Neue Theorie betreffs zunehmender Trockenheit

19.05.2017 22:21

Heute waren wir wieder sehr fleissig. Tomaten gepflanzt, gemulcht und noch Tomaten in Töpfe gepflanzt, die nicht mehr ins Gewächshaus gepasst haben. Bin mal gespannt, ob alle anwachsen und gedeihen. Foto kommen mal demnächst. In die Pflanzlöcher habe ich noch etwas Kompost vermischt mit etwas Holzasche gegeben, da beides gute Dünger sind und Holzasche reich an Kalium ist. Vielleicht hätte ich das Ganze auch mal als Video drehen können, aber es gibt schon genug gute Gartenvideos, da brauche ich nicht auch noch so machen, als hätte ich Ahnung! lol

Nachmittags kam noch ein Bauer aus dem Nachbarort, der hat uns einen neuen IBC-Container gebracht. Dann haben wir wirklich alle Fallrohe abgedeckt. Und wir brauchen das Wasser auch. Heute hat es mal 4,5mm geregnet [update jetzt duscht es gerade heftig]. Wir kriegen ja hier immer nur die Reste von den Gewittern ab, die sich woanders abregnen. Der Bauer meinte dann, es liegt an den Kalkteichen. Da weiß natürlich niemand, was das ist, es sei denn er wohnt hier. Deswegen mal eine kurze Erklärung:

www.mz-web.de/bernburg/gebirge-aus-weissen-riesen-bei-latdorf-9372714

Das ist also nichts anderes als Abfall, den man in die Landschaft kippt, um Arbeitsplätze zu erhalten. Das ist schon alles.

Und so sehen die aus:

Das sind diese weißen Flächen in der Bildmitte. Ich habe den Maßstab extra so gewählt, dass man sich die Größe im Vergleich zu den Ortschaften in der Umgebung einigermaßen vorstellen kann. Es ist also eine große weiße Fläche Abfall mitten in der Landschaft.

Der Bauer meinte dann, dass die Kalkteiche verantwortlich sind, dass es hier jetzt weniger regnet. Er hat damit argumentiert, dass die weißen Flächen eine sehr hohe Abstrahlung haben, die dafür verantwortlich ist, dass die Gewitter nicht mehr in unsere Gegend kommen. Und tatsächlich lässt sich beobachten, dass die Gewitter sich oft über dem Harz zusammenbrauen, dann ins Vorland ziehen und sich dann aber teilen, bevor sie zu uns kommen und Regen mitbringen. Einmal ziehen sie dann nach Norden Richtung Magdeburg und einmal nach Süden Richtung Halle.

Ich persönlich bezweifle, dass die Fläche groß genug ist, um solche gravierenden Effekte zu haben, aber welche Einflüsse auf das lokale Kleinklima vorhanden sind, kann ich nicht sagen. Der Bauer war recht überzeugt, dass die Gewitter deswegen nicht mehr in unsere Gegend kommen.

Wie auch immer, es zeigt sich aber, dass es vor allen den Landnutzern auffällt, dass sich etwas verändert. Auch gibt es eine Doktorarbeit zum Thema "Die Niederschlags- und Starkregenentwicklung der letzten 100 Jahre im Mitteldeutschen Trockengebiet als Indikatoren möglicher Klimaänderungen" (sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/07/07H044/index.htm), die von einer Zunahme der sommerlichen Trockenheit ausgeht. Regen kommt ja hier zumeist aus Westen, sprich, wenn sich Tiefdruckgebiete über den Azoren bilden und dann nach Europa rollen. Selten kommt Regen auch mal aus südlicher Richtung, dann wenn sich Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer bilden und dann aufgrund bestimmter Kombinationen aus Hoch- und Tiefdruckgebiete diese wasserreiche Luft nach Deutschland leiten. So geschehen 2002, als die Elbe ein Extremhochwasser zeigte.

Anscheinend geht der Trend im Sommerhalbjahr dahin, dass diese sogenannten Westlagen immer weniger eintreten. So meinte der Bauer heute auch, dass so richtige Landregen, wenn es mal ein paar Tage so schön lang hin regnet, immer seltener werden. Das ist mir auch schon aufgefallen. So mehrere Tage richtig schlechtes Wetter ist selten geworden! Die Vorhersage zeigt schon wieder Sonnenschein pur für die nächste Zeit.

Gewitter hingegen bilden sich zumeist über dem Harz und rollen dann ins Harzvorland. Zumeist kriegen wir hier nur wenig ab, weil die Gewitter im Süden an uns vorbeiziehen. Wie gesagt, neu ist, dass sie sich teilen und dann als Teilgewitter Richtung Norden abwandern. Kommen Gewitter aus südlicher Richtung, was selten ist, dann ist hier immer die große Angst vorhanden, denn die sind immer sehr heftig und auch gefährlich. Jetztes Jahr gab es eines Ende Mai mit 42mm Regen und einen durchgebrannten Internetrouter.

Nun gab es, dass zeigt die Doktorarbeit ganz deutlich, schon immer Extremjahre. Aber der Trend geht anscheinend hin zu mehr sommerlicher Trockenheit aufgrund veränderter Großwetterlagen. Regenreiche Westwetterlagen werden seltener, dafür werden immer öfters trockene Wetterlagen wahrscheinlich.

Habe dazu noch das gefunden:

Das Klima Sachsen-Anhalts

Das insgesamt von trockenen Sommern und kalten Wintern geprägte Klima in Sachsen-Anhalt ist in der Vergangenheit durch eine Jahresmitteltemperatur von ca. 8,6 °C und einem Jahresniederschlag von rund 550 mm (Anm. bei uns hier 480mm) charakterisiert. Bereits heute weisen einige Teile des Landes eine negative klimatische Wasserbilanz (KWB) im Jahresmittel auf. Demnach reicht das den Pflanzen zur Verfügung stehende Wasser nicht aus, um sie während der gesamten Wachstumsphase zu versorgen.

Auch konnte man in der Vergangenheit bereits klimatische Veränderungen beobachten:

So sind ohnehin von Trockenheit betroffene Gebiete in den letzten Jahrzehnten zunehmend trockener geworden, während feuchtere Regionen, wie der Harz, Niederschlagszunahmen verzeichnen (Bernhofer et al.2008). Generell war im selben Zeitraum eine Umverteilung der Niederschläge vom Sommer hinzum Winter festzustellen. Die Jahresmitteltemperatur ist in Sachsen-Anhalt bereits großflächig um 0,5-1,5 °C gestiegen, mit der stärksten Erwärmung in den Wintermonaten.

Das die Winter hier immer wärmer / milder werden, kann ich bestätigen. Die Quelle ist nicht schlecht. Die haben zwei unterschiedliche Modelle genommen und es zeigt sich auch, dass die zum Teil zu ganz unterschiedlichen Prognosen kommen. Also nichts genaues weiß man nicht.

Es gibt aber noch andere Veränderungen: Man sieht es auch an den Windrädern. Waren sie früher zu 90% in westliche Richtungen ausgerichtet (Hauptwetterrichtung), so weht der Wind seit einiger Zeit auch mehr aus anderen Richtungen. Kommt der im Hochsommer vermehrt aus Süden, wie voriges Jahr, dann wird es extrem trocken.

Auch die Wolken zeigen, dass sich etwas ändert. So gab es heute diese Wolken hier zu sehen:

Das war heute hier ein richtiges Highlight! Das haben die Leute so wie ich gleich fotografiert, weil sie sowas noch nie gesehen haben. Meine Mutter kam auch gleich angerannt und war ganz aufgeregt. Diese Wolkenart ist hier also bisher völlig unbekannt gewesen. Ich habe die mal in Österreich gesehen, hier aber noch nie und meine Oldies anscheinend auch nicht in ihrem über 60-jährigem Leben.

Was ist jetzt eigentlich die Schlussfolgerung aus dem Ganzen?

Na, der Mensch ist anscheinend gerade dabei, das Klima nachhaltig zu verändern. Der "große" Klimawandel ist ja anscheinend genauso menschgemacht wie die "kleinen" Einflußfaktoren wie Windräder, Meloration, Kondensstreifen und sowas wie die Kalkteiche.

Man sieht, wie das Handeln des Menschen eben nicht abgetrennt ist vom Gesamtsystem.

Es gibt viele Kritiker des menschgemachten Klimwandels, aber wisst ihr, wieso ich denke, dass der Mensch erheblichen Einfluß hat? Weil die Welt sonst "gottlos" wäre, sprich, wenn wir all die Sachen machen würden, die wir machen, aber sie hätten NULL Auswirkungen, oder wären so minimal, dass es vernachlässigbar wäre, so würden wir nie gezeigt bekommen, was für einen Unsinn wir da treiben.

Es MUSS eine Rückkopplung geben. Ansonsten würde die Welt nicht so sein, wie sie ist. Dann wäre das mehr so eine Art Schlaraffenland, wo man treiben kann, was man will und es hätte keine Auswirkungen. Aber 7 Milliarden Menschen... und viele davon in hochtechnisierten und enorm energiehungrigen Gesellschaften... das hat Auswirkungen.

Ob das jetzt rein am Ausstoß von Klimagasen liegt, oder ob da auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie Bernd Senf in seinem Vortrag in Berlin darlegte, muss einfach noch mehr erforscht werden. Das Thema Bioenergie / lebendige Erde wird ja von der etablierten Wissenschaft noch vollkommen ausgeblendet. Dabei wäre das auch mal interessant zu forschen.

So sieht es hier z.B. fast immer aus, wenn mal schönes Wetter ist:

Einen klaren blauen Himmel wie aus Kindertagen, gibt es kaum noch. Das war der Anblick an jedem schönen Tag in diesem Jahr. Erstaunlich, wie sich anscheinend auch die Verhältnisse in den relevanten Luftschichten verändert haben muss. Früher waren solche Streifen, die stehen blieben am Himmel und sich dann breit zerrten, eine ausgesprochene Seltenheit. Heute ist es eher selten, dass sich Kondensstreifen recht schnell auflösen.

Natürlich ist das alles subjektiv. Aber ich wehre mich mittlerweile gegen die dann kommende Argumentation, dass subjektives Empfinden natürlich keine objektive Beobachtung ist. Das stimmt natürlich, aber dennoch sagt mir mein Gefühl, dass sich etwas verändert, dass da etwas nicht mehr stimmt, dass da etwas aus dem Gleichgewicht gerät.

Und es zeigt sich eben, dass der Mensch mit seinen Aktivitäten (hier ja zumeist entweder Vergnügen, sprich Urlaubsflüge, oder Geschäft, sprich Geschäftsreisen) hier maßgeblich dran beteiligt zu sein scheint.

Interessant fand ich beim Vortrag vom Bernd Senf, dass er auch die Gefühle ins Spiel brachte. Er meinte ja, dass die in der Wissenschaft so oft geforderte gefühllose Objektivität etwas Wesentliches ausschließt. Wenn ich diese Streifen sehe, und ich rede da nicht von Chemtrails, dann gibt mir das ein ungutes Gefühl. Wir pfuschen da in der Atmosspäre rum. Es wäre vielleicht besser, wir wären da (und an vielen anderen Stellen auch) sehr viel zurückhaltenden und würden der Natur öfters mal wieder die Regie überlassen.

Nun, was kann man machen?

Im Grunde kann man nur versuchen, sich anzupassen. Sprich Wassertanks aufstellen, eine seperate Wasseruhr nur für den Garten installieren, mulchen, öfters händisch bewässern und die Bodenstruktur dahingehend verbessern, dass der Boden mehr Wasser hält.

Vielleicht kann man auch auf die ein oder andere Flugreise mal verzichten. Man ist ja sonst auch irgendwo Teil des Problems. Da kann sicherlich jeder seinen Beitrag leisten.

Aber das sind natürlich alles nur Peanuts, solange wir uns dieses verbrecherische und verrückte Geldsystem leisten und immer nur auf Wirtschaftswachstum gebürstet sind.

So wird das natürlich nüscht!

Dann stellen die überall Windräder hin, weil das ja nun der Wachstumsmarkt ist und Arbeitsplätze schafft.

Wäre übrigends mal interessant, inwieweit die im verlinkten Bericht verwendeten Modelle den Einfluß von Windkraftanlagen u.a. anthropogene Einflüße berücktsichtigt haben.

Die schreibe ich mal an...

Sehr geehrter XXXX

Sie schreiben, dass Sie zwei unterschiedliche Modelle für die Prognose der Klimaveränderungen benutzt haben.

Darf ich fragen, ob diese Modelle auch regional und kleinklimatisch wirkende Faktoren wie Windkraftanlagen, Meloration oder Kondensstreifen durch gesteigerten Flugverkehr u.a. berücksichtigt haben?

Bei Windkraftanlagen scheint man zu wissen, dass sie die Windgeschwindigkeit herabsetzten, die tieferen Luftschichten verwirbeln und zu einem lokalen Temperaturanstieg in den Sommermonaten führen können.

Bei der Meloration wird seit den 1980ern Wasser großflächig von Ackerflächen abgeführt, was nun nicht mehr im gleichen Umfang verdunsten kann. Welchen Einfluss hat das auf die Gewitterbildung und den Niederschlägen in den Sommermonaten? Laut einschlägiger Quellen können darüber hinaus trockene Böden in Trockengebieten die Wahrscheinlichkeit von Dürren und zunehmender Trockenheit erhöhen. Könnten hier in Verbindung mit dem Klimawandel verstärkende Effekte möglich sein?

Selbiges gilt für die durch den gesteigerten Flugverkehr erzeugten Cirrus homogenitus. Diese Wolken scheinen ebenfalls einen Effekt auf das regionale Klima zu haben (Veränderung Temperaturdifferenz Tag / Nacht. Veränderte Sonneneinstrahlung). 

Dies alles vor dem Hintergrund des "großen Klimawandels".

Die Frage ist deshalb: inwieweit können solche regional wirkenden Faktoren bestimmte Entwicklungen verstärken oder abmindern?

Wurde das schon erforscht, bzw. ist das in den Modellen berücksichtigt worden?

Falls diese Faktoren nicht berücksichtigt worden sind, wie hoch schätzen sie die daraus resultierende Ungenauigkeit der Vorhersagen der beiden Modelle ein?

Danke für Ihre Mühen und

Liebe Grüße!

Na schauen wir mal....

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