Pottengers Katzen

08.10.2017 16:23

Heute hat Sven Rohark bei Facebook einen Beitrag gepostet, der mal wieder Diskussionen um die tierischen Produkte ausgelöst hat. Was mich seit Jahren erstaunt ist die Tatsache, dass kaum mal der Unterschied zwischen roh und gekocht / erhitzt / denaturiert erfasst wird. Dabei wurde dieser Unterschied in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Francis M. Pottenger eindrucksvoll beschrieben.

Ich habe im Netz mal nach einer guten Zusammenfassung gesucht und diese hier gefunden:

Francis M. Pottenger jun. führte in den Jahren 1932 bis 1942 ein berühmt gewordenes Fütterungsexperiment an Katzen durch, bei dem er nachweisen konnte, wie wichtig frische und naturbelassene Nahrungsmittel sind. 

Er konnte beweisen, dass der Kochprozess eine Veränderung der Nahrung mit sich bringt, die eine nachteilige Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Katzen hatte, was sich vor allem in degenerativen Erkrankungen zeigte. In all den Jahren der Studie wurde für jede einzelne Katze eine eigenständige Krankenakte geführt.

Das Experiment

An verschiedenen Katzengruppen wurden über mehrere Generationen Untersuchungen hinsichtlich des Wachstums der Tiere, der Entwicklung der Knochen, der Entwicklung und Gesundheit der Zähne, des Calcium- und Phosphor-Gehalts in den Knochen, der Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen und der Fortpflanzungsfähigkeit durchgeführt.

Die Raw Meat Group (Rohfleisch- Gruppe) erhielt, wie der Name schon sagt, ausschließlich rohes Fleisch.

Die Cooked Meat Group (Kochfleisch-Gruppe) erhielt das Fleisch ausschließlich gekocht. 

Zum Fleisch wurde beiden Gruppen noch 1/3 Milch und Lebertran gegeben.

Pottenger berichtete zuerst über einen deutlich geringeren Calcium-Phosphorgehalt in den Knochen der obduzierten Tiere, die mit gekochter Nahrung gefüttert wurde. Weitere Auswirkung dieser beiden Ernährungsweisen zeigte sich an den nachfolgenden Generationen der beiden Katzengruppen.

Unterschiede im Gesundheitszustand der Katzen

Bei den Katzen der Cooked Meat Group  traten Missbildungen an Zähnen und dem Kiefer auf. Die Fütterung der gekochten Rationen hatte des Weiteren einen negativen Einfluss auf den Geburtsablauf, das Geburtsgewicht und auf die Entwicklung der Jungkatzen. Diese waren insgesamt kränklicher als in der Rohfleisch-Gruppe.

In Röntgenbefunden, die erstellt wurden, waren die Jungkatzen in Größe und Knochenbau, in den Gesichts- und Dentalstrukturen der zweiten und dritten Generation der Cooked Meat Group allesamt unterschiedlich entwickelt.

Zusätzlich traten bei der Cooked Meat Group Herzprobleme, Kurz- und Weitsichtigkeit, Unterfunktion und Entzündungen der Schilddrüse, Nierenentzündungen, Leberentzündungen, Entzündungen der Eierstöcke und der Blase, Arthritis und Entzündungen der Gelenke, Entzündungen des Nervensystems einhergehend mit Lähmungen und Meningitis (Hirnhautentzündung) auf.

Ausserdem fand Francis M. Pottenger heraus, dass bei den Tieren der Cooked Meat Group auch häufig Knocheninfekte auftraten. 

Regenerating Cats − Auf dem Weg zurück 

Katzen der Kochfleisch-Gruppe die nach der ersten und zweiten Generation auf eine Ernährung mit Rohfleisch umgestellt wurden, nannte Francis M. Pottenger Regenerating Cats

Der Nachwuchs dieser Gruppe wurde ab dem Absetzen der Muttermilch mit Rohfleisch ernährt. 

Ziel war es heraus zu finden, wie lange es dauern würde den Gesundheitszustand von roh ernährten Katzen zurück zu erlangen.

Das Experiment zeigte, dass hierzu vier (4) Katzen-Generationen nötig sind!

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn man solche Ergebnisse sieht. Und wie dennoch bis heute der Unterschied zwischen roher und gekochter Nahrung nicht wirklich verstanden wird. Und auch welchen Unterschied es ausmacht, ob tierische Produkte roh oder erhitzt wurden vor dem Verzehr. Dieser Unterschied wird ja in den Diskussionen nie ausreichend gewürdigt.

Neben Pottenger sind vor allem auch Weston Price und Arthur McCarrisson zu nennen, die im Grunde nachgewiesen haben, wie es "richtig geht". Dazu die ganzen Rohkostärzte, die auf den Unterschied zwichen roher / naturbelassener und gekochter / denaturierter Nahrung hingewiesen haben.

Auch ist es beeindruckend und erschreckend zugleich, wie lange es dauert, bis die Schäden aus der falschen Ernährung wieder behoben werden können. Dabei geht es im Grunde ja nur darum, dass zu essen, was notwendig ist, und zwar im richtigen Zustand,  um einen Aufbau und ein Funktionieren des Körpers zu gewährleisten. Alles, was man so an Degeneration sieht, ist ja immer ein Zeichen des Mangels (gewesen). Heute kommen allerdings noch Stoffe hinzu, die hormonähnlich wirken und auch hier massive Schäden anrichten können. Darüber habe ich hier unter anderem schon geschrieben.

Was bleibt: es wird ein langer und anstrenger Weg zurück. Es braucht ja nicht nur Bewusstwerdung mit anschließender Entgiftung, Wiederaufbau und Heilung bei den Menschen, sondern auch auf Ebene des ganzen Planeten. Wir, die wir jetzt Rohkost machen, sind im Grunde nichts anderes als die ersten winzigen Versuche des Lebens, wieder "umzukehren".

Die Masse aber hat noch wie was von Weston Price, McCarrission, Pottenger, aber auch Burger, Rohark und anderen gehört.

Das wir aber umkehren, oder besser, einen anderen Kurs einschlagen müssen, zeigt folgender Beitrag hier:

www.heise.de/tp/features/Lautloses-Sterben-der-Falter-und-Wildbienen-3852145.html

Ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber es zeigt eben, was unser Lebenstil und unsere Verrücktheiten für Auswirkungen haben. Ja, eben weil es wie Hans Joachim Maaz wirklich treffend ausführte, "das falsche Leben" ist.

Aber da drunter wartet schon das gesündere Leben, dass eben über die Vernunft leider nicht zur Geltung kommt und sich somit eine Krankheit mit den entsprechenden Symptomen aussucht, um über diesen Weg "ans Licht" zu kommen. Und dass eben dann zur Geltung kommt, wenn man die Symptome nicht mehr weiter unterdrücken, wegspritzen, verleugnen oder aushalten kann.

Das heisst ganz eindeutig, dass es noch zu viele Bienen und Wildinsekten gibt, dass es noch zu wenige Krankenheiten gibt, die man auf die Pestizide in der Landwirtschaft zurückführen kann, dass es noch nicht genug Leid, Krankheit und Verblendung gibt. Es tut einfach noch nicht weh genug. Das Klima ist immernoch zu sanftmütig, die Stürme noch nicht schlimm genug, die Dürren noch nicht lang und die Regenfälle und Überschwemmungen noch nicht dramatisch genug.

Erst wenn es richtig weh tut, wird sich was ändern.

Deswegen: macht euch einigermaßen krisensicher.

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