Herbstfärbung

03.07.2018 19:43

Heiss und trocken macht Brände. Und heute hat es schon wieder gebrannt. An drei Stellen gleichzeitig.

1. Das war schon massiv. Meine Oldies waren unterwegs und haben es gesehen. War ein Feldbrand in der Nähe von Latdorf.

2. Das Feuer hat sich auch relativ schnell ausgebreitet. Erst war die Rauchsäule recht lokal begrenzt, nach ein paar Minuten hat es sich stark ausgebreitet.


3. Richtung Zerbst hinter der Elbe hat es den ganzen Nachmittag gebrannt. Da vermute ich einen Waldbrand. Leider ist die Rauchsäule nicht so gut zu erkennen.

4. Dafür sind die Auswirkungen der monatelangen Trockenheit immer besser zu sehen. Wir haben den 3. Juli und die Bäume fangen langsam an, sich zu verfärben und ihre Blätter abzuwerfen. Nochmal zum Mitschreiben: 03.Juli 2018. Herbstfärbung.

Im Garten gießen wir fleissig und so steht das, was wir noch haben und gießen, eigentlich ganz gut. Mit solcher punktuellen Bewässerung kann man schon mehr machen. Und da wir eben auch ab und an die Bäume und Sträuche bewässern müssen, gehen da dennoch entsprechende Kubikmeter drauf.

Ich habe jetzt nochmal Möhren gesäht. Sorte Milan und Küttinger. Die habe ich unter Flies gepackt, damit es etwas feuchter bleibt. Na schauen wir mal. Das was wird, wird. Die ersten Tomaten sind ja schon reif. Zwei Wochen eher als sonst.

Ansonsten habe ich den Tag folgendes gelesen:

Noch sind es einzelne Befunde, aber die Landeswasserversorgung ist höchst beunruhigt: An sieben von neun Messstellen in der Donau bei Ulm sowie in Bächen und Gräben im Donauried haben Labormitarbeiter in den vergangenen Jahren das Totalherbizid Glyphosat nachgewiesen. Der höchste Wert stammt aus dem Hauptgraben XI bei Langenau (Alb-Donau-Kreis): Dort wurde Glyphosat in einer Konzentration von 180 Nanogramm pro Liter entdeckt; der Grenzwert beträgt 100 Nanogramm. Wenige Hundert Meter von Trinkwasserbrunnen im Donauried entfernt hat man in der Nau den zweithöchsten Wert (120 Nanogramm) festgestellt. Eine weitere Überschreitung gab es in der Donau bei Ulm-Wiblingen. Und das ist nicht alles: Auch zwei giftige Neo­nicotinoide hat man in Proben gefunden.

Quelle: www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pflanzenschutzmittel-in-baden-wuerttemberg-wasserversorger-schlaegt-alarm.15b7c9ee-04bc-4777-b3a6-85ee8e623c1f.html

Also wir vergiften immer mehr die Umwelt und die natürlichen Lebensgrundlagen. Und es interessiert kaum jemanden.

Damit dringen nun aus der zweiten Gegend Baden-Württembergs bedenkliche Nachrichten: Am Bodensee hat man vor zwei Jahren entdeckt, dass sich dort in Gräben und Bächen kaum noch Lebewesen befinden. Die Landratsämter haben die Obstbauern daraufhin verpflichtet, neue Spritzgeräte zu verwenden, um die sogenannte Abdrift des Pestizidnebels zu verringern. Und es wird nun viel strenger kontrolliert.

Soviel zum Thema "gesundes Obst".

Die Landwirte nehmen ja nicht mal Rücksicht auf Kinder. Egal, selbst wenn da Kinder im Garten spielen und es Westwind hat, wird da losgespritzt. Wenn man da nicht schnell genug in Sicherheit ist, hat man halt Pech gehabt.

Ich halte das alles nur noch für den absoluten Wahnsinn.

Aber gut, die Menschen wollen (und sollen) billigste Lebensmittel konsumieren und die gibts eben nicht, ohne diese ganzen Verrücktheiten.

Es fällt nur eben immer wieder auf uns zurück. Ob nun die Wetterkapriolen, Gifte im Trinkwasser wie Nitrate oder Pestizide oder andere Chemikalien, die sogar den IQ negativ beeinträchtigen. Es kommt alles wieder zurück. Noch ist es aber händelbar und man könnte, würde man umsteuern, das noch in den Griff bekommen.

Statt dessen ein trauriges "Weiter so!".

Dazu passend: heute habe ich durch Zufall die Rede eines Bundestagsabgeordneten der Grünen gesehen. Der hat natürlich viele Probleme angesprochen und mehr Geld in der Haushaltsdebatte gefordert. Aber diese Rede war so lustlos, so saft- und kraftlos, dass ich mich da frage, ob die da nicht einfach was erzählen, was die Leute von ihnen erwarten, ohne wirklich noch mit dem Herzen bei der Sache zu sein. Die haben ja damals in den Sondierungsgesprächen nach der letzten Bundestagswahl ALLES, bis auf den Familienachzug für Migranten, aufgegeben. Nur das war ihnen so wichtig, dass sie es nicht aufgeben wollte. Alle anderen Themen wie Natur- und Umweltschutz haben die vollkommen fallen lassen.

Da sieht man, wo die Prioritäten liegen. Von denen kann man sich also nichts mehr erwarten. Das ist im Grunde auch ein enormer Niedergang. Ich hatte damals noch die erste grüne Umweltministerin Sachsen-Anhalts, Heidrun Heidecke, in einer Gastvorlesung an der Hochschule gehört. Wir waren auch zusammen auf Exkursion. Das war noch so eine hemdsärmelige Grüne, die sich wirklich voll und ganz für die Natur und den Naturschutz eingesetzt hat. Sie ist leider zu früh verstorben. 

Das war wirklich noch "grünes" Personal. Da ging es um Schutzgebiete, um Naturschutz, um die Tagebaufolgelandschaften, um Renaturierung. Nicht um, sorry, ich will niemanden zu nahe treten, aber da ging es nicht nur um Schwule, Lesben, Trans-, Gender-, Migration-, Islam-, Regenbogenkram, Drogen und Frühsexualisierung (was alles nicht mal wirklich zusammenpasst!). Das ist alles auch wichtig, aber der Erhalt der Lebensgrundlagen ist nunmal oberste Priorität. Alles andere kommt danach.

Und da haben wir einfach keine echte Öko-Partei mehr. Denen fällt nur noch Dosenpfand und Veggieday ein. Und Greenpeace? Die sauen halb Berlin mit Farbe ein, statt wirklich gute Aktionen zu bringen.

Hier, die nächste Hiobsbotschaft:

Das arktische Meereis ist durchsetzt mit winzigen Plastikpartikeln. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), die in fünf verschiedenen Regionen um den Nordpol mit Hilfe spektrometrischer Verfahren verschiedene Meereisproben untersuchten. Hier fanden sie zum Teil mehr als 12.000 Mikroplastikteilchen pro Liter Meereis. Die Konzentration an Mikroplastik war zwei bis drei Mal höher als in früheren Proben.

www.heise.de/tp/features/Krill-auf-dem-Rueckzug-4059124.html

Macht euch mal diese Versuchung klar! 12.000 Teilchen pro Liter.

Besorgt sind die Experten vor allem über den hohen Anteil kleinster Kunststoffteilchen. Mehr als die Hälfte der Partikel habe eine Größe von weniger als einem Zwanzigstel eines Millimeters. Das Mikroplastik wird vor allem von im Meer lebenden Kleinstlebewesen wie Ruderfußkrebsen und Wimperntierchen gefressen, die in der Arktis am Anfang der Nahrungskette stehen.

Jetzt ist die Wurzel bedroht. Die Grundlage allen Lebens.

Interessant ist auch das:

Krillöl gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Angeblich enthält es mehr Omega-3-Fettsäuren als Fischöl. Aus diesem Grund wird es massenhaft in der Gesundheits- und Ernährungsindustrie verarbeitet, vor allem zu Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch zu Fisch- und Tierfutter sowie zu Arzneimitteln. Laut Greenpeace werden sich die Umsätze bis 2021 verdoppelt haben, wobei die Märkte in Japan und China am schnellsten wachsen.

Am Ende fressen wir den Planeten auf. Überbevölkerung plus private und industrialisierte Wachstumswirtschaft sind der Turbo, der diese ganze Verwertungsmaschinerie antreibt.

Wie soll das anders enden als in der Katastrophe?

Seit Jahrzehnten kämpfen irgendwo Idealisten gegen den Raubbau an der Natur. Aber dieser Raubbau ist wie eine neunköpfige Hydra und sobald man einen Kopf abgeschlagen hat, wachsen zwei nach.

Weil man nicht das Herz der Sache bekämpfen kann. Die Gier, das Geldsystem, die Finanzwirtschaft, die in solche Unternehmungen investiert, um wieder Wachstum zu generieren.

Klar, man hat in der Vergangenheit vieles erreicht. Naturschutzgebiete eingerichtet, Arten gerettet, Aufklärung betrieben, aber auf jeden Erfolg kommen zwei neue Probleme.

Der Maaz behält da eben wirklich Recht: wenn wir so weitermachen, kann es nur schlimmer werden.

Na Gott sei Dank gibts Fussball, Bier und Pornos.

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