Mutig

10.12.2019 20:32

Heute hat jemand einen Artikel der New York Post auf Facebook verlinkt, der in der amerikanischen Veganer-Szene einige Aufruhr verursacht hat.

Vegan influencer eats meat for 30 days, tells fans she’s healthier than she’s ‘felt in years’

Also es handelt sich hier um eine gewisse Alyse Parker. Nie von der gehört. Scheint aber in den USA einen gewissen Bekanntheitsgrad zu haben. Immerhin hat sie auf Youtube 729.000 Abonnenten. Also eine doch recht große Reichweite.

Video gibts hier: www.youtube.com/watch?v=L5FxTpkiVMI&t

Ich hab mir nicht alles angeschaut, mir liegt das amerikanische Englisch, gerade wenn es Frauen sprechen, quer im Ohr. Jedenfalls hat die nun mal 30 Tage carnivor gemacht und anscheinend positive Effekte bemerkt. Mehr Kraft im Fitnesstudio, hat auch etwas abgenommen (im Video ist da auch Vorher-Nachher-Foto. Die scheint nur maximal 1,10m groß zu sein! lol), mehr Konzentration und mentale Stabilität. Musste sich auch nach kohlenhydratreiche Kost nicht hinlegen wegen Müdigkeit. Irgendwelche Begierden hatte sie nicht und wenn, dann waren sie sehr schnell wieder weg. Verdauung war sehr viel besser als bei veganer Diät.

Na ja, und jetzt will sie, falls ich das nicht falsch verstanden habe, weiter eine Diät mit mehrheitlich tierischen Produkten essen.

Und wer nun unbedingt wissen will, was das erste nicht - carnivore Produkt ist, was sie isst, der soll eben ihren Kanal abonnieren.

Na, so interessant ist die nun auch wieder nicht.

Alyse Parker, who has over 200,000 Instagram followers and over 700,000 YouTube subscribers, explained her decision on Instagram. In a post, she revealed that she decided to try the Carnivore Diet after hearing about all of the health benefits from friends who switched from being vegan to eating only meat and animal products.

Von einem Extrem ins andere. Aber grundsätzlich keine so schlechte Idee. Müsste man mal erweitern auf: einen Monat nur Früchte, einen nur Fleisch, einen nur Wildkräuter, einen nur Knollengemüse, einen nur Wasser. Dann hat man mal so eine absolute Ausschlussdiät. Aber mal im Ernst: im Grunde sind das alles so Zivilisationsdiäten. Vegan ist die Gegenbewegung zur Massentierhaltung. Und das ist auch verständlich. Vegan ist aber mehr eine politische Äußerung, die sich eben über das Essverhalten zeigt. In der Natur ist es nicht möglich, vegan zu leben, weil es keinen Ort dieser Welt gibt, wo die Natur für Menschen alles bereitstellt, um vegan zu leben.

Süd-Ost-Asien gilt gemeinhin als Platz, wo auch in der Natur viele Früchte wachsen, aber die Orang-Utans sind Einzelgänger und, ich hatte das hier mal im Blog vor einem Jahr in der Serie zur genetischen Anpassung, haben nicht genug Energie übrig, um ein reiches Sozialleben zu führen.

Das Kongobecken ist ebenfalls nicht gerade das Paradies und nur die Bonobos leben da in einer fruchtreichen Umgebung, aber schon nördlich des Kongos konturrieren Schimpansen und Flachlandgorillas um die Früchte.

Es gibt also keinen Ort auf der Welt, der es den Menschen ermöglichen würde, rein vegan aus der Natur heraus zu leben.

Es ist aber fast überall möglich, aus der Natur carnivor zu leben. Und genau deswegen hat der Mensch auch alles besiedelt bis hoch in die Arktis.

Nun ist die reine Carnivorediät auch irgendwie eine Kopfgeburt. Selbst in den Gebieten mit ausreichend Wild sind die Jäger- und Sammler ganz scharf auf Honig und es gibt da sogar eine Ko-Evolution mit dem Honigzeiger, einer Vogelart, die sich mittlerweile an den Menschen angepasst hat, indem er die Sammler zu den Bienennestern führt und dafür als Belohung einen Teil der Beute gibt.

Bei Interesse: www.derstandard.at/story/2000041550058/wie-ein-vogel-den-weg-zum-honig-weist

Und die Folgen einer Carnivordiät nur mit erhitzten Produkten ist eben auch nicht klar.

I woke up the next morning feeling more mentally clear, focused, wholesome, and healthy than I had felt in years.

Na ja, also mehrere Millionen Jahre Evolution gehen eben nicht einfach so spurlos an den Menschen vorbei. Und wenn es eben stimmt, was die Forschung sagt, dann hat der Mensch vor ca. 1 Million Jahren angefangen, den Anteil von Fleisch deutlich zu erhöhen.

Und dann hat man natürlich auch die entsprechenden positiven Effekte.

Natürlich gabs ordentlich Kritik und "Dislikes".

If you had to kill every animal you ate in this video… We all know you would go back to vegan immediately. I’ve also been vegan for 4.5 years now, no meat for 6. I’ve never been this healthy in my life, and I have the blood work to prove it.

Na ja, dazu hat man ja die Männer. Der Mann ist eben psychologisch dafür gemacht, zu jagen und auch zu töten. Ich meine, klar, heute sind viele junge Männer dazu nicht mehr in der Lage, aber für mich wäre es kein Problem, jagen zu gehen. Im Gegenteil, seit ich roh lebe vermisse ich diesen Teil des Menschseins. Und damit meine ich nicht die Ansitzjagd, wo ein Jäger irgendwo hockt, die Tiere mit Brot und Kartoffeln anlock und dann erschiesst, sondern eben das Nachstellen, Spurenlesen, das tagelange Verfolgen, anschleichen, rennen, und dann eben den Jagderfolg. Das alles am Besten in der Gruppe.

Diese ganze Erfahrung ist ja in unseren Genen eincodiert und im Grunde wird das sogar vom Leben erwartet. Nur geht das heute eben nicht mehr. Wir haben eine Überbevölkerung und somit massive Einschänkungen und schon muss man auf dem Laufband rennen und auf dem Jahrmarkt Pappschweine für 5€ die Runde schiessen oder man taucht in Computerspiele ab, die simulierte Art der Jagd. Oder, ganz modern: jagt dem Geld und dem Erfolg hinterher.

Ich hatte mir schon überlegt, mal den Jadgschein zu machen... aber wie gesagt, mir fehlt die Motivation, weil es nicht das ist, was ich wirklich will.

Aber man sieht eben auch, was passiert, wenn da jemand sich als Veganer profiliert und dann eben wieder was anderes isst. Das hat dann schon etwas von einem Glaubenskrieg.

Da wird eben alles Gute, alles Positive auf das Tier projiziert und wenn da jemand wieder umschwenkt, ist der Aufschrei groß.

Nun kenne ich ja auch Leute, die wieder von der Rohkost abgekommen sind. Für mich war das immer ein Gefühl von Verlust, weil man eben oft auf einer doch sehr feinen Ebene miteinander zu tun hatte und wenn jemand dann nicht mehr roh isst, dann gehen die Wege oft schnell wieder auseinander. Man hat sich durch die Rohkost kennengelernt und wenn sich diese Basis verändert, dann geht man auch recht schnell wieder getrennte Wege. Die Schwingungen und Energien ändern sich.

Mir ist aufgefallen, dass man sich als Mensch gegenseitig nährt und je "naturbelassener" und "roher" und "gesünder" der andere is(s)t, desto besser nährt er mich auf der Herzebene und umgekehrt. Man schwingt eben gleich. Man nährt sich gegenseitig. Deswegen haben die Menschen auch seit Anbeginn in Gemeinschaften gelebt und sind da wunderbar zurecht gekommen. Je naturbelassener die lebten, desto mehr lachten die, sangen, liebten und eingebundener waren sie. Der berühmte Ethnologe Eibl-Eibesfeld nannte ja die Buschleute der Kalaharie die letzten "Unschuldigen".

Wenn jemand mit der Rohkost nicht klarkommt, versuche ich das zu verstehen. Ich meine, es ist ja eine geniale Ernährungsweise. Fast paradisisch und ebenso genussvoll. Wieso gehen die Menschen dann wieder zur Kochkost?

Bei einem Veganer kann ich es mir denken: man prakiziert eine Diät, die mangelhaft ist und irgendwann kann man dem nicht mehr entkommen. Dann muss man entweder supplemieren oder eben wieder was anderes essen.

Aber als Rohie ist man ja, es sei denn man, schränkt sich wieder ein, gut genährt.

Dennoch gibt es nur ein paar Leute, die das im Alltag hinkriegen.

Und ich habe, neben den eher banalen Problemen wie Versorgung und Selbstkasteiung, da zwei Faktoren als maßgeblich herausgefunden:

1. Es fehlen einfach Gemeinschaften. Fast alle, die heute 100%ige Rohkost im Alltag leben, sind irgendwo eher die Einzelkämpfer, die schwarzen Schafe, die, die alleine auf die Jagd gehen. Die halten es aus, inmitten dieser Welt anders zu sein. Die finden da Wege, suchen sich ihre Quellen, glauben an den natürlichen Weg, werden da irgendwo innerlich auch genährt, haben ihre alternativen Quellen, wie sie auch im Solarplexus genährt werden. Dazu gehören Naturgenuss, Musik, Kunst ... also das, was Burger als Alternativen nannte, wenn man nicht in Gemeinschaften lebt.

Was den Solarplexus öffnen kann: die Schönheit der Natur - die Schönheit einer Person - die Empfindung einer Wahrheit - Musik und Gebet.

Viele Menschen haben Rohkost ohne Probleme im geschützten Rahmen machen können. Auf Treffen, auf Montramé damals. Aber sowie sie in die Gesellschaft entlassen wurden: Ausnahmen. Das Selbe, was Maaz über viele seiner Patienten sagte: im geschützen Rahmen waren die wieder gesund, aber sowie die wieder in der Gesellschaft waren...

Menschen, die jetzt Rohkost im Alltag hinkriegen, können alleine sein.

2. Festhalten an alten Beziehungsmodellen.

Wer auf 100% Rohkost geht, wird eben auch in der Liebe Veränderungen erfahren. Weil es zwei Ebenen des Genährtwerdens gibt: einmal die körperliche Ebene. Dazu gehört eben das Essen, Trinken, Wohnraum.

Und dann gibt es die geistige - seelische - Herzebene. Und da wird man durch die Liebe genährt. Der Mensch lebt nicht von der Banane allein, sondern von einem jeden Wort Gottes. Also von der Liebe.

Körper und Geist sind eine Einheit und wer sich auf der körperlichen Ebene verändert, macht das auch auf der Geistigen und umgekehrt.

Gute Rohkost heisst: Abwechslung, Saisonalität, Auswahl, Befragungszustand, das Gefühl des Genährt werdens, Genuss.

Und man spürt eben, dass bestimmte Produkte manchmal supergut sind, und manchmal, wenn sie nicht passen, eben nicht. Und man hat dann eben Produkte, die isst man sehr oft, manche weniger oft, andere selten. Aber jedesmal, wenn man wo genährt wird, ist alles andere für den Moment uninteressant. Und genauso funktioniert das in der Liebe. Da ist das genauso.

Ich habe das auf Treffen, im Studium usw beobachtet: man kann die Liebe nicht einsperren. Und damit meine ich nicht die hemmungslose Sexualität, die im Gegenteil recht viel zerstören kann, siehe Burger selber, sondern liebevolle Zuneigung...

... sich Öffnen, das Gefühl des Genährtwerdens, auch des Sichverliebens. Und man merkt, dass das eben nicht auf einen Menschen begrenzt ist, sondern immer auftauchen kann. Wenn daraus dann mehr entsteht, dann soll es auch sein, aber es geht eher darum, dass Liebe eben wie ein Vogel ist: sie kommt, setzt sich hin und singt wunderbar, erfreut alle, nährt alle ...

... aber sowie man sich falsch bewegt (siehe die drei im Hintergrund), fliegt sie aus dem Fenster, etwas geht unter und es braucht lange, bis sie wieder erscheint und wenn man sie einsperren will, stirbt sie.

Ja, und damit kommen viele Menschen nicht zurecht.

Und dann gehen sie wieder in die Kochkost zurück. Da ist es sicherer, da hat es die gewohnten Strukturen, da funktioniert das irgendwie besser. Haus, Hof, Herd.

Mit der Erfindung des Kochens hat sich ja auch das Zusammenleben dramatisch geändert und auch die Form der Beziehungen.

Und je wüster die Gebiete, desto krasser hat sich das entwickelt: www.orgonelab.org/saharasia_de.htm

Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr wird klar, dass eben mit der neolithischen Revolution alles auf den Kopf gestellt wurde. Man wurde sesshaft, größenwahnsinnig, man fing an, Menschen erfundenen (als Resultat des permanenten Drogenrausches?) Gottheiten zu opfern, man erfand den Krieg, Sklaverei, die Gesellschaften veränderten sich, wurden hierachisch, Herrschaft entstand, Eigentum, Privatbesitz, immenser Reichtum und bittere Armut und natürlich hatte das auch enormen Einfluss auf die Möglichkeiten, in Liebe zu leben. Dazu dann die Gehirnwäsche durch die entsprechenden Religionen.

Und dann fängt man mit Rohkost an, switched quasi von Moderne auf Steinzeit und alles ändert sich... plötzlich wird es auch in der Liebe wieder natürlicher und ur-zeitlicher.

Und dann entgiftet man nicht nur die ganzen denaturierten Moleküle und geht aus dem Weizenrausch raus, sondern es kommt auch der ganze energetische Ballast von 7.000 Jahren neolithischer Revolution hoch. Den tragen wir ja energetisch alle mit uns rum.

Tja..und das schreckt viele Menschen so sehr, dass sie wieder zurück in den Kochtopf flüchten.

Nur es hilft ja nichts. Dann muss ich das eben im nächsten Leben erledigen. Oder im Übernächsten.

Das Leben will wieder lebendiger werden und drängt, ob man will oder nicht, zur Entfaltung, wieder hin in einen paradischen Zustand. Nur viele wollen eben lieber noch eine Runde drehen...

Man muss man eben manchmal einfach ein bisschen mutig sein...

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