Chaos überall

05.09.2015 11:28

Wenn man sich manchmal durch die Nachrichten bewegt, muss es einem aber auch langsam dämmern, dass die Krisen mehr und mehr ausser Kontrolle geraten und in eine Art Dauerkrise münden. Das Problem: nichts davon ist "von oben" gekommen, alles ist selbstgemacht und erinnert mehr an das Ergebnis von wirklich Verrückten.

Wohin man blickt: Chaos.

Hunderttausende Flüchtlinge auf dem Marsch nach Europa. Wieso? Na weil ihre Länder aufgrund kalter geopolitischer Interessen in Bürgerkriege gestürzt wurden. War das vermeidbar? Natürlich. Aber wieso Frieden wenn man auch seinen Spaß mit Krieg haben kann? Und wer erinnert sich nicht noch an die hetzerische Berichterstattung zum Syrienkonflikt, den damals ja Peter Scholl-Latour zu folgender Aussage brachte:

Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung. Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.

Man hat also damals hauthals in allen Mainstreamedien wohl vorsätzlich falsch und einseitig über die Konflikte berichtet. Man hat Partei gegen Assad ergriffen und ein Land ins Chaos gestürzt. Und jetzt machen sich tausende Menschen eben auf und kommen her. Wohnt dem nicht auch eine karmische Logig inne?

Gleiches gilt für die armen Schlucker aus dem Kosovo, aus Albanien, aus Libyien, aus dem Irak, aus Afghanistan und Afrika sowieso. Alles absichtlich zerrüttete und wirtschaftlich ausgeraubte Länder und ganze Kontinente.

Aber all diese Probleme sind hausgemacht. Sind durch gezieltes Handeln und Tun entstanden. Flüchtlingskrise, Ukrainekrise, Wirtschaftskrise, Verarmung der Unter- und Mittelschichten, Griechenlandkrise, Klimawandel, Abhör - und Geheimdienstskandale, Börsencrashs. Das sind alles Probleme, die nicht sein müssten, wenn man verantwortungsvoll und mitmenschlich agieren würde. Macht man aber nicht. Es geht um Macht, Reichtum, Ressourchen, Einflusssphären, Profit und Wirtschaftswachstum. 

Das Ergebnis sind dann eben Probleme, die man irgendwann einfach nicht mehr händeln kann.

Es gibt aber leider auch keine wirklichen politischen Führungskräfte mehr, die wirklich verantwortungsvoll agieren. Also Deeskalieren, friedensstiftend wirken, ausgleichend, heilend, harmonisierend, die internationale Gremien einrichten, wo man über die Probleme auf Augenhöhe spricht, statt das die Großen den Kleinen diktieren, was zu tun ist, die sich dafür einsetzten, dass alle am Wohlstand und Reichtum partizipieren, und nicht das 1% der Oberschicht fast alles abschöpfen und der Rest muss mit immer weniger auskommen. 

Aber es ist da niemand in Sicht. 

Wahrscheinlich muss man es am Ende wieder selber machen. Sprich, sich in einer Partei engagieren, sich hochkämpfen, und irgendwann wird man dann so wie die, die jetzt schon da sitzten. Verbogen, bezahlt, korrumpiert.

Oder man engagiert sich in der ausserparlamentarischer Opposition, in zukunftsweisenden Projekten, in alternativen Netzwerken.

Nur so kann es ja nicht weitergehen. Man darf den nun wirklich sich selbst offenbarten Stümpern und Verrückten nicht das Feld überlassen. Das Ergebnis ihres Handels ist katastrophal. Man darf ihren Parolen und ihrem Geschwätz und ihrer Manipulation auch nicht mehr glauben.

Glücklicherweise gibt es aber nun einige alternative Medien, die hier eine Gegenöffentlichkeit etablieren. Die Nachdenkseiten gefallen mir da am Besten derzeit. So dass man sich zumindest hier abseits des Mainstreams informieren kann. Ich habe aber auch wirklich gar keine Lust mehr, mich irgendwo zu informieren, wo sich mir permanent der Solarplexus ob der ganzen unterschwelligen Propaganda zusammen zieht. Dazu bin ich nicht Masochsit genug. Und mich tröge vollmüllen lassen habe ich noch nie gemacht.

Aber so langsam versteht man den chinesischen Fluch: "Mögest Du in interessanten Zeiten leben!" :-D

Den genau da leben wir. Durch die Globalisierung wird eben auch das, was in China oder Japan passiert für uns greifbar und relevant. Und man sieht auch, wie nah plötzlich die Krisenländer des nahen (!!) Ostens sind, wenn plötzlich Tausende an die Tür klopfen und eine sichere Zuflucht suchen, oder die Möglichkeit, aus wirtschaftlichem Elend zu entfliehen. Das haben übrigends auch zwei Millionen Ostdeutsche seit der Wende gemacht. Nur waren das eben innerdeutsche Migrationsbewegungen. 

Wie gesagt, dass alles sind Ergebnisse falscher Politik und hirnrissiger Ideen. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen... und es sollte langsam jedem dämmern, dass im geopolitischen Spiel und im Spiel um Macht und Reichtum Menschenleben, Gesundheit sowie Moral und Ethik nicht viel zählen. Der wirkliche Feind sitzt zumeist nicht da, wo man ihn massenmedial verortet hat...

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