Der dunkelste Winter seit...

26.01.2018 12:49

Der Winter ist ja heuer nun nicht gerade kalt, aber dafür sehr dunkel. Sonne scheint kaum mal. Und jetzt ist es auch offiziell:

Dieser Winter kommt ihnen besonders trüb vor? Das ist nicht nur eine gefühlte Wahrheit. So rar wie in diesem Dezember und Januar hat sich die Sonne seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie gemacht.

www.welt.de/vermischtes/article172868407/Rekord-Winter-So-schrecklich-grau-war-es-in-Deutschland-noch-nie.html

Wir erleben ja wirklich ein Extrem nach dem anderen. Entweder ist es ein Rekordsommer, ein heißestes Jahr, ein stärkster Sturm oder nun eben der dunkelster Winter.

Kurioserweise macht es mir nicht so viel aus. Vielleicht, weil ich die Zeit von Dezember bis Mitte Januar "verschlafen" habe. Was eben ganz natürlich ist:

„Lichtmangel führt zu verstärkter Melatonin-Ausschüttung, unser Körper ist sozusagen im Nacht- oder im Schlafmodus. Wir fühlen uns müde und abgeschlagen, in seltenen Fällen kann es sogar zu einer Depression kommen“

Also bis auf die Depression ist das mein Zustand im genannten Zeitraum. Jetzt geht es wieder aufwärts energetisch. Bin wieder fleissig am Sport treiben und will gleich mal raus, die nicht vorhandene Sonne geniessen.

Ich glaube einfach, dass die Menschen sich zu wenig Ruhe in der wirklich dunklen Jahreszeit gönnen. Nicht mehr nach ihren Biorythmus leben. Wenn man das macht, ist es nicht so wild, wenn es mal etwas dunkler im Januar ist. Man spürt dennoch schon die Energie fliessen. Musste man aber den Dezember durcharbeiten, hatte dann auch noch Weihnachten und Silvester keine wirkliche Chance zur tieferen Entspannung, dann ist es natürlich auch irgendwo logisch, dass man dann von einem sehr dunklen Januar wirklich geschafft wird.

So ging es mir im Winter 2013 in Österreich. Der war ja auch so ewig lang und trüb. Also da habe ich wirklich sehr gelitten am Ende. Da war es bis Ende März grau in grau. Hier habe ich damals gejammert! :-D

Zu essen gibt es gerade viele Möhren. Die sind noch ganz frisch und wie aus der Erde gezogen und die Sorte "Küttinger" ist wirklich erstklassig. Auch Schwarzwurzeln und Sellerie gibt es häufig. Dazu ab und an auch Grünzeug aus dem Garten.

Ich esse gerade relativ viel tierische Sachen. Vor allem Rindfleisch. Auf Walnüsse hatte ich zuletzt nicht so den großen Bedarf, ganz anders als im vergangenen Jahr. Selbstgesammelte Haselnüsse hab ich noch, die sind auch super ab und an. Dazu zur Abwechslung mal ein zwei Avokados und Sonnenblumenkerne.

An Früchten gibt es gerade nicht viel. Die Äpfel sind fast alle und die Datteln werden mir langsam zu süß.

Aber es ist schon faszinierend, wie gut man sich eigentlich selber versorgen kann. Wenn ich noch eigene Tiere hätte, bräuchte ich eigentlich nur mal ein paar Algen und Fisch und vielleicht mal eine Avokado dazukaufen. So ein Garten und ein paar Hühner sind schon echt erstrebenswert.

Den Tag hat mal einer eine Rechnung aufgemacht: wenn du heute als normaler Arbeiter irgendwo 1.300€ netto hast, dann kannst du deine Familie eigentlich nicht mehr richtig ernähren. Klar, mit Brot und Marmelade kann man jeden vollstopfen, aber eine wirklich gesunde Ernährung ist da nicht mehr drin. Da leiden wahrscheinlich ganze Heerscharen an Kindern auch hier im Westen an akuter Mangelernährung, einfach, weil die Kohle für gutes Essen nicht ausreicht. Selbst, wenn man es wollte. Und auf der anderen Seite sind die Leute so reich, dass sie vor dummes Zeug nicht wissen, was sie machen sollen.

Irgendwie ist das Wetter ein Spiegel dieser zunehmenden Extremsituation. Es drückt sich da etwas auf mehreren Ebenen gleichzeitig aus.

Ich habe das ja hier in den örtlichen Kindergärten auch gesehen, was die für einen vorgekochten und aufgewärmten Schrott zu essen kriegen. Muss eben billig sein und selbst dass können sich viele nicht mehr leisten. Es ist einfach nur falsch, was da abgeht. Und das nimmt dann auch kein gutes Ende. Man sieht es einfach als Gärtner: alles Leben muss gut gedüngt / genährt sein. Ansonsten schwächelt es. Und wir haben als Kinder ja fast ausschließlich von Selbsterzeugtem gelebt. Das hatte alles einen ganz anderen Nährwert als das, was die heute zu essen mit in die Schulen und die Kindergärten bekommen. Da rücken viele mit Milchschnitte, Kinderbueno (heisst das so?) und andern Schrott an.

Aber gut, so ist es eben und ich bin da auch nicht Don Quichote, der da gegen die Windmühlen anschreibt.

So, es ist nicht mehr ganz so grau. Ich geh eine Runde raus bevor es zum Sport geht!

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