Sonntag

03.06.2018 15:49

Gerade mal bei Wetteronline.de geschaut:

Es hat hier im Mai 11mm geregnet, 39mm weniger als der langjährige Schnitt. Der liegt bei 50mm. Das hat schon zu einem großen Wasserverbrauch geführt, trotz mulchen, sehr enger Bepflanzung und Kompostdüngung. Ohne Wasser gehts eben doch nicht und gerade die Bäume und Sträucher benötigen ja auch Wasser, um Früchte ausbilden zu können. Die sind an an diese Regenmengen angepasst und leiden ansonsten unter Trockenstress. Und so muss man also ab und an auch die Bäume bewässern, damit sie die Früchte nicht unreif abwerfen aufgrund von Wassermangel oder diese zwar reif, aber wenig saftig werden.

Der Kirschbaum hängt ja voll. Der Baum ist zwar nun so langsam am Absterben, nach 40 Jahren auch kein Wunder, wie viele der Bäume, die meine Oldies Ende der Siebziger / Anfang der Achtziger gepflanzt haben, aber noch verwöhnt er uns reichlich.

Nur, es gibt keine Stare!

Das ist etwas, was mich gerade richtig beunruhigt. Die Stare sind weg! Normalerweise müssen wir die Stare verscheuchen, um etwas zu ernten, aber in diesem Jahr gibt es offensichtlich keine Stare. Oder nur so weniger, dass sie bisher unseren Baum verschont haben. Denn sobald die Kirschen anfangen, rot zu werden, sitzen auch Stare drin. Da muss man dann mal 14 Tage hinterhersein, bis die Kirschen sich von rot zu schwarz verfärbt haben und dann kann man recht viel ernten.

Tja... und in der letzten Woche: NICHTS. Das erste Mal seit ich denken kann, dass keine Stare im Baum sitzen. Normal wäre es, dass meine Mutter vollkommen entnervt vom Gekreische der Jungstare schimpft, ich klatsche bis die Hände weh tun und der Freund meiner Mutter sich mal wieder was überlegt, wie wir die irgendwie automatisch aus dem Baum bekommen. So war es die letzten gefühlt hundert Jahre. Aber jetzt hängt der Baum voll und nur zu Beginn, vor einer Woche, gab es mal zwei drei Stare, die da im Baum saßen. Gerade sind zwei vorbeigeflogen. Seitdem liegt nicht eine angepickte Kirsche unterm Baum.

Normalerweise sind die 14 Tage zwischen Beginn der Reife und Vollreife die Hölle. Dauernd einfliegende Stare, einzeln oder in Gruppen, ohrenbetäubendes Gekreische der Jungvögel, permanentes Hinterhersein, dass die Vögel die Kirschen nicht vor der Vollreife komplett wegputzen, das hatten wir hier auch schon, doch in der letzten Woche waren keine Stare hier.

Ich habe eh den Eindruck, dass es auch ansonsten weniger Vögel gibt. Weniger Meisen, keinen Stieglitz, nur wenige Grünfinken, ein paar Amseln, ab und an höre ich einen Buchfink.

Das ist jetzt natürlich nur mein subjektiver Eindruck. Das müsste man mal richtig erheben und mit alten Daten vergleichen, um einen Trend zu ermitteln. Aber zumindest fällt es auf, dass die Stare nicht mehr da sind.

So, immer, wenn ich solche Gedanken habe, google ich mal und siehe auch hier:

Deutschland hat in nur zwölf Jahren rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren – das entspricht einem Minus von 15 Prozent. Wie eine Auswertung des NABU zeigt, gibt es die stärksten Rückgänge beim Star, dem frisch gekürten Vogel des Jahres 2018. (Hervorhebung von mir)

www.nabu.de/news/2017/10/23284.html

Tja, anscheinend ist da die Population hier so stark dezimimiert, dass wir das erste Mal seit ich denken kann, kein Problem mit Staren haben. Das ist so etwas wie der Verlust eines geliebten Feindes. Das ist ja auch irgendwo, wenn man es sportlich sieht, ein Wettkampf zwischen den Spezies um eine Nahrungsressource und wer macht da am Ende das Rennen? Na ja, und nun sind die weg...

Rund 20 Prozent der verlorengegangenen Vögel stellt allein der Star, frisch gekürter Vogel des Jahres 2018. Mit fast 2,6 Millionen Brutpaaren weniger, ist diese Art besonders betroffen.

2,6 Millionen ist schon eine Hausnummer. Das macht sich dann schon bemerkbar. Und anscheinend wirkt sich das jetzt auch hier aus. In den letzten Jahren mussten wir noch sehr scheuchen. Aber heuer: nichts. Manchmal denke ich, oh, da sitzt einer, aber dann ist es der Spatz, der oben am Haus brütet oder es ist eine der drei Meisen, die hier noch einen Lebensraum finden.

Ohne Stare herrscht eine regelrecht gespenstige Stille, die ansonsten immer angefüllt war mit dem nervtötenden Gekreisch der Jungvögel, die um Futter betteln, dem Geschimpfe meiner Mutter und meinem Geklatsche.

Aber anscheinend betrifft es gerade die "Allerweltsarten", die gerade abnehmen:

Die häufigen Arten Haussperling, Wintergoldhähnchen und Buchfink folgen auf den nächsten Plätzen. Neben dem Star finden sich mit Feldlerche, Feldsperling und Goldammer drei weitere Vögel der Agrarlandschaft unter den zahlenmäßig größten Verlierern.

Feldlerchen haben wir noch. Die höre ich immernoch regelmäßig. Haussperlinge brüten alleine hier am Haus drei oder sogar vier Paare. Goldammern habe ich hier noch nie gesehen.

„Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen. Während wir es schaffen, große und seltene Vogelarten durch gezielten Artenschutz zu erhalten, brechen gleichzeitig die Bestände unserer Allerweltsvögel ein. Sie finden einfach in unserer heutigen aufgeräumten Agrarlandschaft außerhalb von Naturschutzgebieten keine Überlebensmöglichkeiten mehr“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Na ja, ich meine, irgendwie macht es ja Sinn. Letztes Jahr hatte ich ja selber mitbekommen, dass im Sommer kaum noch Insekten fliegen, die die Windschutzscheiben zukleistern. Und wenn dann 2017 zuwenig zu fressen da war, wirkt sich das auf die Populationsgröße 2018 aus.

Früchte sind für den Star ja auch nur Beikost, der braucht ja, neben entsprechenden Nistmöglichkeiten, als Nahrung vor allem Insekten.

„Sowohl bei den seltenen als auch bei den häufigen Arten, sind die Vögel der Agrarlandschaft am stärksten betroffen. In der Entwicklung unserer landwirtschaftlich genutzten Flächen ist auch der mutmaßliche Grund für diesen massiven Bestandseinbruch zu suchen“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.

Das mag woanders der Fall sein, aber hier hat sich die Flächennutzung nicht sehr verändert. Das ist alles noch so, wie eh und je. Viel Acker, wenige Wiesen, dörfliche Gärten. Alles wie gehabt mehr oder weniger.

Im betroffenen Zeitraum hat der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden oder Brachflächen drastisch abgenommen, wohingegen der Anbau von Mais und Raps stark zugenommen hat. Ein verblüffend ähnliches Muster wie bei der Entwicklung der Vogelzahlen zeigt sich bei der Zahl der Insekten: Eine veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift PLOS ONE hat die bisherige dramatische Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland bestätigt.

Seit den 90er-Jahren hat dort die Biomasse der Fluginsekten zwischen 76 bis 81 Prozent abgenommen. Durch die große Anzahl der untersuchten Standorte und Lebensräume kann die Studie als repräsentativ für ganz Deutschland erachtet werden. „Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten“, so Lachmann.

Also der Rückgang der Insektenbiomasse scheint mir da der eigentliche Grund zu sein. Die haben wahrscheinlich einfach nicht genug zu fressen gefunden, sind dann zu dünn auf den Rückflug gegangen und dort vielleicht eingegangen. Denn Junge hatten sie ja 2017. Da mussten wir ja ordentlich scheuchen.

Vielleicht hängt es aber auch mit der Trockenheit zusammen, dass sie einfach woanders hin abgewandert sind. Wobei es ja 2016 auch so trocken war und da gab es auch viele Stare. Wahrscheinlich bricht die Population tatsächlich wegen des Rückganges an Insekten ein.

Was es auch ist: es finden Absterbeprozesse statt. Man schafft es zwar (habe da ja selber jahrelang mitgeholfen), bedrohte Arten zu stabilisieren, einfach indem man wirklich einen enormen Aufwand betreibt und entsprechende Gelder in die Hand nimmt, um Renaturierungen und Vertragsnaturschutz durchzuführen, aber in der Breite wird es immer weniger. Eben weil in der Breite die Insekten wegsterben, die Gärten aufgegeben werden, die Häuse zugeschmiert und gegen Sperlinge geschützt werden, die Schwalben keine Nistmöglichkeiten mehr finden, weil die offenen Ställe aufgegeben wurden und statt dessen geschlossene und vollklimatisierte Tierproduktionsfabriken entstanden, und weil es einen riesigen Markt gibt, der alles mögliche anbietet, damit ja kein Tier irgendwo ein Nest bauen kann. Auch habe ich schon lange keine Fledermaus mehr gesehen. Sonst haben die immer in der Dämmerung nach, ja eben (!), Insekten gejagt.

Man muss sich ja fragen: was ist im Menschen abgestorben, dass er so agiert, dass das Klima immer heisser und trockener und somit lebensfeindlicher wird und viele Tier- und Pflanzenpopulationen schrumpfen?

Was ist da passiert?

Apropos Absterbeprozesse: die sehen dann so aus

Bei uns ist es schon wieder extrem, aber man sieht auch, dass es weite Teile Deutschlands mittlerweile betrifft, wo eine schwere bis aussergewöhnliche Dürre herrscht.

Wenn man sich die Klimadiagramme der Städte und Gemeinden Deutschlands anschaut, dann sind die regenreichsten Monate die Monate Mai, Juni, Juli... die Natur hat es so genial eingerichtet, dass es genau dann am meisten regnet, wenn alles wächst und gedeiht. Genau wenn alles aufwacht und anfängt zu wachsen, gibt es die meisten Niederschläge. Und auch nicht als Dauerregen, wo alles verfault, sondern zumeist als Gewittergüsse, die wie Regenkannen übers weite Land ziehen (auch das haben wir ja schon gestört!). Und im Juni, wenn der Höhepunkt des Wachstums ist, kommt auch der meiste Niederschlag. Herrlich eingerichtet!

Die nassesten Monate sind die Sommermonate, die Niederschläge fallen dann häufig als vergleichsweise kurze und heftige Schauer bei Gewittern und weniger als Dauerregen. de.wikipedia.org/wiki/Klima_in_Deutschland#Niederschlag

Und der kam auch immer recht gleichmäßig, so dass hier eben Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Kirschen und viel Gemüse wachsen konnte.

Sieht man sich die Zukunft des Klimas an, dann sieht man folgendes:

klimzug-nord.de/index.php/page/2009-12-09-klima-deutschland

Der Klimawandel in Deutschland: Simulation des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (2007).

10 Jahre sind seitdem vergangen und es bewahrheitet sich ja immer mehr, was man da 2007 simuliert hat. Insgesamt heisser, im Sommer trockener und im Winter feuchter.

Damit kann man aber umgehen. Wohingegen man mit Absterbeprozessen nur schlecht umgehen kann. Wenn die Insekten weg sind brechen eben Nahrungsnetze zusammen und die Natur verarmt. Die Vögel sind doch auch hervorragende Schädlingsbekämpfer. Ich hatte schon Amseln, die haben alle Kohlweisslinge von der Pflanze geputzt.

Auch das hat die Natur prima eingerichtet.

Und wir haben es versaut.

Wieso? Weil wir, damit meine ich die Menschen allgemein, gierig geworden sind. Es ist nie etwas genug, es muss immer mehr werden, es muss immer mehr steigen, es darf nie reichen. Die Menschen sind gierig geworden, auch weil sie gierig gemacht wurden. Das war ja ein jahrzehntelanger Umerziehungsprozess.

Und nun leben wir eben zunehmend unter lebensfeindlicheren Bedingungen. Was nützt uns der viele Niederschlag im Winter? Da braucht ihn keiner! Wir brauchen ihn im Mai, Juni und Juli, wenn alles wächst und gedeiht. Genau da wird er gebraucht und genau da war er bisher auch immer vorhanden. Im August brauchen wir dann Hitze und Sonne, damit alles reift und süß wird. Und im Winter etwas Schnee, damit sich eine schützende Decke über das Land legt. Zuwas brauchen wir Hitze und Trockenheit im Mai? Da nützt es nichts, sondern schadet nur. Was brauchen wir einen milden Winter, der dann aber doch immer wieder strengen Frost bringt? Das schadet nur! Da treiben die Pflanzen schon aus und werden dann doch wieder mit strengem Frost drangsaliert.

Es war alles herrlich eingerichtet, um gute Sachen relativ mühelos anzubauen. Und für Exoten wie Tomaten, da gibt es eben Folienzelte und Gewächshäuser. Für den Rest war das Klima hier perfekt.

Jetzt wird es mühsamer und lebensfeindlicher. Und das haben wir uns selber erschaffen. Niemand hat da dran rumgefummelt, dass waren wir selber. Weil die Gier nie befriedigt werden kann. Wer sein Geld anlegt und 2% Zinsen bekommt, will 3%. Wer 2.000€ im Monat verdient, will 2.500€. Wer einen Audi fährt, schielt zum Nachbar, der einen größeren BMW hat. Oder gar einen dieser grotesken Schützenpanzerwagen, die man SUVs nennt. Sowas braucht man nicht mal auf dem Dorf.

Es reicht nie! Geht schon in der Schule los: Mobbing wegen der falschen Klamotten, Schüler, denen man die Turnschuhe geklaut hat, oder die wegen irgendwelcher Konsumsachen bewundert werden.

Was treibt einen Menschen an, früh um fünf aufzustehen, 40 oder mehr Kilometer in den Job zu fahren, dort bis zum Umfallen zu rackern, seine Kinder kaum zu sehen und sie auch noch zum fleissigen Lernen in der Schule anzuspornen, damit sie ... ja was? seinen Platz einnehmen können?

Was ist da passiert?

Wilhelm Reich sprach von spontaner Arbeitesfreude, von Liebe, von natürlicher Sozialität und Sexualität als unser wahrer Kern und einzige Hoffnung, aus dem Elend wieder herauszufinden.

(...) in der Tiefe, leben und wirken die natürliche Sozialität und Sexualität, die spontane Arbeitsfreude, die Liebesfähigkeit. Diese letzte und dritte Schicht, die den biologischen Kern der menschlichen Struktur darstellt, ist unbewußt und gefürchtet. Sie ist gleichzeitig die einzige reale Hoffnung, die der Mensch hat, das gesellschaftliche Elend einmal zu bewältigen.

Aber unsere Gesellschaft unterdrückt diese natürlichen Impulse. Zerstört sie regelrecht. Das geht beizeiten schon beim Baby los und zieht sich ab da über Kindergarten, Schule und Studium bis ins Berufsleben hinein.

Nun kommt zum gesellschaftlichen Elend zunehmend auch ein ökologisches Elend. Lebten die Menschen zu Reichs Lebzeiten noch in einer einigermaßen intakten Natur, so ist das ja heute nicht mehr der Fall. Und es wird auch nicht besser, eher schlimmer. Weil es innerlich nicht besser geworden ist. Weil, über dem Kern, dem wahren, verschütteten Wesen des Menschen (in Stars Wars, dass sie ja auf Reich bezieht, ist es Luke Skywalker, der sagt, es sei noch Gutes in seinem Vater), liegt die zweite Schicht:

"(Die zweite Schicht) ... das Freudsche ‚Unbewußte‘, in dem Sadismus, Habgier, Lüsternheit, Neid, Perversionen aller Art etc. in Schach gehalten werden, ohne jedoch das geringste an Kraft einzubüßen. Diese zweite Schicht ist das Kunstprodukt der sexualverneinenden Kultur und wird bewußt meist nur als gähnende innere Leere und Öde empfunden.

Ich bin manchmal regelrecht erschrocken, wenn ich meiner eigenen Dunkelheit begegne. Diese zweite Schicht ist es, die destruktiv wirkt. Wir haben den Hass in die Natur getragen, wirken destuktiv, statt aufbauend, Neid und Habgier bestimmen das Leben vieler Menschen, treiben sie an, und mit ihren Handlungen machen sie alles nur noch schlimmer. Lüsternheit und Perversionen wiederum zerstören die Liebe zwischen den Menschen.

Und um das alles zu verstecken, gibt es die dritte, die äußere Schicht:

An der Oberfläche trägt er die künstliche Maske der Selbstbeherrschung, der zwanghaft unechten Höflichkeit und der gemachten Sozialität.

Und genau das ist es, was so irritierend ist. Wenn man den Menschen begegnet, sind sie zumeist freundlich, hilfsbereit, höflich, intelligent... aber genau diese Masse aus vordergründig freundlichen, hilfsbereiten, höflichen und intelligenten Menschen ist es, die nun alles zunehmend kaputt macht. Das versteht man halt nur, wenn man weiss, dass eben viele destruktive Strukturen im Menschen wirken, weil er von Beginn an nicht sein darf, wie er sein möchte und wie ihn die Natur vorgesehen hat. Das darf doch in dieser Gesellschaft niemand. Und nur ein paar Leute, die entweder reich genug sind, oder sich nichts draus machen, leben relativ spontan und frei in ihren Impulsen. Der Rest wurde schon als Kleinkind zumeist verbogen, um später mal gut in diese kranke Gesellschaft zu passen.

Die Menschen sind in der Masse nicht böse, nicht destruktiv, nicht habgierig, lüstern und verlogen.

Sie dürfen nur einfach nicht so sein, wie sie gerne wären. Sie dürfen nicht das tun, was sie gerne tun würden, sie dürfen nicht den lieben, den sie gerne lieben würden, nicht das denken, was sie gerne denken würden, die führen ein falsches Leben. Eben weil schon die Eltern und Großeltern ein falsches Leben führten. Und die davor auch... irgendwann ging das mal los..

Nur muss es ja nicht so weitergehen.

Das, was wir so allgemeinhin tun: es ist FALSCH!

Es ruiniert die Natur, das Miteinander, die Liebesfähigkeit.

Für was?

Reich wusste, dass es viel schwerer ist, sowas zuheilen, als Prävention zu betreiben. Und auch Maaz hat das erkannt und spricht vom traurigen I - Punkt einer tragischen Entwicklung, wenn er Bezug nimmt auf die DDRifizierung der BRD hinsichtlich der frühkindlichen Betreuung.

Und Sven Rohark, ein Rohkostfreund von mir, sagte einmal sinngemäß, nachdem wir eine Schule besichtigt hatten: Muss man sich vorstellen, die, die 10 Jahre und mehr in so einem Betonbunker verbracht haben, die sollen dann Verantwortung für diese Welt übernehmen.

Die Vorstellung ist so grotesk, dass man lachen muss. Diese jungen Menschen, die da rauskommen, die können diese Welt nicht erhalten. Sie wurden ja in den wichtigen Lebensphasen davon entfremdet. Die zunehmende Digitalisierung, Verstädterung und die Helikoptereltern machen es auch nicht besser.

Seit drei Wochen fliegt ein kleiner Bläuling hier im Garten herum.

Wenn ich das sehe, fühle ich mich gesegnet.

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