Donnerstag

10.09.2015 21:53

Eine sehr gute Beschreibung und Erklärung der Modelle der Ökonomen findet sich hier: norberthaering.de/de/27-german/news/466-menschenfeindliche-oekonomik#weiterlesen. Ein längerer Text, aber sehr interessant, um mal die ganze Argumentation der Typen, die einem immer was vorlabern, zu verstehen.

Und hier noch ein interessanter Text zum Thema Vegan: edubily.de/2015/09/das-veganer-gleichnis-was-die-gurus-nicht-erzaehlen/

Wir können das auch anders ausdrücken: Tierprodukt-verzehrende Menschen bedienen sich an Stoffen, die bereits auf einem höheren „energetischen“ Level liegen und eben nicht mehr aus den Einzelteilen synthetisiert werden müssen.

Daraus folgt: Konservierung von Ressourcen — wir, Homo sapiens, tun dies seit Millionen von Jahren, weswegen die Synthese-Wege an sich entsprechend nicht mehr (so) aktiv sind.

Einfaches Beispiel:

Die Kreatin-Synthese verbraucht nahezu die Hälfte aller Methyl-Gruppen (die SAMe bereitstellt) — daraus folgt: Die Aminosäure Methionin wird verbraucht, Folsäure und B12 benötigt. Darüber hinaus wird Arginin für eine bestimmte chemische Gruppe benötigt und die komplette Aminosäure Glycin geht in die Synthese ein. Zwar geht man generell davon aus, dass ausreichend Glycin synthetisiert werden kann, dennoch wissen wir heute, dass die Glycin-Synthese bei weitem nicht ausreicht. Im Gegenteil: Uns fehlen täglich mindestens fünf Gramm* 1. Außerdem werden für die Kreatin-Synthese drei Enzyme benötigt, namentlich AGAT, MAT und GAMT.

(* Stimmt nur für diejenigen, die kein Kollagen-Hydrolysat nutzen. Auch hier gilt, dass immer das ganze Tier [Stichwort: Nose to tail] verspeist wurde — nicht nur das Muskelfleisch.)

Kurzum, Veganer und Vegetarier erlegen sich selbst „eine massive Last“ auf. (Vgl. 2)

Mein Kommentar: Diese Theorie („Wir können alles [z. B. Kreatin] selbst synthetisieren“) ist zwar ganz nett, aber ich bezweifle stark, dass bisher einmal nachgemessen wurde, dass Veganer und Vegetarier ebenso viel Kreatin (als Beispiel) synthetisieren können, wie eigentlich benötigt. Denn: Arginin und Methionin sind auch nicht gerade Stoffe, die aufgrund einer rein pflanzlichen Ernährung massiv anfluten. Und: Stimmt die Enzymfunktion überhaupt oder ist das eben Beschriebene eine nette Theorie, wie das beim Omega-3-Stoffwechsel heute klar ist?

Zusammenfassend:

Veganer brauchen …

  • Methionin
  • B12
  • Folat
  • Arginin
  • Glycin
  • drei Enzyme

Omnivoren brauchen …

  • Fleisch

Dort kommt Kreatin direkt — und das spart Ressourcen und stellt sicher, dass alle Substanzen ausreichend zur Verfügung stehen.

Interessanter Text, der nicht missionieren will, sondern auch zu dem Ergebnis kommt:

„Long-term studies are needed to evaluate the long-term consequences of such a lifestyle.“ 

Dieser typische Spruch wäre an dieser Stelle nun wirklich einmal angebracht. Denn: Eine Tierprodukt-reiche Kost hat sich bereits bewährt. Eine vegane Kost muss den Beweis erst erbringen.

Es ist und bleibt eben alles ein Experiment. Und das sollte man sich auch immer wieder klar machen.

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