Spaziergang

14.01.2017 18:31

War heute mal ne Runde spazieren. War sehr schön. Sonnig.

 

Meine Gemüseauswahl.

Ansonsten habe ich wohl die Rohkostmeisterschaft erreicht! *gggg*

War heute den ganzen Nachmittag draussen, es wehte ein eiskalter Wind und denoch habe ich nicht eine Sekunde gefroren. Natürlich hatte ich mich gut angezogen, aber mir fiel auf, dass ich nicht "gefroren" habe. Wenn ich mich da noch an meine ersten zwei Jahre erinnere.... wie habe ich da manchmal gebibbert. Jetzt verstehe ich auch die wilden Tiere. Die frieren auch nicht. Man spürt die Kälte an den ungeschützten Hautpartien, aber es ist nicht so, dass man bibbert.

Ich glaube das hat wirklich sehr viel mit Ernährung zu tun.

Tiere haben da keine Probleme. Sie trinken nicht zuviel, so dass sie nicht bibbern, essen nicht das Falsche oder zuviel, so dass sie ebenfalls nicht bibbern, sondern nehmen genau soviel auf, dass ihre innere Heizung gut läuft. Und dann können sich Tiere eben auch bei Minusgrade genüsslich im Schnee wälzen, eben weil sie nicht frieren, wie zum Beispiel Eisbären, die sich im Eis richtig wohlfühlen.

Natürlich hat der Mensch kein Fell mehr, aber eben ein großes Gehirn, dass so einfallsreich ist, sich an fast alle Umweltbedingungen anzupassen. Und mit der Zeit gab es natürlich auch lokale Anpassungen. Eskimos sind klein und knubbelig, können mehr Fett vertragen, Ewenken in Sibirien können aus ATP Wärme generieren, lange Nasen, um die Luft anzuwärmen bei einigen Populationen usw usw... bis hin zur schwarzen / dunkelbrauen Haut in sonnenreichen Gebieten, oder große, sehr schlanke Körper in den Wüstengebieten. Überall sieht man lokale Anpassungen.

Bei einer Diskussion, ob wir überhaupt hier nach Europa gehören, habe ich aber mal eine andere, poetischere Idee gebracht: der Mensch ist überall auf der Welt verteilt, um die Schönheit der Schöpfung zu sehen und sich davon berühren zu lassen. Im Menschen wird sich die Schöpfung ihrer selbst bewusst.

Naturvölker hatten noch diesen Blick für die Schöpfung, viele Menschen heute auch noch. Aber zu viele haben den Blick dafür verloren. Jetzt gehen sie auf Pokemonjagd. Im Grunde sehen wir eine große Entwurzelung.

Im Menschen wird sich der Kosmos seiner selbst bewusst, wird sich das Leben seiner selbst bewusst und deswegen hat sich der Mensch überall hin ausgebreitet, um überall die Schönheit der Schöpfung zu erfahren.

Aber was tun wir?

Beschweren uns übers Wetter!

Schon ein bisschen kleinlich, oder?

Dabei ist überall Schönheit zu finden. Trotz aller Vergewaltigung der Natur durch den modernen Menschen. Und wenn es keine Menschen gäbe, wer würde sich an dieser Schönheit erfreuen? Hier im Norden eben auch klare, sonnige Wintertage, kristallklare, kalte Nächte mit wunderbarem Sternenhimmel, kalter Wind, der übers Land weht, dunkle Wolken, die Schnee bringen, Eiszapfen, und manchmal eine grandiose Stille, wenn die Landschaft unter Schnee liegt.

Wenn es niemanden gibt, der hierher ausgewandert wäre, der sich angepasst hätte, wer hätte dann jemals diese Naturwunder erfahren? Wer würde sich dessen bewusst werden?

Natürlich hat der Mensch in seinem Irrsinn so vieles kaputt gemacht, hat sich über die Natur erhoben, wie ein trotziges Kind, hat versucht, selber Gott zu spielen. Aber alles ist wahrscheinlich Teil der notwendigen Entwicklung. Wer weiß...

Ich bin ja immernoch der Meinung: unbewusst haben wir im Paradies gelebt, dann wurden wir vertrieben, mussten vieles durchmachen, aber die Sehnsucht blieb, die kollektive Erinnerung, das Suchen, und schlussendlich werden wir wieder, diesmal ganz bewusst, im Paradies enden. Und in diesem Paradies wird es unendliche Möglichkeiten der Begegnungen, des Austausches, der Kommunikation, der Liebe geben. Das wird nie langweilig!

Während Vieles heute wirklich nur noch langweilig ist. Das ewige Gefasel vom Wirtschaftswachstum. Die verrückte Landwirtschaft. Die Ideologen hier wie dort. Die Massentierhaltung, Kriege, Neid usw usw... dass alles ist eigentlich so richtig langweilig geworden. Alt, von vorgestern, überkommen. Selbst das Schulsystem, die moderne Medizin... das alles ist im Grunde bereit für den Abgrund der Geschichte, nur merken sie es selber noch nicht.

Das Neue steht schon am Horizont. Alternative Systeme, alternative Schulen, alternative Ernährungsformen, alternative Landwirtschaft usw usw... das Leben will wieder lebendiger werden und sich nicht mit dem, was erlebt wurde, aufhalten.

Hoffen wir nur, dass es nicht wieder Katastrophen braucht, um das Neue zu verwirklichen, wie es Hans-Joachim Maaz angesprochen hat.

Es bleibt spannend! :-)

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