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22.02.2017 19:44

Verbrecher

Also ich halte ja die meisten Chemiefirmen, die ihren Mist in die Umwelt abgeben, schlichtweg für Verbrecher. Im Studium hatte ich auch das Fach "Ökotoxikologie" und war entsetzt, wie wenig man eigentlich über bestimmte Stoffe weiß, die aber dennoch in die Um welt kippt. Tonnenweise zum Teil.

Das Ganze ist alles ein riesiges Humanexperiment und die Dimensionen sind einfach erschreckend. 

Hier das nächste Beispiel:

Die DuPont-Fabrik in Parkersburg, West Virginia, hatte das Trinkwasser der Gegend mit Perfluoroctansäure (PFOA) kontaminiert und zu Gesundheitsbeschwerden unter den Klägern geführt, die dieses Wasser mitunter jahrzehntelang nichts ahnend zu sich nahmen.

Da hat man also wieder ohne Bedenken den giftigen Schrott in die Umwelt gekippt und Menschen vergiftet. Das Ganze kostet dann nur ein paar Millionen, angesichts der Gewinne ja lapidar.

Perfluorierte und polyfluorierte Chemikalien (PFC) mit oberflächenaktiven Eigenschaften werden seit mehr als 60 Jahren produziert. Überall, wo Umweltchemiker heute danach suchen, werden sie fündig. Sie finden die Substanzen im Blut oder den Organen des Atlantischen Lachses und der Forellen des Ontariosees, in Eisbären und in Kegelrobben, in Kormoranen und in Seeadlern. Ob in der Ostsee oder im Mittelmeer, ob in der Arktis oder auf den Midway-Inseln inmitten des Nordpazifiks: PFC sind mittlerweile überall anzutreffen - auch im Menschen.

PFC haben sich im Trinkwasser und in nahezu jedem Winkel der Nahrungskette bis auf weiteres verewigt - weltweit. Sie reichern sich nicht wie die meisten langlebigen organischen Schadstoffe (Persistent Organic Pollutants - POPs) im Fettgewebe, sondern in Muskelgewebe, Niere, Leber und Gallenblase an; außerdem vermögen sie Bindungen mit Proteinen des Blutserums einzugehen.

Klasse, oder? Und jetzt nennt man Naturvölker in liebevollen Gemeinschaften primitiv, verunglimpft unsere Vorfahren als "wie die Neanderthaler" oder spottet über Menschen, die sich dem widersetzten (Ökofritzen, Spinner). Das macht man, während man selber die Ökosphäre vollkommen ungebremst mit irgendwelchen giftigen Schrott anreichert, und das bis in die Neuzeit hinein. Jetzt ist ja die Mikroplastik ein Problem und die ganzen Altlasten zirkulieren immernoch in der Umwelt.

Und immer wieder gibt es einen Hinweis: reichert sich in der Nahrungskette an. Kommt da niemand mal drauf, da den Zusammenhang zwischen eigener Vergiftung mit giftigen Molekülen und der Vergiftung der "Mutter Erde" zu sehen? Das eine hängt ja stark mit dem anderen zusammen.

Es fehlt einfach auch an Weitblick. An Weisheit, das eigene Handeln auch mal abzuschätzen. Aber grundsätzlich sehe ich das Geldsystem als relevante Ursache, die zwingt alles und jeden, sich dem Diktat der Gewinnmaximierung zu unterwerfen. Und dann ist sowas eben das Ergebnis.

In Säugetieren können Perfluortenside wie PFOS und PFOA nach Aufnahme leicht die Blut-Hirn- sowie die Blut-Plazenta-Schranke überwinden. PFC wurden in Föten und Neugeborenen nachgewiesen. Sie werden kaum ausgeschieden. Die biologische Halbwertszeit von PFOS im menschlichen Blutplasma wird mit 8.7 Jahren beziffert, für PFOA beträgt sie 4.4 Jahre. Forscher zeigten, dass diese Verbindungen an Labortieren Krebs verursachten und die geschlechtliche Entwicklung störten. Epidemiologische Forschungen legen nahe, dass ähnliche Effekte auch beim Menschen zu erwarten sind.

Wie muss man eigentlich jemanden nennen, der sowas absichtlich in die Umwelt und später dann in die Nahrungskette gibt? Wieso gibt es da immer nur Geldzahlungen und nie wirkliche Haftstrafen?

Wenn ich meinen Nachbarn irgendwas ins Wasser kippe und der geht drauf, dann muss ich doch auch in den Knast. Macht man das im großen Stil, dann passiert nicht wirklich was.

Zieht euch mal den Schwachsinn rein:

Die in der Umwelt angetroffenen Konzentrationen gelten zwar nicht als akut toxisch. Bei Studien zur subchronischen Giftigkeit an Nagetieren und Primaten fand man jedoch schon bei niedrigen Konzentrationen leberschädigende, immuno- und neurotoxische Reaktionen. Besonders kritisch werden die Befunde der Tierversuche hinsichtlich der Beeinträchtigung der Entwicklung bewertet. Die Verbindungen gelten mittlerweile als endokrine Disruptoren.

Ach so. Gelten nicht als akut toxisch, aber sind es doch. Es wäre vielleicht besser, es wäre akut toxisch, dann geht es einem richtig schlecht, man kotzt, muss ins Krankenhaus und das Zeug wird identifiziert. So aber ist das wieder so ein unterschwelliger, schleichender Vergiftungsprozess. Typisch Kochkost eben. Da ist es ja auch so... schön langsam und schleichend geht da die Vergiftung.

Und jetzt kommt es: die wussten das!

3M und DuPont hatten über mehrere Jahrzehnte geheime medizinische Untersuchungen über PFOA durchgeführt. 1961 erkannten DuPont-Forscher, dass die Chemikalie die Leber bei Ratten und Kaninchen vergrößern konnte. Ein Jahr später fanden sie ähnliche Ergebnisse bei Hunden.

Hat die aber nicht davon abgehalten, das Zeug weiter zu verkaufen.

(...)

DuPont hat all diese Warnhinweise nicht publik gemacht, auch nicht bei der US-Umweltschutzbehörde EPA.

Klasse, oder?

In den 1990er Jahren hatte man bei DuPont erkannt, dass PFOA in Labortieren Hodenkrebs, Bauchspeicheldrüsen- und Lebertumoren hervorrief. Eine Laborstudie legte mögliche DNA-Schäden durch PFOA-Exposition nahe, eine andere verband die PFOA-Exposition von Arbeitern mit Prostatakrebs. DuPont beeilte sich nun, eine Alternative zu PFOA zu entwickeln. Eine innerbetriebliche Kurznachricht vermeldete 1993 eine erfolgversprechende Substanz, die weniger giftig schien und im Körper über eine viel kürzere Zeitspanne verblieb als PFOA. In der Unternehmenszentrale von DuPont wurden Gespräche geführt, um den Umstieg auf die neue Chemikalie zu diskutieren, doch letztendlich fiel die Entscheidung dagegen aus. Das Risiko war zu groß: Produkte, die auf PFOA basierten, waren ein zu wichtiger Teil des DuPont- Geschäfts.

Es ist nur noch abartig. Jetzt mal ohne Scheiß... ist das System kaputt oder ist es kaputt? Wenn es nur noch um Geld und Macht geht, dann ist es wirklich schrottreif. Und damit sind auch die Gerichte, die Umweltämter, die Ministerien und wer da alles noch mit drin hängt gemeint. Und im Grunde sogar die Menschen, die das letargisch über sich ergehen lassen. Denn jetzt kommts:

2005 einigte sich DuPont mit der EPA, die das Unternehmen beschuldigt hatte, das Wissen über die Toxizität und die Verbreitung von PFOA in der Umwelt verborgen zu haben. DuPont hatte damit gegen den Toxic Substances Control Act verstoßen. Das Unternehmen wurde jedoch nicht zur Anerkennung einer Haftung verpflichtet. Die verhängte Strafe von 16.5 Millionen Dollar galt bis dahin als größte von der EPA in ihrer Geschichte verhängte zivilrechtliche Ordnungsstrafe - weniger als 2 Prozent der DuPont-Gewinne in diesem Jahr, die durch PFOA eingespielt wurden.

Erinnert mich an Bewährungsstrafen für Körperverletzung oder Vergewaltigung. Das Opfer hat lebenslang damit zu kämpfen, während der Täter nichts wirklich zu befürchten hat.

Das die Behörden da Teil des Problems sind, war mir schon lange klar:

2001 kam es zu einer Sammelklage gegen DuPont. Zu diesem Zeitpunkt war in der Öffentlichkeit nur wenig über die Folgen von PFOA im Trinkwasser bekannt. Erst 2009 setzte die EPA einen vorläufigen Grenzwert von 0.4 ppb für eine kurzzeitige Exposition über das Trinkwasser fest. Ende 2016 gab die Behörde einen Richtwert für die Wahrung einer lebenslangen Gesundheit vor, der als summierte Konzentration von PFOA und PFOS bei 70 ppt liegen soll. Der Wert ist als Ratschlag zu verstehen; er ist nicht gesetzlich bindend.

Teil des Problems.

2006 schließlich stufte die EPA PFOA als "wahrscheinlich kanzerogen" ein. Um die Substanz allmählich auszumustern, lancierte die EPA das 2010/2015 PFOA Stewardship Program, in dem sich die größten nordamerikanischen, europäischen und japanischen Hersteller von Organofluorchemikalien (Arkema, Asahi, BASF (als Nachfolger von Ciba), Clariant, Daikin, DuPont, 3M/Dyneon, and Solvay Solexis) verpflichteten, darauf hinzuarbeiten, ihre globalen PFOA-Emissionen herunterzufahren und die Chemikalie bis 2015 aus der Produktion und aus Produktverunreinigungen zu verbannen. In Europa wurde PFOA 2013 in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe gemäß der EU-Chemikalienverordnung REACH aufgenommen.

2013, und man weiß seit Anfang der 60er, dass da was nicht stimmt. Man hat also fast 50 Jahre das Zeug in die Umwelt gekippt. Und macht es bis heute. Denn anders als bei einem Einzeltäter, den man in den Knast steckt, ist es hier so: "Ok Buddy, wir wissen, dass du mit deinen Handlungen die Leute vergiftest, wir wissen aber auch, dass du davon lebst, also geben wir dir Zeit dass ganze allmählich umzustellen."

Ja, so ist das in dieser Welt.

Wisst ihr, was ich ganz erschreckend finde: es gibt viele Menschen, die machen sich trotz dieser Auswirkungen zu Anwälten des Systems, dass sie massiv gesundheitlich beeinträchtigt. Ist das irgendwie das Stockholm-Syndrom? Mir ist das in vielen Diskussionen aufgefallen, dass sich anscheinend ganz normale Menschen, die anscheinend nicht irgendwie von Gentechnik, Chemiekram und anderen Sachen profitieren, dass die sich stark Pro positionieren.

Die haben also NICHTS davon, verteidigen aber den ganzen Irrsinn.

Das hat mich immer wieder gewundert.

Wenn ich sowas lese, macht es mich wirklich wütend, weil ich mich machtlos fühle. Ich kann ja oft nicht mal im eigenen Umfeld wirklich was bewirken, geschweige denn in großem Maßstab und muss dann mit diesen Tatsachen leben, dass das Zeug und vieles andere, gibt ja mehrere zehntausend Substanzen, die künstlich erzeugt werden, weiter hin in die Umwelt gekippt werden. Mikroplastik ist der neueste Irrsinn.

Ich bin da wirklich froh, dass es Menschen gibt, die da kämpfen und mit viel Kraft und Ausdauer gegen diese Chemieriesen angehen.

Da muss man mal herzlich DANKE! sagen.

Aber wie lebt es sich als Manager, als Verantwortlicher? Wie fühlen die sich, wenn die da in Meetings sitzen und Ergebnisse in die Hand bekommen?

Ein normaler Mensch sagt doch da sofort: verdammt, das können wir nicht machen! Eben weil er Empathie hat und das potentielle Leiden, was da passiert, "mitfühlt". Offensichtlich sitzt da ein Gemisch aus eiskalten Managern, empathielosen Anwälten und Menschen, die vielleicht noch einen Restbestand an Empathie haben, den aber schön unterdrücken.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass in der Steinzeit anhand genetischer Untersuchungen herausgefunden wurde, dass es damals nur 0,0irgendwas Psychopaten gab, heute aber rechnet man mit 5% der Population.

Und wer hat Schuld?

Die Frauen!

Die suchen sich nämlich die Erfolgreichen als Paarungspartner und wenn das System die Psychopaten begünstigt, dann vermehren die sich auch entsprechend.

Ich halte deswegen das System für schrottreif!

Das ist es alles nicht wert!

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22.02.2017 10:41

Man kann eben nicht raus aus der Menschlichkeit

Lese gerade ein interessantes Interview mit Gerald Hüther. Hier zu finden. Man sieht an seinen Aussagen immer wieder, dass trotz gewalitiger Versuche des "Systems", sich die Menschen so hinzubiegen, wie sie "gebraucht" werden, es am Ende doch wieder auf das Westenliche zurückfällt: Mensch sein.

Der Mensch kann seine Potenziale nur in Gemeinschaft mit anderen entfalten, meint der Hirnforscher Gerald Hüther. Dafür müssten sich diese aber als Subjekte begegnen. Und das sei nur in nicht-hierarchischen Strukturen möglich.

Jeder gegen jeden, gnadenloser Wettbewerb: in solchermaßen organisierten Gemeinschaften kann der Mensch sein Potenzial nicht entfalten, meint der Hirn- und Lernforscher Gerald Hüther.

Nun muss man sich fragen, wieso man so stark an hierachischen Strukturen festhält, ja fast alles so organisiert. Und wieso man sich diesen gnadenlosen Wettbewerb noch leistet, wenn die Menschen unter solchen Bedingungen hier volles Potential nicht abrufen können.

Das stellt die Frage in den Raum, was denn das volle Potential ist! Und ob ein Mensch, der sein volles Potential abruft und ausleben kann, überhaupt noch Interesse an Dingen hat, die er jetzt zwangsweise und in in hierachischen Formen eingegliedert, machen muss.

Als ich in Österreich gearbeitet habe, hatten wir ja eine sehr flache Hierachie. Es gab den Chef, dann die Projektleiter und dann die anderen Mitarbeiter. Aber jeder Projektleiter war auch mal in einem anderen Projekt einfach nur "Mit-Arbeiter", es war also keine exklusive Sache.

Und da konnte ich, auch weil ich viele Freiheiten genossen habe, wirklich mein Potential recht stark ausschöpfen. Es gibt zwar immer was zu meckern, aber grundsätzlich bin ich da schon aufgegangen und nicht einen Tag nur wegen des Geldes hingegangen. OK, am Ende war die Arbeitsbelastung so stark, dass ich in die Knie genagen bin, passiert halt, aber grundsätzlich waren die Strukturen schon so, dass man sich da wirklich entfalten konnte.

In der nächsten Arbeitsstelle dann war ich, es gab da so ein schönes Ornigramm, ich glaube so heisst das, wo die hierachische Struktur der Firma abgebildet wurde, ganz unten. Mit NULL Chancen auf beruflichen Aufstieg, mit einer recht strikten Arbeitszuteilung und strikten "Dienstwegen". Ich habe mich selten so eingeschränkt gefühlt und nach Österreich war das für mich am Ende nicht zu ertragen.

Die Firma in Österreich war also schon etwas chaotischer, und aufgrund der flachen Hierachie auch manchmal konfliktträchtiger, aber es bot weitaus mehr die Chance, sich auszutoben, was ja der Firma in Form von Ideen und Arbeitsleistungen zugute kam.

"Wenn Sie sich an Zeiten erinnern, wo Sie noch kleiner waren, also zum Beispiel als kleiner Junge, da haben Sie doch nicht einen mittelmäßigen Turm mit den Bauklötzen bauen wollen, sondern Sie wollten einen richtig hohen Turm bauen, und nicht, um den höher zu bauen als andere, sondern für sich selbst."

Dieses "für sich selbst" ist mir eine ganz starke Motivation. Das konnte ich in Ö sehr gut ausleben. Deswegen auch die Rohkost. Ich mache das nicht für andere, sondern für mich.

Die intrinsische Motivation geht verloren

Der Mensch sei also auf Höchstleistungen organisiert, um sich selbst zu beweisen, was er könne: "Und diese intrinsische Motivation geht kaputt, sobald man Menschen zwingt, Türme auf eine bestimmte Weise zu bauen, oder ihnen dauernd zeigt, dass der Papa noch einen größeren Turm bauen kann."

Also in Östereich habe ich da wirklich auch meine Grenze gesucht. Ich wollte es wissen, was ich (auch als Rohköstler) an Höchstleistungen erbringen kann. Also habe ich sehr viel gearbeitet, hatte massenhaft Projekte, habe noch viel Sport getrieben und einfach geschaut, was steckt da in mir.

Und ich hatte die Freiheit, die Dinge so zu erledigen, wie ich es wollte. Natürlich gab es bestimmte Abläufe und Vorlagen, aber innerhalb dessen war ich frei. Und da gehts echt ab wie eine Rakete.

Im nächsten Job nach meiner Reise nach Costa Rica, war es dann doch mehr festgelegt, mehr Bürodienst, mehr Kontrolle und auch mehr fachliches "Mein Turm ist größer als Deiner". Und da ging es mit meiner Motivation wirklich schnell bergab.

Als ich dann den Garten angelegt habe, war es wieder wie in Österreich. Wirklich freies Arbeiten, und dann kam auch wirklich was Gutes bei raus. Und es geht ja noch weiter! Und die Motivation ist da nicht, einen größeren, schöneren oder ertragreicheren Garten als andere zu haben, sondern es soll mir alleine gefallen und ich mache das für mich. Und aus diesem "für mich" entsteht eben genau die Motivation, die es braucht, um Dinge anzugehen. Sei es im Sport, in Beziehungen, bei der Arbeit.. bei allem eigentlich. Es kommt dann aus sich selbst heraus. Ohne Zwang und Druck.

Die kindliche Grunderfahrung, ein Subjekt und ein Gestalter zu sein, könne aber, so der Hirnforscher, bis eine hohe Alter noch einmal neu erlebt werden. Dazu braucht es aber eine neue Art von Gemeinschaft, denn die bisherigen seien ungünstig für die Entfaltung von Potenzialen:

Es geht im Grunde nur vorwärts zur Natur.

"Das sind Angst-, Weck-, Not-, Besitzstandswahrungsgemeinschaften, und die entscheidende Frage, vor der wir jetzt stehen im 21. Jahrhundert, ist, ob wir es auch schaffen, Gemeinschaften zu bilden, in denen Menschen aneinander und miteinander wachsen."

Also diese beschriebenen Gemeinschaften KÖNNEN nicht zur Entfaltung der Potentiale dienen, das ist schlichtweg logisch und nachvollziehbar.

Es braucht wieder richtige Gemeinschaften, wo man aus der Fülle heraus agiert. Diese Angst-  Not und Besitzstandwahrer, was ja auch eine Angstgemeinschaft ist, ist ja schon wieder in Teilen erstarrt, und kann dann natürlich die Potentiale der Menschen nicht abrufen.

Die Folge sind eben wieder unglückliche Menschen, die gerne anders leben wollen, aber es nicht können, eben weil patriachale Strukturen sie auch dazu zwingen.

Vielleicht ist deswegen auch Krebs ein so großes Problem.

Dazu hier noch ein sehr interessantes Interview:

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21.02.2017 20:11

Zitat Erich Fromm

"Die Normalsten sind die Kränkesten. Und die Kranken sind die Gesündesten. Das klingt geistreich oder vielleicht zugespitzt. Aber es ist mir ganz ernst damit, es ist nicht eine witzige Formel. Der Mensch, der krank ist, der zeigt, daß bei ihm gewisse menschliche Dinge noch nicht so unterdrückt sind, daß sie in Konflikt kommen mit den Mustern der Kultur und daß sie dadurch, durch diese Friktion, Symptome erzeugen. Das Symptom ist ja wie der Schmerz nur ein Anzeichen, daß etwas nicht stimmt. Glücklich der, der ein Symptom hat. Wie glücklich der, der einen Schmerz hat, wenn ihm etwas fehlt! Wir wissen ja: Wenn der Mensch keine Schmerzen empfinden würde, wäre er in einer sehr gefährlichen Lage. Aber sehr viele Menschen, das heißt, die Normalen, sind so angepaßt, die haben so alles, was ihr eigen ist, verlassen, die sind so entfremdet, so instrumente-, so roboterhaft geworden, daß sie schon gar keinen Konflikt mehr empfinden. Das heißt, ihr wirkliches Gefühl, ihre Liebe, ihr Haß, das ist schon so verdrängt oder sogar so verkümmert, daß sie das Bild einer chronischen leichten Schizophrenie geben." - Erich Fromm (Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe)

Ich sag ja immer: die Toten merken nichts mehr. Und je lebendiger man wird, desto mehr reagiert man auf die ganzen Verrücktheiten.

Ist ja in der Rohkost auch so, je besser die Praxis, desto sensibler und fühlsamer wird man. Und man reagiert natürlich zunehmend sensibler auf viele Sachen, die andere Menschen einfach nicht merken, spüren oder auf die sie nicht mehr reagieren.

Aber schon interesant, wenn das mal jemand so klar ausdrückt.

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21.02.2017 15:52

Und noch eins hinterher

Nehmt euch mal die Zeit!

Hervorragender Vortrag!

Am Ende kommt der leider auf die selben Schlussfolgerungen wie ich.

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21.02.2017 09:59

Klasse Video

Von Konstantin auf Facebook verlinkt:

Bestätigt klasse meine Theorie, dass das System schrottreif ist und die Beziehungen und die soziale Struktur absichtlich nach und nach zerstört wurde, um mehr Kaufentscheidungen zu haben. Sprich, das Belohungssystem andersweitig anzukurbeln. Mit der Vereinsamung wächst auch das Bedürfnis, zu konsumieren. Und daraus können dann durchaus auch Süchte erwachsen.

Es war ja schon lange meine Theorie, dass liebevolle Gemeinschaften und das jetzige System nicht vereinbar sind. Und das ein auf Konsum (Kaufen und Verkaufen, egal was. Hauptsache es wird gekauft) basiertes Wirtschaftsmodell Schritt für Schritt sich seine dazu passenden Menschen schafft. Und dazu müssen eben diese liebevollen Gemeinschaften schlichtweg zerstört werden.

Menschen in liebevollen Gemeinschaften mit viel Lachen, vielen interessanten Aktivitäten, lustvoller Sexualität und genug Nahrung neigen wohl kaum dazu, jeden Samstag shoppen zu gehen und sich den neuesten Firlefanz zu kaufen. Das Belohungssystem ist ja eh permanent am Glückshormone produzieren. Je einsamer, abgetrennter und lustloser aber das Leben wird, desto besser für die ganzen Gewerbetreibenden. Dann gehen die Leute auch einkaufen als Ersatzhandlungen.

Aber auch hier wieder, man muss die Menschen zwischen glücklicher Gemeinschaft und totaler Vereinsamung in der Balance halten. Die einen brauchen kaum was, die anderen hängen sich wahrscheinlich irgendwann auf. Ist wohl wie bei den Ärzten:

"Was bringt den Arzt um sein Brot? A.) die Gesundheit, B.) der Tod, darum lasse er, damit er lebe, dich zwischen beiden in der Schwebe."

Also muss man die Menschen auch in dieser Gesellschaft immer in der Schwebe halten zwischen echtem Glück und Gemeinschaft und Baumeln am Strick. So halbglücklich. "Ja, das und das ist Scheisse und klar, wäre schon genial, aber so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht. Die Kollegen sind ja OK... aber ich brauch jetzt erstmal einen Kaffee! Und jetzt habe ich auch das neue Smartphone, den neuen Audi, das größere Haus, den schöneren Urlaub. War zwar sehr teuer, aber schön ist es und macht Spaß!! Und Samstag gehe ich erstmal mit meiner Freundin shoppen."

Dann brummt das Geschäft!

Und keiner merkt, wie da das Belohungssystem gehackt wurde! (Dieser geniale Vergleich kommt von einem rohen Freund.) Da wird einfach das natürliche System benutzt und für die eigenen Zwecke missbraucht. Und es produziert dann Menschen, die gleichfalls wieder zu "Tätern" werden.

Schöne neue Glitzerwelt!

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20.02.2017 21:11

Ananas

Habe ja geschrieben, dass ich etwas erkältet war, bzw. noch leicht bin. War irgendwie nicht schlimm, eher nervig. Interessant und erwähnenswert ist nur, dass sich der Bedarf sofort dem angepasst hat und sich eigentlich ALLES um 180° gedreht hat. Schlafe ich sonst mit offenem Fenster oder gar draussen, so mag ich es plötzlich warm, mache ich sonst viel Sport, so mag ich plötzlich viel Ruhe, gehe ich sonst eher spät ins Bett, bin ich dann zeitig weg und auch beim Essen merke ich, wie es sich total ändert. An Gemüse ging nur Poree, oder Lauch, die Bezeichnung ist ja je nach Region unterschiedlich. Nüsse gingen Null. Sproßen und Samen auch nicht.

Also gabs in den letzten drei oder vier Tagen mal wieder etwas Fruchtiges in Form von Ananas, Orangen und ein paar Datteln. Die Datteln waren aber Scheisse. Also schon von der Qualität OK, aber hat nicht wirklich gut gepasst. Orangen und Ananas waren aber klasse. Habe heute nochmal richtig Nachschlag besorgt.

Aber wie habe ich plötzlich wieder gefroren!

Hundekalt war mir! Ich habe gebibbert und es hat mich geschüttelt. Na vielleicht hätte ich einfach unter der warmen Decke bleiben sollen, da ist es ja warm.

Es kam auch ordentlich Rotz raus. Anscheinend ist es eine echte Entgiftung mal wieder.

Also was ich gerade wirklich mag an Früchten sind saure Sachen. Ananas und Orangen. Und da eben die saueren Exemplare. Wahrscheinlich hilft das bei der Entgiftung. Keine Ahnung.

Wie gesagt, ist im Grunde alles eher harmlos, eher etwas nervig.

Genauso nervig, wie meine Kamera, die kaputt gegangen ist, so dass ich gerade weder Fotos, noch Videos machen kann und mein Facebook Kanal, der auch rumspinnt seit einigen Tagen. Ich veröffentliche da ja ab und an meine ölteren Texte und nun kam es zweimal vor, dass ich die dort veröffentlicht habe und dann mit themengleichen Gruppen geteilt habe. Plötzlich wurde ich ausgeloggt, ich musste mich neu anmelden, neues Passwort geben, einen Sicherheitscheck durchführen und niemand konnte meinen Text lesen.

Habe schon eine Anfrage an Facebook gestellt, glaube aber kaum, dass die Antworten werden. Sagen die auch knallhart! Wir antworten hier nicht jedem. Und so kann es sein, dass mein netter Kanal, wo ich im Schnitt zwischen 300 und 600 Zugriffe auf meine Texte und Videos hatte, schon wieder im Arsch ist... nervig. Na schauen wir mal!

Aber gut, lese gerade einen richtig guten Science-Fiction-Thriller!

Also bis dann!!

:-)

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19.02.2017 23:19

Zieht euch DAS mal rein!

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18.02.2017 12:59

Der Garten der Lüste

Och, gerade bei amazon entdeckt:

Garten der Lüste von Hieronymus Bosch:: Das Geheimnis der Zukunft?

Das neue Buch von Guy-Claude Burger ist nun auch auf Deutsch erhältlich!

Hieronymus Bosch, gestorben vor 500 Jahren, hat uns eines der rätselhaftesten Werke der Kunstgeschichte hinterlassen. Der Garten der Lüste hat keinem der zahlreichen Interpreten, die sich daran versuchten, sein Geheimnis offenbart. Das Rätsel scheint jedoch gelöst, dank der revolutionären Vorgehensweise eines unabhängigen Forschers. Von eigenem Erleben inspiriert, lässt uns Guy-Claude Burger bis in die verwirrendsten Details des Triptychons hinein, erstaunlich kohärente Bedeutungen entdecken. Demnach hätte Bosch der Nachwelt ein Vermächtnis hinterlassen, welches wichtiger denn je für unsere moderne von sozialen und ökologischen Krisen heimgesuchte Welt wäre: den Schlüssel zu einer unerwartet frohen Zukunft.

Auf dem Sommertreffen und auch zu Silvester hat Bernard, selber ja lange bei der instinktiven Rohkost dabei ja einige Sachen aus dem Buch vorgetragen und erläutert. Ich fand es sehr interessant, auch weil es sich mit meinen Erfahrungen sehr deckte. Ich schreibe ja oft auch von "feinen Energien" und "höheren Dimensionen", was natürlich nur Worte sind, die versuchen etwas auszudrücken, was ich nach meiner Umstellung auf Rohkost erlebt habe. Umso erstaunlicher fand ich es, dass sich einiges, was ich erlebte, mit dem deckt, was dort im Garten der Lüste dargestellt wurde, bzw. wie es danach von G.C. Burger interpretiert wurde.

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18.02.2017 10:36

Von der Wasseraffentheorie über die Sexualität zur sanften Geburt

Ich habe ja schon mehrfach meine Vorliebe für die Wasseraffentheorie hier im Blog bekundet und schon den ein oder anderen Artikel darüber geschrieben (oh da fällt mir ein, dass ich da noch eine englische Version eines Artikels hochladen wollte.), bzw. das Thema schon mehrfach beleuchtet. Hier zum Beispiel und hier.

Nun hat mich ein befreundeter Rohköstler auf dieses Buch aufmerksam gemacht (in letzter Zeit lese ich auch wieder mehr in Büchern, statt mich übers Internet zu informtieren. Ein Buch ist einfach etwas anderes als ein Bildschirm):

Die Natur des Orgasmus: Über elementare Erfahrungen

Darin werden erstaunliche Verbindungen zwischen Menschen, Bonobos und Delphinen aufgezeigt.

Eine Leseprobe findet sich HIER.

 

Mir ist schon lange eines aufgefallen: Delphine schauen zum Teil sehr "menschlich", sprich, da schaut einem oft lebendiger Geist an. Wie hier zum Beispiel: www.kapstadt.org/wp-content/gallery/delphine/delphine-dolphins-21g.jpg

Die glotzen also nicht einfach blöd, sondern durchaus intelligent und bewusst. Wie Bonobos ja auch. Delphine werden ja auch zur Therapie zum Beispiel bei Autisten eingesetzt. Sie öffnen das Herzchakra. Dabei fällt noch etwas auf: wer Fantasie hat, kann auch eine ähnliche Form im weiblichen Intimbereich erkennen: HIER zum Beispiel (Achtung P18!!!). Dreht das Bild mal um 180 Grad und vergleicht das mit der Form des Delphins. Cool, was?!! *fgggg*

Vielleicht ist der Zusammenhang der, dass man durch eine natürliche und gesunde Sexualität tatsächlich Bewusstsein entwickelt und sich in Richtung Bewusstheit ("göttliches Bewusstsein") entwickelt. Schon erstaunlich, wie sehr der Intimbereich der Frauen zum Teil diesen Meeresbewohnern gleicht! Bis hin zur Biegung der Schnauze und der Zunge. Die großen Schamlippen sind ja zumeist auch in eine Richtung gebogen und "lächeln / grinsen", und oft sieht man die kleinen Schamlippen einer Zunge gleich hervorliegen.

Aber ich schweife ab...

Odent ist stark von Wilhelm Reich beeinflusst und hat noch einige Bücher zum Thema "Sanfte Geburt" geschrieben.

Besonders interessant finde ich das hier:

Geburt und Stillen: Über die Natur elementarer Erfahrungen

Michel Odent hat in zahlreichen Publikationen rund um das Thema Geburt kontroverse Theorien propagiert. Auch in diesem Buch kommt er zu einigen überraschenden Schlußfolgerungen: Odent plädiert nachtdrücklich dafür, daß wir uns wieder auf unsere Säugetierwurzeln und Säugetierbedürfnisse besinnen, daß Mütter während Geburt und Stillzeit ihren Instinkten und der Natur folgen. Das provokante und visionäre Buch ist ein Ratgeber für werdende Eltern, Geburtshelfer.

Er schreibt dazu auch im eingangs genannten Buch:

  Lest euch einfach den Rest auf der verlinkten Seite durch. Sehr interessant. Im krassen Gegensatz dazu steht ja oft das heutzutage oft praktizierte industrielle Geburtenmanagement, bestehend aus künstlich eingeleitete Geburten oder gar Kaiserschnitten. Diese zwei Bücher thematisieren dies:

Im Einklang mit der Natur. Neue Ansätze der sanften Geburt

In den Industrienationen gelten Kaiserschnitt und aktives 'Wehenmanagement' als normale Bestandteile einer Geburt. Eindringlich warnt der Autor vor den Risiken einer derart technisierten Geburtspraxis: 'Im Zeitalter des industrialisierten Gebärens bleibt der Mutter nichts zu tun. Sie ist eine 'Patientin''. Odent plädiert für eine Wende in der Geburtshilfe, die dem Handeln und Erleben von Mutter und Kind unter der Geburt wieder mehr Raum lässt. Ein aufrüttelndes und visionäres Buch für werdende Eltern, Hebammen und GynäkologInnen.

Und

Es ist nicht egal, wie wir geboren werden. Risiko Kaiserschnitt

Der Kaiserschnitt war ursprünglich eine Notoperation, heute ist er gängige Geburtspraxis. Das bleibt nicht ohne Folgen für Mütter und Kinder. Michel Odent, seit über 30 Jahren tätig in Geburtshilfe und Forschung, kritisiert ein 'industrialisiertes Geburtenmanagement' und Kliniken, die den Eingriff auch ohne medizinische Notwendigkeit durchführen. Eindrücklich beschreibt er die weit reichenden körperlichen und psychischen Konsequenzen: von der Häufigkeit von Allergien, Asthma, Autismus und Stillproblemen bis hin zum Einfluss auf die spätere Mutter-Kind-Bindung.

Das dies wie immer langfristige und oft unerkannte Auswirkungen hat, wird oft übersehen. Wie so vieles, was die Menschen tun, um sich "das Leben zu erleichtern".

Generation Kaiserschnitt: Wie die moderne Geburtspraxis die Menschheit verändert

Ein Drittel aller Kinder kommt hierzulande per Kaiserschnitt auf die Welt, nur 7 % aller deutschen Frauen erleben eine Geburt ohne medizinische Eingriffe. Michel Odent beschreibt erschreckende Konsequenzen, die dieser Wandel mit sich bringt – nicht nur auf individueller, sondern auch auf evolutionärer Ebene. Ein aufrüttelndes Plädoyer dafür, die Geburt wieder in ihre natürlichen Bahnen zu lenken.

Die Tochter Wilhelm Reichs, Eva Reich, hat sich ja auch sehr stark dem Thema sanfte Geburt und auflösen von Blockaden bei Babys und Kleinkindern gewidmet. Reich hat ja erkannt, dass gerade auch der Geburtsvorgang sehr traumatisch sein kann und dann mitunter zu lebenslangen Blockaden führt. Für seine Tochter war das ein sehr wichtiges Themenfeld, indem sie forschte und lehrte. Video dazu auch HIER. Da war sie in Ostberlin. Ende der 80er. Also 15 Jahre nachdem ich geboren wurde. Da merkt man erstmal, wie "neu" das eigentlich alles noch ist. Und was man mir auch für Traumatas hätte ersparen können. Stichwort Babys nach der Geburt von der Mutter trennen und gemeinsam irgendwo unterbringen, wo sie rumschreien. Dann auch meine Mutter: lag Stunden muttereelenalleine im Kreissal, dann kam eine Schwester. So jetzt gehts los und dann gab es eine Spritze und ich war kurz danach da. Was ist DAS denn??? Ich habe meine Mutter dazu mal ausgefragt.

Vielleicht sollte ich mir auch mal eine Schmetterlingsmassage zukommen lassen:

Das Buch zur Massage gibts hier.

Sanfte Schmetterlings-Babymassage: Die Entwicklung der Lebenskräfte und ihre physiologischen Grundlagen

Lebensenergie durch Sanfte Bioenergetik

Und zum Abschluss noch ein zusammenfassendes Video von Bernd Senf zum Thema sanfte Geburt und liebevolles Aufwachsen:

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16.02.2017 21:10

Schule - lohnt es sich da überhaupt noch hinzugehen?

Harald Lesch hat ja in einem Video eine kleine Gesichte gebracht, dass eine junge Frau, 16 oder 17, zu einem bewerbungsgespräch auf eine Ausbildungsstelle nicht wusste, was 10% von 49€ sind (Link suche ich jetzt nicht raus, einfach mal bei youtube schauen). Da stellt sich mir die Frage, inwieweit es sich überhaupt noch lohnt, in die Schule zu gehen. Die hätte wahrscheinlich mehr gelernt, wäre sie zuhause geblieben.

Nun das nächste "Bonbon" hier.

Einen guten Kommentar dazu gibt es hier.

Wir sind da einfach so zur Schule gegangen, haben uns da reingesetzt und gelernt. Ich kann mich noch recht gut an meine Grundschulzeit erinnern, selbst an vieles aus der ersten Klasse noch ziemlich genau.

Kann ich bestätigen.

Immer wenn ich heute von den Schulen lese, habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich damals in einem ganz anderen Land in der Schule war. Da wird ständig von Problemen berichtet, die es bei uns damals einfach gar nicht gab. Diese ganzen Bekloppten, dieses Mobbing, irgendwelche Erpressungen, größere Kriminalität, durchdrehende Eltern – das gab’s in meiner Schulzeit irgendwie alles nicht.

Bei uns gab es das alles auch nicht. Einmal gab es einen riesen Skandal, wer ein paar aus der 10ten einen Schwächeren drangsaliert haben und ihm einen Judenstern aufgemalt haben. Da war großes Feuerwerk angesagt. Staatsanwalt, Stasi, das volle Programm.

Aber sonsonsten gabs natürlich ab und an Kloppereien, aber bis auf eine waren die alle eher harmlos.

Und wer die erste klasse ncht schaffte, kam eben auf die Sonderschule. Wurde zwar herabwürdigend "Dummschule" genannt, aber aus denen wurden alle was. Maurer, Bauarbeiter, irgendetwas, was ihren Fähigkeiten entsprach. Man kümmerte sich um sie. Der Rest blieb 10 Jahre zusammen, und nur die besten kamen auf die EOS, die erweiterte Oberchule, wo sie das Abitur machten.

Alle anderen lernten einen Beruf, in dem sie ebenfalls das Abitur machen konnten. Berufsbegleitetend quasi.

Wir konnten alle einwandfrei deutsch, haben frühzeitig lesen, schreiben, rechnen gelernt, Latein und Geographie und sowas alles, und mal hat’s uns mehr, mal weniger Spaß gemacht, aber es war immer so normaler Unterricht, ein Lehrer und 30 Kinder. War gut, hat funktioniert.

Wir waren erst nur 11 in der Klasse. Pillenknick. War das genial! Aber auch anstrengend, weil es kein Verstecken gab. Später knapp 20. War auch OK.

Und wenn ich mich mit Eltern oder Großeltern unterhalten habe, dann hat sich eigentlich immer gezeigt, dass sich zwischen meiner und deren Schulzeit keine so wesentlichen Unterschiede ergeben hatten. Das Prinzip war das gleiche, und selbst Schulbücher und Fächer unterschieden sich über die Generationen hinweg nicht so grundlegend.

Kann ich so auch bestätigen.

Ich habe ja früher schon einige Artikel dazu geschrieben, dass wir nicht nur die Fähigkeit des Schreibens, sondern auch des Lesens verlernen, weil immer mehr nicht mehr geschrieben, sondern als Youtube-Video gespeichert und durch Smileys, Piktogramme und solches Zeug dargestellt wird. Die Bauanleitungen von IKEA zeigen, wo es hingeht.

Irgendwo gab’s neulich zu den Studentenprotesten in den USA einen interessanten Artikel mit Bildern von deren Plakaten, und dass da verblüffend oft Harry-Potter-Zitate vorkamen, wie „Bei Dumbledore hätt’s das nicht gegeben”. Nicht weil die Harry-Potter so gut fänden, sondern weil die nichts anderes mehr kennen, nichts anderes mehr gelesen haben. Die Fabel- und Märchenwelt Harry Potters ist an die Stelle von realer Bildung getreten. Irgendwann werden die Harry Potter für echt und für ein Geschichtsbuch halten.

Das ist ein bisschen polemisch, aber doch treffend.

Zu DDR Zeiten waren die Kinder- und Jugendbücher ja alle geprüft, nicht nur auf Systemtauglichkeit, sondern auch auf Qualität! Selbst der eine DDR-Comic war sehr lehrreich und kam eh nur einmal im Monat und war in einem Tag durchgelesen. So begrenzt man Schäden. Wer mehr lesen wollte, musste in die Bibliothek und sich gute Bücher besorgen.

Ich sehe das mittlerweile wie bei der Rohkost und den Kindern: man muss den Rahmen setzten, die Qualität muss stimmen und dann können sich die Kinder darin austoben.

Steht da Kochkost und anderer Schrott rum, funktioniert das Ganze nicht, weil die Kinder immer wieder abgelenkt und verführt werden. Es wird ja quasi das Lust- und Belohungszentrum gehackt.

Das passiert auch beim Lernen. Wenn es nur gute Bücher gibt und lehrreiche Spiele und interessante Sachen, kann man daraus frei wählen und lernt immer was. Mit Comics aber funktioniert das immer weniger. Das ist dann wie Schokolade fürs Hirn, während die guten Wildfrüchte immer weniger anziehend sind.

Da braucht man sich dann auch nicht wundern.

Kommen dann noch politische Fehler / Vorsatz hinzu, geht alles recht schnell den Bach runter.

Erklärt sich aber wieder aus dem Kapitalismus selber: Eliten, die die Dummen alles verkaufen können (man braucht eh nicht mehr alle, so wie früher, wo man wirklich daran interessiert war, die Menschen schlau zu machen, weil es ja noch den Wettbewerb unter den Nationen gab. Heute regieren globale Konzerne, die ihren Kram aber loswerden müssen.) Eine Mittelschicht, die das Notwendigste gelernt hat, aber nicht mehr, um keine dummen Fragen zustellen, und eine Masse an Dummgemachten, die gelenkt und geleitet werden soll.

Wir stehen zudem vor einem enormen Umbruch nach links. Die CDU ist „alternativlos”, weil sie keine Alternative zu Merkel mehr hat und Merkel keiner mehr sehen kann. Unsere Politik ist so abgewirtschaftet und runtergekommen, dass selbst so eine Nullnummer wie Schulz von vielen als Heiland wahrgenommen wird – naja, relativ zu dem bestehenden Personal…

Also das dieser Haubentaucher Schulz da plötzlich als Messias gehandelt wird, dafür gibt es nur ein Piktogramm:

Bildergebnis für piktogramm fluchtweg

:-)

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