Nachtrag

24.08.2015 22:27

Nachtrag zum Thema B12 und Fruchtzucker: eine angeregte Diskussion zum Thema findet sich hier: www.rohkostforum.net/threads/1765-B12-Mangel-und-Fruchtzucker

Ein Aspekt möchte ich hier nochmal herausstellen, weil er mir wichtig erscheint:

Vitamin B12 kann durch anaerobe Bakterien im Dünndarm zu unwirksamen Metaboliten (Cobamiden) verstoffwechselt werden. Eine pathologische Vitamin B12 Resorption ist deshalb die Regel bei einer bakteriellen Überbesiedlung des Dünndarms und kann diagnostisch genutzt werden.

Das heißt: Gebettet auf viel Fruchtzucker nützt der größte fassbare Fleischberg am Abend nichts, denn die anaeroben Bakterien verwenden das B12 selbst und pfeifen dem - ggf strikten Instinkto-Rohköstler - wörtlich etwas. Jetzt kann man natürlich sagen - das trifft nur auf jene zu, die Fruchtzucker schlecht verstoffwechseln.

Seit Aktionen wie "5 am Tag" kommen allerdings immer mehr Menschen darauf, dass ihnen im Gegensatz zu Nudeln und Brot (= Traubenzuckerbasis) eine Fruchtzuckerbasis nicht besonders bekommt. Viele Rohköstler insb auch vegane Rohköstler, geben wohl auch deshalb bald auf und konsumieren doch wieder auch Nudeln oder anderes zur - intuitiv gespürten - Traubenzuckerbasis-Kompensation. Und sagen dann, es geht halt nicht. Und Instinktos lechzen u.a. auch deshalb nach dem vielen Fleisch am Abend, weil das Glykogen, die tierische Stärke wie sie auch genannt wird eben auch auf Traubenzuckerbasis ist.

Ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass eine Rohkost-Ernährung, die ihre Energie eher aus traubenzuckerreichen Lebensmitteln gewinnt natürlicher ist als dieser Fruchtzuckeroverkill, den man so oft beobachten kann.

Ich hatte bisher immer irgendwie das Bild vor meinem inneren Auge, dass der Süßkram irgendwie alles verklebt und somit bestimmte Sachen nicht aufgenommen werden können. So weit lag ich anscheinend garnicht daneben. LOL

Was bleibt jetzt als Lehre aus dem Ganzen?

Öfters mal obstfreie Tage einlegen. Oder gar obstfreie Wochen. Mehr Gemüse essen, mehr Wildkräuter. Lieber Tomaten und Gurken, Zuchinis und Kürbis als Gemüsefrüchte essen. Man kann auch eine instinktive Rohkost machen und seinen Fokus mehr auf diese Produkte legen. Nach einigen Tagen Obstabstinenz (geht hervorragend ab Mitte September / Anfang Oktober, wenn es kälter wird und viele Früchte von den Bäumen sind) werden dann Produkte wie Süßkartoffeln, Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzel sehr attraktiv und schmecken zuckersüß, ganz einfach weil sich die Zunge sensibilisiert. Und wem modene Möhren zu überzüchtet sind, na der kann gerne auch alte Sorten anbauen. Die gibt es ja auch noch.

Man darf einfach nicht vergessen, dass diese Mengen an Früchten / Fruchtzucker wohl in der Menschheitsgeschichte so nie konsumiert wurden. Wundert es dann, dass es sowohl bei den Kochköstlern UND den Rohköstlern zu Problemen kommt?

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