Wird Zeit, dass das mal aufgearbeitet wird

19.03.2017 22:50

Hier ein interessanter Blogeintrag einer Körpertherapeutin, die zeigt, wie die ersten Lebenstage unser weiteres Leben maßgeblich beeinflussen. Ich finde mich da schon auch wieder, gehöre ich ja zu genau dieser misshandelten Generation.

karinkleinkoeln.tumblr.com/post/151927822431/generation-beziehungsunf%C3%A4hig-ja-wir-werden-so

Bernd Senf hat das ja auch in vielen Videos angesprochen, welchen Einfluss frühkindliche Erfahrungen und damit einhergehende Blockaden auf das weitere Leben haben.

In einem weiteren Blogartikel erkenne ich mich auch wieder:

Ein Beispiel: Eine Frau kam zu mir ins Coaching, weil sie beim bloßen Anblick der Telefonnummer ihrer Mutter im Display einen Wutanfall bekam. Ständige Streitigkeiten am Telefon waren die Folge und die Situation war grässlich. Sie wollte ihre Mutter lieben und hatte Angst, dass es ihrer Tochter später ebenso ergeht.

Als Säugling wurde diese Frau einige Monate in einer Kinderklinik behandelt. Damals war es nicht erlaubt, dass die Mutter bei ihrem Kind übernachtet. Ein Baby hat kein Zeitgefühl, es fühlt sich verlassen und nicht geliebt. Es schreit sich die Seele aus dem Leib und niemand kommt, streichelt es und nimmt es auf den Arm. Kein Wunder, dass die Bindung gestört ist.

Nach zwei wingwave-Sitzungen hat mich meine Klientin angerufen und mir berichtet, dass ihre Wut nicht mehr da ist und sie völlig entspannt mit ihrer Mutter telefonieren kann.

Also ich raste nicht aus, wenn ich die Telefonnummer meiner Mutter sehe, habe aber dennoch ab und an Wut auf sie und auch ich wurde als Säugling in einer Kinderklinik behandelt. Da war ich 1,5 Jahre. Ich hatte doppelseitige Lungenentzündung und wurde massiv mit Penicilinspritzen behandelt. War wohl so kanpp, dass ich fast drauf gegangen wäre.

Aber: ich frage mich, ob ich überhaupt krank geworden wäre, wenn ich nicht mit Milchersatz ernährt und in die Kinderkrippe abgeschoben worden wäre. Der Gedanke alleine bringt mich schon wieder auf 180. Da könnte ich vor Wut explodieren. Und ich bin da auch auf meiner Mutter wütend, dass die das hat alles durchgehen lassen, aber die war genauso angepasst damals wie die Leute heute.

Die meisten von uns sind in einem Krankenhaus geboren. Wir wurden direkt nach der Geburt von Schwestern mitgenommen, vermessen und untersucht und in Plasikbetten in einen großen Baby-Schlafsaal gelegt. Es galt die Auffassung, dass es sinnvoll wäre, Babys schreien zu lassen, um sie nicht zu verziehen.

Gestillt wurden die wenigsten von uns, denn unseren Müttern wurde bereits im Wochenbett von den riesigen Vorteilen der Fertigmilch vorgeschwärmt. Die Industrie war damals schon schlau.

Meine Mama erzählt, dass Stillen völlig verpönt war und die Schwestern im Krankenhaus jeglichen Wunsch einer Mutter im Keim erstickt haben. Schlimmer noch, den Müttern wurden Schuldgefühle eingeredet, dass es verantwortungslos wäre, zu stillen.

Genau so war es. Und wenn ich sowas lese, schwanke ich zwischen einer mörderischen Wut, die ohne zu zögern die Verantwortlichen über den Haufen knallen würde, und Niedergeschlagenheit. Man fragt sich ja wirklich, wie dumm, herzlos und ... man findet gar keinen anderen Ausdruck dafür ... faschistisch diese Menschen damals waren. Und die nannten sich Ärzte und Wissenschaftler.

Wie auch immer, ich würde mich jetzt nicht als beziehungsunfähig bewerten, dazu hatte ich ja schon langjährige Beziehungen, die an anderen Sachen eingegangen sind, aber es belastet schon.

Vielleicht sollte ich da auch mal zu einem Körpertherapeuten gehen. Der kann mir das rausmassieren! lol

Was mich gerade fasziniert: diese ganzen Körpertherapien gehen doch alle irgendwie auf Wilhelm Reich zurück.

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