Montag

18.06.2018 13:02

Nach einem Vierteljahr ohne nennenswerte Niederschläge (in der Nacht es es etwas getrippelt, heute morgen auch, aber nur sowenig, dass der Regenmesser nicht mal nass war, dafür aber die Tomaten in den Kübeln) müssen wir feststellen: darauf sind wir nicht vorbereitet! Wir kommen klar mit Trockenperioden und mit Hitzeperioden, aber wenn Trockenheit und Hitze zum Dauerzustand werden, dann kommen wir in Bereiche, die einfach nicht mehr zu bewältigen sind.

Wir können auch nicht dauerhaft beregnen, weil wir keinen Brunnen haben, aber selbst wenn wir einen Brunnen hätten, so würde es nur heissen, dass bei einer Klimaveränderung wie sie nun offensichtlich eingesetzt hat, dieser immer tiefer gebohrt werden muss. Das Tiefenwasser kommt ja auch nicht aus dem Nichts, sondern ist das Ergebnis des Oberflächenwassers, dass über Jahrzehnte oft, in die Tiefe sickert, wo es Grundwasserreservoire bildet.

Wird es nun heisser und trockener, werden auch mehr Menschen Brunnen bauen, was folgerichtig zunehmend zumAbsinken der grundwasserspiegel führt. Ein Phänomen, das man weltweit beobachtet. Zumal auch, weil zum Teil regelrecht laienhaft bewäsert wird. Und das sogar von den Agrargenossenschaften, die es eigentlich wissen müssten, wie es anders geht. Ich habe das hier bei großen Gemüsebauern gesehen, wie sie in praller Sonne ihr Gemüse mit "der Gießkanne" bewässert haben, dazu natürlich keine Untersaaten oder Mulchschichten. So kann man das Wasser auch verplempern und den Leuten in den Nachbardörfern die Brunnen leer räumen. Diese Effekte sorgen immer mehr für Ärger.

Mitte Juni 2018 sieht es in Deutschland dann so aus:

Auf zwei Dritteln der Fläche Deutschlands herrscht eine schwere bis extreme Dürre. Schon wieder, muss man sagen.

Und wir sind darauf nicht vorbereitet. Weder wir im Kleinen, noch die Gesellschaft im Großen. Wir sind einfach nicht vorbereitet auf diesen schnellen Klimawechsel.

Auch mit der Bewässerung, die wir ja regelmäßig durchführen, kann man den fehlenden Regen nicht auffangen. Wir haben mittlerweile ein Defizit von knapp 100 Litern pro Quadratmetern über die letzten 11 Wochen. Das kann man nicht ersetzten. Einfach weil es dann auch zu teuer wird. Die Tanks sind leer, der Brunnen (Oberflächenwasser) ist leer, schon lange, die Ringdrainage ist schon seit 2016 leer.

Um sich dem anzupassen, müsste man in eine Tiefenbohrung investieren. Kostenpunkt 100€ pro laufendem Meter. Also wird man am Ende mit Pumpe bei 2.000 Euro ankommen. Dazu dann eine Anlage zur Tröpfenbewässerung. Das Beregnen ist ja pure Wasserverschwendung und eher was für warme, windstille Sommertage, bevor das nächste Gewitter drüber zieht oder wenn es mal drei , vier Wochen heiß und trocken ist. Solche Zustände, wie sie nun wiederholt herrschen, sind so nicht mehr wirtschaftlich zu managen.

Und auch die Bäume leiden natürlich, werfen die Früchte frühzeitig ab oder bilden keine guten Früchte aus.

Weil eben NICHTS an dieses trocken-heisse Mittelmeerklima angepasst ist, sondern an ein sommerfeuchtes gemäßigtes Klima. Ich war den Tag unterwegs, um noch ein paar Brennesseln zu klauben und da standen auch ein paar Holunder rum. Die sterben ab. Und zwar im relativ großem Stil und auch schon große Sträucher. Die kommen offensichtlich am wenigsten mit der Trockenheit klar.

Im Grunde müsste das auch ein Weckruf an alle sein, man innezuhalten und nachzudenken, ob wir so weitermachen können.

Und auch mal zu überlegen, wie es dann Menschen geht, die in Ländern mit weniger Fortschritt und technischen Möglichkeiten leben. Da kann man sich ja vorstellen, was die auch für Probleme haben mittlerweile. Ganze Landstriche in Afrika hängen ja in ihrer Lebensmittelproduktion rein am Niederschlag. Und wenn der sich verändert... dann heisst es Game over!

Und auch in Deutschland wird es dieses Jahr LANDESWEIT Missernten und starke Ertragseinbußen geben! Und der Sommer kommt ja erst noch.

Wenn es ganz blöd läuft, wird der Sommer trocken und heiß bis in den September. Zur Zeit ist es zwar nicht mehr ganz so heiss, aber eben immernoch sonnig und trocken.

Tja, da bleibt uns hier nichts anderes übrig, als mal zu schauen, ob es sich lohnt, so eine Tröpfchenbewässerungsanlage zu installieren. Jahre wie diese werden wohl häufiger. 2016 war es schon so extrem, 2018 nun sogar noch extremer. Was kommt dann 2020?

1. Von Rasen schon lange keine Spur mehr.

2. Alles lässt die Köpfe hängen.

 

Es ist wie es ist, man muss sich eben irgendwie anpassen.

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