Nochmal was zur genetischen Anpassung - Teil 7

12.12.2018 15:00

In Teil 6 dieser Serie habe ich mich ja sehr intensiv mit der Zeit des Überganges von den Australopithecinen zu den ersten Vertretern der Gattung "Homo", also "Mensch" (H. habilis, H. rudolfensis, H.ergaster, dann H.erectus) beschäftigt. Das gesah nach wissenschaftlichen Erkenntnissen infolge eines Klimawandels beginnend vor ca. 2,6 Millionen Jahren und dauerte mehrere 100.000 Jahre. In dieser Zeit gab es auch eine deutliche Verschiebung des Nahrungspektrums, um dem Aussterben zu entgehen.

Zum Nachlesen hier: rohkost4.webnode.com/news/nochmal-was-zur-genetischen-anpassung-teil-61/

Aber schauen wir erstmal noch, wo im Stammbaum wir uns genau befinden: de.wikipedia.org/wiki/Datei:Stammbaum_der_Entwicklung_des_Menschen.png

Wir sind immer noch in der Zeit zwischen 2.0 und 1.5 Millionen Jahren, als sich viele "Neuerungen" zeigten, die sich bis heute erhalten haben. Also immer noch beim Punkt

8.4.1 Homo erectus.

Nun wollen wir klären, welchen Einfluß die veränderte Ernährung auf die Form der Kiefer und der Verdauungsorgane hatte.

8.4.1.1 Kiefer und Zähne

Ein wichtiges Merkmal dieser Phase war es auch, dass die ersten Vertreter der Gattung Homo und dann vor allem der Homo erectus kleinere Kiefer und Zähne entwickelten, die schon deutlich in Richtung "Menschsein" gingen. Wie kam es dazu?

Modern humans don't spend much time chewing. We don't really have the jaw muscles or teeth for it, so instead we cook food to make it tender. The funny thing is, we've had small teeth and jaws since Homo erectus first stood upright 2,000,000 years ago—at least 1,000,000 years before we invented cooking. It's a puzzle, but new experiments suggest a solution: Perhaps Homo erectus ate more meat and developed some of the earliest food processors, which saved time and energy, and may have led to other important evolutionary advantages.

psmag.com/environment/food-processing-homo-erectus-style

Moderne Menschen verbringen nicht viel Zeit mit dem Kauen. Wir haben nicht wirklich die Kiefermuskeln oder Zähne dafür, also kochen wir das Essen, um es weich zu machen. Das Komische ist, wir hatten kleine Zähne und Kiefer, seit sich Homo erectus vor 2.000.000 Jahren zum ersten Mal aufgerichtete - mindestens 1.000.000 Jahre, bevor wir das Kochen erfunden haben. Es ist ein Rätsel, aber neue Experimente legen eine Lösung nahe: Vielleicht hat der Homo erectus mehr Fleisch gegessen und einige der frühesten Küchenmaschinen entwickelt, die Zeit und Energie gespart haben und möglicherweise zu anderen wichtigen evolutionären Vorteilen geführt haben.

Auch wieder so ein Mythos, der nun widerlegt wurde. Das wir durch das Kochen unsere Kiefer und Zähne verkleinert haben, stimmt also so nicht. Anscheinend sind diese Anpassungen sehr viel älter und hatten nichts mit der Nutzung des Feuers zu tun, wohl aber mit dem Gebrauch von Werkzeugen zur externen Nahrungsbearbeitung.

Cooking explains some of that shift, but the thing is, Homo erectus didn't cook, at least not at first. "This raises an interesting paradox," Lieberman says, because, although they weren't cooking, their bodies and brains were growing larger while their teeth and jaws shrank. If our ancestors needed more food but were ill-equipped to eat it, how did they survive?

Two other developments offer clues. There's evidence H. erectus ate meat, and of course they had stone tools, suggesting they could have cut meat and vegetables into more manageable bites in order to save time and energy that would've otherwise been spent chewing.

Kochen erklärt etwas von dieser Verschiebung, aber die Sache ist, dass Homo erectus nicht gekocht hat, zumindest nicht zuerst. "Das wirft ein interessantes Paradoxon auf", sagt Lieberman, denn obwohl sie nicht kochten, wurden Körper und Gehirn größer, während Zähne und Kiefer schrumpften. Wenn unsere Vorfahren mehr Nahrung benötigten, aber schlecht ausgerüstet waren, um sie zu essen, wie haben sie überlebt?

Zwei weitere Entwicklungen geben Hinweise. Es gibt Hinweise darauf, dass H. Erectus Fleisch gegessen hat, und natürlich hatten sie Steinwerkzeuge, was darauf hindeutet, dass Fleisch und Gemüse in besser handhabbare Bisse geschnitten werden könnten, um Zeit und Energie zu sparen, die sonst beim Kauen verbracht worden wären.

Also nicht das Kochen war der große Durchbruch, sondern der Gebrauch von Werkzeug und das Einbeziehen der neuen Ressource "Fleisch". Wobei man sich fragen muss, ob die dann noch so neu war, schließlich hat schon lange vorher Homo habilis diese Ressource entdeckt und genutzt. Wir sehen hier wohl nur neue Entwicklungsstufen.

Und jetzt wirds nochmal spannend.

Aber mal der Reihe nach!

Auf der Wikipedia-Seite zum Thema "Instinctotherapie" findet sich folgende Aussage:

Methoden, mit deren Hilfe der Mensch die ursprünglichen Nahrungsmittel veränderte, werden gemäß der Instinctotherapie in folgende Gruppen eingeteilt:

  • Mechanische Denaturierung: Mischen, Würzen, Übereinanderlegen, Gewinnen von Extrakten, Schroten, Pressen, Mixen
  • (...)

Also alles, was mit Reiben, Kleinscheiden, Raspeln usw zu tun hat, gilt schon als Denaturierung.

So, jetzt hat der Prof. Lieberman ein Experiment gemacht und geschaut, welche Energie durch die externe Vorbereitung gespart wurde:

How much energy does that actually save? To find out, Lieberman and Katherine Zink, a Harvard lecturer in biological sciences, brought 34 people into their laboratory, wired their faces up with electrodes to measure chewing force, and had them chew on beets, carrots, yams, and goat (cooked, but tough), either in large pieces, small cuts, or pounded into smaller pits.

(Anm. Ich denke, es muss bits - Stücke heissen)

Wie viel Energie spart das eigentlich? Um das herauszufinden, brachten Lieberman und Katherine Zink, ein Harvard-Dozent für biologische Wissenschaften, 34 Menschen in ihr Labor, verdrahteten ihr Gesicht mit Elektroden, um die Kaukraft zu messen, und ließen sie an Rüben, Karotten, Yamswurzeln und Ziegen (gekocht aber zäh), entweder in großen Stücken, kleinen Einschnitten oder zu kleinen Stücken zerschlagen, kauen.

Das ist ein sehr interessantes Experiment und wird auch für das Verständnis der Rohkosternährung noch eine enorme Rolle spielen.

Humans, those experiments revealed, basically can't eat large pieces of meat—chewing will soften it, but not break it up enough to swallow. "For meat, slicing is super important," Zink says. Raw vegetables are similarly tough to eat in large pieces, and slicing doesn't help, but pounding "six times with a rock" made it possible to consume them, Zink says.

Diese Experimente haben gezeigt, dass Menschen im Allgemeinen keine großen Fleischstücke essen können - das Kauen macht das Fleisch weicher, aber es lässt sich nicht so weit auflösen, dass es schluckt. "Für Fleisch ist das Schneiden extrem wichtig", sagt Zink. Rohes Gemüse ist ähnlich schwer in großen Stücken zu essen, und das Schneiden hilft nicht, aber "sechsmal mit einem Stein zu schlagen" hat es möglich gemacht, sie zu verzehren, sagt Zink.

Jetzt bringen wir mal zwei Sachen zusammen:

1. Die Regeln der Instinctotherapie sagen, dass eine externe Vorbereitung vor allem beim Gemüse schon eine Denaturierung darstellt. Also das Reiben, Häckseln, Raspeln und Zerschlagen (was kaum einer macht, wegen der ganzen Sauerei, aber mal als Beispiel). 

2. Die Experimente aber sagen, dass gerade diese externe Vorbereitung der pflanzlichen Lebensmittel überhaupt erst den Verzehr mit diesen kleinen Kiefern ermöglicht.

Hier stellt sich für mich die Frage, ob das, was viele Rohköstler "instinktiv" (??) machen, um mehr Gemüse zu essen, nämlich reiben, schneiden, milchsauer einlegen, gar nicht im Widerspruch mit unserer Genetik liegt, sondern eben seinen Ursprung vor 2 Millionen Jahre hatte, als man das Gemüse zwar nicht rieb, aber es mit Steinen in essbare kleine Stücke zerdrosch.

Viele Rohies sagen ja selber, ich inklusive, dass sich Gemüse eben besser essen lässt und besser verdaulich wird, wenn es gerieben oder ganz klein geschnitten oder durch Milchsäurebakterien weicher gemacht wird. OK, so eingelegtes Gemüse mag ich nicht, aber vor allem viele Mädels scheinen das zu mögen und es wird eben viel leichter essbar so und ist dennoch Rohkost. 

Und wisst ihr, wo man dieses "Zerschlagen" der Nahrung heute immer noch beobachten kann?

BEI KINDERN!!!

So wie die Kinder kleinen Zacken auf den Schneidezähnen haben, um damit das Fleisch besser vom Stück "abzusägen", so haben so ziemlich alle Kleinkinder die ich kenne, am Essenstisch ihre Eltern damit in den Wahnsinn getrieben, dass sie das Essen nicht löffeln, gabeln oder andersweitig zivilisiert behandeln, sondern es "schlagen".

Das kann man bei jedem Kleinkind beobachten!

Die sitzen am Tisch und kloppen entweder mit der Hand oder mit einem Löffel, den sie ergriffen haben, unkontrolliert auf das Essen ein. Offensichtlich ist diese schlagende Bewegung etwas, das gebraucht wurde, um zu überleben und um an etwas ranzukommen.

Wenn man sich die Bewegungen mal genau anschaut, dann sind das oft rudimentär schlagende und schneidende Bewegungen. Wenn Kleinkinder essen lernen, machen sie oft schlagende Bewegungen mit dem Löffel und essen dann das, was da dran hängenbleibt, der Rest liegt dann zumeist auf dem Tisch und das greifen sie dann mit den Händen. Auch kann man sehr oft schneidende Bewegungen beobachten, wenn die Kinder mit dem Löffel im Essen hin und herfahren.

Hier sieht man noch die alten genetischen Programme.

Schneiden und Schlagen.

Das Fleisch wurde geschnitten, das Gemüse anscheinend zerschlagen. Und das muss so lange passiert sein, dass es sich genetisch fixiert und als Impuls erhalten hat.

Vor diesem Hintergrund kann und muss man sich die Frage stellen, ob das Reiben und Zerkleinern von Gemüse tatsächlich eine Denaturierung darstellt, oder ob das ganz natürlich schon in uns veranlagt ist und deswegen auch immer wieder seinen Ausdruck findet, einfach indem die Menschen immer wieder damit beginnen, das Gemüse zu reiben oder andersweitig besser verzehrbar zu machen (auch Smoothies kann man hier dazuzählen).

Eines der größten Probleme in der Rohkosternährung ist ja der ausreichende Verzehr von Gemüse. Burger schrieb in den Mahlzeitenfahrplan, dass man keinen Tag ohne Gemüse sein soll. 

Hier gibt es ein Video / Mitschnitt / Vortrag von GCB zum Thema: www.facebook.com/instinctosuedkurve/videos/zum-mahlzeitenfahrplan-kombinationen/1805336143027854/

Man hat aber in der Praxis gesehen, dass viele irgendwann "instinktiv" anfingen, das Gemüse zu reiben, klein zuschneiden etc. und auf Nachfrage antworteten, dass es so besser essbar und leichter verdaulich ist. Und das macht vor dem Hintergrund der eingangs genannten Quellen durchaus Sinn! Wahrscheinlich haben die ersten Frühmenschen eben wirklich das Fleisch geschnitten, was sich ja bis heute erhalten hat, und das Gemüse zerkloppt, was sich heute in veränderter Form zeigt und genau das setzt sich dann heute immer wieder in der Rohkost auch durch, weil es eben wohl ein ganz natürliches Verhalten ist. Beim Fleisch essen sowieso, aber gerade beim Gemüseverzehr dito. Heute ist es eben nur etwas feiner, wenn man eine Reibe nimmt oder eine Moulinette, oder wie sich das Ding auch immer schimpft, und damit das Gemüse quasi extern vorbereitet und die Verdauung somit erleichtert.

Und wie gesagt, Kinder haben am Esstisch genau diese Bewegungen drauf... was klopfen und was schneiden und dann zum Mund führen und kosten (Hand oder Löffel in den Mund stecken). Das sind also ganz offensichtlich Ur-Bewegungen und Verhaltensweisen.

Es macht also durchaus Sinn, gerade bei den Gemüsen, näher über die externe Vorbereitung nachzudenken.

Es ist eben schon so, dass es evolutionär Sinn macht, auch das Gemüse extern so vorzubereiten, dass es danach leichter zu kauen und besser zu verdauen ist. Individuen, die solche Techniken beherrschen, haben dann einfach einen Vorteil gegenüber denen, die das nicht machen und eben nur auf ihre Zähne angewiesen sind.

Und wenn es hilft, mehr Gemüse zu essen, warum nicht? Man ist damit im Grunde ganz in der Tradition der ersten Menschen.

Was auch interessant ist: die Faszination von Kindern für Steine! Auch das scheint mir ein Hinweis darauf zu sein, dass man eben früher immer die Augen offen hielt, um entsprechende Steine zu finden, die man dann auch als Werkzeug benutzen konnte.

Wir sehen also, dass sich auch im Bereich der pflanzlichen Anteile unserer Ernährung Dinge veränderten. Es war also nicht nur das Nutzen einer neuen Ressource wie dem Fleisch, sondern man begann auch, die pflanzliche Nahrung extern vor dem Verzehr vorzubereiten, was in Summe dann zu einer Verkleinerung der Kiefer und der Zähne auf fast modernes Maß mit sich brachte.

Es war also nicht das Kochen, sondern das Schneiden von Fleisch und das Vorbereiten von Gemüse / pflanzlicher Nahrung, was den Unterschied machte.

8.4.1.2 Verdauungsorgane

Nicht nur die Zähne und der Kiefer veränderten sich also mit der Nutzung der neuen Ressource, sondern auch die Verdauungsorgane haben sich dem angepasst.

Schauen wir uns dazu wieder die Fachliteratur an:

[Milton, K. (2003). The Critical Role Played by Animal Source Foods in Human (Homo) Evolution. The Journal of Nutrition, 133(11), 3886S–3892S. doi:10.1093/jn/133.11.3886s]

academic.oup.com/jn/article/133/11/3886S/4818038

When the human gut is compared with those of extant apes, many similarities and some differences can be detected. All extant hominoids (apes and humans), in keeping with their descent from a common ancestor, show the same basic gut anatomy: a simple acid stomach, a small intestine, a small cecum terminating in an appendix and a markedly sacculated colon (13). However, humans stand apart from all apes in some features of the gut proportions (Fig. 1). In humans, more than half (56%) of the total gut volume is found in the small intestine whereas all apes have by far the greatest total gut volume (.45%) in the colon (9,10). In addition, the overall size of the human gut in relation to body size is small in comparison to that of apes

Wenn der menschliche Darm mit jenen von Menschenaffen verglichen wird, können viele Ähnlichkeiten und Unterschiede festgestellt werden. Alle überlebenden Hominoiden (Menschenaffen und Menschen) zeigen im Einklang mit ihrer Abstammung von einem gemeinsamen Vorfahren die gleiche grundlegende Anatomie des Darms: einen einfachen sauren Magen, einen Dünndarm, einen kleinen Blinddarm, der in einem Blinddarm endet, und einen deutlich sacculierten Dickdarm (13). Der Mensch unterscheidet sich jedoch in einigen Aspekten der Darmproportionen von allen Menschenaffen (Abb. 1). Beim Menschen findet sich mehr als die Hälfte (56%) des gesamten Darmvolumens im Dünndarm, wohingegen alle Menschenaffen bei weitem das größte Darmvolumen (0,45%) im Dickdarm aufweisen (9,10). Darüber hinaus ist die Gesamtgröße des menschlichen Darms im Verhältnis zur Körpergröße im Vergleich zu der von Affen gering.

Das wirft natürlich die Frage auf, was genau ist der entscheidende Faktor, dass sich diese Veränderungen als nützlich erwiesen haben? Oder anders: hat sich der Mensch im Laufe seiner Evolution eben an andere Produkte angepasst als es die nächsten Verwandten getan haben?

Ich habe ja versucht herauszuarbeiten, dass anscheinend die Ressource Fleisch zunehmend wichtig wurde und wir uns ganz offensichtlich auch genetisch an diese Ressource angepasst haben und auch anpassen mussten, um nicht auszusterben und diese neue Nahrungsquelle maßgeblich für den Fortschritt der Evolution war, oder besser: es einen Selektionsdruck gab, sich an eine neue Nahrungsquelle anzupassen, um zu überleben.

Das geschah wie in Teil 6 ausgeführt, anscheinend zuerst, indem Aas genutzt wurde, entwickelte sich dann aber mehr und mehr hin zur aktiven Beschaffung dieser Ressource, sprich, es gab eine Entwicklung / natürliche Auslese hin zum Jäger, den frühen Homo erectus. Die, die sich diese Ressource mehr und aktiver verschaffen konnten, hatten also einen Vorteil gegenüber denen, die auf den Jagderfolg von Raubtieren angewiesen waren, die es zu vertreiben galt, oder eben warten mussten, bis ein Tier von alleine verendet.

Inwieweit diese neue Ressource auch das ganze Verdauungssystem veränderte, soll jetzt erläutert werden.

Hindgut dominance in apes suggests adaptation to a diet lower in quality than that consumed by humans, a diet containing considerable bulky plant material, such as insoluble fiber and seeds. In contrast, the proportions of the human gut, dominated as it is by the small intestine, the principal site of nutrient digestion and absorption, suggests adaptation to a highquality diet, one that is nutritionally dense and highly digestible relative to that of any wild ape.

Die Hinterdarmdominanz (Dickdarm) bei Affen deutet auf eine Anpassung an eine Diät hin, die von geringerer Qualität ist als die vom Menschen konsumierte, eine Diät, die beträchtliches sperriges Pflanzenmaterial enthält, wie unlösliche Ballaststoffe und Samen. Im Gegensatz dazu deuten die Proportionen des menschlichen Darms, der durch den Dünndarm, den Hauptort der Nährstoffverdauung und -absorption, dominiert wird, an die Anpassung an eine hochwertige Ernährung, die ernährungsphysiologisch dicht und im Vergleich zu jedem Wildaffen gut verdaulich ist .

Klartext: wir Menschen haben uns genetisch an andere Lebensmittel angepasst als unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen.

Und anscheinend geschah das eben vor dem Kochen, in der Zeit des Übergangs Australopithecus -> H. habilis / rudolfensis / ergaster / georgicus -> früher H.erectus, der dann mit diesen Anpassungen die Welt eroberte. Oder sich ausbreitet. Dazu aber später im Teil 8.

Hier nochmal die Abbildungen aus Teil 6, damit wir wissen, worum es geht:

FIGURE 1 Relative gut proportions for extant hominoids (percentage of total gut volume). Lesser apes: gibbon (Hylobates pileatus), siamang (Hylobates syndactylus); great apes: orangutan (Pongo pygmaeus), gorilla (Gorilla gorilla), chimpanzee (Pan troglodytes); Western humans (Homo sapiens sapiens). All calculations of relative volume by K. Milton. See Milton (10) for sources of raw data. Reprinted from Nutrition Vol. 15(6), K. Milton, Nutritional characteristics of wild primate foods: do the diets of our closest living relatives have lessons for us?, pp. 488-498, 1999, with permission from Elsevier Science.

ABBILDUNG 1 Relative Darmanteile für noch vorhandene Hominoide (Prozentsatz des gesamten Darmvolumens). Kleinere Affen: Gibbon (Hylobates pileatus), Siamang (Hylobates syndactylus); Menschenaffen: Orang-Utan (Pongo pygmaeus), Gorilla (Gorilla Gorilla), Schimpanse (Pan troglodytes); Westlicher Mensch (Homo sapiens sapiens). Alle Berechnungen des relativen Volumens von K. Milton. Siehe Milton (10) für Quellen von Rohdaten. Nachdruck aus Nutrition Vol. 15 (6), K. Milton, Ernährungsmerkmale von Lebensmitteln für wilde Primaten: Haben die Diäten unserer nächsten lebenden Angehörigen Unterricht für uns?

Und hier nochmal die Veränderungen, die sich zwischen Australopithecus und Homo erectus vollzogen:

[www.americanscientist.org/sites/americanscientist.org/files/20162216533611754-2016-03PobinerF2.jpg]

However, all living humans have a gut dominated by the small intestine whereas all living apes have a gut dominated by the colon, a difference that appears to be genetically mediated in both cases. It is difficult to state when the change in gut proportions between humans and apes originated. Such gut proportions must have characterized the ancestral lineage giving rise to all modern humans (Homo sapiens) some 160,000 y ago; however, such gut proportions could also have characterized earlier H. erectus or even H. habilis.

Alle lebenden Menschen haben jedoch einen Darm, der vom Dünndarm dominiert wird, während alle lebenden Menschenaffen einen Darm haben, der vom Dickdarm dominiert wird, ein Unterschied, der in beiden Fällen genetisch vermittelt zu sein scheint. Es ist schwer zu sagen, wann die Veränderung der Darmproportionen zwischen Menschen und Affen ihren Ursprung hatte. Diese Darmproportionen müssen die Ahnenlinie charakterisiert haben, aus der alle modernen Menschen (Homo sapiens) vor etwa 160.000 Jahren entstanden sind. Solche Darmverhältnisse könnten jedoch auch früher H. erectus oder sogar H. habilis charakterisiert haben.

Da es sich hier um Weichteile handelt, kann man das natürlich nicht mit letztendlicher Sicherheit sagen, sondern man kann nur mutmaßen.

Was man gemacht hat, war dann die Passage der Nahrungsmittel zu untersuchen und die jeweiligen Zeiten dafür zu ermitteln. Es zeigte sich, dass Menschen und Schimpansen annähernd gleiche Passagezeiten aufweisen.

The similarity of MTT (mean transit time) and T (T = the average time ‘‘particles’’ of marker take to pass through the hindgut region only) in humans and chimpanzees supports the view that the passage kinetics of extant hominoids is a conservative trait genetically, relative to a trait such as gut proportions. With evidence in hand, there seems no way that either humans or chimpanzees could suddenly begin to turn over ingesta very rapidly (22). Rather, as noted above, the pattern of passage kinetics within a given lineage appears to be a genetically conservative trait (22). Further evidence to support this statement is found from examination of the gut anatomy and passage kinetics of all extant members of the order Carnivora.

Die Ähnlichkeit von MTT (mittlere Transitzeit) und T (T = durchschnittliche Zeitdauer der Partikel für den Durchtritt durch den Hinterdarmbereich) bei Menschen und Schimpansen stützt die Ansicht, dass die Durchgangskinetik vorhandener Hominoide konservativ ist genetisch gesehen, relativ zu einem Merkmal wie etwa Darmproportionen. Mit solchen Beweisen in der Hand scheint es keine Möglichkeit zu geben, dass Menschen oder Schimpansen plötzlich beginnen könnten, die Verdauung sehr schnell umzudrehen (22). Wie bereits erwähnt, scheint das Muster der Durchgangskinetik innerhalb einer bestimmten Linie ein genetisch konservatives Merkmal zu sein (22). Weitere Beweise zur Stützung dieser Aussage finden sich bei der Untersuchung der Darmanatomie und der Durchgangskinetik aller vorhandenen Mitglieder der Ordnung Carnivora.

Also obwohl der Mensch sich offenbar an eine andere, fleischlastigere Diät angepasst hat, sind die Passagezeiten mit den eher sich pflanzlich ernährenden Menschenaffen gleich und man nimmt an, dass das eher konservative Merkmale in einer genetischen Linie sind. Einmal festgelegt, bleibt es so, auch wenn sich die Ernährung grundsätzlich ändert.

Also obwohl man vermutet, und es weist eben Vieles darauf hin, dass der Mensch mehr Fleisch konumierte und sich an diese neue Ressource anpasste, bleiben die Passagezeiten ungefähr gleich.

In all Carnivora, transit time of food appears to be rapid. For example, average transit time (here, time of first appearance of ingesta) in the mink, a pure carnivore, is 2.4 h (range 1.03–3.6 h) (28). A 370-kg polar bear showed a bimodal mode of defecation after a meal of seal meat with the first defecation of the meal occurring some 17–18 h after ingestion and the second between 23 and 26 h (29). In contrast, the data above on MTT for Western humans subjects at Cornell University showed that after 26 h, the average food particle is still in passage through the Western human gastrointestinal tract and will remain there for at least an additional 15–35 h before it is excreted (19). Like Carnivora, all extant Hominoidea (apes and humans) seem ‘‘stuck’’ with their ancestral pattern of digestive kinetics, i.e., such patterns appear resistant to evolutionary modification.

In allen Carnivora scheint die Durchlaufzeit von Lebensmitteln schnell zu sein. Beispielsweise beträgt die durchschnittliche Transitzeit (hier die Zeit des ersten Auftretens von Ingesta) im Nerz, einem reinen Fleischfresser, 2,4 Stunden (Bereich 1,03–3,6 Stunden) (28). Ein 370 kg schwerer Eisbär zeigte eine bimodale Art der Stuhlentleerung nach einer Mahlzeit aus Robbenfleisch, wobei die erste Entleerung nur 17–18 Stunden nach der Einnahme der Mahlzeit auftrat und die zweite zwischen 23 und 26 Stunden (29). Im Gegensatz dazu zeigten die obigen Daten zu MTT für westliche Menschen an der Cornell University, dass die durchschnittlichen Speisereste nach 26 Stunden noch durch den westlichen Magen-Darm-Trakt strömen und mindestens noch 15 bis 35 Stunden dort verbleiben, bevor sie usgeschieden werden (19). Wie Carnivora scheinen alle überlebenden Hominoidea (Menschenaffen und Menschen) mit ihrem Ahnenmuster der Verdauungskinetik "hängen geblieben" zu sein, d. H. Solche Muster scheinen gegen evolutionäre Modifikation resistent zu sein.

Das sind wichtige Erkenntnisse, denn man wird ja oft von Seite der Menschen, die sich vegan ernähren, mit solchen Fakten konfrontiert. Anscheinend ändert sich der Verdauungstrakt zwar mit der neuen Nahrungsquelle, aber die Durchlaufzeit bleibt soweit gleich, was anscheinend aber kein Problem darstellte.

Die Frage ist hier, wie schnell die Passagezeit beim Menschen mit rohen Produkten aussieht. Geht das schneller?

Eine Anpassung an neue Nahrungsmittel scheint also nicht zu einer dermaßen großen Änderung zu führen, dass sich grundlegende Eigenschaften wie eben die Passagezeit ändern.

Effects of lowered dietary quality in Hominoidea:gorillas and orangutans as modern examples

(...)

Large body size appears to be the single most important adaptation to diet shown by both gorillas and orangutans.

Die Effekte einer niedrigen Qualität der Diät bei den Hominoiden: Gorillas und Orang-Utans als moderne Beispiele.

(...)

Eine gesteigerte Körpergröße erscheint die mit Abstand wichtigste Adaption an diese Diät zu sein, was man bei beiden Arten, Gorillas und Orang-Utans sieht.

Diese beiden Arten haben sich also an diese eher minderwertige Qualität der Nahrung angepasst, indem sie ihre Körpergröße gesteigert haben. Da passt dann einfach mehr rein und man kann aus der eher kalorienarmen Ernährung einfach mehr rausholen. Kleinere Affen wären dann ausgestorben, weil sie eben höherwertigere Nahrungsmittel bräuchten, um bei der entsprechenden Darmgröße auch genug Kalorien zu gewinnen.

Aber die Steigerung der Körpergröße hat eben auch Nachteile:

However, this increase in body size and dependence on lower quality plant foods carries with it certain negative consequences, namely, the diminution of some traits generally viewed as highly characteristic of higher primates, and in particular, a high degreeof mobility and sociality (3,6,7,9,10). Neither gorillas nor orangutans are as active, agile and behaviorally complex as members of the genus Pan (chimpanzees) nor do they show the high degree of sociality that characterizes chimpanzees. In fact, orangutans are the only extant anthropoids that live solitarily, a social regression apparently dictated by their large size and the distribution patterns of their wild plant foods. Due to features of their almost exclusively plant-based diet in combination with their pattern of gut kinetics, energy input in these two great apes may often be sufficiently limited such that nonessential behaviors are not favored by selection—in other words, orangutans and gorillas may not have sufficient ‘‘extra’’ energy to be more active and social.

Diese Zunahme der Körpergröße und die Abhängigkeit von pflanzlichen Lebensmitteln geringer Qualitäts hat gewisse negative Folgen, nämlich die Abnahme einiger Merkmale, die im Allgemeinen als hoch charakteristisch für höhere Primaten angesehen werden, insbesondere ein hohes Maß von Mobilität und Sozialität (3,6,7,9,10). Weder Gorillas noch Orang-Utans sind so aktiv, agil und verhaltensmäßig komplex wie Mitglieder der Gattung Pan (Schimpansen) noch zeigen sie das hohe Maß an Sozialität, das Schimpansen auszeichnet. Mehr noch, Orang-Utans sind faktisch die einzigen noch existierenden Anthropoiden, die allein leben, eine soziale Regression, die offenbar durch ihre Größe und dem Verbreitungsmuster ihrer Wildpflanzennahrung bestimmt wird. Aufgrund von Funktionen ihrer fast ausschließlich pflanzlichen Ernährung in Kombination mit ihrem Muster der Darmkinetik, kann der Energieertrag der Ernährung in diesen beiden Menschenaffenarten oft begrenzt sein, so dass nichtwesentlichen Verhalten nicht durch die Selektion begünstigt wird.

Mit anderen Worten: Orang-Utans und Gorillas verfügen möglicherweise nicht über ausreichend „zusätzliche“ Energie, um aktiver und sozialer sein.

Soviel zum Thema: sich bei Orangs und den Gorillas was abschauen.

Burger meinte, dass sich der Mensch wahrscheinlich in Asien entwickelte, wegen seiner Präferenz der dortigen Früchte (wieso die bevorzugt werden, kommt gleich). Das halte ich für nicht zutreffend. Der Orang-Utan ist das Beste, was der südostasiatische Regenwald an komplexen Strukturen (Gehirnstruktur) hervorgebracht hat.

Der Orang-Utan ist der Peak Evolution im südostasiatischen Regenwald.

Mehr geht da mit den dortigen Nahrungsmittel nicht. Und so üppig scheint es eben dort nicht zu sein, wie man am Orang eben anschaulich sieht. Trotz Wilddurian.

Anders als der Orang-Utan und der Gorilla bevorzugt der Mensch ja immer wieder hochenergetische Nahrung. Fleisch, fetter Fisch, Meeresfrüchte, süße Früchte, fette Früchte, Nüsse und Honig. Dahin geht ja der Fokus auch in der Rohkost. Hin zu hochdichten Lebensmitteln.

Und das sieht man eben auch bei den Jägern und Sammlern, die sich nicht von Wildkräutern ernährten, sondern eben das Gro der Kalorien je nach Saison (in Afrika Hazda) aus Honig, Beeren, Fleisch und Knollen gewinnen. Und je weiter nördlich man geht, desto wichtiger wird fetter Fisch. Andere Pflanzenkost, wie der Beutel Wildkräuter, den viele essen, scheint da eher Beikost zu sein. Das bringt zwar Mineralien und viele andere positive Sachen, reicht aber nicht aus, um den Menschen zu ernähren. Dafür braucht es, und das zeigt ja auch die Rohkostpraxis, hochdichte Lebensmittel.

Das heisst also, auch die Frühmenschen haben sich höchstwahrscheinlich neue, hochdichte Nahrungsquellen erschlossen.

Und der Schimpanse?

What happens in a hominoid if, despite environmental pressures, a species is able to maintain dietary quality while continuing to feed largely on plant foods? Extant chimpanzees and bonobos (genus Pan) illustrate this dietary strategy. They eat a high quality diet composed largely of ripe fruits, and supplement this basic fruit diet with select protein-rich young leaves, buds and flowers as well as some animal matter, largely invertebrates but occasion-ally smaller vertebrates.

Was passiert in einem Hominoiden, wenn eine Art trotz Umweltbelastungen in der Lage ist, die Nahrungsqualität aufrechtzuerhalten und sich weiterhin weitgehend von pflanzlichen Lebensmitteln ernährt? Fortgeschrittene Schimpansen und Bonobos (Gattung Pan) veranschaulichen diese Ernährungsstrategie. Sie ernähren sich von einer qualitativ hochwertigen Ernährung, die größtenteils aus reifen Früchten besteht, und ergänzen diese grundlegende Fruchtdiät mit ausgewählten, eiweißreichen jungen Blättern, Knospen und Blüten sowie einigen tierischen Bestandteilen, hauptsächlich Wirbellosen, aber gelegentlich kleineren Wirbeltieren.

Das ist ja eigentlich so die Burger-Instinkto plus Meeresfrüchte. Und auch so die Diät der ganzen eher veganen Rohkostrichtungen. Die meisten Videos aus dieser Richtung kommen ja zumeist direkt aus Thailand, Indonesien usw...

Und hier sieht man auch, wieso viele Rohköstler nicht von den süßen Früchten wegkommen und diese sogar extra mit einem riesigen Aufwand importieren: man hat nichts anderes. Der Mensch ist an hochwertige Nahrung angepasst, und die brauchts eben. Wildkräuter a la Brigitte und Konz führt da zu nichts, und es braucht dann viele reife Früchte, um den Energiebedarf zu stillen. Das Problem, man hat nicht die Dickdarmlänge der Schimpansen und viele Menschen können, auch das ist einfach mal Fakt, keine großen Mengen an Fruktose verdauen. Das mag mit Früchten, die ein ausgeglichenes Fruktose-Glukose-Verhältnis haben, noch steigerbar sein, aber grundsätzlich sind wir eben keine Schimpansen, sondern haben einen anders aufgebauten Verdauungstrakt.

Aber diese ganzen Fakten erklären eben auch, wieso so viele die Früchte wirklich zum Leben brauchen.

Wenn man nicht genug fette, proteinreiche Produkte hat, oder die mit dem Kopf ausschliesst, muss man zwingend logisch auf Früchte ausweichen. Und das passiert ja auch und dann gibts die ganzen Probleme (bei vielen).

The Pan ancestor may have been somewhat smaller than extant chimpanzees and perhaps not such an extreme ripe fruit specialist. By becoming larger in body size over evolutionary time—extant male chimpanzees weigh some 49 kg and females 41 kg (32)—and increasingly specialized on ripe fruits, which are an unusually high energy food, chimpanzees and bonobos persist today as highly active and social apes. Somewhat larger body size permits chimpanzees to reap some of the metabolic benefits discussed above for the other two great apes. It also ensures access to fruit crops (chimps can displace smallerbodied competitors from fruiting trees) and offers some degree of predator protection when traveling on the ground (chimpanzees generally travel through the forest on the ground, climbing into fruiting trees to feed).

Der Pan-Vorfahr war vielleicht etwas kleiner als die existierenden Schimpansen und vielleicht kein besonders extremer Obstspezialist. Durch die zunehmende Körpergröße im Laufe der Evolution - etwa 49 kg männliche und 41 kg  - weibliche Schimpansen - die sich zunehmend auf reife Früchte spezialisiert haben, die ein ungewöhnlich energiereiches Nahrungsmittel sind, sind Schimpansen und Bonobos heute sehr aktive und soziale Affen. Etwas größere Körpergrößen ermöglichen es Schimpansen, einige der oben für die beiden anderen Menschenaffen diskutierten metabolischen Vorteile zu nutzen. Es sichert auch den Zugang zu Obstkulturen (Schimpansen können kleinere Konkurrenten von Obstbäumen verdrängen) und bietet einen gewissen Schutz vor Raubtieren auf dem Boden (Schimpansen wandern im Allgemeinen durch den Wald am Boden und klettern in Obstbäume, um sich zu ernähren).

Das die Vorfahren der Schimpansen (und Menschen) wohl eher omnivor waren und die Spezialisierung auf Früchte erst im Lauf der Evolution stattfand, war schon Thema in dieser Serie.

Man sieht hier, dass der Frühmensch deshalb andere hochenergetische Nahrung genutzt haben musste, denn ständig reife hochkalorische Früchte, also genau das, was sich jetzt die Rohkostszene erschafft und wovon ihre Existenz maßgeblich abhängt (und was dann eben zu Auswandergedanken und Sehnsüchten führt), stand ihm wohl nicht zur Verfügung.

Das erklärt eben auch den hohen Bedarf an Durian, Chempedak, Jackfrucht, Avocados, andere kalorienreiche Früchte. Ohne die geht diese Art der Ernährung nicht. Gleichzeitig scheinen sie aber, Fehlanpassung (?) öfters Probleme zu machen.

Also ich finde das Studium der wissenschaftlichen Literatur gerade sehr aufklarend!

Die Konsequenzen sind dann wahrscheinlich eine wirklich naturbelassene (saisonale, denn auch hier wachsen einige hochkalorische Früchte wie Pflaumen usw und Honig) Diät, die vollkommen politisch inkorrekt ist. Wie passend und was für eine Ironie. Jetzt wo man das Fleisch quasi verbieten will mittelfristig (Co2 Gedöns...).

Aber schauen wir mal weiter.

Because the foods on which chimpanzees specialize (ripe fruits) are high in energy, one might wonder why they retain a capacious hindgut. Why don’t gut proportions of extant chimpanzees more closely approximate those of modern humans? As hominoids, chimpanzees have both a small cecum and a slow turnover rate of ingesta. They also must be able to take in sufficient plant material each day to meet or almost meet their protein and other required nutrients. Woody seeds,pectic substances, cellulose and hemicellulose are inevitable components of fruit eating. The large colon enables chimps to retain such plant materials for sufficient time to allow gut bacteria to ferment pectin and some dietary fiber (22). Volatile fatty acids produced in fermentation provide chimpanzees with energy and such energy may be essential to their survival during periods of the year when ripe fruit is in short supply.

Da die Nahrungsmittel, auf die sich die Schimpansen spezialisieren (reife Früchte), sehr energiereich sind, kann man sich fragen, warum sie einen reichhaltigen Hinterdarm behalten. Warum sind die Darm- Proportionen der Schimpansen denen des modernen Menschen nicht ähnlicher? Als Hominoiden haben Schimpansen sowohl einen kleinen Blinddarm als auch eine langsame Umsetzungsrate bei der Einnahme. Sie müssen auch in der Lage sein, jeden Tag ausreichend Pflanzenmaterial aufzunehmen, um ihr Protein und andere erforderliche Nährstoffe zu erreichen oder fast zu erreichen. Samen, pektische Substanzen, Cellulose und Hemicellulose sind unvermeidliche Bestandteile des Obstessens. Der große Dickdarm ermöglicht es Schimpansen, solche Pflanzenmaterialien ausreichend lange zurückzuhalten, damit Darmbakterien Pektin und etwas Ballaststoffe fermentieren können (22). Bei der Fermentation produzierte flüchtige Fettsäuren versorgen Schimpansen mit Energie, und diese Energie kann für ihr Überleben in Zeiten des Jahres, in denen reife Früchte knapp sind, unerlässlich sein.

Daran sieht man auch, dass die Frühmenschen und die modernen Menschen ein anderes Nahrungspektrum gehabt haben müssen als Schimpansen. Denn wir haben einen viel kürzeren Dickdarm, das heisst, wir können nicht auf diese Fettsäuren zurückgreifen in Zeiten ohne hochkalorische Früchte.

Es muss also weitere dichte Lebensmittel geben, die konsumiert wurden von den Frühmenschen und die auch in der natürlichen Rohkost eine gewisse Rolle spielen müssen.

Kein überwiegend veganer Rohköstler kann es lange ohne kalorienreiche Früchte aushalten.

Ihm fehlt der lange Dickdarm des Schimpansen dafür. Deswegen braucht es STÄNDIG süße Früchte. Oder viele Nüsse, was dann auch wieder Probleme macht, wenn man die im Übermaß verzehrt, um etwas auszugleichen.

Irgendwoher müssen die Kalorien herkommen. Alleine pflanzliche Grünkost geht da offensichtlich nicht. Deswegen braucht es eben IMMER Früchte.

Bei Low-Carb geht ja automatisch der Anteil der tierischen Produkte und der Nüsse hoch. Anders gehts auch nicht und nur von Gemüse kann man nicht leben.

We now have two examples. One is that of extant hominoids (gorillas and orangutans) that represents an evolutionary trajectory associated with enlarged body size and lowered dietary quality. The other example is that of extant hominoids of somewhat smaller body size (chimpanzees), and an evolutionary trajectory predicated on ‘‘holding the line’’ regarding dietary quality. Early humans appear to represent an example of the only other possibility—that is, what can happen in the hominoid line when, for whatever reason, energy needs gradually begin to increase and dietary quality does not decline or remain constant but actually improves.

Wir haben jetzt zwei Beispiele. Eines ist das der vorhandenen Hominoide (Gorillas und Orang-Utans), was eine Entwicklungslinie darstellt, die mit einer gesteigerten Körpergröße und einer verringerten Ernährungsqualität einhergeht. Das andere Beispiel ist das Vorhandensein von Hominoiden mit etwas geringerer Körpergröße (Schimpansen) und einer Entwicklungslinie, die sich auf die „Linie halten“ (bezogen auf die Qualität der Ernährung) stützt. Der frühe Mensch scheint ein Beispiel für die einzige andere Möglichkeit zu sein, was in der Hominoidlinie passieren kann, wenn aus irgendeinem Grund der Energiebedarf allmählich steigt und die Qualität der Nahrung nicht abnimmt oder konstant bleibt, sondern tatsächlich steigt.

Ich liebe Wissenschaft.

Also das ist schon sauber, was die hier erforschen. Und eben wirklich auch hilfreich für uns, um mehr Klarheit zu gewinnen.

Was passiert, wenn der Energiebedarf steigt und die Qualität der Nahrung auch zunimmt? Welche Nahrung war das?

Wir sind im Grunde immer noch dabei, den Übergang zwischen den Australopithecinen zum Frühmensch wirklich mal genau zu erkunden, weil es für uns heute eben von fundamentaler Bedeutung ist.

Imagine a potential human ancestor weighing 35–45 kg (the size range of some Australopithecus and Paranthropus species), living in Africa during the Plio-Pleistocene. This prehuman ancestor has a gut anatomy and a pattern of digestive kinetics similar to those of extant apes. Furthermore, it has the typical hominoid diet of fruits and seeds suppplemented with young leaves, flowers and other plant parts as well as occasional animal matter. A climatic change occurs such that areas of wet lowland rainforest gradually became both cooler and drier (36). As a result of this climatic shift and its effects on vegetation, higher quality plant foods become more difficult to procure (more seasonal and more diffuse in space as well as less diverse).

Stellen Sie sich einen potenziellen menschlichen Vorfahren vor, der 35–45 kg wiegt (der Größenbereich einiger Australopithecus- und Paranthropus-Arten), der während des Plio-Pleistozäns in Afrika lebt. Dieser vormenschliche Vorfahre hat eine Darmanatomie und ein Muster der Verdauungskinetik, das denjenigen der übrigen Affen ähnelt. Darüber hinaus enthält es die typische hominoide Ernährung aus Früchten und Samen, die mit jungen Blättern, Blüten und anderen Pflanzenteilen sowie gelegentlich tierischen Bestandteilen ergänzt werden. Es kommt zu einer Klimaveränderung, in der die Bereiche des nassen Tieflandregenwaldes allmählich kühler und trockener wurden (36). Als Folge dieser Klimaveränderung und ihrer Auswirkungen auf die Vegetation wird es schwieriger, Pflanzennahrungsmittel mit höherer Qualität zu beschaffen (saisonaler und diffuser im Weltraum sowie weniger vielfältig).

Wir haben ja in den vorangegangenen Teile rausgearbeitet, dass die Ernährung dieser Australopithecinen (A.afarensis, A.africanus) wahrscheinlich weniger Früchte enthielt als bisher angenommen und eher omnivor war (Dicke des Zahnschmelzes gegenüber heute lebender Schimpansen), aber also Gedakenspiel sicherlich nützlich, um den Übergang, der vor 2,8-2,6 Millionen Jahre einsetzte, zu verstehen.

Taking the path of least resistance and turning to lower quality plant foods, a dietary approach that actually was adapted by some hominid species in this environment during the Plio-Pleistocene (i.e., Paranthropus spp.) was not successful. Fossil evidence shows that by; 1.2 mya, all such species, popularly referred to as the ‘‘robust australopithecines,’’ became extinct (11). If a hominoid in this environment is to persist through time as a mobile, active and social species, all data suggest it must at least hold the line on dietary quality regardless of these environmental changes. But if higher quality plant foods, particularly fruits, are becoming more scattered and seasonal, at the very least this implies higher travel costs to obtain a sufficiency. So even though our hypothetical ancestor is, for the time being, still the same size and eating the same quality diet, the energetic costs associated with the procurement of this diet are increasing. This hypothetical ancestor will have to eat more of its normal plant foods per unit time or become more efficient at extracting nutrients from these foods just to ‘‘stay in place’’ dietarily. Furthermore, conflicting demands are gradually being placed on its hominoid digestive tract. If this ancestor is to process sufficient plant material each day to satisfy its nutrient as well as energy requirements, the standard large hominoid colon would prove useful; but if it has increasing energetic demands with no decrease in dietary quality, evidence from studies of voles and birds suggest that such pressures will increase the size of the small intestine and decrease the size of the colon (14,15,22). This ancestral species thus appears to be approaching an evolutionary crossroads in terms of diet.

Der Weg des geringsten Widerstands und die Hinwendung zu Pflanzennahrung mit geringerer Qualität war ein Ernährungsansatz, der tatsächlich von einigen Hominidenarten in dieser Umgebung während des Plio-Pleistozäns (d. H. Paranthropus-Spezies) genommen wurde. Er war aber nicht erfolgreich. Fossile Beweise zeigen, dass bis vor 1.2 mya alle diese Arten, die im Volksmund als „robuste Australopithecine“ bezeichnet werden, ausgestorben waren (11). Wenn ein Hominoid in dieser Umgebung als mobile, aktive und soziale Art in dieser Zeit bestehen bleiben will, deuten alle Daten darauf hin, dass die Ernährungsqualität unabhängig von diesen Umweltveränderungen mindestens die Grenze halten muss. Wenn pflanzliche Lebensmittel von höherer Qualität, insbesondere Früchte, mehr und mehr saisonal verteilt werden, bedeutet dies zumindest höhere Reiseenergiekosten, um eine ausreichende Menge zu erreichen. Auch wenn unser hypothetischer Vorfahre vorläufig noch immer die gleiche Größe hat und die gleiche hochwertige Ernährung isst, steigen die Energiekosten, die mit der Beschaffung dieser Diät verbunden sind. Dieser hypothetische Vorfahre muss pro Zeiteinheit mehr als seine normale Pflanzennahrung verzehren oder effizienter werden, um Nährstoffe aus diesen Lebensmitteln zu extrahieren, nur um „am Platz zu bleiben“ diätisch betrachtet. Darüber hinaus werden nach und nach widersprüchliche Forderungen an den Verdauungstrakt des Hominoiden gestellt. Wenn dieser Vorfahre täglich ausreichend Pflanzenmaterial verarbeiten soll, um seinen Nährstoff- und Energiebedarf zu decken, würde sich der Standard-Dickdarm von Hominoiden als nützlich erweisen. Wenn er jedoch zunehmende energetische Anforderungen ohne Abnahme der Ernährungsqualität hat, deuten Beweise aus Untersuchungen von Wühlmäusen und Vögeln darauf hin, dass solche (evolutionären) Drücke die Größe des Dünndarms erhöhen und die Größe des Dickdarms verringern werden (14,15,22). Diese angestammte Spezies scheint sich also hinsichtlich ihrer Ernährung einem evolutionären Scheideweg zu nähern.

Wir hatten in Teil 6 nochmal genau betrachtet, was die Fachliteratur über diese Zeit des Übergangs sagte und wie die Australopithecinen reagierten. Hier nun wird nochmal genau analysiert, was genau in uns passierte, um uns an diese neue Situation, die damals eintrat, anzupassen. 

Als nächstes hat man mal geschaut, wie die modernen Menschenaffen mit einer ASF-Diät (Animal Sourced Food = Nahrung aus tierischen Quellen) umgehen, und man fand heraus, dass alle großen Menschenaffen keine Probleme mit tierischen Produkten haben:

In terms of gut anatomy and digestive kinetics, meat and other ASF, at least up to some maximum percentage of diet, pose no digestive problems for a hominoid. In captivity, for example, boned meat (raw beef and cooked chicken) was so well digested by common chimpanzees that it typically produced no visible residue in feces (37). Data suggest that most monkeys and all great apes can digest ASF, and that many primates appear to relish them.

In Bezug auf die Darmanatomie und die Verdauungskinetik stellen Fleisch und andere ASF, zumindest bis zu einem bestimmten maximalen Prozentsatz der Ernährung, keine Verdauungsprobleme für ein Hominoid dar. In Gefangenschaft wurde beispielsweise entbeintes Fleisch (rohes Rindfleisch und gekochtes Hühnerfleisch) von gewöhnlichen Schimpansen so gut verdaut, dass es normalerweise keinen sichtbaren Rückstand im Stuhl bildete (37). Die Daten deuten darauf hin, dass die meisten Affen und alle Menschenaffen ASF verdauen können und dass viele Primaten sie zu genießen scheinen.

In einem Video über Schimpansen kürzlich wurde rausgefunden, dass die eine Zeit lang Fleisch ohne Ende fraßen und mehrmals täglich auf Jagd gingen. Die haben fast nur noch Fleisch gefressen und die Population der Rotstummelaffen erheblich dezimiert, ihre Gruppengröße aber erheblich gesteigert.

Da ist sie: youtu.be/tm5nsCKZxb4?t=2388 

Unbedingt mal anschauen!

But ASF are not eaten in quantity by most wild primates (39), largely because such foods are rare, generally small in size and difficult to procure, particularly in the tropical forest canopy. This is not to say that ASF are not important, indeed essential, dietary components, for many primate species (39). But because only small amounts typically can be secured each day, anthropoids typically fill upon higher quality plant foods and supplement this plant-based diet with as much ASF as can be secured without undue cost or effort.

ASF werden jedoch von den meisten Wildprimaten nicht in großen Mengen gefressen (39), vor allem, weil solche Nahrungsmittel selten sind, im Allgemeinen von geringer Größe sind und schwer zu beschaffen sind, insbesondere im Tropenwald. Dies bedeutet nicht, dass ASF für viele Primatenarten keine wichtigen, in der Tat essenziellen Bestandteile sind (39). Da jedoch normalerweise nur kleine Mengen jeden Tag gesichert werden können, sättigen sich Anthropoide normalerweise mit pflanzlichen Nahrungsmitteln hoher Qualität und ergänzen diese pflanzliche Ernährung mit so viel ASF, wie sie ohne übermäßigen Aufwand oder Aufwand sichergestellt werden können.

Das ist ja eigentlich auch so die Therorie bei bei vielen Rohköstlern. Eher vegan und nur ab und an mal tierische Produkte als Ergänzung.

Das Vorbild sind eben auch die tropisch lebenden Menschenaffen, an denen man sich orientiert.

Mir persönlich ist aufgefallen, dass ich mit den Prozentsätzen, die für Schimpansen angegeben wurde, nie auskam und dass es sich eher bei Werten einpendelte, die typisch für einige Jäger- und Sammlerkulturen waren.

The earliest humans (members of the genus Homo) appear to have evolved in a woodland-savanna environment in Africa where ripe fruits and other high quality plant sources showed strong seasonal fluctuation. Fossil evidence suggests there may have been three or more different species of Homo living inAfri ca approximately two million years ago (11). These Homo species differed morphologically from other hominids (e.g., Australopithecus, Paranthropus) in that their check tooth size was smaller and somewhat more refined and their brain size was notably larger. The first stone tools found in association with a hominid are found with the fossilized remains of Homo habilis, one of the earliest Homo species (11). This association indicates that stone tool technology now plays a role in human dietary behavior (11). At one site, dated at 2.5 mya, the fossilized bones of large mammals have been recovered with definitive evidence of fracture by stone tools for marrow acquisition (40). As yet, it is uncertain which hominid species carried out these butchering activities but this evidence shows that stone implements are now being used by at least one hominid species to process animal carcasses to obtain meat, marrow and other ASF.

Die ersten Menschen (Mitglieder der Gattung Homo) scheinen sich in einer Wald-Savanne-Umgebung in Afrika entwickelt zu haben, wo reife Früchte und andere hochwertige Pflanzenquellen starke saisonale Schwankungen aufwiesen. Fossile Beweise deuten darauf hin, dass vor etwa zwei Millionen Jahren drei oder mehr verschiedene Arten von Homo in Afrika lebten (11). Diese Homo-Arten unterschieden sich morphologisch von anderen Hominiden (z. B. Australopithecus, Paranthropus) dahingehend, dass ihre Backenzahngröße kleiner und etwas verfeinert war und ihre Gehirngröße deutlich größer war. Die ersten Steinwerkzeuge, die in Verbindung mit einem Hominiden gefunden wurden, finden sich bei den versteinerten Überresten des Homo habilis, einer der frühesten Homo-Arten (11). Diese Assoziation zeigt, dass die Steinwerkzeugtechnologie jetzt eine Rolle im Ernährungsverhalten des Menschen spielt (11). An einem mit 2,5 mya datierten Standort wurden die versteinerten Knochen großer Säugetiere mit endgültigen Beweisen für den Knochenbruch mit Steinwerkzeugen für die Knochenmarkentnahme geborgen (40). Es ist noch nicht sicher, welche Hominidenart diese Schlachtungstätigkeiten durchführte, aber diese Beweise zeigen, dass Steinwerkzeuge jetzt von mindestens einer Hominidenart verwendet werden, um Tierkadaver zu verarbeiten, um Fleisch, Mark und andere ASF zu erhalten.

Hier nochmal die Zusmmenfassung der in Teil 6 beschriebenen Szenarien.

Was folgerte daraus auf verdauungsphysiologischer Ebene?

Meat and other ASF provide all amino acids required for human protein synthesis; animal protein is also more bioavailable than plant protein (41,42). For these reasons, a planteating hominoid turning to ASF would need to eat a smalleramount of ASF to satisfy all protein requirements each day than would be the case if protein requirements were being met exclusively from plant parts, even very high quality plant parts. Perhaps equally important, ASF also supply many minerals and vitamins that humans require as well as essential fatty acids.

Fleisch und andere ASF liefern alle Aminosäuren, die für die Proteinsynthese beim Menschen erforderlich sind. Tierisches Protein ist auch bioverfügbarer als pflanzliches Protein (41, 42). Aus diesen Gründen müsste ein pflanzlichenfressender Hominoid, der sich zu ASF entwickelt, nur eine kleine Menge ASF fressen, um jeden Proteinbedarf täglich zu decken, als dies der Fall wäre, wenn der Proteinbedarf ausschließlich aus Pflanzenteilen, selbst aus Pflanzenteilen von sehr hoher Qualität, gedeckt würde. Vielleicht ebenso wichtig: ASF liefert auch viele Mineralien und Vitamine, die der Mensch benötigt, sowie essentielle Fettsäuren.

Es geht ja hier nicht nur um Fleisch, denn der Mensch hat sich ja mitlerweile auch andere Ressourcen erschlossen. Eine der wirklich guten Sachen auf Montramé war, dass man auch eine große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten hatte und ich bin die letzten Jahre vor allem deswegen gerne nach Frankreich gefahren, um mal richtig den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Schwertfisch zu decken. Einmal im Jahr ist das ja machbar und auch trotz Quecksilberbelastung nicht so problematisch, einfach weil man dann wieder längere Zeit keinen Fisch isst und "entgiften" kann.

Ich erinnere mich auch an viele Veganer, die aber mal offen für Neues waren, die dann das erste Mal angetrockneten Fisch probierten. Gerade Sachen wie Heilbutt oder Schwertfisch lösten bei diesen Menschen oft ein "sündiges Vergnügen" aus, sprich sie fanden es einfach klasse, aber es war ja irgendwo "verboten" in ihrer Welt.

Die Meisten begannen dann auch, regelmäßiger Fisch zu essen und fühlten sich dann auch wohler. Zufriedener und ausgeglichener.

Na ja, man kehrt da schon irgendwo zu seiner wahren Natur zurück in gewisser Hinsicht.

Und jetzt noch ein weiterer Irrglaube, mit dem aufgeräumt wird:

Evolving humans able to satisfy their protein and many mineral and vitamin requirements with ASF rather than plant foods, would free space in the gut for energy-rich plant foods such as fruits, nuts, starchy roots or honey. It is popularly believed that plant starches need to be cooked before they canbe digested by humans, but this is not necessarily the case (44).

Die Entwicklung von Menschen, die in der Lage sind, ihren Protein- und Mineralstoff- und Vitaminbedarf mit ASF und nicht nur mit Pflanzennahrung zu decken, würden Platz schaffen im Darm für energiereiche Pflanzennahrung wie Früchte, Nüsse, stärkehaltige Wurzeln oder Honig. Es wird allgemein angenommen, dass Pflanzenstärken gekocht werden müssen, bevor sie von Menschen verdaut werden können. Dies ist jedoch nicht unbedingt der Fall (44).

Wir sehen hier eigentlich die Diät der Jäger- und Sammler und auch vieler Rohköstler durchscheinen. Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Früchte, Nüsse, Wurzeln und Honig. Wahrscheinlich schon damals alles stark saisonal verteilt.

Durch die Nutzung der Ressource Fleisch hat sich der Darm so verändert, so dass eben auch weiteren dichte Lebensmittel wie Früchte, Nüsse, Wurzeln und / oder Honig aufgenommen werden können.

Hier sieht man also schon auch die natürliche menschliche Diät aufscheinen.

Benefits of the dual dietary strategy

Using animal matter primarily to satisfy requirements for essential nutrients other than energy, and plant sources primarily for energy, is a dietary strategy compatible with hominoid gut anatomy and digestive kinetics. Such a diet, because of its high quality, would permit evolving humans to avoid the constraints imposed by body size increases in the apes (i.e., lowered dietary quality along with lowered mobility and sociality). This dietary breakthrough in the human lineage presumably was achieved through both technological and social innovations that enabled these earliest humans to greatly improve their net returns from foraging by efficiently exploiting foods from two trophic levels simultaneously, both animal and plant foods, while simultaneously greatly lowering dietary bulk (2,3,10,22).

Die Vorzüge einer dualen diätischen Strategie

Die Verwendung von tierischen Produkten vor allem zur Deckung des Bedarfs an essentiellen Nährstoffen außer Energie, und Pflanzenquellen vor allem für die Energie ist eine Ernährungsstrategie, die mit der hominoiden Darmanatomie und der Verdauungskinetik vereinbar ist. Eine solche Diät würde aufgrund ihrer hohen Qualität es dem sich entwickelnden Menschen erlauben, die Einschränkungen zu vermeiden, wie die Zunahme der Körpergröße bei den Menschenaffen (d. H. eine verringerte Qualität der Ernährung zusammen mit einer verringerten Mobilität und Sozialität). Dieser diätetische Durchbruch in der menschlichen Abstammung wurde vermutlich durch technologische und soziale Innovationen erreicht, die es diesen frühesten Menschen ermöglichten, ihre Nettorenditen durch die Nahrungssuche zu verbessern, indem sie gleichzeitig Lebensmittel sowohl tierischer als auch pflanzlicher Herkunft (also zweier trophischer Ebene) erfolgreich nutzten und gleichzeitig die Menge der Nahrung erheblich senken konnten (2,3,10,22).

One critical aspect of this novel dietary trajectory is the fact that once ASF enter the human diet as a dependable staple, the overall nutritional quality of the plant food portion of the diet can drop drastically if necessary, so long as digestible energy is present. This would permit intensified use by human ancestors of formerly unacceptable or marginal plant foods, including cyanogenic plant foods. Many underground storage organs are a rich source of energy but low in nutrients; some, such as manioc, contain potentially harmful chemical compounds such as cyanogenic glycosides (45). But with animal matter in the diet to supply many essential nutrients (including the sulfur-containing amino acids, essential in the detoxification of cyanogenic compounds), the low nutritional value of plant foods or some degree of potential toxicity should not pose a barrier to the human feeder, as long as digestible energy can be obtained and potentially harmful secondary compounds adequately detoxified.

Ein kritischer Aspekt dieser neuartigen Ernährungskurve ist die Tatsache, dass die AS-Nahrungsqualität, sobald ASF als verlässliche Grundnahrungsmittel in die menschliche Ernährung aufgenommen wird, bei Bedarf drastisch abnehmen kann, sofern verdaubare Energie vorhanden ist. Dies würde die verstärkte Verwendung von früher inakzeptablen oder marginalen Pflanzennahrung, einschließlich Cyanogen-Pflanzennahrung, durch menschliche Vorfahren ermöglichen. Viele unterirdische Speicherorgane sind reich an Energie, aber wenig Nährstoffe. Einige, wie z. B. Maniok, enthalten potenziell schädliche chemische Verbindungen wie z. B. cyanogene Glykoside (45). Da tierische Stoffe jedoch viele essentielle Nährstoffe enthalten (einschließlich der schwefelhaltigen Aminosäuren, die für die Entgiftung cyanogener Verbindungen wesentlich sind), dürften der niedrige Nährwert pflanzlicher Lebensmittel oder ein gewisses Maß an potenzieller Toxizität für den Menschen keine Barriere darstellen, solange verdaubare Energie gewonnen werden kann und potenziell schädliche sekundäre Verbindungen ausreichend entgiftet werden.

Noch ein Irrtum, der ausgeräumt werden kann: wenn man also genug tieriche Proteine isst, kann man auch die Abwehrstoffe der Wurzelknollen entsprechend entgiften.

Ich hatte hier zuletzt mit einem Rohkostbekannten eine Diskussion betreffend Knollen und er meinte, dass die eben nur gekocht gegessen wurden, weil sie eben potentiell giftig seien.

Anscheinend hat der ausreichende Verzehr von tierischen Produkten aber die Voraussetzungen geschaffen, dass die Frühmenschen diese Knollen auch nutzen konnten, und zwar roh, denn man begann ja erst 1,5 - 1,0 Million Jahre später, das Feuer zu nutzen. In anderen (Teil-) Populationen vielleicht noch sehr viel später.

Tierische Produkte liefern dann auch die Stoffe, die für die Entgiftung notwendig sind.

This change in dietary focus in early Homo, which is a clear departure from known diets of other members of the Hominoidea, both fossil and extant, was gradually reflected both in the human brain size (substantial increase) and in the form of the human gut (a shift in gut proportions and overall gut size) as well as features of the dentition (smaller teeth, jaws and muscles of mastication) (3,22). Evidence from the human fossil record, and the archaeological record, suggests a process involving increased dependence on technology and learned skills (manufacture and use of stone tools and hunting implements, techniques of food preparation) as well as social skills (cooperative hunting, division of labor, food sharing, a long period of offspring provisioning) that probably took place over a period of 2.5 million or more years (3).

Diese Änderung des Ernährungsschwerpunkts im frühen Homo, die eine deutliche Abkehr von den bekannten Diäten anderer, sowohl fossiler als auch vorhandener, Mitglieder der Hominoidea darstellt, spiegelte sich allmählich sowohl in der menschlichen Gehirngröße (beträchtliche Zunahme) als auch in der Form des menschlichen Darms (eine Verschiebung der Darmproportionen und der Gesamtdarmgröße) sowie Merkmale des Gebisses (kleinere Zähne, Kiefer und Kaumuskeln) (3,22). Nachweise aus den Fossilien des Menschen und den archäologischen Funden deuten auf einen Prozess hin, der eine verstärkte Abhängigkeit von Technologie und erlernten Fertigkeiten (Herstellung und Verwendung von Steinwerkzeugen und Jagdgeräten, Techniken der Lebensmittelzubereitung) sowie soziale Fähigkeiten (kooperatives Jagen, Teilung von Arbeitsteilung, gemeinsame Nutzung von Nahrungsmitteln (lange Nachwuchsbereitstellung), der wahrscheinlich über einen Zeitraum von 2,5 Millionen oder mehr Jahren stattfand (3).

Wieder etwas mehr Klarheit, das Ausräumen einiger Irrtümer und neue Informationen. Der Artikel ist schon recht lang geworden, ich denke aber, dass es sich nochmal gelohnt hat, einen näheren, diesmal eben physiologschen Blick auf diese Zeit der Evolution zu werfen, die ja nun einiges an Rückschlüssen auch für die Rohkostpraxis zulässt.

Noch ein interessanter Aspekt zum Schluss:

Childhood nutrition

Another important aspect of ASF in the diet of human ancestors concerns the increasing importance, as human evolution progressed, of high quality, volumetrically concentrated foods for small children. E. O. Wilson has hypothesized that for more than two million years (until 250,000 y ago), the human brain grew by a tablespoon every 100,000 y (47). The brain currently makes up 17% of a newborn human infant’s weight and 75% of the weight of the four major organs combined (brain, liver, heart, kidney) (48). During the first year of life, while traditionally an infant is breastfed, the brain grows rapidly, after which its growth rate decreases (48). Eighty-seven percent of basal metabolic rate (BMR) in a 3.5 kg newborn is due to energetic demands of the brain alone. By 5 y of age, this figure has decreased to 44% and by adulthood, it is 23%. Thus, by age 5 y, human brain weight is near adult size but body weight is only one-third of adult size (48). A small child has to take in enough energy each day to fuel an almost-adult–sized brain, as well as meet high nutritional and other energetic requirements. In our evolutionary past, breast milk was the major food source for very young infants, and likely continued to be an important food for children up to the age of 4 y. But supplementary foods are needed after 6 mo of age, and these must be compatible with a glucose-demanding, unusually large brain, a gut size that scales to body mass, energetic requirements that scale to the three-fourth power, a slow rate of food turnover, and a high demand for energy and nutrients by the growing and active young child (33,34,48–50).

Ernährung im Kindesalter

Ein weiterer wichtiger Aspekt von ASF in der Ernährung menschlicher Vorfahren betrifft die zunehmende Bedeutung von volumetrisch konzentrierten Lebensmitteln hoher Qualität für kleine Kinder mit fortschreitender menschlicher Entwicklung. E. O. Wilson hat die Hypothese aufgestellt, dass das menschliche Gehirn vor mehr als zwei Millionen Jahren (bis vor 250.000 Jahren) alle 100.000 Jahre um einen Esslöffel wuchs (47). Das Gehirn macht derzeit 17% des Gewichts eines neugeborenen Kindes und 75% des Gewichts der vier Hauptorgane (Gehirn, Leber, Herz, Niere) aus (48). Während des ersten Lebensjahres, während ein Säugling traditionell gestillt wird, wächst das Gehirn schnell, woraufhin seine Wachstumsrate abnimmt (48). 87% der Grundumsatzrate (BMR) bei 3,5 kg Neugeborenen sind allein auf die energetischen Anforderungen des Gehirns zurückzuführen. Im Alter von 5 Jahren ist diese Zahl auf 44% gesunken und im Erwachsenenalter beträgt sie 23%. Im Alter von 5 Jahren hat das menschliche Gehirngewicht somit fast der Größe eines Erwachsenen, das Körpergewicht jedoch nur ein Drittel der Größe eines Erwachsenen (48). Ein kleines Kind muss jeden Tag genug Energie aufnehmen, um ein fast erwachsenes Gehirn zu versorgen, um hohe ernährungsphysiologische und andere energetische Anforderungen zu erfüllen. In unserer evolutionären Vergangenheit war Muttermilch die Hauptnahrungsquelle für sehr junge Säuglinge und wahrscheinlich weiterhin ein wichtiges Nahrungsmittel für Kinder bis zum Alter von 4 Jahren. Nach 6 Monaten werden jedoch Ergänzungsnahrungsmittel benötigt, die kompatibel sein müssen mit einem Glukose-fordernden, ungewöhnlich großen Gehirn, einer Darmgröße, die mit der Körpermasse skaliert ist, energetischen Erfordernissen, die auf die Drei-Viertel-Verteilung (Gehirn vs. übriger Körper) ausgelegt sind, einer langsamen Rate der Nahrungsmittelumsetzung (im Körper) und einen hoher Bedarf an Energie und Nährstoffen durch das wachsende und aktive Kleinkind (33,34,48–50).

Ich habe das jetzt mal fast ungekürzt übernommen, weil es an sich schon alles ein lesenswerter und in sich logischer Test ist, der nicht zuviel in die Details geht, sondern einen grundsätzlichen Überblick über das liefert, wie sich die Evolution, also die Anpassung an neue Umweltbedingungen, abgespeilt hat und welche Konsequenzen das für das Verständnis der Rohkosternährung mit sich bringt.

Für werdende Mütter noch interessant:

Because of the increase in the ratio of metabolic requirements to gut capacity in homeotherms, (33,34,49), a diet high in fibrous plant material could pose virtually insurmountable problems for small children. Meat, organs, brains, viscera and marrow are highly digestible, concentrated sources of iron, calcium, iodine, sodium and zinc as well as vitamins A, B-1, niacin, B-6, B-12, folate, vitamin K and other micronutrients, as well as high quality protein and essential fatty acids.

Aufgrund des Anstiegs des Verhältnisses von Stoffwechselanforderungen zu Darmkapazität bei Homöothermen (33,34,49) könnte eine Ernährung mit hohem faserigem Pflanzenmaterial für kleine Kinder praktisch unüberwindliche Probleme verursachen. Fleisch, Organe, Hirn, Eingeweide und Knochenmark sind hochverdauliche, konzentrierte Quellen für Eisen, Kalzium, Jod, Natrium und Zink sowie die Vitamine A, B-1, Niacin, B-6, B-12, Folsäure, Vitamin K und andere Mikronährstoffe sowie hochwertiges Eiweiß und essentielle Fettsäuren.

Das deckt sich mit dem, was man den Kindern im Experiment hier angeboten hat:

de.wikipedia.org/wiki/Self-selection_of_diet_by_young_children

Self-selection of diet by young children (deutsch: „Freie Auswahl der Nahrung durch kleine Kinder“) ist der zusammengefasste Begriff für eine in den 1920er und 1930er Jahren durch die amerikanische Kinderärztin Clara Marie Davis durchgeführte Langzeitstudie über die freie Nahrungsauswahl von Kleinkindern vor dem Abstillen. Davis veröffentlichte die Ergebnisse ihrer Studien 1928, 1933 und 1939. Die Studie wurde seither in zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln zitiert und gilt als Klassiker.

Hier noch die angebotenen Lebensmittel: de.wikipedia.org/wiki/Self-selection_of_diet_by_young_children#Verwendete_Lebensmittel

Die Kindern haben sich mit diesen Lebensmitteln, die sie selber frei wählen durften, anscheinend hervorragend entwickelt.

Kann sicherlich auch als Anleitung für Mütter hergenommen werden:

Den Kleinkindern standen 34 Lebensmittel, jedes in einer separaten Schüssel präsentiert auf einem Tablett, zur Auswahl. Das Kind saß beim Essen am Schoß einer Hebamme, die dem Kind das Lebensmittel dessen Wahl reichte, ohne es in seiner Entscheidung zu beeinflussen. Es wurden 3 (anfangs 4) Mahlzeiten pro Tag von je 25-30 min gehalten.

3-4 feste Mahlzeiten, keine Futterei dazwischen, relatv wenig Früchte in der Auswahl, aber sehr viele verschiedene tierische Produkte und Gemüse. Alles einzeln. Das hat bei den untersuchten Kindern offensichtlich sehr gut geklappt. Statt Kochen wäre eben der rohe Kontext wichtig und das Gemüse müsste man dann wahrscheinlich wie eingangs erwähnt, entsprechend aufbereiten (fein Raspeln usw.).

Man muss es also nicht neu erfinden, sondern es gibt da zumindest mal erprobte Vorlagen, wie es gehen könnte.

Weiter bei Milton 2003:

If the dietary trajectory described above was characteristic of human ancestors, the routine, that is, daily, inclusion of ASF in the diets of children seems mandatory as most wild plantfoods would not be capable of supplying the protein and micronutrients children require for optimal development and growth, nor could the gut of the child likely provide enough space, in combination with the slow food turnover rate characteristic of the human species, to secure adequate nutrition from wild plant foods alone. Wild plant foods, though somewhat higher in protein and some vitamins and minerals than their cultivated counterparts (52), are also high in fiber and other indigestible components and most would have to be consumed in very large quantity to meet the nutritional and energetic demands of a growing and active child.

Wenn die oben beschriebene diätetische Richtung für menschliche Vorfahren charakteristisch ist, erscheint die tägliche Routine / Regelmäßigkeit, das heisst die Einbeziehung von ASF in die Ernährung von Kindern, zwingend, da die meisten Wildpflanzen weder in der Lage sind, genug Protein und Mikronährstoffe zu liefern, die Kinder für eine optimale Entwicklung und Wachstum benötigen, und der Darm des Kindes in der Kombination mit der für die menschliche Spezies charakteristischen langsamen Nahrungsmittelumsatzrate wahrscheinlich nicht genügend Raum bieten, um eine ausreichende Ernährung allein aus Wildpflanzen-Nahrungsmitteln sicherzustellen. Wildpflanzenlebensmittel sind zwar bezüglich Eiweiß und einigen Vitaminen und Mineralstoffen etwas höher als in ihren kultivierten Gegenstücken (52), aber auch in Ballaststoffen und anderen unverdaulichen Bestandteilen, und die meisten müssten in sehr großen Mengen konsumiert werden, um die ernährungsphysiologischen und energetischen Anforderungen  eines wachsendes und aktives Kindes zu erfüllen.

Soviel zum Thema Urkost und viele Wildkräuter. Damit scheint man die Kinder nicht gut zu versorgen. Ich selber habe ja oft Rohkostkinder beobachtet und die lieben fettes Fleisch, Fisch, Nüsse, Früchte, Honig... also vor allem energiedichte und hochqualitative Nahrungsmittel. Und das eben so oft es geht.

Given the postulated body and brain size of the earliest humans and the anatomy and kinetic pattern characteristics of the hominoid gut, turning increasingly to the intentional consumption of ASF on a routine rather than fortuitous basis seems the most expedient, indeed the only, dietary avenue open to the emerging human lineage (2,3,10,53). Early humans might have been able to utilize technological innovations to raise the quality of some wild plant foods through fermentation, grinding or (eventually) cooking activities. They might also have been able to secure access to physically defended, but abundant, high quality wild plant foods (using stones to open mongongo nuts, for example). Such dietary innovations require implements such as containers and grinding stones as well as the continuous availability of these unusual plant resources. For these reasons as well as those discussed above, it seems most parsimonious to view the earliest humans and their descendents as turning increasingly to animal prey to supply required aminoacids and many essential micronutrients in the diet, and using plant foods primarily as an energy source. Both in quantity and composition, the fat content of wild game differs in many important respects from that of domesticated livestock (54) and is unlikely to have posed health problems to human consumers.

Angesichts der postulierten Körper- und Gehirngröße des frühesten Menschen und der Anatomie und des kinetischen Musters des Hominoid-Darms scheint es zunehmend sinnvoller, wenn man von einem laufenden absichtlichen Konsum von ASF und nicht von einer zufälligen Konsum ausgeht, in der Tat es scheint der einzige Weg der aufkommenden menschlichen Linie zu sein. (2,3,10,53). Frühe Menschen hätten möglicherweise technologische Innovationen nutzen können, um die Qualität einiger Wildpflanzennahrung durch Fermentation, Mahlen oder (schlussendlich) Kochen zu verbessern. Möglicherweise war es ihnen auch möglich, Zugang zu schwer zugänglichen, aber reichhaltigen, hochwertigen Wildpflanzennahrungsmitteln zu erhalten (z. B. mit Steinen zum Öffnen von Mongongo-Nüssen [Anm: Kokosnuss dito?]). Solche ernährungsphysiologischen Innovationen erfordern Geräte wie Behälter und Schleifsteine ​​sowie die ständige Verfügbarkeit dieser ungewöhnlichen Pflanzenressourcen. Aus diesen und den oben diskutierten Gründen scheint es äußerst effizient zu sein, das sich die ersten Menschen und ihre Nachkommen immer mehr den Wildtieren zuwandten, die die erforderlichen Aminosäuren und viele essentielle Mikronährstoffe in der Nahrung liefern und pflanzliche Nahrungsmittel hauptsächlich als Energiequelle zu verwenden. Sowohl in Bezug auf die Menge als auch auf die Zusammensetzung unterscheidet sich der Fettgehalt von Wild in vielerlei Hinsicht von dem des domestizierten Viehbestands (54) und dürfte für die Verbraucher keine gesundheitlichen Probleme darstellen.

Ok.

Nochmal Teil 6 und 7 zusammengefasst:

Over evolutionary time, each animal species builds on the genetic template inherited from its ancestors. Given the probable diet, gut form and pattern of digestive kinetics characteristic of prehuman ancestors, it is hypothesized that the routine inclusion of animal source foods in the diet was mandatory for emergence of the human lineage. As human evolution progressed, ASF likely achieved particular importance for small children due to the energetic demands of their rapidly expanding large brain and generally high metabolic and nutritional demands relative to adults. Species discussed in this context were Pan troglodytes, Gorilla gorilla, Pongo pygmaeus and Homo sapiens.

Im Laufe der Entwicklungszeit baut jede Tierart auf die genetischen Vorlagen, die sie von den Vorfahren geerbt hat, auf. Angesichts der wahrscheinlichen Diät, der Darmform und Verdauungskinetik, welche für die vormenschliche Vorfahren charakteristisch waren, wird vermutet, dass die routinemäßige Aufnahme von tierischen Lebensmittel in die Ernährung obligatorisch für die Entstehung der menschlichen Linie war.

Mit fortschreitender menschlicher Evolution erreichten die ASF (Nahrungsmittel tierischer Herkunft) wahrscheinlich besondere Bedeutung für kleine Kinder aufgrund der energetischen Anforderungen des schnell wachsendes großes Gehirn und der im Allgemeinen hohen metabolischen und ernährungstechnischen Ansprüche gegenüber Erwachsenen. In diesem Artikel behandelte Arten waren Schimpanse, Gorilla, Orang-Utan und der Mensch.

So Freunde, wieder etwas mehr Klarheit. Und wieder ein langer Artikel!! Uff...

Ich hoffe, er ist gut lesbar und für das eigene Verständnis der Rohkostpraxis nützlich.

Wohlan!

 

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