Donnerstag

14.06.2018 16:07

Heute hatten wir Besuch eines Freundes meiner Oldies, der hat auch gesagt, es ist einfach nicht mehr normal. Und der Sommer kommt erst noch. Der war früher Gemüsebauer und hat heute noch einen großen Garten im Nachbardorf. Der meinte auch, dass es schon früher trockene Jahre gab, aber dass nun gar kein Regen mehr in Aussicht steht, sowas kennt er auch nicht.

So sieht der Norden ja auch aus:

Mir ist aufgefallen, dass im Radio, welches ich oft bei der Arbeit höre, schon seit April nur die Sonne abgefeiert wird. Spätestens Ende Mai wurde aber klar, was das für die Lebensmittelversorgung bedeutet: Missernten. Aber die trällern permanent Juchu, Sonne! Kriegen auch schon andere mit. In den Kommentaren hier zum Beispiel:

www.mdr.de/sachsen/wetter-hitze-ernte-sorgen-sachsen-100.html

Wo ist denn das Problem? In dem überaus tollen sächsischen Radioprogramm freuen sich die diversen Morgenmoderatoren doch schon seit Anfang Mai in einer Tour über das "schöne Wetter" ins Gute-Laune-Delirium? Und Erdbeeren - die kommen doch über die zugestopfte Autobahn aus Spanien.

Auch ich konnte mich nie über die Saharahitze erfreuen, auch wenn Radiomoderatoren im klimatisierten Arbeitsräumen verhohnepiepelnd tausendmal dafür eine alberne Werbung betreiben. Die Leute, die wirtschaftlich wichtig sind, arbeiten meist nicht in klimatisierten Räumen!

Da sieht man auch, wie weit wir eigentlich von den eigentlichen Problemen weg sind. Da verdörren ganze Ernten und im Radio laufen dazu nicht etwa Sondersendungen, Aufklärung und "was müssen wir ändern, um das noch in den Griff zu bekommen?", sondern das "Gute Laune Delirium".

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, dachte sich Obstbauer Michael Görnitz, als er im Mai die guten Prognosen für die Erdbeersaison hörte. "Extreme Trockenheit und Hitze haben den Erdbeeren überall in Deutschland geschadet. Das ist eine komplett schlechte Saison für die Branche", sagte der Geschäftsführer des gleichnamigen Obstbaubetriebs in Sörnewitz. Normalerweise werden Erdbeeren in Deutschland bis Ende Juli geerntet. "Spätestens nächste Woche sind schon 80 Prozent der Felder leer", so Görnitz. Mitbewerber würden schon bei ihm nachfragen, ob er noch Früchte nachliefern könne, weil sie nichts mehr anbieten könnten.

Bei mir sind ist die Erdbeerernte heuer recht schmal ausgefallen. Die Saison war kurz, die Früchte kleiner und der Ertrag insgesamt viel geringer als normal. Trotz Bewässerung. Himbeeren? Klein und wenig Ertrag. Kaum Saft. Pflaumen fangen langsam an, am Baum zu schrumpeln. Kirschen gehen. Der Kohl kommt nicht aus der Knete und der Yakon auch nicht. Wie auch? Selbst mit Bewässerung kann man den fehlenden Regen nicht auffangen. Zumal wenn es gleichzeitig noch so heiß ist, bzw. war.

Es ging ja vom April direkt in den Sommer. Schön hier zu sehen:

Hier sieht man eigentlich sehr schön, wie es Anfang April plötzlich richtig hochgeht und die Temperaturen 10 Wochen lang sommer- bis hochsommerlich wurden.

Und hier sieht man, wie mit dem Temperaturanstieg zeitgleich die Niederschläge gegen Null tendieren:

Eine perfekte Konstellation, um ganze Landstriche auszudörren. Hitze und Wassermangel.

Also um es mal mit Hans Joachim Maaz zu sagen: Das macht mir Sorge! Das macht mir was aus!

Große Sorgen machen sich auch die Teichbewirtschafter in Sachsen. "So schlimm war es noch nie", urteilte Teichwirt Armin Kittner aus Petershain. Er hat einen seiner Teiche schon abgefischt. Ein langsamer Landregen würde den Fischzuchtgewässern mit 250 Hektar Wasserfläche wenig helfen, weil sie schon stark ausgetrocknet sind. Damit die Fische nicht sterben, pumpen Walzen Sauerstoff ins Wasser. Zudem lässt Kittner Wasser aus umliegenden Gräben in die Teiche pumpen. Aber mittlerweile herrsche in den meisten Gräben auch schon Ebbe. Der Teichwirt fürchtet um seine Jahresproduktion von Karpfen und anderen Fischarten, die schon für den Herbst vorbestellt seien.

Und wie gesagt, woanders dann sintflutartiger Regen.

Ganz schlimm steht es auch um die ganzen Bauern, die ihre Wiesen zwei oder dreimal mähen. Da kommt nun nichts mehr. Steppe! Die haben die erste Charge Heu eingefahren, aber ohne Regen wächst da eben nicht mehr für die weiteren Schnitte.

Der Landesbauernverband befürchtet, dass die Hälfte der Ernte in Sachsen wegbrechen wird. Der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands, Wolfgang Vogel sagte MDR SACHSEN: "Noch kritischer ist es in der Futtermittelproduktion."

Früher hieß das Hungerkatastrophe! Solche Jahre, mehrere Hintereinander, haben Völkerwanderungen und Kriege ausgelöst.

"Der Boden ist so augestrocknet. Der ist wie Asche. Die Verhältnisse sind wie in der Sahara", stellte der Landwirt nach der Noternte frustriert fest.

Hier siehts ähnlich aus. Wenn es jetzt öfters solche Jahre gibt, droht eine Versteppung ganzer Landstriche.

Interessant ist eben, dass eine Interpretation nach Wilhelm Reich wirklich Sinn macht. Das Wetter wirkt wie erstarrt, wird lebensfeindlich, dann heftige destruktive Entladungen und dann erstmal wieder normal weiter. Bis zurm nächsten Stau und der nächsten destruktiven Entladung.

Gestern hatte ich einen Disput mit einem Facebookfreund, der ein Zitat von einer Amy Rand brachte und den Kapitalismus als beste aller Gesellschaftsformen pries, da er eben Freiheit verheißt und die individuelle Freiheit respektiert.

 

Als Ökologe sehe ich tagein, tagaus die Auswirkungen dieses Systems und habe mich zu einer Antwort hinreissen lassen, die gesalzen war. Es entspannte sich eine Diskussion, wo mir immer wieder die Nähe zum Kommunismus unterstellt wurde, was ich ablehne, da ich bestenfalls als liberaler Naturalist bezeichnet werden könnte, also freier Markt ja, aber dann so gestrickt, dass es nachhaltig und sozial verträglich bleibt, einfach weil es sonst Krisen gibt. Und wer will das, wenn plötzlich wieder alles zur Krise verkommt? Sieht man ja gerade überall, was das heißt. Der Blog ist ja voll mit den dunklen Segnungen der Moderne und der kapitalistischen Produktionsweise.

 

Am Ende wurde mir aber bewusst: man kann den Kommunismus nicht verdammen und den Kapitalismus loben, denn der Kommunismus ist ja ein Kind des Kapitalismus!

 

Marx hat den Kapitalismus ja bis ins Detail analysiert und auch das Elend der Massen gesehen und dort einen Gegenentwurf gebracht, der sich dann auch entsprechend ausbreitete. Der damalige Kapitalismus hat die Bedingungen geschaffen, auf denen der Kommunismus wuchs. Damals waren das Massenelend, Industriejobs, Arbeiterviertel, Hunger, geringe Lebenserwartungen. Das war ja die gärende Masse, die dann den Kommunismus aufnahm und sich zu eigen machte. Daraus entstanden dann die entsprechenden Bewegungen bis hin zu kommunistischen Staaten.

 

Der Kapitalismus hat also erst die Basis dafür geschaffen, dass ein Kommunismus überhaupt erst entstand. Man kann also nicht den Kapitalismus feiern und den Kommunismus verdammen, wenn der Kommunismus quasi dem Schoß des Kapitalismus entsprang.

 

Nun ist der Kommunismus im Grunde tot. Die Geschichte hat ihn erledigt. Der Kapitalismus hat gesiegt.

 

Aber wieder sehen wir, wie auf der Grundlage des Kapitalismus neue "kommunistische" Strukturen erwachsen. Genderismus, Feminismus, Politische Korrektheit. Ich habe da zueletzt mal einige Videos zu gesehen, das ist ja der helle Wahnsinn, was da abgeht!!! Maaz hält den modernen Feminismus mit der offenen Feindschaft gegen die Mütterlichkeit ja schon für eine krankhafte Struktur. Und den Genderismus hält er für absurd. Und genau das ist es alles auch.

 

Aber auch hier: erst der Kapitalismus hat die Voraussetzungen erbracht. Diesmal nicht durch Elend, sondern durch so immensen Überfluss, dass die Menschen einfach Zeit haben, auch abstruse Ideen zu verfolgen. Hinzu kommen die ganzen Gifte, die dann erst die Masse an Geschädigten hervorbringen, die sich wirklich fehl im eigenen Körper fühlen, oder was auch immer deren Problem ist.

 

Auch die "Open-Border" - Ideologie (wieder kommunistisch, weil man sagt, alle sind gleich) wird erst durch den Kapitalismus hervorgerufen. Der Westen hat damals über Nacht 17 Millionen DDR-Bürger mit Westprodukten versorgt. Und wenn man in solch einem Überfluss lebt, kann man laut nach Migration und offenen Grenzen rufen.

 

Der Kapitalismus erschafft durch seine Mechanik und seine Wirkungsweisen immer wieder Gegenbewegungen oder gar destruktive Strukturen (der Kapitalismus selbst IST destruktiv, man muss nur die Schäden in der Natur, in der Kultur und im Sozialen anschauen). Weil er selber destruktiv ist, erwachsen aus ihm auch immer wieder neue destruktive Strukturen. Wie eben jetzt Genderismus, Neo-Feminismus und was es da nicht alles an politisch korrekten Sachen gibt.

 

Wenn die Genderisten irgendwann ans Ruder kommen, haben wir das nächste despotische System. Mit Rede- und Denkverbot. Mit Bestrafungen und Unterdrückung. Geht ja alles schon los, dass selbst harmlose und sachlich fundierte Meinungen, die aber nicht (mehr) ins Bild passen, sofort nazifiziert werden.

 

Wenn dann diese politisch korrekte, gender-feministische Diktatur vorbei ist, wird man wieder den Kapitalismus loben und sagen, schaut her, das Beste aller Systeme! Ohne dabei zu sehen, dass erst der Kapitalismus den Nährboden für diese Strukturen gelegt hat.

 

Und wisst ihr, was dann das Ende ist? Der Ökofaschismus!

 

Wenn der Genderismus scheitert, die Political-Correctness-Society, und das wird es, weil er wieder nicht den Menschen und die Fakten annimmt, dann wird der Kapitalismus nochmal richtig durchstarten und die Welt so runterreiten, dass eine Ökodiktatur eingerichtet wird. Und das werden die ganz Reichen machen. Die werden das installieren.

 

Deswegen ist es aus meiner Sicht so wichtig, den Kapitalismus so einzubremsen und so umzugestalten, dass sich Arbeiten wirklich wieder lohnt und es nachhaltig zum Wohle des Ganzen ist.

 

Prof. Lesch hat in mehreren Vorträgen klar dargelegt, und auch klar erkannt, dass der Kapitalismus so nicht weiter gehen kann (JEDER Ökologe ist bisher zu diesem Schluss gekommen, das nur nebenbei), sonst gehen wir krachen und dann steht am Ende tatsächlich die "NWO" = Ökodiktatur.

 

Deswegen müssen wir uns jetzt ein System überlegen, das Menschen freie Gestaltungsfreiheit lässt UND die Natur schützt und erhält. Das ist eine große Aufgabe, aber, so Dr.Hans Joachim Maaz, die ist nun dringend wichtig, weil ein Weiter so! nur alles schlimmer macht.

 

Wie dieses menschlichere System aussehen soll, das muss man diskutieren. Umlaufgesichertes Geld, andere Ernährungsweisen (Gartenkulturen mit Obstbaumwäldern statt Agrarsteppe), Permakultur, geistiges / spirituelles Wachstum statt Focus auf immer mehr materiellem Wohlstand, gesunde frühkindliche Betreuung (Mütterlichkeit), echte Schulbildung, die Kreativität fördert und erhält und die Lernfreude nicht zerstört... anreizkorrigierte Wirtschaft / Wissenschaft (Wer heilt, bekommt mehr Geld als der der Krankheit erschafft, so wie es jetzt ist) ... da muss man breit diskutieren, ausprobieren, lernen, experimentieren.

 

Nur, wenn wir so weiter machen, dann wirds nüscht... der nächste kommunistische Ausgeburt schlüpft gerade aus dem Schoß des jetzigen Kapitalismus. Wollen wir das? Und wollen wir Massenmigration, die weder den Menschen hier, noch den Zugereisten wirklich Spaß macht, wollen wir weiter die Umweltzerstörung, die Verstädterung bei gleicheitigem Verlust an Biodiversität aufgrund von Nutzungsaufgaben im ländlichen Raum, den Klimawandel ... Wenn wir das wollen.. weiter so!

 

Ansonsten müssen wir uns wirklich bald mal was einfallen lassen...

 

Aber man kämpft ja da gegen Windmühlen.

 

Mir ist aufgefallen: nirgends habe ich bisher soviele analytische und um Besserung bemühte Menschen getroffen, wie in der Rohkostszene. Oft findet man Leute, die wissen, um was es geht, die aber nicht handeln. In der Rohkostszene habe ich viele ehrlich bemühte Menschen getroffen, die die Situation von verschiedensten Blickwinkeln und Themenbereichen heraus tiefgreifend analysiert haben und ehrlich um Besserung bemüht waren.

 

Da sieht man eigentlich auch, was für Potential in der Bevölkerung vorliegt. Und wie das leider echt verschleudert wird, oder nur dazu genutzt wird, um noch mehr materiellen Wohlstand anzuhäufen.

Wir können so nicht weiter machen. Jahrhunderte haben hier Apfelbäume gestanden, ich möchte, dass es so bleibt. Wie es aber weitergehen soll, dazu braucht es viele Ideen von vielen Leuten.

Und vorab einen gigantische Bewusstwerdung.

Es bleibt spannend!

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