Todeszonen im Meer

10.02.2018 23:12

Ich sag ja oft, dass die Veränderungen, das Sterben, die Probleme nicht mit einem lauten Knall hochpoppen, sondern ganz leise von statten gehen.

Und gestern habe ich das gelesen: www.deutschlandfunknova.de/beitrag/nord-und-ostsee-todeszonen-werden-groesser

Es gibt Gebiete im Meer, die dermaßen sauerstoffarm sind, dass dort außer Bakterien nichts mehr lebt. Sie werden Todeszonen genannt und haben in den letzten 50 Jahren stark zugenommen.

Also dass irgenwo im Wasser mal der Sauerstoff fehlt, ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Das sind durchaus auch natürliche "Katatstrophen". Normalerweise erholt sich das Gewässer oder die sauerstoffarmen Zonen aber wieder im Jahresverlauf und werden neu besiedelt.

Die Ostsee hat es besonders schwer, denn sie ist fast rundherum von Land eingeschlossen und hat nur einen kleinen Zugang zur Nordsee. Dadurch kommt es zu wenig Wasseraustausch. Und deshalb gab es im tiefen Becken in der Ostsee schon immer sauerstofffreie Zonen.

Eben. Unter bestimmten Bedingungen ist das also nicht wirklich dramatisch.

Aber!

Das Dramatische ist aber jetzt, dass sich die Todeszonen nicht nur in der Ostsee ausdehnen. Andreas Oschlies vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung beobachtet mit seinen Kollegen seit Langem, dass der Sauerstoffgehalt in den Meeren stark abnimmt. Weltweit ging er in den letzten 50 Jahren um zwei Prozent zurück - das entspricht einer Fläche, die etwa so groß ist wie Europa.

Überall poppen die Symptome unseres falschen Lebens hoch. Denn die Gründe werden auch genannt:

Eine Ursache für die Abnahme des Sauerstoffs ist die Eutrophierung, die Überdüngung der Meere. Es gelangen zu viele Nährstoffe, wie Phosphate und Nitrate, über die Flüsse in die Meere. Düngen die Landwirte ihre Felder, wird der Boden mit Nährstoffen angereichert. Nehmen die Pflanzen die Nährstoffe nicht auf, spülen Regen und Erosion die Nährstoffe in die Flüsse. Dort und im weiteren Verlauf in den Meeren düngen sie Algen, die sich rasant vermehren. Sterben die Algen ab, sinken sie zu Boden und werden dort von Bakterien zersetzt, die dabei sehr viel Sauerstoff verbrauchen.

Diese Phosphate und Nitrate gelangen auch ins Grundwasser. Ich hatte das ja auch schon als Thema hier im Blog. Der große Witz ist wieder, dass Phosphate ja nur begrenzt verfügbar sind und wohl keine 100 Jahre mehr verfügbar sind und das, was jetzt schon auf die Äcker kommt, zunehmend mit Uran verunreinigt ist, weil man immer tiefer buddeln muss. Typisch süchtiges Leben: alles verbrennen ohne an ein Morgen zu denken. Wachtum über alles.

Der Geochemiker Björn Fiedler untersucht beispielsweise vor Westafrika eine Todeszone. Andere Todeszonen befinden sich vor Peru und im Indischen Ozean.

Forschungsschiffe fahren zu Messungen hinaus und setzen Tauchroboter ab, die aus den Todeszonen Proben entnehmen. Bei den Untersuchungen haben die Wissenschaftler nicht nur festgestellt, dass die Todeszonen größer werden, sondern dass sie auch immer weiter aus der Tiefe nach oben wandern.

Tja... das sind im Grunde Absterbeprozesse.

Würde mich nicht wundern, wenn es rauskommt, dass da keine Zirkulation mehr stattfindet, wenn da also Erstarrungsprozesse stattfinden, die dann eben zu Absterbeprozessen führen. Wie gesagt, der Sommer 2016 war da regelrecht traumatisierend für mich. Wochenlang so eine erstarrte Atmosphäre, bleischwerer, stumpfer Himmel, Hitze und Dürre und dann konnte man die Absterbeprozesse sehen.

Ich fand das ersschreckend.

Im vorliegenden Fall sind es dann die ganzen Abwässer, die zum Absterben führen.

Es unter dem Artikel noch weitere Links. Ein Artikel führt aus, dass es auch eine 60.000km² große Todeszone im Golf von Bengalen gibt. Noch nicht ganz tot, aber sterbend. Zuviele Abwässer.

im Golf von Bengalen, also zwischen Indien und Birma. Die Forscher sagen, das Gebiet ist etwa 60.000 Quadratkilometer groß und bis zu 400 Meter tief. Im Moment, so die Wissenschaftler, ist es noch nicht bedrohlich, denn es ist noch nicht ganz tot. Das heißt, es gibt noch ein kleines bisschen Sauerstoff im Wasser. Zu wenig für die meisten Arten, um zu überleben, aber zu viel für die Bakterien, die dem Wasser Stickstoff entziehen. Die Forscher warnen aber: Wenn weiter so viel Abwasser aus den umliegenden Ländern in den Golf von Bengalen fließt, dann könnte die Balance kippen. Und das könnte für das Ökosystem in der Gegend das Ende bedeuten.

www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/tote-zonen-forscher-entdecken-neue-tote-zone-im-mee

Ich kann da nur immer wieder den Maaz anführen: wir führen ein falsches Leben und das verursacht zunehmend Probleme. Zu Absterbeprozessen.

Das beste Beispiel, um die Zusammenhänge zu verstehen ist es, sich die Gesellschaft als einen Dauerläufer vorzustellen, der es übertreibt. Der aus Liebesmangel oder "narzistischer Bestätigung" meint, es durch Leistung wett machen zu können. Und dann läuft er und läuft er. Erst wird er ja wirklich auch fit und gesund. Aber er kann sich einfach nicht begrenzen! Und dann fangen die Knie an zu schmerzen. Aber es geht nur weiter, schneller, länger. Also werden die Symptome ignoriert. Aber sie werden schlimmer. Dann wird Salbe drauf geschmiert und weiter gerannt. Dann muss man schonmal einen Tag aussetzen, weil die Schmerzen zu groß werden. Irgendwann kommen Spritzen. Damit geht es noch eine Weile, aber wenn es dann "weiter so!" gehen soll, wird man irgendwann eben krank. Dann kommt die Krise! Und damit hoffentlich das Nachdenken, die Besinnung, die Einsicht, die man vorher schon hätte haben können, aber nicht wollte.

So oder so, die Änderung wird erzwungen!

Und dann kommt eben das gesündere Leben über die Krise zur Geltung.

Und das sehen wir jetzt auch in Deutschland, Europa und auf der Weltbühne.

Nur: je nach Verleugnungs- und Leidensfähigkeit kann es auch bis zur schmerzhaften und langwierigen Knieentzündung führen. Oder gar zum totalen körperlichen und mentalen Zusammenbruch.

Und die Symptome sind nun überall grellleuchtend für die, die sehen können, sichtbar. Und die tun weh! Aber man ignoriert die,  versucht die wegzuspritzen, oder wegzumassieren. Hilft aber nichts, denn so kann man nicht weiter und länger und schneller rennen.

Der Maaz hat da vollkommen recht, der Kapitalismus erreicht seinen Grenzen. So wie eben alles auf dieser Welt begrenzt ist, ausser Liebe, Erfahrungen, Beziehungen, Ideen, Kreativität... da kann man endlos und unbegrenzt sein, aber materiell geht das nicht.

Und so wie der Körper eben seine Grenzen hat, so hat es auch das materielle Wachstum. Noch schneller, weiter und länger ist dann nicht mehr gesund, sondern wird langsam krankhaft.

Wir können jetzt so langsam in die Endphase. Es schmerzt nämlich schon ganz schön!

Und keiner hat Ideen, wie es danach weitergehen soll.

Man ist noch beim Versuch des Wegspritzens. Und dann "Weiter so!" mit Merkel an der Spitze.

Deswegen sehe ich gerade den Maaz als so wichtig an, weil der diese Grundzusammenhänge erklärt und auch laut und klar auf die Bühne bringt und anspricht. Der ist gerade die (innere) Stimme der Vernunft, die auch der narzistisch gestörte Dauerläufer hat, die sagt, Mensch, ich müsste eigentlich mal ne Pause machen, mal ein bisschen ruhiger treten, die Knie mal schonen. Und die fragt, woher dieser Laufdrang kommt. 

So oder so. Die Veränderung wird erzwungen werden, wenn wir nicht von uns aus zur Einsicht kommen.

Jetzt geht der Krieg in Syrien ja wieder los. Da gehts ja auch nur um Pipelines, um Gas und Öl in die Herzen der Industrieländer zu pumpen und die Ressourcen zu kontrollieren. Also auch wieder ein krankhaftes Verhalten. Und wenn dann wieder Millionen Flüchtlinge sich aufmachen, dann wird das eben die Änderung für uns sehr sehr schmerzhaft auf diesem Weg erzwungen werden.

Man muss sich nur mal klar machen, wie das Leben vor 20 Jahren, 10 Jahren oder vor 5 war und wie es jetzt ist.

Die Symptome und Krisen kommen ja in immer schnellerer Abfolge. Und es wird auch immer dramatischer...

Derweil beschäftigen sich die "progressiven Kräfte" und die "Intellektuellen" aber lieber mit Gender Mainstreaming, Gleichberechtigung, Homoehe, gendergerechte Toiletten, veganes Essen, sexuelle Belästigungen und ach, keine Ahnung mit was für einen Schmonzens die sonst noch Probleme haben.

Das ist so bisschen wie der Jogger, der schon vor Schmerzen nicht mehr kann, aber zur Ablenkung den MP3-Player nochmal aufdreht und sich über seine Musikauswahl aufregt.

Ich überlege, in die Politik zu gehen.

—————

Zurück