Vitamin-D-Ergänzung

06.12.2018 16:44

Eines der "großen" Themen der Rohkostszene sind Nahrungsergänzungsmittel. Hier ist man vor allem auf B12 und D3 fokussiert, da hier immer wieder Mängel nachgewiesen wurden.

Das Thema B12 hatten wir hier schon im Blog. Schauen wir mal auf das Thema Vitamin-D3-Ergänzung.

Jetzt ist es Dezember, die dunkle Jahreszeit hat ihren Höhepunkt am 21.12. und es dauert auch noch etwas, bis die Sonne wieder so kräftig scheint, dass die Natur erwacht.

Und ich gebe es zu ... Ich nehme sowas nicht.

Irgendwie habe ich mich immer dagegen gesträubt und dem Hype nicht geglaubt und auch die Notwendigkeit nicht wirklich eingesehen. Ich bin ja in der DDR groß geworden und habe die Region 21 Jahre nicht verlassen.  

Meine erste "intensive Sonne" bekam ich mit 21. Da gings in den Urlaub nach Gran Canaria. Davor war ich 21 Jahre ein vollkommener Mitteleuropäer ohne Auslauf quasi. Aber ich habe dennoch keine O-Beine, gesunde Zähne usw... aber wir waren eben als Kinder IMMER draußen. Fussball, Eishockey, im Wald spielen, Baden am See ... rund ums Jahr waren wir draussen, sowie das Wetter auch nur einigermaßen passte und die Ernährung war eben auch abwechslungsreich und sehr bäuerlich.

Deswegen war das Thema D3 für mich bisher eigentlich nie so relevant, zumal ich auch jetzt noch darauf achte, immer viel an der Sonne zu sein. Der Körper sagt da schon, was er braucht und "drängt mich" dann dazu, rauszugehen. Und in den letzten vier Jahren, in denen ich hier mein Gartenprojekt vorangetrieben habe, sowieso. Ich vermute bei mir deswegen auch keinen Vitamin D Mangel.

Nun leben wir als Gesellschaft aber nicht mehr natürlich, verbringen die meiste Zeit des wachen Tages nicht mehr an der frischen Luft, in der Sonne, im Garten, beim Jagen und Sammeln, sondern wir haben die Tätigkeiten zunehmend nach drinnen verlegt. Und so kommt es, dass eben wirklich viele Menschen Mängel haben, oder meinen, einen zu haben.

Und dann greifen viele eben zu entsprechenden Präparaten.

Tja.. und, das ist schon lange meine Beobachtung, dass solche Präperate durchaus kurzfristig nutzen können, nur, im Endeffekt kann man die Natur nicht austricksen und es führt ganz am Schluss eben kein Weg an einer natürlichen Lebensweise vorbei, wenn man einigermaßen gesund sein will.

Man hat nämlich nun festgestellt, dass viele Vitamin-D-Präperate schlichtweg Schrott sind.

www.oekotest.de/gesundheit-medikamente/Vitamin-D-im-Test-Praeparate-oft-zu-hoch-dosiert_105730_1.html

Wir haben 21 Mittel mit Vitamin D unter die Lupe genommen. Ergebnis: Der Nutzen der meisten ist fraglich, einige sind zudem überdosiert. Empfehlen können wir - wenn überhaupt - nur die getesteten Arzneimittel. Denn wer gesund ist, braucht eigentlich keine Vitamin-D-Pillen.

Es werden eben immer wieder auch neue Säue durchs Dorf getrieben. Kalzium, Omega-3, Magnesium, Vitamin-B-Komplexe.... jetzt Vitamin D. Aber braucht man das?

Wenn man einigermaßen natürlich lebt wahrscheinlich nicht. Die erhältliche Nahrung enthält ausreichend Mineralien, Vitamine und Spurenelemente, um richtig gesund zu sein und wenn man dann noch viel an der frischen Luft ist, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

Freilich: wer sich durch eine jahrelange falsche Lebensweise in den B12-Mangel gefahren hat, der muss da ergänzen, bis man aus dem Loch wieder raus ist, dito zum Kalziummangel, der gerade in der Instinktiven Rohkost ein Problem sein kann, aber grundsätzlich sollte es auch so passen.

Aber dann würde niemand was verdienen.

Also werden immer wieder Präperate angeboten und immer wieder poppen dann irgendwann die ganzen Probleme hoch.

Zum Beispiel beim Thema Kalzium:

Zweifel an der positiven Wirkung der Kalzium-Präparate wurden erstmals im Jahr 2010 publik. Eine Arbeitsgruppe um Ian Reid von der neuseeländischen University of Auckland hatte damals elf Studien mit insgesamt 12.000 Patienten ausgewertet. Ihr Fazit: Kalzium-Supplemente sollen das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent erhöhen – und das unabhängig von Geschlecht, Alter und der Art des Präparats. Wenn also 1.000 Menschen aufgrund einer Osteoporoseerkrankung fünf Jahre lang Kalzium in Form von Tabletten zu sich nehmen, kann dies statistisch zwar 26 Knochenbrüche verhindern, jedoch erleiden 14 Teilnehmer mehr einen Herzinfarkt, 10 mehr einen Schlaganfall und 13 Menschen versterben mehr als in der Gruppe, in der die Menschen kein Kalzium eingenommen hatten.

news.doccheck.com/de/152257/kalzium-praeparate-schleichende-verkalker/

Als kurzfristige Lösung zur Behebung akuter Mängel wahrscheinlich kein Problem. Nimmt man diesen künstlichen Schrott regelmäßig, kann es offensichtlich Probleme geben.

Auch andere Forscher widmeten sich dem Thema Kalzium. US-Forscher aus Bethesda (Maryland) beispielsweise werteten im Jahr 2013 in einer prospektiven Kohortenstudie Daten von 388.000 US-Amerikanern aus. Laut dieser waren in der Kalzium-Supplementations-Gruppe nach 12 Jahren 20 Prozent mehr Männer verstorben als in der Kontrollgruppe.

Auch hier: an einer gesunde Lebensweise und an eine gesunde Ernährung führt wieder kein Weg vorbei. Denn:

Keinen Zusammenhang zwischen Dosis und Todesfälle aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse fanden die Wissenschaftler, wenn das Kalzium nur über die Nahrung aufgenommen wurde.

Im Zweifelsfall dann eben das Kalzium mit einer kalziumreichen Ernährung decken.

Und das schützt dann sogar die Arterien:

Je nachdem, wie viel Kalzium die Teilnehmer täglich über die Nahrung oder in Form von Tabletten zu sich nahmen, wurden die Teilnehmer einer von fünf Gruppen zugeteilt. Für ihre Auswertung berücksichtigte die Gruppe um Erin Michos auch demografische (unter anderem Alter, Geschlecht, Rasse) und Lifestyle-Faktoren, die das Risiko von Herzerkrankungen erhöhten (unter anderem Blutdruck, Blutzucker, Raucher, Gewicht). Anschließend verglichen sie die Teilnehmergruppe mit der höchsten Kalziumeinnahme (mehr als 1400 mg täglich) mit der, die am wenigsten dieses Mineralstoffes zu sich nahmen (weniger als 400 mg pro Tag).

Durchschnittlich nahmen die Teilnehmer der kalziumreichen Gruppe etwa 2100 mg und die der kalziumarmen Gruppe etwa 300 mg des Mineralstoffs zu sich. Laut den Autoren war das Risiko verkalkter Koronararterien bei den Teilnehmern, die mehr als 1400 mg Kalzium zu sich nahmen, um durchschnittlich 27 Prozent niedriger. Somit sei auch das Risiko für Herzerkrankungen um 27 Prozent unwahrscheinlicher.

Oh... also doch ergänzen?

Im nächsten Schritt berücksichtigten die Wissenschaftler, wie das Kalzium zugeführt worden war: über die Nahrung oder in Form von Tabletten. Insgesamt nahmen 46 Prozent der Studienteilnehmer Kalzium-Präparate ein. Wieder berücksichtigten die Wissenschaftler bei ihrer Auswertung sowohl demografische als auch Lifestyle-Faktoren.

Das Ergebnis: Die Menschen der Supplementations-Gruppe hatten ein um 22 Prozent höheres Risiko für Kalziumeinlagerungen in den Koronararterien. Bei den Teilnehmer, die sich kalziumreich ernährten (über 1000 mg pro Tag), konnten die Forscher das niedrigste Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheiten nachweisen. Laut dem Ko-Autor Anderson von der Universität North Carolina würden diese Ergebnisse zeigen, dass der menschliche Körper auf ein Supplement anders reagiere als auf den „natürlichen“ Mineralstoff und dieses auch unterschiedlich verwende. 

Man sieht auch wieder, dass das Kalzium nicht nur für die Zähne und Knochen wichtig ist, sondern eben auch für die Gesundheit des Herzens und der Arterien. Deswegen muss man wirklich schauen, die Ernährung kalziumreich zu gestalten.

Noch was: die Ernährung der Jäger und Sammler, die hier ausgewertet wurde [Tabelle 2], zeigt einen Durchschnittskonsum von ~2.0 Gramm pro Tag. Daran sollte man sich orientieren.

Und einen Kommentar möchte ich noch nennen, wo man mal sieht, wie schlimm es um die Gesundheit steht:

Fachapotheker XXXXXXX

Apothekerin

Leider vertage ich keinen Broccoli, keine Nüsse und auch keine Milchprodukte. Woraus soll ich das Calcium entnehmen, wenn ich nicht zuführe. ich bin Fachapotheker und 68 Jahre alt. In meinen FortbildungsZyklen wurde mir empfohlen Ca** einzunehmensonst erleide ich den Oneschenkelhalsbruch, wie viele meiner Geschechtsgenossen.

Die Leute sind so kaputt, dass sie nicht mal mehr Brokkoli und Nüsse vertragen. Die können sich nur mit Ergänzungen am Leben halten. Und man sagt ihnen das auch in den Fortbildungszyklen.

Aber es geht eben nur ums Geschäft und ein ganz krasses Beispiel habe ich in den Kommentaren gefunden. Lest und staunt:

Dafür, wie man mit einem eigentlich wertlosen Calcium-Präparat (Milch-Allergiker, Laktose-Intolerante und Käse-Feinde mögen mir verzeihen) zu Einfluss, Ansehen, Ruhm, Reichtum und Macht kommen kann, gibt es übrigens ein vor-mittelalterliches Beispiel: Salzburg hatte es mit einem gewaltigen Intrigen-, Werbe- und Eroberungsfeldzug geschafft, sogar den Ostfriesen, die das Jod-haltige Nordsee-Meersalz sozusagen vor der Haustüre hatten, z. T. mit Gewalt einzutrichtern, dass sie gefälligst das extrem teure, Jod-freie Steinsalz aus dem Salzbergwerken um Salzburg herum zu kaufen hätten. So kam die in Austria allgegenwärtige, endemische Struma (“Kropf”) nicht nur zu den Ostfriesen, sondern wurde in alle Welt exportiert. Das bayrische “Bad Reichenhaller Spezialsalz” hatte dann ebenfalls absolut jodfrei zur Struma-Verbreitung beigetragen (heute natürlich mit Jodzusatz!).

Krass... das bringt mich auf die Idee, endlich mal wieder Algen zu bestellen. Hatte ich lange nicht.

Aber es ist ja nicht nur Kalzium, das in künstlich dargereichter Form zu Problemen führen kann, es ist ja auch mit vielen anderen Ergänzungsmitteln so.

Zum Beispiel Vitamin E:

In einer weiteren Studie, der sogenannten SELECT-Studie (The Selenium and Vitamin E Prevention Trial), wurde untersucht, ob die gezielte Gabe von Selen (200 µg pro Tag) oder Vitamin E (400 Internationale Einheiten täglich) getrennt sowie in Kombination die Entstehung von Prostatakrebs bei 35.533 Männern aus den USA, Kanada und Puerto Rico verhindern kann. Zu Beginn der Studie waren die Probanden mindestens 50 Jahre alt. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 5,46 Jahren stellten die Wissenschaftler fest, dass weder Selen noch Vitamin E alleine und auch nicht die Kombination der beiden Wirkstoffe Prostatakrebs-Erkrankungen verhindern konnten. Im Gegenteil: Die Teilnehmer der Studie, die Selen oder Vitamin E erhalten hatten, schienen sogar ein erhöhtes Erkrankungsrisiko zu haben: Bei Vitamin E-Einnahme war das Risiko 13 Prozent höher als in der Kontrollgruppe (ohne Vitamin E und Selen), bei Selen-Einnahme waren es 4 Prozent und bei dem Kombinationspräparat 5 Prozent. Diese Ergebnisse waren zwar nicht statistisch signifikant, von einer präventiven Wirkung kann hier dennoch auf keinen Fall gesprochen werden.

www.ernaehrung.de/blog/vorsicht-bei-der-einnahme-von-vitaminpraeparaten/

Also ich verlinke jetzt mal solche eher popularwissenschaftlichen Quellen. Ich habe gerade keine Lust, mich durch die englischsprachige Originalliteratur zu quälen..lol.

Und woran kann das liegen?

Im Falle von synthetischem Vitamin E unterscheidet sich beispielsweise nur ein winziger Teil von der natürlichen Struktur. Die Seitenarme des synthetischen Vitamins zeigen in andere Richtungen als die des natürlichen. Doch selbst solche geringen Unterschiede merkt unser Körper.

www.zentrum-der-gesundheit.de/vitamine-kuenstliche-gefaehrlich-ia.html

Hier noch etwas deutlicher:

Die vermeintliche Wirkung der synthetischen Vitaminpräparate geht auf die Annahme zurück, dass sich die darin enthaltenen Vitamine nicht von denen in frischem Obst unterscheiden. Tatsächlich weisen sie oftmals noch nicht einmal die gleiche chemische Struktur auf. In vielen Fällen wurden an den natürlichen Aufbau eines Vitamins zusätzliche Stoffe angehängt oder vereinzelte Elemente ausgetauscht. Es handelt sich daher um einen völlig anderen Stoff.

Neben dem grundsätzlichen Aufbau ist jedoch ebenfalls die Anordnung der Elemente entscheidend. Zahlreiche Präparate bestehen zwar aus den richtigen Stoffen, weisen aber eine andere Anordnung auf. Während sie in einigen Erzeugnissen in der falschen Reihenfolge verknüpft werden, verfügen sie in anderen Produkten über eine abweichende räumliche Orientierung. Aus diesem Grund können sie vom Körper nicht als echte Vitamine erkannt werden.

jetztgesund.com/vorsicht-ist-geboten-kunstliche-vitamine-verursachen-krebs/

Und der menschliche Körper scheint da die Unterschiede auch zu erkennen.

In verschiedenen Studien (1) (2) konnte gezeigt werden, dass Menschen in der Lage sind, künstliches Vitamin E von natürlichem zu unterscheiden. Daher sollte man Schlagzeilen wie diese sehr kritisch betrachten.

www.zentrum-der-gesundheit.de/vitamine-kuenstliche-gefaehrlich-ia.html

In der Originalstudie kann man nur den schwer verständlichen Abstract lesen. Man hat quasi Kinder mit natürlichem und künstlichen Vitamin E gefüttert und obwohl das Künstliche höher dosiert war, waren zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede feststellbar.

Man schlussfolgerte:

This study supports the new definition for vitamin E given in the 2000 Dietary Reference Intakes and suggests that infants discriminate between RRR-alpha-tocopheryl  acetate [Anm: natürliches Vitamin E] and all-rac-alpha-tocopheryl acetate.

Also man schlussfolgert, dass der Körper da sehr wohl zwischen natürlichen und künstlichen Vitaminen unterscheidet. Und das die Stoffe eben ganz anders wirken als Vitamine in ihrem natürlichen Kontext.

Das kann sogar richtig gefährlich werden!

Vitamin A:

Bereits in den 90er Jahren zeigten zwei große Studien, dass Raucher/Asbestarbeiter, die ß-Carotin und Vitamin E (Kontrollgruppe: nur Vitamin E; sog. ATBC-Studie) bzw. ß-Carotin und Vitamin A (Kontrollgruppe: Plazebo, sog. CARET-Studie) als Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, häufiger an Lungenkrebs erkrankten als die Kontrollgruppen. Die Studien sorgten für großes Aufsehen, eine davon wurde sogar wegen ethischer Bedenken vorzeitig abgebrochen.

www.ernaehrung.de/blog/vorsicht-bei-der-einnahme-von-vitaminpraeparaten/

Es zeigt sich auch hier, dass es anscheinend fundamentale Unterschiede zwischen natürlichen und künstlich hergestellten Vitaminen gibt.

In der Iowa Women’s Health-Studie werden seit 1986 41.836 postmenopausale Frauen beobachtet, die zu Beginn der Studie zwischen 55 und 69 Jahre alt waren.

(...)

Doch die Nahrungsergänzungsmittel waren in vielen Fällen nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich, worauf die weiteren Auswertungen hindeuten. Die Einnahme der meisten Nahrungsergänzungsmittel stand mit einem erhöhten Sterberisiko in Verbindung. Bei der Einnahme von Multivitaminpräparaten erhöhte sich das Sterberisiko der Frauen um 2,4 Prozent, bei Zink waren es 3 Prozent, gefolgt von Magnesium (3,6 Prozent), Eisen (3,9 Prozent), Vitamin B6 (4,1 Prozent) und Folsäure (5,9 Prozent). Spitzenreiter war Kupfer mit einer Risikoerhöhung um 18 Prozent. Lediglich ein Nährstoff konnte in dieser Auswertung mit einer längeren Lebenserwartung in Verbindung gebracht werden: Calcium. Als Supplement eingenommen, senkte es das Sterberisiko um 3,8 Prozent.

Da sieht man wieder, wie verworren es sein kann. Als Fazit bleibt da für mich nur eins: schauen, dass ich mich abwechslungsreich ernähre, mit guten Produkten und dann eben ab in die Sonne und zum Sport, so dass der Körper auch Lust hat, die Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen.

Und Vitamin D?

Der Körper bildet selbst Vitamin D. Mithilfe der Sonne produziert er rund 80 bis 90 Prozent seines Bedarfs in der Haut. Im Sommer speichert der Körper überschüssiges Vitamin D vor allem im Fett- und Muskelgewebe und kann dann darauf im Winter zurückgreifen.

Eben. Nur muss man im Sommer dann auch mal an die Sonne gehen. Und das eben auch regelmäßig. Nur, heute sitzen die Kids ja zumeist auch im Sommer drinnen und zocken am Computer. Und als Erwachsener arbeitet man dann von früh bis abends und sieht die Sonne nur von hinten. Und Ergänzen mit künstlichen Vitaminen kann sich dann auch als fatal erweisen.

Für mich ist das auch so ein Zeichen, dass da etwas grundsätzlich nicht mehr stimmt.

Das ist ja eine Sackgasse: einerseits kommt man wegen des Jobs nicht mehr an die Sonne, aber künstliche Vitamine sind auch nicht die Lösung.

Und ganz irre wird es, wenn man Menschen aus dem Süden hier in den Norden lockt und ihnen eine besseres Leben verspricht und die dann hier unter Vitamin D Mangel leiden, den man nur Medikamenten überhaupt in den Griff bekommt. Also wer da nicht erkannt, wie krank das ist... die Menschen sind hier nur mit Medikamenten einigermaßen überlebensfähig.

Mädchen und junge Frauen, die aus dem indisch-asiatischen Raum, dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika in Deutschland Zuflucht suchen, sind aus ihrer Heimat eine deutlich höhere Sonneneinstrahlung gewöhnt. Daran angepasst ist ihre Haut zumeist deutlich stärker pigmentiert und so weniger durchlässig für UV-Strahlen. Sie sind daher besonders gefährdet, in den hiesigen Breitengraden durch unzureichende Sonnenlichtexposition einen Vitamin D-Mangel zu erleiden. Darauf weisen Ann-Kathrin Klein und ihr Forschungsgruppenleiter an der Fachhochschule Münster, Prof. Dr. med. Joachim Gardemann, hin (1). Ein Grund hierfür ist die unzureichende Sonnenlichtexposition, insbesondere in der sensiblen Lebensphase der Adoleszenz. Die spezifische Lebensweise der Migrantinnen, etwa der innerhäusliche Lebensstil, das Meiden von Sonnenlicht oder auch die Verschleierung tragen dazu bei, das Risiko für einen Vitamin D-Mangel zu erhöhen.

https://www.assmann-stiftung.de/wenn-das-sonnenlicht-fehlt-zur-praevention-eines-vitamin-d-mangels-bei-zuflucht-suchenden-frauen-und-maedchen-in-deutschland-228/

Das wird man nur mit Medikamenten in den Griff bekommen. Ansonsten drohen da ziemliche Probleme.

[Thacher, T. D., Pludowski, P., Shaw, N. J., Mughal, M. Z., Munns, C. F., & Högler, W. (2016). Nutritional rickets in immigrant and refugee children. Public Health Reviews, 37(1).]

Nutritional rickets is most commonly seen in children from the Middle East, Africa, and South Asia in high-income countries. Dark skin pigmentation, sun avoidance, covering the skin, and prolonged breast feeding without vitamin D supplementation, are important risk factors for vitamin D deficiency, and combined with a lack of dairy products in the diet, these deficiencies can result in insufficient calcium supply for bone mineralization.

Übersetzung:

In reichen Ländern wird ernährungsbedingte Rachitis am häufigsten bei Kindern aus dem Nahen Osten, Afrika und Südasien festgestellt. Dunkle Hautpigmentierung, Sonnenvermeidung, Deckung die Haut und längeres Stillen ohne aber Vitamin-D-Supplementierung sind wichtig Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel und kombiniert mit einem Mangel an Milchprodukten in der Diät, können diese Mängel zu einer unzureichenden Calciumversorgung für die Knochenmineralisierung führen.

Im Paper ist nachzulesen, dass das schon epedemische Ausmaße angenommen hat und 75% der Rachitisfälle Flüchtlingskinder sind. Wie gesagt, das kriegt man nur mit Medikamenten in den Griff:

(...) nutritional rickets is entirely preventable, public health policies must address the need for universal vitamin D supplementation and adequate dietary calcium to protect children from this scourge. Vitamin D supplementation of all infants and children with 400 IU/d during the first year of life and dietary or supplemental intakes of at least 600 IU/d of vitamin D and 500 mg/d of calcium thereafter, will effectively prevent nutritional rickets.

Ernährungsbedingte Rachitis ist vollkommen vermeidbar, öffentliche Gesundheitspolitik muss die Notwendigkeit einer universalen Vitamin-D-Supplementierung und eine adequate kalziumreiche Ernährung benennen, um die Kinder vor dieser Geißel zu schützen. Vitamin-D-Supplementierung bei allen Säuglingen und Kindern mit 400 IE / Tag während das erste Jahr des Lebens und die Aufnahme von Nahrungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln von mindestens 600 IE / d Vitamin D und 500 mg / d Calcium danach verhindern wirksam Rachitis.

Das geht nur noch mit Kunstgriffen, sonst geht das den Bach runter. Aber hier sieht man eben auch wieder, dass die Natur die Menschen schon da hingesetzt hat, wo sie eben auch hingehören und klarkommen. Die Nordmänner haben sich eben an die höheren Breiten entsprechend angepasst und das hat auch lange gedauert.

Wie man aus dem Loch wieder rauskommen will... man darf gespannt sein. Wird nur mit flächendeckender Medikation gehen.

Aber es sind ja nicht nur die Kinder.. auch die Frauen und auch die Männer haben da Probleme und zum Teil enorme Mängel. 

Und wenn dann mal ne Krise kommt und die Versorgung bricht ab? Das ist auch so ein Punkt. Man geht immer davon aus, dass alles immer so weiterläuft...

Aber macht euch mal folgenden Irrsinn klar. Nur mal so zum Nachdenken:

Es braucht Sonnenlicht, um genug Vitamin D zu bilden. GLEICHZEITIG hat man mittlerweile eine TODESANGST vor der Sonne entwickelt und empfiehlt, zur Vorsorge Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktoren zu benutzen. Diese Sonnenschutzmittel wiederum sind aber zum Teil hochgefährlich und mit verschiedenen chemischen UV-Schutz-Zusätzen angereichert, die wiederum im Verdacht stehen, auf das ungeborene Leben negativ zu wirken (den ganzen Wahninn hatte ich hier schon mal im Blog: rohkost4.webnode.com/news/ich-wusste-schon-warum/)

Also... es macht sprachlos.

Aber weiter bei Ökotest:

In der dunklen Jahreshälfte ist die Sonnenstrahlung allerdings schwächer. Viele Menschen greifen dann vorbeugend zu Mitteln mit Vitamin D aus der Apotheke oder der Drogerie. Menschen, die in Eigenregie dauerhaft zu hohe Dosen einnehmen, riskieren dabei allerdings nicht nur Störungen des Calciumstoffwechsels und der Knochengesundheit, sondern auch Nierenschäden.

Deswegen sollte man auch das nur unter ärztlicher Anleitung machen, aber ich kenne viele Leute, die sich ganz ungeniert da hochdosiertes Vitamin D reinziehen.

Beide Studien [Anm.: siehe oben Iowa Women’s Health-Studie und CARE-Studie] zeigen erneut, dass bei der Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten Vorsicht angebracht ist. Ein Mangel sollte ärztlich festgestellt und erst dann durch die gezielte Einnahme von Supplementen therapiert werden. In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, einzelne Vitamine und Mineralstoffe zu supplementieren, beispielsweise Folsäure bei Kinderwunsch und zum Beginn der Schwangerschaft, Calcium bei älteren Menschen oder Vitamin D bei Kleinkindern und immobilen Senioren. Alle anderen können getrost auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten. In ihrem Fall ist es sinnvoller, das so gesparte Geld für gesunde Nahrungsmittel im Sinne einer abwechslungsreichen Ernährung auszugeben.

Eben.

Also wer wirklich krasse Mängel hat. Aber die hat man auch nur, weil man sich nicht ausgewogen ernährt. So einfach ist das. Klar, es gibt Menschen mit entsprechenden Krankheiten, die müssen sowas nehmen, oder wie gesagt, Menschen aus dem Süden, aber für den normalen Otto Nordmann, dann auch noch auf einer gesunden Frischkost, sollte es eigentlich gehe.

Aber es ist wirklich auch interessant zu beobachten: jeder, der das nimmt, schwört drauf. Keine Erkältungen mehr, nichts, alles fit.

Und natürlich wird jetzt wieder jeder User sagen: MEIN Präperat nicht! Das ist ja viel besser. :-)

Ich habe mich immer "instinktiv" gegen Supplemente (ausser Tonerde) gesträubt.

Im Grunde sind es Medikamente.

Die Arzneimittel können wir grundsätzlich empfehlen – jedoch nur nach Abklärung des Vitamin-D-Blutspiegels durch einen Arzt. Vier Arzneimittel schneiden „sehr gut“ ab, eines nur „gut“. Sechs Nahrungsergänzungsmittel gehen mit „befriedigend“ aus dem Test, zehn Mittel fallen durch. 

Wir raten davon ab, Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D in Eigenregie einzunehmen. Ihre Einnahme sollte ebenfalls nur in Rücksprache mit dem Arzt und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Für den gesunden Verbraucher ist ihr Nutzen fraglich. Sie gehören rechtlich zu den Lebensmitteln und sind nicht dazu gedacht, einen festgestellten Mangel zu beheben oder Erkrankungen zu behandeln.

In acht Nahrungsergänzungsmitteln sind die Gehalte an Vitamin D aus unserer Sicht zudem erhöht oder stark erhöht. Bei der Beurteilung ihrer Vitamin-D-Gehalte pro Tagesdosis haben wir uns an der Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung für die Höchstmenge von 20 Mikrogramm orientiert.

Wie früher beim Kraftsport, Eiweiß fressen ohne Ende, dabei war das alles totaler Quatsch.

Klar, wer da gravierende Mängel hat, nur zu! Aber dann eben kontrolliert und in Begleitung.

Auf der Rückseite des Beipackzettels eines Arzneimittels weist der Text auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Krebserkrankungen, multipler Sklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus hin. Ob Vitamin D eventuell vor solchen Erkrankungen schützt, ist jedoch nicht belegt. Solche Zusammenhänge herzustellen, verunsichert Verbraucher nur unnötig.

Kapitalismus = Lügen, Schwindeln, Tricksen - um selber zu überleben und ein gutes Leben zu haben.

Jeder, der Vitamin D3 supplemiert, kann da ja mal schauen, ob sein Präperat darunter ist.

Wie gesagt, ich will das niemanden ausreden. Kann ja jeder machen wie er will.

Aber der kritische Blick muss erlaubt sein.

Wo ich mittlerweile auch skeptisch bin, sind diese B12-Ergänzungen. Also wieder zum Verständnis: um aus einem Loch rauszukomen vollkommen OK, aber irgendwann sollte es eben ohne gehen. Dann eben mit einer gesunden Lebensweise und einer entsprechend ausgewogenen Kost. Mir wurde zwar mal gesagt, dass das überschüssige B12 einfach über die Nieren ausgeschieden wird und da passiere nichts. Aber das hat man wahrscheinlich bei den anderen Präparaten auch gedacht und irgendwann kommt dann wieder jemand durch Zufall drauf, dass das doch wieder irgendwelche Probleme verursacht. Mich würde es nicht wundern, ansonsten wäre die Welt "gottlos", sprich: man kann die Natur nicht betrügen.

Na da haben wir es schon: ecodemy.de/magazin/vitamin-b12-nebenwirkungen-hypercobalaminaemie/

Vor allem hochdosierte Präparate sowie parenterale Gaben können unerwünschte oder gar gefährliche Vitamin B12 Nebenwirkungen hervorrufen.

Das muss man auch erstmal übersetzen...also unter Umgehung des Verdauungstraktes.

Eine aktuelle Studie zeigte, dass die regelmäßige Überdosierung von isolierten  Vitamin B12-Präparaten, insbesondere unter männlichen Rauchern, das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann (Brasky et al., 2017). Mit Ausnahme dessen konnte ein tumorgenerierender Effekt in der Vergangenheit nur in einem Tierversuch mit Ratten gezeigt werden (EFSA, 2006).

Na ja, nun fallen die wenigsten, die ich kenne, in diese Kategorie, aber es zeigt doch schon auf, dass es auch hier wieder zu unguten Entwicklungen kommen kann. Es ist eben alles künstlich und entsprechend wird es auch Nebenwirkungen geben.

Niemand weiß, was da alles für Sachen passieren im Körper mit diesen künstlichen Sachen und irgendwann, wie gesagt, vielleicht durch Zufall, findet man weder irgendwas raus und dann ist das Geschrei wieder groß.

Auch hier: um mal aus einem Loch zu kommen, ja. Aber die Versorgung sollte eben auf natürlichem Wege mit einer ausgewogenen Kost erfolgen.

Bei der Verabreichung von Vitamin B12 unter Umgehung des Magendarmtraktes wurden einerseits immunologisch bedingte Hautreaktionen, wie Ekzem, Akne oder Urtikaria, beobachtet. Diese Nebeneffekte bergen jedoch aufgrund ihrer Reversibilität keine nachhaltige Gefahr in sich. 

Das zeigt auch an, dass da was nicht stimmt. Das scheint ja bei den Betroffenen den Organismus irgendwie durcheinander gebracht zu haben.

Ich fasse zusammen:

Vitamin D: ab in die Sonne! Dann in Muskeln und Fett speichern und das sollte für die Nordmänner (und Frauen) eigentlich passen.

Vitamin B12: B12-reiche Lebensmittel essen, wenig Früchte, um die Aufnahme nicht zu behindern. Warum? Einfach mal hier schauen: rohkost4.webnode.com/news/b12-mangel-und-fruchtzucker/

Ansonsten noch herzlichen Dank an die, die mich unterstützt haben! Ich habe mich sehr gefreut!! Danke!!!

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P.S. Wer meine Arbeit hier unterstützen möchte, der darf das gerne tun! :-)

Ich freu mich über jeden Beitrag!

Überweisung:

Matthias Brautschek

SPARDA Bank Berlin e.G.

IBAN: DE 10 1209 6597 0003 8009 19

BIC: GENODEF 1S 10

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