Meine Bedürfnisse

11.01.2017 19:27

Wenn man so Rohkost macht, gerade auch instinktiv, dann werden viele Bedürfnisse sehr klar und deutlich. Und man spürt, was man wirklich braucht. Nach sovielen Jahren Rohkost muss ich sagen, bin ich ziemlich immun gegen die Lügen und falschen Befriedigungen der Kochkostwelt geworden.

Das ist doch alles eine riesengroße Lüge. Aber nicht genug, dass man überhaupt nicht mehr weiß, was die wirklichen Bedürfnisse sind, wird man darüber hinaus auch noch mit falschen Sachen "befriedigt". Vorzugsweise Konsumprodukte aus der Konsumproduktion.

Wenn ich aber ehrlich zu mir bin, und Rohkost macht sehr ehrlich, dann sehe ich eigentlich ein großes, ja gigantisches Drama. Eine riesige Katastrophe. Um, wie beim Essen, ECHTE Befriedigung zu finden, braucht es echte, rohe, naturbelassene Produkte, am besten instinktiv ausgewählt. Und in anderen anderen Bereichen des Lebens braucht es die Äquivalente dazu. Und da geht das Drama in die nächste Runde.

Wenn ich mir meine grundlegensten Bedürfnisse anschaue, dann sehe ich, dass die moderne Gesellschaft mir fast nichts "befriedigendes" bietet. Sie bietet mir Ersatzbefriedigungen in Hülle und Fülle, aber nie das, was ich WIRKLICH brauche.

Was sind aber meine grundlegenste Bedürfnisse?

Ganz einfach:

Gesundes Essen.

Sauberes Wasser.

Liebevolle Gemeinschaft.

Gesunde und Erfüllende Sexualität.

Erfüllende und sinnvolle Tätigkeiten.

Miteinander arbeiten und lachen.

Erholung und gesunder Schlaf.

Ausreichend Zeit für Musik, Kunst, Tanz, Sport, Spiel, erfüllende Gespräche.

Ausreichend Zeit für Freunde, Verwandte, Nachbarn.

Zeit für spirituelle Dinge wie Osterfeuer, Rituale, Heilungen, Sonnenwendfeiern.

Lebensfreundlichen Wohnraum.

Und jetzt schaut euch mal diese Gesellschaft an!

Was bietet die? Gehen wir mal die Punkte durch:

Gesundes Essen und sauberes Wasser

Ok, gesundes Essen und sauberes Wasser bekommt man gegen entsprechende Bezahlung. Wobei man das auch kritisch sehen kann...

Liebevolle Gemeinschaften?

Die mussten als Erstes zerstört werden, damit die Leute endlich anfangen, richtig zu shoppen. Gibts ja kaum noch. Der Trend geht mehr und mehr zur Versingelung! Gibts noch heile Familien, so werden die Kinder oft schon beizeiten abgeschoben, genannt Kinderkrippe und Kindergarten, damit beide Kohle ranschaffen können (wieso müssen eigentlich zwei arbeiten, wenn die Produktivität immer weiter steigt? Wo gehen diese Produktivitätssteigerungen hin??), später werden die Kinder per Zwang und unter Androhung von Gewalt in Gebäude gesteckt, wo sie lernen MÜSSEN. Genannt Schule. Um der Gewalt zu entgehen, werden sie von den Erwachsenen oft mit allerlei "Leckerlies" überzeugt...

Übrigens hab ich jetzt mal rausgefunden, wieso ich als Kind immer krank war. Ich wurde mit 10 Monaten in die Kinderkrippe gesteckt, mit 1,25 Jahren wurde ich ein ewig krankes Kind, Zumeist Bronchitis. Wer da keinen Zusammenhang sieht zwischen Abschiebehaft und dem Bedürfnis nach mütterlicher Zuwendung (Jungs brauchen besonders viel!!)... selbst später im Job waren mir Erkältungen willkommene "Auszeiten" (deswegen war ich im Studium und in der Lehre kaum krank, weil da hat es gepasst von der Belastung / Zeit) . . . aber das nur am Rande.

Gesunde und erfüllende Sexualität?

Da stehen die ganzen Zwangsmoralvorstellungen und gesellschaftlichen Überzeugungen entgegen. Von den durch Weizen und anderen Stoffen erzeugten nervlichen Störungen (Eifersucht, Rachsucht, Streitsucht, u.a.) wollen wir garnicht reden.  Dafür gibts als Ersatz dann Pornos, Prostitution, "Gewürze" in Form von Dessous, Parfüms, Sexspielzeug, also alles was wieder gekauft / konsumiert werden kann. Auf dem Silvester-Treffen hat mir ein Teilnehmer erzählt, dass selbst der bekannteste Tantralehrer aus Berlin, Andro, raucht wie ein Schloht. Hatte wohl auch einen Herzinfarkt kürzlich. Wie soll man als Frau mit so einem Stinker eine erfüllende und gesunde Sexualität erleben? Dass schliesst doch Gerüche mit ein. Ich war ja auch mal zu einer Tantramassage vor 2 Jahren. War ganz OK, aber sie roch nach Gewürzen.

Nein, meiner Erfahrung nach braucht es für eine erfüllende und gesunde Sexualität auch wieder "gesunde Rohkost" in Form von energetisch aufgeladenen, rohen Menschen.

Da werden viele widersprechen, aber so sind meine Erfahrungen. Der Mensch hat zwei grundlegende Lustquellen: Essen und Sex. Wenn die Hand am Körper herunterhängt, ruht sie auf Höhe der Lustzentren. Hebe ich die Hand an, ohne den Arm zu bewegen, lande ich genau am Mund! Weil DAS sind unsere einzigen und fundamentalsten Lustquellen. Unsere beiden Orgasmuszonen. Der Mund, wenn wir küssen, oder beim Essen eine himmlische Phase erleben, was ja einem Orgasmus gleicht (um danach tief befriedigt zu sein) und eben die Lustorgane, wo die himmlische Phase der genitale Orgasmus ist.

Und es MUSS eigentlich jedem klar sein, dass, wenn das eine gestört ist, dass andere davon beeinflusst wird. Und wenn ich das Essen "heile", auch die Sexualität fundamental beeinflusst wird. Und wenn ich für den Mund, um hier echte Orgasmen zu erleben, rohe, naturbelassene UND energetisierte Nahrung brauche, so ist das für die Sexualität nicht anders. Wieso sollte es da anders sein?

Und nun das Drama: es gibt kaum mehr genug Rohies, um hier einen echten Austausch zu erleben. Und damit die Seele zu nähren.

Und noch was: Wie kann man denken, dass wenn ich bei der Nahrungswahl ein breites Spektrum brauche, um immer wieder das Passende daraus auszuwählen, es bei der Sexualität anders sein sollte?

Und daran sieht man, wie weit, ja wie fundamental weit wir von dem, was wir WIRKLICH brauchen, entfernt sind.

In der Sexualität sind wir immernoch in der "unser täglich Brot"-Denke. Wie eine wirklich natürliche Sexualität aussieht, wissen wir im Grunde noch nicht mal ansatzweise.

Aber es geht weiter:

Erfüllende und sinnvolle Tätigkeiten?

Auch hier: diese "unser täglich Brot"-Denke findet sich ja auch in den Berufen. Mal abgesehen, dass es heute kaum noch Berufe gibt, sondern zumeist Jobs, also Stellen, wo man bestimmte Aufgaben erledigt, erwartet man zumeist von Jugendlichen, dass sie einen Beruf auswählen und ihn am besten bis zur Rente, mit "Qualifizierungen" ausüben. Aber genauso, wie das "tägliche Brot" zwar nährt, aber mit einer abwechslungsreichen und natürlichen Rohkosternährung ungefähr soviel zu tun hat wie ein Feuerzeug mit einem Blitzschlag, so ist auch hier irgendwie Trott an der Tagesordnung. Dabei wette ich, dass auch hier Abwechslung, neues Lernen, neue Aufgaben, neue Herausforderungen, neue Erfüllungen das sind, was der Mensch wirklich braucht, um in dieser Hinsicht genährt zu sein.

Also das Äquivalent zur "Abwechslunsgreichen Vitalkost".

Heute geht man davon aus, dass es unglaublich viele "Bullshitjobs" gibt. Das ist dann nicht mal mehr Vollkornbrot, dass ist das Äquivalent von "Junk Food". Man hat etwas im Bauch, aber mehr auch nicht. Und auf lange Sicht machts krank. Von Zufriedenheit reden wir mal garnicht erst.

Seht ihr, wie tiefgreifend unser Leben sich ändern müsste, um wirklich die einfachsten und fundamentalsten Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen?

DAS aber sollten wir von der Politik fordern! Wobei die das ja garnicht verstehen würden. Und hier kommt der nächste Gedanke: dieses Leben ist im Grunde nur mit Drogen möglich. Exorphine, Koffein, Nikotin, Alkohol, Kokain, THC, Amphitamine, Sex, Pornos, Junk Food - dass ist es, was es braucht, um dieses Leben überhaupt zu leben.

Wenn man nun mit der Rohkost, vielleicht sogar instinktiv, beginnt und die eine Weile lebt, dann wird man sich dessen natürlich nach und nach immer deutlicher bewusst. Und man sieht dieses Drama eigentlich mit klarem Blick. Ist es da ein Wunder, dass man sowenige "Instinctos" findet? Und selbst selbst Menschen, die lange dabei sind, irgendwie immer das Selbe essen, also auch irgendwie in die "täglich Brot Schiene" abrutschen?

Also auch hier wieder: wie kann man annehmen, dass, wenn man bei der Ernährung abwechslungsreiche Vitalkost braucht, es im Berufsleben anders sein sollte? Hier braucht es also auch abwechslungsreiche und erfüllende Betätigung. Für Jäger und Sammler kein Problem. Die leben genau das, was sie in ihren Genen haben. Wahrscheinlich sind sie zumeist deswegen recht glückliche Menschen.

Miteinander arbeiten und lachen.

Wo wird heute noch miteinander gearbeitet? Gibt nur noch wenige Branchen. Zumeist arbeitet man nebeneinander her. Das sieht auf den ersten Blci aus, als würde man zusammenarbeiten, aber genau betrachtet macht jeder seins. Der Endpunkt dieser katastrophalen Entwicklung sind dann die Büros, wo jeder vor seinem PC hockt und auf den Bildschirm starrt.

Erholung und gesunder Schlaf.

Verkehrslärm hat man heute fast überall. Fernsehen und Internet machen die Menschen ja eigentlich zu Nachtschwärmern. Kein Wunder, irgendwann will die Neugierde, der Wissensdurst oder was auch immer, ausgelebt werden.

Dass die Erholung oft nicht mehr ausreicht, sieht man an den steigenden Burn-Out Zahlen.

Ausreichend Zeit für Musik, Kunst, Tanz, Sport, Spiel, erfüllende Gespräche.

Machen wir es kurz: dafür haben die wenigsten ausreichend Zeit. Wer hört nicht immer wieder: ich muss los, morgen wieder arbeiten, oder ich habe keine Zeit...

Ausreichend Zeit für Freunde, Verwandte, Nachbarn.

Dito.

Mal davon abgesehen, dass durch motorbetriebene Geräte der Frieden massiv gestört wird. Rasenmäher, Laubbläser, Motorsensen, Stereoanlagen, Kreissägen. Wieviele Nachbarschaftsstreite gibt es deswegen?

Zeit für spirituelle Dinge wie Osterfeuer, Rituale, Heilungen, Sonnenwendfeiern.

Gibts alles noch, wird aber oft zum Saufen missbraucht. Der spirituelle Aspekt geht zumeist vollkommen verloren. Und somit auch die Erfüllung, die solche Feste mit sich bringen könnten. Dass man hier quasi die Energie spürt, was jetzt passiert / kommt... dass man sich vergegenwärtigt, dass man eingebettet ist in die großen Rhytmen der Schöpfung, dass man eine LEBENDIGE Verbindung dazu hat, dass man es SPÜREN KANN; wenn die Tage wieder länger / Kürzer werden. Selbiges gilt auch für Weihnachten, Ostern und andere Sachen. Wenn es nicht schon ganz pervertiert wurde, indem man Lämmer schlachtet oder bei Opferfesten den Tieren die Kehle durchschneidet und dabei die jeweilige Gottheit anruft.

Aber da geht auch ein reichhaltiges, abwechslungsreiches und erfüllendes spirituelles Erleben verloren.

Lebensfreundlicher Wohnraum.

Siehe Städte. Mehr muss man nicht sagen.

Was sagt uns das?

Ganz einfach: wir leben in einer Kochkostwelt, die für viele Rohköstler keinen echten Geschmack, keine echte Befriedigung mehr bietet. Diese Welt hat sich zunehmend von der ursprünglichen Natur des Menschen entfernt und zwar in dem Ausmaß, wie der Mensch sich naturwidrig ernährt. Menschen, die sich wieder naturbelassener ernähren, werden sich dessen bewusst, was gleichzeitig den ersten (mikroskopisch kleinen) Schritt zur Heilung darstellt.

Gleichzeitig zeigt diese Welt als Spiegel der Menschen, die diese Welt erschaffen, dass sie nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Und so wie die Kochkost die Menschen nicht wirklich befriedigt und die Sexualität durcheinander bringt, so befriedigt das, was diese selbst erschaffe Welt bietet, die Menschen auch nicht mehr wirklich. Die Welt ist eben ein Spiegel der Menschen. Unbefriedigte Menschen erschaffen eben eine unbefriedigende Welt.

Drogen aller Art machen das Leben in dieser Welt erträglich. Hindern aber auch massiv das "Erwachen", weswegen sie wohl von den Profiteuren dieser Welt erlaubt werden.

Für Menschen mit "erwachtem" Blick wird diese Welt aber sofort "unerträglich". Was ein sicheres Zeichen von Gesundheit ist. :-D

Jugendliche verweigern sich zunehmend und haben zerstörerische Impulse, oder stumpfen ab und passen sich an.

Fazit: Je mehr Rohkost man macht, je gesünder, lebendiger man wieder wird, desto mehr "verlangt" man auch in anderen Bereichen nach mehr Natürlichkeit und Lebendigkeit. Gesellschaften, die sich überwiegend von Kochkost ernähren, können diese Natürlichkeit und Lebendigkeit und die damit einhergehende Erfüllung zunehmend weniger bieten, so dass JEDEM Rohie der Wunsch nach Veränderung inne wohnt, was sich häufig in Form von Gemeinschaftsexperimenten, Permakultur, Gartenbau, Bäume pflanzen, Biolandwirtschaft, veränderten Musikgeschmack, Reisen, Verweigerungshaltung gegenüber Bullshitjobs und Bullshitstrukturen äußert.

Das macht ja eigentlich Hoffnung! :-)

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