Es kommt immer mehr ans Licht

21.06.2018 12:36

Sturm, kalt, kein Regen... also heute Innendienst.

Höre gerade eine Sendung im Radio (Bayern 2).

"Zuviel Nitrat im Grundwasser: wie lange können wir uns diese Landwirtschaft noch erlauben?"

Der Europäische Gerichsthof hat heute Deutschland wegen zuviel Nitrat im Grundwasser verurteilt.

www.dnn.de/Nachrichten/Politik/Nitrate-im-Grundwasser-EuGH-verurteilt-Deutschland

Dazu gibts gerade eine Sondersendung auf Bayern 2.

Mir schwillt ja da regelmäßig der Kamm, weil man im Grunde immer nur am Thema vorbei debattiert und sich in Details verheddert, statt mal die tieferen Ursachen zu benennen.

Zum Glück haben da gerade zwei Bauern gesprochen. Ein konventioneller und ein Biobauer. Da merkt man, dass die eben noch klarer sehen, eben weil sie eben noch geerdet sind. Beide haben gerade sehr klar und sehr emotional die Ursachen der Misere benannt: neoliberale Marktwirtschaft, alles dem Kapitalismus unterordnen, korrupte Bauernverbände, Parteien, genannt CDU/CSU, SPD und FDP, die alles nur neoliberal organisieren und die Bauern in einen extremen und gnadenlosen Wettbewerb zwingen. Und dass der Karren nun mittlerweile schon an die Wand gefahren ist.

Jetzt spricht gerade ein Typ aus dem Landwirtschaftsministerium aus Kiel, irgendein Professor, ach, Professor Taube, CDU-nah, der ist gleich schockiert, weil die Bauern wieder nationale Regelungen fordern. Ich halte den, einfach mal vom Gefühl her, ebenfalls für korrupt.

Kurz mal gegoogelt: www.topagrar.com/news/Home-top-News-Prof-Taube-im-Kompetenzteam-Landwirtschaft-Umwelt-der-CDU-Schleswig-Holstein-8122093.html

Was wieder keiner anspricht sind eben die politischen Vorgaben, Lebensmittel so billig wie möglich zu produzieren, damit eben genug Geld für die anderen Industrieprodukte übrig bleibt.

Jetzt wundern sie sich, wieso man den Vorschlägen des Professors nicht folgt (der hat anscheinend eine viel beachtete Studie herausgegeben, auch zum Biolandbau).

Na ja, weil eben das System nur auf Wirtschaftswachstum getrimmt ist. Der konventionelle Bauer hat das ja ganz anschaulich aufgezeigt. Seit den 60er jahren müssen die regelmäßig ihre Bestände verdoppeln, um zu überleben. Erst 5 Kühe, dann 10, dann 20 dann 40. Jetzt 80. Der hat das ganze wunderbar aufgezeigt: es geht um exponentielles Wachstum. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Und um diese Kühe zu ernähren, braucht es eben, und der Kapitalismus / Marktwirtschaft liefert das eben auch, Futtermittelimporte. Und diese importierten Nährstoffe kommen dann als Gülle auf die Äcker und sickern von dort ins Grundwasser. Dann gibt es Verurteilungen des EuGH, sogar irgendwann Strafen, die werden dann wieder auf den Steuerzahler umgelegt, also verallgemeinert.

Was mich an der ganzen Debatte immer wieder ärgert ist der Fakt, dass die ganzen CDU -Leute immer was von Markt und Marktwirtschaft schwafeln, wenn die Banken sich aber ganz marktkonform verzockt und die falschen unternehmischerischen Entscheidungen getroffen haben, dann ist es aus mit der Marktwirtschaft.

Ich fand die CDU-Leute schon immer bigott und doppelmoralig. Seit ich Jugendlicher war. Das hat sich für mich immer so klebrig, doppelmoralig und heuchlerisch angefühlt. Wenn es ihren Interessen dient, dann ist der Markt wunderbar, was tolles, regelt alles. Wenn dann dieser Markt genau das hervorbringt, was er immer hervorbringt, nämlich Krisen, dann muss man aber helfen und sich engagieren. Die nehmen es sich immer nur so, wie sie es brauchen.

Das kapitalistische / marktwirtschaftliche System des ewigen Wirtschaftswachstums kommt immer mehr an seine Grenzen.

Wir sind dabei. Wir erleben das gerade, wie das nächste System crashed. Überall sieht man die Auswirkungen. Und dann stellen sich diese CDU-Typen hin, immer schön in Schlips und Anzug, man möchte ja seriös und kompetent wirken und labern was von Markt und Wachstum und weiter so. Nur keine Experimente. Ich halte die mittlerweile für maximal inkompetent und unfähig, die Probleme zu lösen. Das ist alles schon zu korrupt, zu sehr mit wirtschaftlichen Interessen verfilzt, zu sehr ideologisch erstarrt und verblendet. Von den anderen Parteien will ich garnicht erst anfangen. Die sind auch alle auf Linie.

Am Ende können nur die Menschen in der Masse entweder zur Besinnung kommen, oder es wird alles noch schlimmer.

Klar, man kriegt vielleicht das ein oder andere Problem in den Griff, aber dafür poppen wie bei einer Hydra woanders wieder neue hoch.

Was mir klar geworden ist: der Mensch zählt nicht mehr. Er ist nur noch Nutzvieh. ALLE Parteien dienen irgendwo vorranig den Kapitalinteressen.

Bei der Migration wurde das ganz klar. Das war für mich DER Augenöffner, der zeigt, zuwas diese Leute, schön frisiert, seriös mit schönem Hosenanzug oder Schlips und Anzug, fähig sind. Zu welch monströsen (Selbst-) Lüge.

Danisch hat das hier gut auf den Punkt gebracht:

Aus Sicht von Goldman Sachs – Denkmal der Seriosität – sei die Migration für das Wachstum der Wirtschaft unbedingt erforderlich, egal wie schwierig es sein mag, das der bestehenden Bevölkerung beizubringen.

Nun, erstens ist das so ein Thema der Demokratie, dass man es trotzdem vorher mit der Bevölkerung abklären und deren Einverständnis einholen muss. Und zwar sogar dann, wenn Angela Merkel Kanzlerin ist, es mit Erklärungen nicht hat und alles für „alternativlos” hält.

Zweitens war endloses Wachstum als Voraussetzung der Wirtschaft schon immer ein Konstruktionsfehler. Endloses Wachstum entspricht Schneeballsystemen,  progressiver Kundenwerbung . Und da die Erde endlich ist, kann das nicht funktionieren. Schon bisher stottert die Wirtschaft, weil der ständige Zuwachs nicht mehr funktioniert. Schon die „Gastarbeiter”-Welle der 60er und 70er Jahre, die Frauenemanzipation, Verkürzung der Schulzeit waren Versuche, einer Wirtschaft am oberen Anschlag noch ein paar Jahre Wachstum zu verschaffen.

Jetzt kommt dann eben als Verzweiflungstat die Gewaltmigration.

Es ist das Prinzip der progressiven Kundenwerbung, und das fällt gerade in sich zusammen. Man versucht mit allen Mitteln, noch ein paar Leute heranzukarren, damit der Mist noch ein, zwei Generationen halten kann. Aber solche Systeme können nicht funktionieren.

Es geht nicht um uns als Land. Es geht um das Überleben von Läden wie Goldman Sachs.

Alle Kinder, die heute in Deutschland leben, werden das mal ausbaden müssen. Weil unsere Generation nicht wusste, wann genug genug ist. Es musste immer mehr sein, nie reichte es, nie war man zufrieden, nie war man fähig, etwas zu begrenzen. Und diese Gier nach mehr, nach immer mehr, bleibt eben nicht ohne Folgen.

Man versaut das Klima, die Ozeane, das Grundwasser, die Böden .. im Grunde die ganzen Lebensgrundlagen und organisiert die Migration von über einer Million junger Männer ins Land (aber auch das reicht ja noch nicht) und bereitet so eigentlich die Bühne für eine maximale Katastrophe.

Der ganze Frieden hängt doch maßgeblich von weiterem Wirtschaftswachstum ab. Nur wenn es noch weiter wächst, werden Jobs geschaffen, haben die Menschen Arbeit und damit Einkommen und Zugang zu Nahrung und Wohnung. Und wenn das mal ruckelt oder sogar richtig böse crasht, na dann kommen die ganzen Probleme so richtig ans Tageslicht.

Wir sind eine süchtige Gesellschaft, die nach immer mehr giert.

Ja, das hat man in einem schönen deutschen Volksmärchen schon mal thematisiert: www.internet-maerchen.de/maerchen/fischer.htm

Es ist auch interessant, dass hier die Frau als treibende Kraft benannt wird und tatsächlich ist unsere Gesellschaft auch so gierig, weil es, so meine Beobachtung, sorry Mädels, von ewig unzufriedenen Frauen nur so wimmelt, die ihre Unzufriedenheit dann periodisch mit Kaufen befriedigen. Da aber die wirkliche Ursache der Unzufriedenheit nicht erkannt wird, wird es ein süchtiges Verhalten, da der Dopaminschub des Kaufens nicht lange anhält. Ich möchte die Frauen aber hier keine Schuld geben, sondern noch tiefer schauen: ich glaube, man hat etwas zerstört, was für die Zufriedenheit von Frauen sehr wichtig ist: natürliche Gemeinschaft ohne Hierachien. 

In einer Dokumentation von  Gordian Tröller: "Abschied vom Lachen" , habe ich das erste Mal zufriedene Frauen gesehen. In real eigentlich noch nie. Da ist immer was, über das frau meckert oder schimpft oder was Unzufriedenheit auslöst. Und das sogar in einer solch stinkreichen und im Überfluss lebenden Gesellschaft.

Wie kann es sein, dass dort die Frauen ständig lachen und augenscheinlich recht zufrieden sind, hier und in anderen Kulturen aber die blanke Unzufriedenheit herrscht?

Und ist diese Unzufriedenheit, die dann ja auch die Männer antreibt, der Grund für diese Gier nach immer mehr, größer, schneller und weiter?

Ich vermute, dass mit der Zerstörung der ursprünglichen liebevollen Gemeinschaften eine Entwicklung in Gang gesetzt wurde, die nun droht, ALLES zu zerstören und die Erde zur Wüste zu machen. (Und ich vermute, das James DeMeo richtig liegt, wenn er Wüstenbildung und Hungersnöte als Ursache der ersten Zerstörung der ursprünglichen Gemeinschaften anspricht. [Hier]). Einfach weil die Gier nach immer mehr auch entsprechende Nebenwirkungen hat, die zunehmend destruktiv wirken.

Eine Umkehr kann, und das sagt eben auch der Hans Joachim Maaz ganz deutlich, nur darin bestehen, wieder mehr erfüllende Beziehungen zu haben. Er führte in einem seiner Videos aus, dass die Menschen, die es schaffen, wieder mehr Beziehungen zu leben, weniger Drang hätten, sich zu beweisen, große Reichtümer anzuhäufen und sich auf dem Markt zu behaupten. Und, das ist das Tragische, damit in diesem System echte Nachteile haben.

Nur, wenn wir, unsere Generation, das jetzt nicht bald irgendwie in den Griff bekommt, müssen die jungen Menschen heute das alles mal ausbaden. Und das wird nicht lustig. Wir sind mittlerweile so belastet, dass bei einer Krise enorme Probleme aufkommen würden.

Aber so oder so: wir müssen die Systemfrage stellen. So kann es nicht weiter gehen.

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