Unbequem sein

31.01.2017 20:58

Ich habe ja nun zwei Artikel über diese Horrorbilder geschrieben und mich da auch tierisch drüber aufgeregt ("tierisch aufgeregt" - lags am Wildschwein? lol), aber was nützt es, sich aufzuregen, wenn man dem keine Taten folgen lässt.

Heute bei Kaufland habe ich einmal an der Info freundlich nachgefragt (Motzen bringt ja nichts), ob es Absicht ist, dass P18 Videos mit entsprechenden Covern auf Augenhöhe von Dreijährigen stehen.

Antwort: das Regal ist ja eh nicht hoch.

Stimmt vielleicht, aber ich musste nachhaken: ja aber wieso stehen die dann in der ersten Reihe mit diesen Gruselcovern, die sind ja P18 und das eben direkt in Augenhöhe von Dreijährigen.

Antwort: die Kinder sollen das ja nicht schauen.

Ja gut, aber die Cover sind ja auch schon extrem gruselig.

Antwort: man werde es weitergeben (schon wieder??!!!) und man sei da ja auf einen Vertreter angewisen, der richte das ein.

Das war Versuch Nummer 3. Wieder ist nichts passiert außer eine genervte Tante an der Infoskasse.

An der Kasse wieder die Zigarettenbilder: meine Frage, wieder eher unschuldig: "Sagen sie mal, ist das eigentlich gut für Kinder, wenn die sich solche Bilder da anschauen müssen? Stehen ja ab und an welche an der Kasse mit ihren Eltern."

Antwort habe ich vergessen.

Auch hier als Ergebnis: irgendwie eine betretene und merkwürdige Situation. Die Verkäuferin ist wohl froh, mich los zu sein.

Ich weiß ja, damit ändere ich natürlich nichts, ausser vielleicht mal Bewusstsein zu schaffen: Schaut da mal hin, was ihr macht!!!

In Köthen beim Kaufland sind die ja ganz offen zu sehen. Zumindest an jeder zweiten Kasse. Und natürlich werden die nicht einfach rausgeworfen, nach dem Motto: wir verkaufen einfach solchen Schrott nicht mehr! Sondern man mutetet es lieber den Kindern und unbedarfte Menschen zu.

Und das ist mir in diesem System aufgefallen und das ist auch aus meiner Sicht der Grund, wieso diese Gesellschaft untergehen wird: wir opfern die Kinder auf dem Altar des Konsums. Wir sagen da nicht: raus mit dem Schrott, weg mit dem Dreck, auf den Müll mit dem Mist. Nein, wir muten es um des Gewinns, des Profits willen den Kindern zu. Ergebnis: beschädigte und nicht mehr ganz fitte und schon garnicht geistig vollkommen gesunde Kinder. Tja, und als Ökologe ist man sich eben bewusst, dass wenn die nächste Generation an Jungpflanzen schon frühzeitig kankert, dann braucht man sich nicht wundern, wenn später der Wald schon bei mittleren Stürmen umliegt. Sieht man ja jetzt schon zunehmend. Wie viele brauchen denn heute schon psychologische Betreuung?

Schaut euch mal die Kids hier an: journeytoforever.org/farm_library/price/Fig.3.jpg

Man muss sich immer wieder mal vor Augen führen, wie es sein sollte. Quasi mal als Vergleich zum Ist-Zustand. Und dann das (gesehen in Heidelberg):

 

Noch Fragen?

Als ich den Tag mit dem Auto unterwegs war, da ist mir mal bewusst gworden, wieviel Hirnleistung es braucht, um den Weg zu finden. Sich erinnern, die Intuition einschalten, sich orientieren, Karten lesen, sich an der Sonne orientieren. Also das braucht richtig Ressourcen und trainiert den Muskel zwischen den Ohren schon ganz schön. Mit Navi wiederum brauche ich das alles nicht mehr. Es wird quasi ausgelagert. Nach mehreren Generationen verliert man dann aber zunehmend diese Fähigkeiten. Alles was nicht gebraucht wird, wird wieder reduziert. Es kommt dann in Zukunft wohl zu einer regelrechten Symbiose zwischen Mensch und Technik. Ohne die Technik wird es einfach garnicht mehr gehen! Und dann stelle man sich mal vor, wenn der Symbiont "Technik" sabotiert wird, oder den Geist aufgibt. Dann gute Nacht!

Dass ist dann so, als ob Menschen sich an einen Rollstuhl gewöhnt haben, so dass nach ein paar Generationen die Beine verkümmert sind. Und dann platzt dem mal ein Reifen.

Das sind alles unglaublich gefährliche Entwicklungen, die kaum erfasst werden, weil die meisten nur kurzfristig denken und schlimmer noch, alles dem Profit / Wachstum untergeordent wird.

Man muss seine Kinder im Grunde davor beschützen. Ab einem gewissen Alter, wenn die ganzen Fähigkeiten entwickelt und das Gehirn ausgereift und richtig "codiert" ist (ist meins ja auch nicht 100%, gab auch zu viel Fernsehen, aber durch die doch recht naturnahe Lebensweise in Wald, Wiese und Teich, sowie den hunderten Stunden auf dem Fussballplatz, haben da einiges Gutes bewirkt) kann man die dann auf diese Welt loslassen, aber nicht bevor das passiert ist. Das bestätigen ja Gehirnforscher wie Spitzer oder Hüther. Aber die bestätigen eigentlich nur, was der gesunde (!!!) Geist eh durch Beobachten und Schlussfolgern eruiert.

Und deswegen muss man um der Gesundheit Willen die Kids weitestgehend vor der kranken Welt beschützen. Nicht abschotten, aber beschützen. So wie eine große Buche die kleinen Buchen-Pflänzchen beschützt, bis sie kräftig genug sind und ihre Wurzeln weit genug in den Boden reichen. Weil, dass ist ein Spruch, dessen Bedeutung man garnicht hoch genug einschätzen kann:

Es ist kein Anzeichen von seelischer Gesundheit sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können.

Nein!

Wir brauchen Kinder, die später mal die Verantwortung für sich und diese Mutter Erde übernehmen können. Wo man sagen kann: Ok, ich muss gehen, meine Zeit ist abgelaufen. Jetzt seit ihr dran, aber ich weiß, ich gebe euch diese Erde in gute Hände! Es braucht kreative Kinder, charakterlich stabile Kinder, gebildete Kinder, beschützte und geliebte Kinder.

So wie die Truppe hier: www.hart-brasilientexte.de/wp-content/uploads/2009/12/indianerkinder1.JPG

Horrorfilmcover und Ekelbilder auf Zigarettenschachteln, die die Kinder schon in jungen Jahren verschrecken und den ein oder anderen sanften Charakter vielleicht sogar traumatisieren, Zuckerkram, Fertignahrung, von Pädophilien ausgetüftelte Trickfilme und Dildotheaterstücke an Schulen für 12-jährige (da gehts um reine Ideologisierung, dass die später mal die perversen Triebe der Verrückten tolerieren, für normal halten und die Schnauze nicht aufmachen.) und was es nicht alles gibt, was man den Jüngsten heute schon zumutet, haben im Leben von Kindern nichts zu suchen.

Gerade diese "Aufklärung" an Schulen ist ja im Grunde eine Art Immunisierung gegen zum Teil für Gesunde als abartig empfundenes Verhalten. Wilhelm Reich hat das ja entsprechend aufgezeigt, dass Vieles im Grunde eher in krankhafte Bereiche geht, aber da man die Ursache nicht beheben kann, ohne das ganze System in Frage zu stellen, wird es eben als "Spielart", als "Neigung" und als "Vorliebe" angesehen. Ich spreche hier nicht von sich liebenden Homosexuellen, sondern von den eher "gewagten" Sachen.

Es gibt keine Anpassung an das System. Kein "mal ein Stückchen Schokolade als Ausnahme", kein "mal eine Stunde am Tablet, damit die sich später nicht ausgrenzt fühlen" und all diesen Kram, ohne dass man dafür etwas Gesundes, etwas eigenes Kreatives, etwas von der Natur hergeben muss.

Anpassung an ein krankes System geht nur unter Aufgabe von etwas Gesunden. Anpassen und gleichzeitig gesund bleiben geht nicht.

Und es bringt ja auch nichts, wie die Studien, die der Schnitzer zitiert hat, gezeigt hat. Es macht nur Schaden! Und schon Steve Jobs meinte, dieser ganze Technikkram ist nichts für Kinder.  

Die Zigarettenbilder, die Horrofilmcover auf Augenhöhe von Zwei- oder Dreijährigen, dass ist nur der neueste Akkord in Moll. Ein neuerlicher Tiefpunkt. Und die Zombies? Merken nichts. Für die wird der Lebendige, der Kritische, der Hinterfragende zur Bedrohung und sie reagieren, wie Zombies eben reagieren.

Aber davon darf man sich nicht entmutigen lassen.

Wenn mehr Menschen einfach mal ganz normal auf sowas hinweisen würden, würde sich auch was ändern.

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