Und noch etwas zum Thema Ernährung und Psyche.

17.01.2024 19:22

In der Carnivorszene wird ja gesagt, dass alle Pflanzen, außer ihre Früchte, nicht gefressen werden wollen und somit eben Anti-Fraßstoffe beinhalten, die auch psychoaktive Wirkungen haben können.

Gestern, nach vier Tagen 100% tierischer Ernährung, hatte ich das Gefühl, dass eine gewisse Denkstruktur sich einfach auflöste und ich den Gedanken hatte: Das kommt vom Gemüse.

Das sind natürlich sehr subjektive und kaum nachvollziehbare, geschweige denn gut erklärbare Phänomene. Aber es ist interessant, dass das eben passierte, nachdem ich mal die Pflanzenanteile der Ernährung auf Null reduziert hatte. Bzw. es sich einfach so ergeben hat.

Vom Getreide weiß man ja, dass die psychoaktiven Exorphine, die eben auch in anderen Pflanzen enthalten sind und wohl auch als Fraßschutz dienen.

Exorphine sind Peptide, die durch enzymatische Spaltung aus in Nahrungsmitteln vorhandenen Polypeptiden entstehen. Die Spaltung kann durch Verdauungsenzyme, Tätigkeit von Mikroorganismen oder technische Behandlung (Kochen, Backen) entstehen. Man findet sie z. B. in Getreide, Milch, Kakao, Kaffee. Exorphine wirken wie Opioide, das heißt, sie können an Opioidrezeptoren wirksam werden.

Der Name Exorphine stammt aus der Ähnlichkeit mit den vom Körper selbst produzierten Endorphinen. Ein Zusammenhang zwischen Exorphinen und psychischen Beeinträchtigungen wie Autismus oder Schizophrenie wird diskutiert.

Exorphine sind kurze Ketten aus Aminosäuren, die in längeren Eiweißen sozusagen „versteckt“ sind. Beispiel: Exorphin A5 aus Gluten: Gly-Tyr-Tyr-Pro-Thr. Größere Bedeutung haben das Casomorphin aus der Milchverdauung und das Gliadorphin aus Gluten.

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Exorphine in Pflanzen dienen der Verteidigung gegen Fressfeinde. Sie behindern die Verdauung und wirken fortpflanzungsinhibitorisch, womit sie den Phytoöstrogenen ähneln.

de.wikipedia.org/wiki/Exorphine

Im Grunde haben wohl alle Pflanzen Stoffe, die verhindern sollen, dass sie gefressen werden. Im Grunde ist die Schärfe von Knoblauch, Zwiebeln und Schnittlauch genau das: Fraßschutz.

Aber auch Sellerie, Kohl und andere Pflanzen wollen nicht vor der Samenreife gefressen werden.

Nüsse sind die nächste Generation des Nussbaumes.

Auch die wollen natürlich überleben.

Die Frage ist jetzt, welche Stoffe wirken da wie im Körper?

Und schlussendlich auch auf die Psyche?

Wie schon geschrieben, braucht es oft keine große Mengen, um psychoaktiv zu wirken.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Anpassungen an diese Sachen. Die Frage ist: Welche haben wir Menschen?

Jetzt bin ich den fünften Tag rein tierisch unterwegs und wie gesagt, gestern hatte ich das Gefühl, dass sich da etwas auflöste.

Arten aus der neuen Welt müssten rein theoretisch die größten Unsicherheiten beinhalten. Das sind die Produkte, die erst seit kurzem, evolutionsgeschichtlich gesehen, auf dem Speiseplan stehen. Und es ist gar nicht so einfach, da mal eine komplette Liste zu erhalten. Aber Tomaten, Paprikas, Mais, Kürbisse, Felsenbirnen (da gibt es aber ein europäisches Gegenstück), Avocados, Kakao, Indianerbanane... all das kommt aus Amerika.

Christoph Kolumbus war nicht nur der Entdecker Amerikas - er brachte auch einen ungeahnten Reichtum an Obst, Gemüse und Fleisch aus der Neuen Welt nach Europa. Die Lebensmittel vom neuen Kontintent und deren Einfluß auf die europäischen Tischsitten kamen einer "Kulturrevolution" gleich, schreibt der spanische Journalist Xavier Domingo. Vor Kolumbus Reisen über den Ozean gab es in Europa weder Kartoffeln noch Tomaten. Und einen weiteren Bestandteil moderner Zivilisationskost brachte der Spanier nach Europa: Schokolade entsteht aus den in Amerika gefundenen Kakaobohnen. Mehr als hundert Obst- und Gemüsesorten sowie Tierarten wurden so aus Amerika exportiert. Bohnen, Avocados, Mais, Zucchini, Tabak und Truthähne brachten die Entdecker mit. Einen Siegeszug trat die Kartoffel an, die in Spanien seit dem 16. Jahrhundert am Königshof verzehrt wurde. Andere, empfindlichere Pflanzen aus Amerika, z.B. Maniok, wurden dagegen in Afrika heimisch, wo es heute ein Grundnahrungsmittel ist.

www.abendblatt.de/vermischtes/article107118802/Er-brachte-Tomaten-Kartoffeln-und-die-Schokolade.html

Dazu Zuchtblaubeere, Ananas, Avocado, Guave, Papaya, Passionsfrucht, Cherimoya, Corossol und... Erdbeere!

Auch die Erdnuss kommt aus Amerika. Dazu Sonnenblumen.

Die Frage ist nun, gibt es da Moleküle in diesen Gemüse- , Nuss- und Obstsorten, die Probleme machen können?

Nobody knows... keiner weiß es.

Aber wie auch immer... die züchterischen Eingriffe sind sowieso atemberaubend.

Hm. Krass, oder? Wie sollen die Instinkte da noch funktionieren?

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