtfrüchten gehörig etwas vormachen. 

Schaut euch mal diese Kinder an:


Die haben Spass beim Essen! Da wird einfach alles verzehrt, das Blut getrunken usw. ...

Die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien ist hier enorm! Hier ebenso (und auch das ist Rohkost):

Und wir füttern uns mit wertloseren Zucht-Früchten und daraus hergestellten getrockneten Obst, verarschen uns selber, wenn wir bei Orkos etwas "wildes" bestellen und wundern uns dann, dass wir Zahnprobleme bekommen. Diese gesunden Völker haben immer entsprechende Produkte, die die Zähne schützen in ausreichenden Mengen gegessen! Und das haben sie von ihren Eltern gelernt, die von denen usw... das ist uraltes Wissen, was wahrscheinlich bis zum Homo erectus zurückreicht. Das bis in die Zeiten der instinktiv rohen Affen zurückreicht. Das tut der normale Rohköstler aber nicht! Er futtert lieber viele süsse Sachen, andernseits aber viel zu wenig von diesen richtig gehaltvollen Sachen. Und quatscht dann was von Urkost und instinktiver Rohkost. (Übrigens: die "Instincto" war immer als Therapie (!!!) gedacht, um Kranken zu helfen, aber klar war sich GCB der Problematik der Zuchtfrüchte bewusst).

OK, wieso aber fällt es uns so schwer, dieses Wissen über die Früchte entsprechend umzusetzten? Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, und hier spreche ich auch aus eigener Erfahrung, dass es eine Sucht / verhängnisvolle Prägung auf Süsskram gibt. Und dann züchtet man sich eben eine entsprechende Darmflora und wenn man die dann befriedigt, ist man auch wirklich satt und fühlt sich leicht, beschwingt, trallala. Und merkt garnicht, dass man hier von der eigenen Darmflora ausgetrickst wird. Das Ergebnis ist dann ein lustvoller und befriedigender Weg in die Zahnprobleme. 

Die Sachen gehen ja noch viel tiefer. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass man mit einer obstreichen Rohkost von Geburt an eben auch zierlicher und kleiner bleibt als Artgenossen, die die volle Nährstoffpackung zu essen bekommen haben. Siehe Bilder oben. Man muss es wirklich mal in Frage stellen, ob man wie von GCB empfohlen Kindern bei Tisch immer die freie Wahl lassen sollte, oder ob es nicht besser wäre, hier die Auswahl so einzurichten, dass mehr gehaltvolle Lebensmittel auf dem Tisch stehen. Eine Freundin von mir macht das. Auch um die Zähne zu schützen.

Ich bleibe dabei: es ist alles mehr Gewohnheitssache als genetische Anpassung. Deswegen muss man sich das Richtige eben auch angewöhnen. Das machen die Affen doch auch! Da gibt es unterschiedlichste Schimpansen-Kulturen in Afrika. Manche essen bestimmte Produkte, und andere nicht! Das lernen die ja von ihren Eltern! Aber es ist eben einfacher, Obst hinzustellen, Früchte und Trockenfrüchte ... OK, nichts spricht gegen ein paar Früchte, solange eben genug dieser anderen wichtigen und wichtigeren (?) Sachen ausreichend gegessen werden. Und das muss man sich auch irgendwo beibringen.

Wie schrieb Weston A. Price sinngemäß: Schon den Kindern wird rohe Leber gegeben und sie werden bei Zeiten über den Wert dieser Nahrung aufgeklärt. - Sowas zu schreiben hier öffentlich, ist ja schon fast gefährlich.

Ein kleiner Tipp zum Kalzium, auch um sich keine Knochenbrühen machen zu müssen: ich hab mir eine Küchenraspel gekauft, mit der kann man auch Knochen raspeln. Man muss nur langsam machen, sonst wirds heiss - lol - aber es funktioniert erstklassig und man hat so eine recht gute Kalziumquelle. Es wird ja empfohlen, zwischen 1000mg - 1500mg pro Tag aufzunehmen. Rinderknochen enthalten pro 100gr = 14.000 mg Ca. Also es reichen schon 10 Gramm (!!!) um den Tagesbedarf an Kalzium zu haben. Und wenn man es so pulverförmig macht, kann die Magensäure auch überall rankommen. Und 10 Gramm sind wirklich nicht viel und "schnell" geraspelt. 

Ich glaube, der Grundsatz, den man unbedingt beachten sollte, ist der der Ganzheitlichkeit. Also das man versucht, so viel wie möglich zu verwerten. Sprich Innereinen, Blut (das geronnene Blut um den Einschuss beim Wildschwein fand ich nach dem Trocknen immer am leckersten!!!), Drüsen, auch Fischköpfe (Ingers Fischkopfsmoothie war ziemlich intelligent!), Knochen. Die Schalen von Krustentieren kann man auf den Trockner hauen und sie werden dann schön knusprig, Fischhaut und Gräten (wie von Hering, Makrele und Sardine) kann man ebenfalls trocknen und man hat so echt gute Zinkquellen (die sehen ja nicht umsonst so metallisch aus). Was die Naturvölker in den Kochtopf gehauen haben, legen wir auf den Trockner. - LOL - Leber kann man frisch essen, oder trocknen. Ich hab jetzt von Donnerstag bis Montag 1,5kg Rinderleber in 5 Tagen von Weidetieren gegessen. Man merkt einfach, dass das den Nerven gut tut. Sie war am Ende schon etwas reifer und dennoch einfach genial. Man kann sich auch angewöhnen, etwas Speck zum Gemüse zu essen, um so die fettlöslichen Vitamine besser aufnehmen zu können usw usw... Eier sind super. Austern, Muscheln, Meeresmandeln, Taschenkrebse. Alles hervorragende und wertvollste Lebensmittel. Schaut euch diese Typen an!

Übrigends: ich kenne einige Thailänderinnen, die rohe Partner haben. Und grade die, die noch traditionell aufgewachsen sind, die kriegste einfach nicht zu dieser Art der Rohkost. Die machen da zwar ein bisschen mit, aber nicht mehr. Die wissen ganz genau, dass dieser Früchte-Overkill nicht gut ist. Hoffen wir also, dass wir irgendwann mal eine Rohkost hinkriegen, die die wunderschönen positiven Effekte nutzt und erhält und die negativen eleminiert, um so schöne und schönere Nachkommen zu bekommen. 

Und wisst ihr Leute, ich glaube, wir fangen mit der wirklich funktionierenden Rohkost grade erst an! Wir werden eine Weston A. Price Rohkost bekommen. Das hier hat keine Zukunft: Klick

So: und nochmal zur Erinnerung. Alles ist ein Experiment und dass sind eben grade meine Erkenntnisse nach 16 Jahren Rohkosternährung. Wer es nach- und mitmachen will: jeder ist selbst für sich verantwortlich! Kommt mir dann nicht und jammert, wenn euch ne Gräte im Hals stecken geblieben ist oder ihr euch einen Leberegel eingefangen habt! :-D

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