Die Deutsche Eiche im Dschungel

03.02.2017 21:30

*seufz*

Gerde bei Facebook ein Video gesehen von einem Kanadier oder Amerikaner, junger Kerl, vielleicht Anfang 20, Frutarier, der erklärt, wieso er keine Avocados mehr isst. Da schaut mich ein blasser, blonder junger Mann mit rotem Bart an, der irgendwo in der winterlichen amerikanischen Pampa steht und der referiert über Avokados.

Also im Grunde müsste das ausreichen, um den absoluten Unsinn vieler Rohkostrichtungen zu erkennen.

Aber nein, eine Generation nach der nächsten wird auf die falsche Fährte gelockt. So wie ich damals ja auch durch Wandmaker und später durch den Glauben an die "genetische Anpassung" und den süßen teuren Früchten aus dem Orkoskatalog schlichtweg auf die falsche Fährte gelockt wurde. Aber kurioserweise geht es mir am Besten, wenn ich hier einfach nordische Rohkost mache mit viel Gemüse, tierischen Sachen und im Sommer auch mal Früchten, halt so wie sie wachsen und mit wenig Extravagantem.

Es ist aber auch verständlich. Die Menschen wenden sich ja auch in anderen Bereichen dem Exotischen zu. Ob in der Religion, in den Kampfkünsten, beim Essen, der Musik... in fast allen Lebensbereichen hat man sich von der eigenen Kultur abgewendet.

Die europäischen Religionen sind ja mehr oder weniger tot. Kein Wunder, wenn man sich die blutleeren Vögel im Vatikan anschaut. Wo ist denn da noch spirituelle Inspiration zu finden? Da ist der Dalai Lama ein ganz anderes Kaliber, wobei man von dem auch nur noch wenig hört. Aber die Menschen wenden sich dann eben anderen Religionen und Philosophien zu. Was aber auch wieder zu einer Ent-Wurzelung führt. Sie kommen nicht darauf, die eigene Religion / Spiritualität zu erneuern.

Musik dito.

Thema Kampfkunst: Die Deutschen / Europäer hatten schon seit alters heraus gezeichnete Fechtschulen. Die Schwertkunst war einmalig und das deutsche Langschwert war dem so nachgerannten japanischen Samuraischwert weit überlegen. Aber auch da... alles vergessen... gibt kaum noch welche, die diese alten Künste wiederentdecken und pflegen. Die Deutschen / Europäer waren auch immer super im Boxen und Ringen.

Aber wie ich schon schrieb: heute leben die Deutschen in Spanien und auf den Kanaren, wo sie sich die Haut verbrennen und nach ein paar Jahrzehnten aussehen wie alte Lederstrümpfe und die Somalis und Syrer bibbern hier in der Kälte und kommen um den Vitamin D Mangel nicht herum.

Jeder denkt eben, woanders ist es besser, statt da wo er ist, das Paradies, und wenn es nur auf dem Balkon ist, zu entwickeln.

Klar ist es hier lange kalt und dunkel. Aber die Natur hat doch auch dafür gesorgt, dass wir damit klarkommen, wenn wir es eingermassen richtig machen. Hier gibts dann eben fettes Wildschwein, Makrele und andere wärmende Sachen. Dazu Sportarten wie Skifahren, Eishockey und Fussball. Man muss halt auch rausgehen!

Lese gerade bei den Frutariern. Na ja, mit der der Diät kommen die sich halt auch fast überall fehl am Platze vor und jammern. Die sehen auch nicht, dass sie als Frutarier auf ca. 80% der weltlichen Landmasse nicht klarkommen. Ist halt nur was für Spezialisten! lol

Als Ökologe wundere ich mich immer wieder über den ausgeprägten Mangel an Ökologischen Wissens.

Es gab mal einen großen Artikel in der Naturschutz und Landschaftsplanung, wo man das Verpflanzen von einheimischen Baum- und Straucharten, welche auch in Südosteuropa vorkommen, die dann dort kommerziell gezogen werden und in Mitteleuropa als Pflanzware angeboten werden, kritisierte. Man führte aus, dass diese Sträucher, obwohl sie zur selben Art, zum Beispiel dem Roten Hartriegel gehörten, in Südosteuropa eher blühten und andere lokale Anpassungen aufwiesen. Das findet man auch bei weit verbreiteten Tierarten, wie zum beispiel Resusaffen, die von Sri Lanka bis in den Himalaya zu finden sind. Die Tiere im Himalaya haben eine ganz andere Kälteanpassung als die auf Sri Lanka.

Und das selbe sieht man auch beim Menschen, der weltweit verbreitet, auch eine Unmenge lokaler Anpassungen aufweist.

Die Knubbelform der Inuits, die auch mit vielen Fetten klarkommen, die Wärmeproduktion aus ATP bei sibirischen Völkern, die langen Nasen der nordisch-sibirischen Teilpopulationen, die die kalte Luft entsprechend anwärmen (Klassiker 1 und Klassiker 2 und

Klassiker 3 lol

Da sieht man eben diese Anpassungen an die Steppen Sibiriens! lol Meine Vorfahren waren ja väterlicherseits Slawen aus Böhmen. Da hat sich die lange Nase erhalten. Anpassung an die Steppen Europas. Eiskalte, aber trockene Winter und heiße, trockene Sommer. Dazwischen eben entsprechende Jahreszeiten. Und tatsächlich fühle ich mich da auch am Wohlsten. Trockene Kälte und trockene Hitze.
Da schlagen vielleicht tatsächlich noch alte Gene durch... lol), die schwarze, weiße, braune Hautfarbe, dann die Sherpas im Himalaya, die eine Anpassung an die dünnere Luft haben ... usw.

Und selbst die alten Germanen hatten anscheinend keinen gefallen an der südlichen Hitze! Die sind auch wieder umgekehrt.

Aber mal im Ernst. Nur beim Essen wird plötzlich vollkommen blind geglaubt, dass wir an die Tropen angepasst sind, an das reine Früchteessen, an vegane Ernährung und was es nicht alles gibt. Wenn ich nicht auch mittlerweile so gehirngewaschen wäre, dann würde ich am liebsten carnivore Rohkost machen. Damit fühle ich mich persönlich am Besten! :-)

Es wird wahrscheinlich noch einiges dauern, bis es wieder eine generelle Rückbesinnung gibt.

Erstmal ist die Zeit der vielen Experimente angebrochen. Da heisst es hinsetzen, beobachten, Theorien bestätigen oder verwerfen. Schauen wir mal, was sich am Ende bewähren wird.

—————

Zurück