Rohkostquellen! Von Versendern und anderen lustigen Sachen

27.12.2012 14:54

Wenn man sich mit der Rohkosternährung beschäftigt, kommt man unweigerlich an den Punkt, wo man sich fragen muss: wo um alles in der Welt bekommen ich gute Qualität her? Denn nur wenn die Produkte wirklich roh sind und auch voller Leben stecken, ist die Rohkost befriedigend! Als heisst es, sich Quellen zu suchen, wo man diese Produkte herbekommt.

Als Erstes ist und bleibt die Natur selber der beste Lieferant! Wer also die Möglichkeit hat, einen Garten zu bewirtschaften, sollte nicht zögern, sich hier auszutoben! Es gibt nichts Schöneres, als seine eigenen Lebensmittel anzubauen. Wenn man dann noch biologisch-dynamisch oder nach den Ideen der Permakultur arbeitet, kann man sicher sein, dass man hier beste Lebensmittel anbaut. Und das schmeckt man dann auch! Darüber hinaus spart man immens viel Geld und man bewegt sich. Wenn man es richtig anpackt, macht ein Garten auch nicht viel Arbeit! Mischkulturen, Mulchen und andere intelligente Lösungen stehen in jedem guten Buch über Gartenbau. Man bekommt auch einen anderen Blick auf "Unkraut" - denn das meiste, was da wächst, je nach Boden zumindest (z.B. Hirtentäschel, Vogelmiere, Spitzwegerich, Löwenzahn, Klatschmohn), ist recht lecker und ist im Frühjahr das erste essbare Grün nach dem Winter, bzw ist auch schon im Winter verfügbar! Während des Sommers kann man das auch stehen lassen und es durch gezielte Maßnahmen gegrenzen. Somit hab ich natürlich keinen klinisch sauberen Garten, aber einen der gesund ist und der mir pro Fläche ziemlich viele Nährstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe liefert. Wenn es geht, sollten auch alte Gemüsesorten angebaut werden. Die sind meist robuster und schmecken besser. Wenn man sich mit der Sache etwas beschäftigt, kann man tatsächlich pro Fläche viel ernten und kann die Abfälle gleich wieder verwerten (Kompost). Weiterhin kann man natürlich auch Beerenobst, Obstbäume, Weintrauben und andere leckere Sachen kultivieren! Es ist schon erstaunlich, was man alles machen kann, wenn man denn will! Selbst auf dem Balkon ist es möglich, durch geschickte Systeme enorm viel anzubauen! Sich selbst zu versorgen gibt auch ein gutes Gefühl von Unabhängigkeit!

Als Zweites kann man mal schauen, ob man in der näheren Umgebung alte Obstbäume, Hagebuttensträucher, verlassene Gärten u.ä. findet. In meiner näheren Umgebung kenn ich im Umkreis von 5km jeden Baum und weiß, wann die Früchte reif sind! Manche Jahre hab ich Unmengen an Äpfeln und Birnen eingelagert! Und das alles mit einem Aufwand von wenigen Stunden! Einfach zu den verlassenen Streuwiesen und Obstalleen hinfahren und abernten! Grade heutzutage werden viele Obstbäume nicht mehr genutzt und verfallen. Wo ein Wille ist ein Weg! Und das ist auch wirklich so. Man kann auch Baumpatenschaften abschließen oder andere Modelle nutzen! Wo es Streuobstwiesen gibt, findet man in jedem Landschaftsplan, der in der Gemeinde aufliegt. Einfach mal fragen hilft zumeist! :-)

Als nächste Quelle sind die Versender natürlich super geeignet, um sich zusätzlich zu versorgen. Die Qualität ist zumeist erstklassig, das Angebot ebenfalls. Die Preise leider oft sehr hoch, wobei sie oft noch unter Bioladenniveau liegen bei deutlich besserer Qualität! Das Blöde: oft ist man erstmal gegen die einheimischen Produkte gesperrt, zumindest war es bei mir so, weil ich halt vorher viel selbst eingemachte Sachen gegessen habe. Das Tropenobst war also bestens geeigent, erstmal recht schnell Genuss zu erlangen und die Entgiftung voranzutreiben. Mit der Zeit wurden die einheimischen Sachen aber immer interessanter. Was gibts denn Schöneres als Himbeeren, Kirschen und Erdbeeren im Sommer? :-) Dennoch bleiben die Versender eine hervorragende Quelle für wirklich super Produkte! Ich persönlich bestelle ab und an bei Orkos oder bei Jörg.

Ein Bioladen oder auch die Bioschiene in einigen Supermärkten ist meist auch gut geeignet, um sich mit guten Produkten zu versorgen. Die Qualität ist meist aber nicht so berauschend, wobei man mit der Zeit schon auch weiß, was man kaufen kann und wo man lieber die Finger von lässt. Gemüse ist zumeist ganz ok, Obst, zumindest einheimisches auch, zumindest in Demeterläden, aber bei Südfrüchten merkt man recht schnell, dass da noch Nachholbedarf in Sachen Preis/Leistungsverhältnis besteht. Ganz übel sind die Praktiken, Obst in heisses Wasser zu tauchen, um Pilze abzutöten oder Obst unter einer Schutzatmosphäre zu lagern. Das merkt man einfach auch, dass das totaler Murks ist! Bei Bioavos und Bioäpfel ist leider äußerste Vorsicht geboten, selbiges gilt natürlich für alle Trockenfrüchte und Nüsse. Die sind zumeist Murks, weil sie viel zu heiss getrocknet werden. Man überfrisst sich und ist unzufrieden. Also sinnlos. Linsen und andere Samen keimen meist recht gut. Die Keimprobe ist gut geeigent, Produkte zu finden, die ok sind.

Als gute Fischquellen haben sich für mich die ganz normalen Fischtheken herausgestellt. Rotbarsch, Heilbutt, Makrele, Kabeljau und Hering sind zumeist von sehr guter Qualität. Leider dürfen die Fische nicht mehr unausgenommen verkauft werden. Scheiß EU. Sämtliche Fische aus Aquakultur sind meist vollkommener Müll, weil vollkommen widernatürlich gefüttert! Oder hat schonmal jemand einen Fisch Weizen in der Natur fressen sehen? Das sind aber die Auswirkungen der Kochkost, einfach das zu nehmen, was am billigsten zur schnellstmöglichen Gewichtszunahme führt, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob die Fische überhaupt genetisch an diese Nahrung angepasst sind! Kapitalismus und Industriealisierung der Nahrungsmittelproduktion fallen uns immer öfters auf die Füße! Leider hat es der Mensch ja auch geschafft, diese perfekte Nahrungsquelle mit Qucksilber zu vergiften. Problematisch sind aber hier vor allem die großen Räuber wie z.B. Schwertfisch (1) (2).

(1) www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/141336/index.html

(2) www.gesundwachsen.org/de/quecksilber-im-fisch

Bei Fleisch muss man mal schauen, ob man irgendwo Wild herbekommt! Wildfleisch ist einfach das genialste Fleisch und dem gezüchteten und auch verkehrt gefütterten Zuchttieren vorzuziehen. Der ein oder andere hat vllt auch einen Schäfer oder einen Bauern an der Hand, wo er gutes Fleisch herbekommt. In Österreich gibt es die Weide-Rinder der Bioschiene, die ganz ok sind. Oder die Wiesenhendl, die ebenfalls zur Not noch gehen. Grundsätzlich ist es sehr bedauerlich, dass Orkos seit dem Umzug nach D anscheinend ebenfalls kein gutes Fleisch mehr liefert. Es sollte aber schon klar sein, dass der Weizen oder andere denaturierte Moleküle schon sehr störend wirken können, wenn man aus dem Toleranzzustand raus ist. Selbiges gilt für die Anreicherung mit radioaktiven Isotopen in einigen Gebieten in Bayern. Hier muss also jeder selber schauen, wo er etwas vernünftiges herbekommt. Hier ist einfach Organisationstalent und Fanatsie gefragt!

Hey, fällt noch jemanden auf, dass wir Menschen unsere eigenen Nahrungsgrundlagen vergiften?

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