Antibiotika

18.09.2015 22:16

Also ich muss es zugeben: ich habe wenig Hoffnung auf eine positive Entwicklung in den nächsten Jahren. Wie komme ich da drauf? Ganz einfach. Wir Menschen sind einfach unfähig, auf bestimmte Fehlentwicklungen zu reagieren. Egal ob Bodenerosionen, Abholzung der Primärwälder, Bevölkerungswachstum, Ressourcenverbrauch, zunehmende Polarisierung der Bevölkerung in arm und reich, Klimawandel, Artensterben, zunehmende Antibiotikaresistenzen.

Und zum heute lese ich gerade zum Letztgenannten:

Bakterien, gegen die jedes Medikament machtlos ist, vermehren sich seit Jahren. Zunehmend stecken sich Menschen weltweit mit multiresistenten Erregern an. Forscher warnen: Wenn die Welt nicht aufhört, unbedacht und massenweise Antibiotika einzusetzen – in der Medizin und der Tierhaltung – werden Bakterien-Infektionen wieder zu unheilbaren Seuchen.

Trotzdem steigt der Antibiotika-Gebrauch weltweit weiter drastisch an, wie ein jetzt veröffentlichter Bericht des CDDEP (Center for Disease Dynamics, Economics and Policy, 2015) verdeutlicht. Die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Washington D.C. und Neu-Delhi entwickelt globale Strategien, unter anderem zur Seuchenbekämpfung.

Der Bericht stützt sich vor allem auf Daten aus den Jahren 2000 bis 2010: Allein in diesem Zeitraum wurden demnach global 30 Prozent mehr Antibiotika eingesetzt.

www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/antibiotika-resistenz-weltweit

Es ist einfach ein Trauerspiel. Und es lässt sichs Gutes erahnen. Denn es fehlt auf vielen Ebenen einfach die Initiative, auf ungute Entwicklungen zu reagieren. Man hätte schon lange alles dran setzten können, die Landwirtschaft, insbesondere die Tierzucht, zu ändern, man hätte schon lange etwas gegen die gewaltigen Bodenerosionen tun können, gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaften, gegen das Abholzen der Primärwälder. Aber außer Absichtserklärungen, viel Papier, Gremien, Konferenzen und Arbeistgruppen ist nicht viel passiert. Aber wie heißt es so schön: "Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde einen Arbeitskreis." Und, angesehen von kleinen und kleinsten Projekten und Initiativen ist global gesehen wenig passiert. Das Thema Apfelwald gestern war doch symptomatisch. Diese urtümlichen Wälder sind auch schon massiv zurückgedrängt worden, man erkennt das reiche Erbe einfach nicht, und nachdem da der einheimische Idealist weggestorben ist, wars das. Auch da: ein Trauerspiel.

Und diese ignorante Unfähigkeit zum Gegensteuern, das Leugnen, das Schützen von Wirtschaftsinteressen vor dem Schutz des Gemeinwohls, das Heucheln, das alles macht sprach- und fassungslos. 

Zum Beispiel der Syrienkonflikt: jeder hat da ein Interesse und dabei geht es vor allem um den Zugang zu den Ressourcen des mittleren Ostens. Und dazu bringt sich jeder in Stellung und versucht die einheimischen Bevölkerungen zu überzeugen, mit in den Krieg zu ziehen. Und im Grunde geht es nur darum, dass man sich den Nachschub sichert, um einfach noch länger durchzuhalten als die Konkurrenz. Um den Wachstumswahnsinn noch länger durchzustehen. Und gleichzeitig baut man absichtlich Schwachstellen in die Geräte, damit sie eher kaputt gehen. Es macht fassungslos.

Und so wird weiter gemacht und getan, nach uns die Sintflut. Aber nicht blind, sondern sehenden Auges!

Sei es drum. Was soll man machen angesichts dieser ganzen Probleme? Man kann nur seine eigenen Probleme versuchen zu lösen.

Nach dem gestrigen Video zum Thema Äpfel hatte ich heute echt Lust drauf. Aber gleichzeitig sagte mir mein Gefühl, es besser zu lassen. Ich tu mich da oft sehr schwer, weil wir auch grade sehr viele Äpfel haben und die auch gut schmecken. Manchmal nutze ich dann Tarot für bestimmte grundsätzliche Entscheidungen. Und so habe ich heute mal über die Frage: Soll ich weiter auf dem fruchtzuckerreduzierten Weg bleiben oder soll ich wieder Früchte (in dem Fall Äpfel) einbeziehen, die Karten gelegt.

Und das kam raus:

Einmal mit Früchten - oben. Einmal ohne Früchte - unten.

Oben geht es so los:

Der Teufel. Das heisst Verführung, Abhängigkeit, Sucht. Und so hat es sich auch angefühlt, und dann saß ich auf dem Hometrainer und der Freund meiner Mutter kam und stellte herrlichste Äpfel auf den Tisch. Und ging wieder und ich konnte mir die dann anschauen. Und das hungrig vom Radfahren. LOL Ich habe widerstanden.

Weiter würde es dann gehen mit:

Neun der Stäbe. Was Trotz und Widerstände bedeutet.

Und am Ende läuft es hinaus auf:

Fünft der Kelche. Das heisst Kummer, Sorgen, Verlust. 

Also nicht grade ein einladender Weg. Die Alternative ist:

Ass der Kelche - Chance, großes Glück und Zufriedenheit zu finden.

Ass der Stäbe - Unternehmungslust, Mut und Risikofreude.

Der Herrscher - Ordnung schaffen, Pläne verwirklichen.

Hört sich alles in allem besser an und steht auch mehr im Einklang mit meinem inneren Kompass. Nichts desto trotz ruft etwas in mir nach Zucker und projeziert auch entsprechende Bilder in meinen Kopf. Danke, liebe zuckerabbauenden Bakterien. :-) Ich bin also tatsächlich nicht frei in meiner Entscheidung. Und das mit dem Instinkt ist eben so eine Sache, wenn die Darmflora da massiv Einfluss nimmt. Man sieht das ja auch bei anderen instinktiven Rohköstlern, die sehr viele Früchte essen, dann aber trotz größerer Fleischmengen B12 Mangel haben. Was ja durchaus direkt miteinander zusammenhängen kann.

Ehrlich gesagt, mache ich das Tarot aber nur ab und an aus Spaß und bin immer wieder überrascht, wie treffend es oft ist. Es muss aber passen. Übrigens habe ich das auch mal zum Thema Fleisch gemacht und erstaunlicher weise kam heraus, dass der Weg mit Fleisch positiver war als die fleischlose Alternative. 

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