Review Ostertreffen

07.04.2015 14:22

So, jetzt ist es endlich Zeit, etwas durchzuatmen, sich zu entspannen und mal einen kleinen Rückblick auf des schöne Ostertreffen in Bobbe, Sachsen-Anhalt zu werfen.

Als erstes muss ich ganz offen sagen: es hat Spaß gemacht. Spaß, es zu organisieren, Spaß, dabei zu sein und Spaß, am Ende aufzuräumen und befriedigt festzustellen, dass alles gut geklappt hat.

Insgesamt waren wir knapp 30 Leute inklusive Kinder und das waren mehr als ich erwartet habe, dachte ich doch, Mensch, wer will schon nach Bobbe kommen? Aber überraschenderweise gab es dann doch eine große Resonanz. Eine Rohköstlerin ist sogar nur für eine Nacht 600km angereist! Wow!

Aber die Location ist auch wirklich schön! Die Zimmer und Toiletten sind sauber, ein großer Raum zum Essen, Spielen und gemeinsamen Dasein, eine kleine Küche mit Kühlschränken zum Abstellen der Versorgung, mehrere kleine Räume für Kleingruppen, Gespräche, Vorträge, Videoabende, vollkommenes Ungestörtsein (nicht einmal kam die vier Tage jemand "zur Kontrolle etc."), dazu die Möglichkeit zu zelten oder den Camper abzustellen, und hinter dem Gebäude gibt es ein Spielplatz, eine Feuerstelle und auch viele Tiere zum füttern.

OK, die Versorgung hat noch nicht optimal funktioniert, aber in Zukunft sollte das kein Problem sein. Und danke nochmal an Bringewald, der uns mit seiner tollen Musikanlage unterhalten hat.

Natürlich haben wir uns auch wieder weiter gebildet und haben viel unternommen!

Donnerstag abend haben wir erstmal eine Vorstellungs- und Begrüßungsrunde gemacht und das Treffen eingeläutet.

Und Freitag vormittag gab es dann gleich einen Vortrag von mir zum Thema Zahngesundheit (den man sich hier runterladen kann), wo ich meine Erkenntnisse und Beobachtungen mal vorgestellt habe. Es kommen aber anscheinend auch immer mehr Leute auf den Trichter, das die negativen Effekte langfristig die anfänglich positiven Effekte (leichteres Körpergefühl, verbesserte Gesundheit) eines hohen Obstkonsums überlagern und es zu Zahn-, Gelenkproblemen und auch Verdauungsproblemen kommt. Wir haben nach dem Vortrag durchaus intensiv und auch kontrovers diskutiert, wie hoch der Obstkonsum sein sollte, da viele die Erfahrung machten, dass der Instinkt aufgrund der starken züchterischen Manipulation der Ur-Früchte nur noch eingeschränkt funktioniert. Auch Milchprodukte wie Butter wurden erwartungsgemäß sehr kontrovers und lebendig diskutiert. Das Trockenfrüchte zu Karies führt, wurde aber in großer Mehrheit bestätigt.

Es ist immer wieder spannend auch mit älteren Rohköstlern zusammen zu sein, die oft sogar noch die Tage von Burger auf Montramé mitbekamen und auch hier schon enorme Mängel (viel zu kleine Kinder, weit verbreiteter B12 Mangel, Karies usw) bei den damaligen Bewohner und Besuchern des Schlosses mitbekamen. So mache Annektode konnte da gehörig mit Illusionen aufräumen. Auch ist es spannend, wenn andere die Erfahrung machten, dass sie durch den hohen Obstkosum Karies bekamen, den aber mit einer stark obstreduzierten und wildkräuterreichen Ernährung nachweislich stoppen konnten (Bestätigung durch den behandelnden Zahnarzt). Solche Geschichten sind dann durchaus hilfreich, solange wirklich wissenschaftliche Untersuchungen noch fehlen.

Freitag nachmittag sind wir dann zum Drosaer Altsteingrab gewandert. Hier mussten wir dem noch kühlen und recht starken Wind die Stirn bieten. Ich finde es aber immer wieder schön, wenn die Wolken über den Himmel fegen und sich Sonne und Wolken abwechseln. Es ist eben doch eine recht raue Gegend zu dieser Jahreszeit.

Am Freitag Abend haben uns dann Marion und Alena mit wunderbarer Musik unterhalten, und auch ich durfte mal wieder Gitarre spielen. Wie habe ich das vermisst. Fast sieben Monate habe ich keine Gitarre mehr gespielt, da ich aufgrund der beruflichen Tätigkeit kaum Zeit und Lust gefunden habe. Anschliessend wurde noch schön in gemeinsamer Runde gesungen.

Samstag sind wir dann ins Landesmuseum für Vorgeschichte gefahren. Es war sehr inspirierend, mit anderen Rohköstlern dieses Museum zu besuchen, denn viele Aspekte der Ernährung (von den Jägern und Sammlern zu den Ackerbauern und Viehzüchtern) sind hier wissenschaftlich aufbearbeitet. Und so gab es so mach angeregtes Gespräch bei der Betrachtung der Ausstellungsstücke. Angefangen von der Dartellung eines riesigen Elefanten, der von den Neanderthalern erlegt wurde, über die Bedeutung des Feuers, der Kleidung, der Sexualität, der Zahngesundheit der Steinzeitmenschen (die sehr gut gewesen sein muss), den dramatischen Veränderungen durch Ackerbau- und Viehzucht, den damit einsetztenden Krankheiten bis zur Gewaltspirale im Neolitikum. Und natürlich ist die Himmelscheibe von Nebra immer wieder beeindruckend!!

Vor dem Abendessen hat Bringewald noch sein Gemeinschaftsprojekt in Hessen vorgestellt.

Danach sind wir dann an das Osterfeuer nach Dornbock gegangen. Osterfeuer sind hier in der Gegend ein uralter heidnischer Brauch, mit einem riesigen Feuer den Winter zu vertreiben. Die Dorfbewohner haben erstmal neugierig geschaut, als wir da mit 20 Leuten aufgelaufen sind, aber die Dornbocker neigen nicht zu übermäßigen Gemütsschwankungen und so war die Neugier auch schnell wieder verflogen. Man nimmt alles in stoischer Ruhe an.

Sonntag vormittags veranstaltete Marion, die schon so wunderbar Saxophon gespielt hat, einen Singeworkshop für indische Lieder. Ansonsten war chillen und schlawwern angesagt.

Sonntag nachmittag sind wir dann zu den Dornbocker Bruchwiesen gewandert, die von Heckrindern und Wildpferden beweidet werden. Das Wetter war nun sehr viel wärmer und sonniger, weniger windig und so wurde es eine schöne Sache mit anregenden Gesprächen, Lachen und auch ein bisschen Abenteuer, als wir die Bahnstrecke illegal überqueren mussten. Eine Gruppe ist dann noch zum Diebziger Busch gewandert, wärend der Rest nochmal zum Drosaer Altsteingrab spazierte. Was hier immer wieder schön ist: wenn man über Land geht, wird man im Frühling und Sommer immer von Zwitschern der Feldlerchen begleitet, welche am Himmel zu stehen scheinen und ihren Reviergesang vortragen. Wundervoll.

Sonntag abend gab es noch einen kleinen Videovortrag von Bernd Senf für alle die wollten. Der Rest saß noch lange im "Saftladen", dem großen Gemeinschaftsraum und hat sich bis nach Mitternacht angeregt unterhalten.

Montag haben wir dann alle noch aufgeräumt und nach dem Mittagessen war die schöne Zeit dann auch wieder vorbei und der Großteil ist heim gefahren.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Ach ja, eine unserer Jüngsten hat als erstes schlapp gemacht und musste eine Entgiftungskrise nach Wildlachs durchstehen, wärend die Älteren wie robuste Felsen in der Brandung standen (lol - wer den "Schaden" hat, muss für den Spott nicht sorgen! hihi). Der Freund meiner Mutter hat fleissig Osmosewasser für uns "gezapft". Mancher Rohköstler muss eben UNBEDINGT im Museum essen (lol), der Bioladen in Halle / Saale in der Trothaer Straße hat Gepflügel!! (Nichts wie hin!), Osterfeuer ist schön, Tiger-geborene sind oft sehr großzügig, Hunde idealistisch und ehrlich, Ratten informiert und clever, Schweine gesellig, Hähne ideale Bürgermeister, Pferde energetisch und Schlangen nett (war wieder Thema lol). Es wurde Tischtennis gespielt, Federball, Dame, Mühle und Mensch-ärgere-dich-nicht und Weston Price war auch wieder ein großes Thema.

Tja, und für alle, die nicht da waren: neben dem großen Sommertreffen in Frankreich wird es nun dieses Jahr wohl ENDLICH ein Silvestertreffen geben! Heute habe ich den Termin reserviert. Und auch kommende Ostern ist schon fest gebucht. 

Danke an alle, die da waren!!!

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