Wir haben keine Chance mehr

14.09.2017 00:16

Wenn ich das lese, wird mir bewusst, wie weit wir schon in Richtung Abgrund marschiert sind:

Früher wurden Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg eingesetzt. Heute werden sie von den Bauern kurz vor der Ernte auf die Felder gespritzt, um Kartoffeln zu erzeugen, die den Anforderungen des Marktes genügen. Das giftigste dieser Mittel ist Diquat. Schalenfestigkeit bei Frühkartoffeln und längere Haltbarkeit - das sind Eigenschaften, die sich der Handel von Kartoffeln wünscht, die auf den Äckern in der EU heranwachsen. Das Kontaktherbizid Diquat lässt diese Wünsche wahr werden: Indem es die Photosynthese in der Pflanze blockiert, sterben, ähnlich wie durch Glyphosat, alle oberirdischen Pflanzenteile ab.

Die Kartoffeln reifen lediglich nach. Drei Wochen später können sie geerntet werden. Der Wirkstoff ist in mehreren Herbiziden enthalten und wird, einer Empfehlung der Luxemburger Landwirtschaftskammer zufolge, mehrfach mit mehrtägigem Abstand ausgebracht. Die erste Spritzung erfolgt, wenn die ersten Kartoffeln etwa 6 cm groß sind.

Man sagt immer, dass der Kunde das verlangt, aber ich halte das für Unsinn. Der Kunde wird so erzogen, dass er Kartoffeln kauft, die solche Gifte brauchen!!! SO funktioniert eine auf Wachstumszwang basierende Wirtschaft (die uns, wenn es SO weitergeht, schlichtweg umbringen wird schon mittelfristig). Dieses System schafft sich immer die Bedingungen, die es braucht um noch mehr Wachstum zu generieren.

Also werden, so sehe ich das, die Menschen dahingehend erzogen, dass sie vermehrt die Produkte nachfragen, die eben mehr Pestizideinsatz nötig machen. Nur so funktioniert das System und kann wachsen. Anders funktioniert es garnicht. Und das muss nicht mal bewusst passieren. Oft passiert das sogar unbewusst, aber es passiert dennoch, weil eben alle irgendwo im System hängen und davon abhängig sind.

Das ist alles so grausam.

Und genau so ist das zu erklären:

Glaubt man den Grünen, werden gegenwärtig auf deutschen Äckern 50 Prozent mehr Pestizide eingesetzt als 1995, obwohl die Wirkstoffe immer toxischer werden. Chemisch-synthetische Stoffe in den Agrarlandschaften sind verantwortlich dafür, dass Ackerwildkräuter verschwinden und infolgedessen der Bestand an Schmetterlingen, Wildbienen und vielen Vogelarten zurückgeht.

Wo die Insekten aussterben, fehlt auch anderen Tieren die Nahrung. Mitverantwortlich sind die Ackergifte auch für das Sterben der Amphibien, wie eine Studie von 2013 zeigt. So sind Kröten, Frösche, Lurche etc. sind durch Chemikalien besonders gefährdet. So wird zum Beispiel die Gelbbauchunke, die im Wasser lebt, immer seltener.

Macht euch das mal klar. Es werden heute 50% mehr Pestizide ausgebracht UND die sind sogar noch toxischer. Und für alle Kapitalismusfreaks da draussen: so funktioniert diese Wirtschaftsform. Auch dort wird Wachstum generiert. Dass das aber die lebendige Natur, die Mutter Erde quasi, schlichtweg umbringt, eben indem sie das energetische Netz des Lebens immer mehr beeinflusst, wird nicht gesehen.

Und wie gesagt, ich habe von Oktober 2002 - Februar 2008 studiert. In den bald 10 Jahren seitdem hat sich NICHTS geändert. Im Gegenteil, alles ist noch viel schlimmer geworden. Aber auch das erklärt sich eben aus dem Wachstumszwang.

Diese Wirtschaftsform tötet, hat der Papst gesagt. Da hat er recht. Sie ist wie ein Krebs, der sich ausbreitet, die Städte gleichen aus der Luft oft Metastasen, die sich in die Landschaft fressen und diese Metastasen saugen das umgebende lebendige Gewebe aus, zerstören es (die Böden, die Luft, das Klima), fressen es auf, um diese Städte mit billig erzeugter Nahrungs-Energie zu versorgen.

Schon heute lebt die Mehrzahl der Menschen in Städten, wo sie von einer industrialisierten Landwirtschaft mit Energie in Form von Nahrungsmitteln versorgt werden. Diese Energieerzeugung saugt aber die Landschaft aus. Die Böden werden immer schlechter, die Gewässer sind belastet, das Grundwasser mit Nitraten und anderen Stoffen verseucht, die Meere leergefischt.

Das extrem komplexe Zusammenspiel der einzelnen Teile wird immer mehr gestört, bis es eben nicht mehr so weitergeht. Absterbeprozesse werden dann einsetzten. Erst die Insekten, dann die Pflanzen, dann die Tiere...

Am Ende bricht der Organismus Erde zusammen. Kollabiert... Krankheiten werden zunehmen, Schädlinge, Klimaextreme. Chaos. Tod. Lange Gesichter...

Das alles weiss man schon lange. Seit den 70ern und 80ern gibt es das Wissen darüber.

In zwei Wochen ist Wahl, 80-90% der Wähler werden aber genau die Parteien wählen, die für ein "Weiter so!" stehen. Was sich schlichtweg daraus erklärt, dass eben fast alle zu 100% am funktionieren genau dieses Systems abhängig sind.

Gleichzeitig bekämpft das System alle Alternativen. Die Anastasia-Bewegung zum Beispiel. Die steht ja wie keine andere für Rohkost, Gärten, Familien, natürliche Spiritualität usw. Diese Bewegung, die ja nun wirklich als genaues Gegenteil des aktuellen Systems angesehen werden kann, wird nun in die rechts-esoterische Ecke geschoben.

Macht euch das klar: da werden Leute, die versuchen Alternativen zu leben, die dringend Not-wendig sind, von genau denen in die rechte Ecke geschoben und als Sekte bezeichnet, die sich mit Pommes und Bier aus der industriellen Landwirtschaft verköstigen. Die selber also keinerlei Alternative anbieten.

Es ist so absurd.

Ja, selbst wenn die irgendwelche esoterischen Ideen haben. Wen juckt das? Sollen sie doch, solange die was Sinnvolles hinkriegen! Wenn das besser ist als das was wir jetzt haben, dann nur zu! Von mir aus können sie dann jeden Abend nackig ums Feuer tanzen und sich im Dreck wälzen wenn sie wollen. Das ist allemal besser, als nichts zu machen und die Strukturen noch zu unterstützen, die derzeit für ein immer größer werdendes Elend verantwortlich sind. Und wenn die rechts sind? Ja gut, vielleicht muss man dann mal überlegen, ob diese Art von "rechts sein" dann wirklich so schlecht ist! Auf die Idee kann man ja dann auch mal kommen.

Wir leben in einer Gesellschaft von Singles, überaltert, zunehmend kinderlos, kaufsüchtig, fettgefressen, überarbeitet, beziehungsunfähig, mit Gruppierungen, die sogar Mutterschaft als Feindbild auserkoren haben und die die eigene spärliche Brut auch noch nachhaltig vergiftet. Das alles garniert mit Politikern, die bei der ersten sich bietenden Gelegenheit diese schrumpfende und ausgebrannte Bevölkerung mit Fachkräften aus dem Ausland auffüllt.

Das werden Aufwachprozesse werden...

Aber vielleicht entschläft dieses Opfer auch seelig in Morpheus Armen. :-D

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