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23.09.2015 23:34

Garteninspiration

Etwas pathetisch, aber dennoch ganz inspirierend:

Familie Dervaes aus den USA wollte etwas für die Umwelt tun. Heraus kam etwas ganz Besonderes: Sie haben ihr Stadt-Haus in Los Angeles in eine produktive Farm umgewandelt. Das Projekt nennt sich „The Urban Homestead“. Fast 3 Tonnen an Bio-Lebensmitteln produzieren sie jährlich – und das auf nur 400 Quadratmetern.

Die Lebensmittel, die die Dervaes zu viel haben, verkaufen sie auf ihrer Veranda. Damit machen sie jährlich rund 18.000 Euro Gewinn. Ihre Bio-Lebensmittel sind so beliebt, dass sie sich bereits einen großen Kundenstamm aufgebaut haben – selbst einige Restaurantbesitzer kaufen bei ihnen ein.

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23.09.2015 22:00

Road-Trip 1

Die erste Etappe unseres (zwei Rohkostfreunde und ich) Road-Trips war gestern das schöne Sinntal in Hessen, wo wir auf dem Weg gen Süden zwei Freunde besucht haben, die dort wohnen. Das Sinntal ist wirklich ein sehr schöner Flecken Deutschland und es bietet auch für Selbstversorgung viele Möglichkeiten. Man kann Schafe halten, Hühner und Gänse, einen Garten anlegen und Bäume pflanzen. Wild gibt es auch zu kaufen. Apropos Bäume: es gibt dort noch viele alte Apfelhochstämme, die derzeit voll hängen und wo man sich auch mal etwas pflücken kann. Die Menschen sind freundlich, es ist wunderbar ruhig und irgendwie ist da die Welt noch in Ordnung. Ich kann einen Besuch im Sinntal nur empfehlen! :-D

Vor Reisebeginn habe ich noch zwei Kisten mit selbstangebauten Sachen vollgepackt. Es braucht ja auch etwas Reiseproviant.

Zuckermais. Voll die coole Sorte. Habe es mir überlegt, den will ich doch nochmal anbauen.

Pfirsiche aus dem Nachbargarten zu Verschenken.

Im Sinntal:

Von dort ging es weiter Richtung Schweiz.

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19.09.2015 00:13

Musik

Noch ein Song zum mitfeiern! So genial!! Grade eine himmlische Phase. :-D

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18.09.2015 22:16

Antibiotika

Also ich muss es zugeben: ich habe wenig Hoffnung auf eine positive Entwicklung in den nächsten Jahren. Wie komme ich da drauf? Ganz einfach. Wir Menschen sind einfach unfähig, auf bestimmte Fehlentwicklungen zu reagieren. Egal ob Bodenerosionen, Abholzung der Primärwälder, Bevölkerungswachstum, Ressourcenverbrauch, zunehmende Polarisierung der Bevölkerung in arm und reich, Klimawandel, Artensterben, zunehmende Antibiotikaresistenzen.

Und zum heute lese ich gerade zum Letztgenannten:

Bakterien, gegen die jedes Medikament machtlos ist, vermehren sich seit Jahren. Zunehmend stecken sich Menschen weltweit mit multiresistenten Erregern an. Forscher warnen: Wenn die Welt nicht aufhört, unbedacht und massenweise Antibiotika einzusetzen – in der Medizin und der Tierhaltung – werden Bakterien-Infektionen wieder zu unheilbaren Seuchen.

Trotzdem steigt der Antibiotika-Gebrauch weltweit weiter drastisch an, wie ein jetzt veröffentlichter Bericht des CDDEP (Center for Disease Dynamics, Economics and Policy, 2015) verdeutlicht. Die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Washington D.C. und Neu-Delhi entwickelt globale Strategien, unter anderem zur Seuchenbekämpfung.

Der Bericht stützt sich vor allem auf Daten aus den Jahren 2000 bis 2010: Allein in diesem Zeitraum wurden demnach global 30 Prozent mehr Antibiotika eingesetzt.

www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-09/antibiotika-resistenz-weltweit

Es ist einfach ein Trauerspiel. Und es lässt sichs Gutes erahnen. Denn es fehlt auf vielen Ebenen einfach die Initiative, auf ungute Entwicklungen zu reagieren. Man hätte schon lange alles dran setzten können, die Landwirtschaft, insbesondere die Tierzucht, zu ändern, man hätte schon lange etwas gegen die gewaltigen Bodenerosionen tun können, gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaften, gegen das Abholzen der Primärwälder. Aber außer Absichtserklärungen, viel Papier, Gremien, Konferenzen und Arbeistgruppen ist nicht viel passiert. Aber wie heißt es so schön: "Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde einen Arbeitskreis." Und, angesehen von kleinen und kleinsten Projekten und Initiativen ist global gesehen wenig passiert. Das Thema Apfelwald gestern war doch symptomatisch. Diese urtümlichen Wälder sind auch schon massiv zurückgedrängt worden, man erkennt das reiche Erbe einfach nicht, und nachdem da der einheimische Idealist weggestorben ist, wars das. Auch da: ein Trauerspiel.

Und diese ignorante Unfähigkeit zum Gegensteuern, das Leugnen, das Schützen von Wirtschaftsinteressen vor dem Schutz des Gemeinwohls, das Heucheln, das alles macht sprach- und fassungslos. 

Zum Beispiel der Syrienkonflikt: jeder hat da ein Interesse und dabei geht es vor allem um den Zugang zu den Ressourcen des mittleren Ostens. Und dazu bringt sich jeder in Stellung und versucht die einheimischen Bevölkerungen zu überzeugen, mit in den Krieg zu ziehen. Und im Grunde geht es nur darum, dass man sich den Nachschub sichert, um einfach noch länger durchzuhalten als die Konkurrenz. Um den Wachstumswahnsinn noch länger durchzustehen. Und gleichzeitig baut man absichtlich Schwachstellen in die Geräte, damit sie eher kaputt gehen. Es macht fassungslos.

Und so wird weiter gemacht und getan, nach uns die Sintflut. Aber nicht blind, sondern sehenden Auges!

Sei es drum. Was soll man machen angesichts dieser ganzen Probleme? Man kann nur seine eigenen Probleme versuchen zu lösen.

Nach dem gestrigen Video zum Thema Äpfel hatte ich heute echt Lust drauf. Aber gleichzeitig sagte mir mein Gefühl, es besser zu lassen. Ich tu mich da oft sehr schwer, weil wir auch grade sehr viele Äpfel haben und die auch gut schmecken. Manchmal nutze ich dann Tarot für bestimmte grundsätzliche Entscheidungen. Und so habe ich heute mal über die Frage: Soll ich weiter auf dem fruchtzuckerreduzierten Weg bleiben oder soll ich wieder Früchte (in dem Fall Äpfel) einbeziehen, die Karten gelegt.

Und das kam raus:

Einmal mit Früchten - oben. Einmal ohne Früchte - unten.

Oben geht es so los:

Der Teufel. Das heisst Verführung, Abhängigkeit, Sucht. Und so hat es sich auch angefühlt, und dann saß ich auf dem Hometrainer und der Freund meiner Mutter kam und stellte herrlichste Äpfel auf den Tisch. Und ging wieder und ich konnte mir die dann anschauen. Und das hungrig vom Radfahren. LOL Ich habe widerstanden.

Weiter würde es dann gehen mit:

Neun der Stäbe. Was Trotz und Widerstände bedeutet.

Und am Ende läuft es hinaus auf:

Fünft der Kelche. Das heisst Kummer, Sorgen, Verlust. 

Also nicht grade ein einladender Weg. Die Alternative ist:

Ass der Kelche - Chance, großes Glück und Zufriedenheit zu finden.

Ass der Stäbe - Unternehmungslust, Mut und Risikofreude.

Der Herrscher - Ordnung schaffen, Pläne verwirklichen.

Hört sich alles in allem besser an und steht auch mehr im Einklang mit meinem inneren Kompass. Nichts desto trotz ruft etwas in mir nach Zucker und projeziert auch entsprechende Bilder in meinen Kopf. Danke, liebe zuckerabbauenden Bakterien. :-) Ich bin also tatsächlich nicht frei in meiner Entscheidung. Und das mit dem Instinkt ist eben so eine Sache, wenn die Darmflora da massiv Einfluss nimmt. Man sieht das ja auch bei anderen instinktiven Rohköstlern, die sehr viele Früchte essen, dann aber trotz größerer Fleischmengen B12 Mangel haben. Was ja durchaus direkt miteinander zusammenhängen kann.

Ehrlich gesagt, mache ich das Tarot aber nur ab und an aus Spaß und bin immer wieder überrascht, wie treffend es oft ist. Es muss aber passen. Übrigens habe ich das auch mal zum Thema Fleisch gemacht und erstaunlicher weise kam heraus, dass der Weg mit Fleisch positiver war als die fleischlose Alternative. 

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17.09.2015 21:57

Wildäpfel

Bisher dachte man ja immer, dass die einheimischen Äpfel aus den ungeniessbaren Holzäpfeln gezüchtet wurden, aber neueste Forschungen zeigen, dass sie wohl von Wildäpfeln abstammen, die in Kasachstan große Apfelwälder bilden und dort bis 300 Jahre alt und älter werden. Diese reinen Wildäpfel sind unglaublich divers und bringen unter anderen auch Früchte hervor, die man ohne zu zögern im Bioladen oder auf dem Markt verkaufen könnte. Gleichzeitig sind sie unglaublich robust und lebenskräftig.

Bei diesen Wildäpfeln handelt es sich auch um eine echte Urfrucht! 

Im Hochgebirge Tian Shan in Kasachstan wuchsen vor 165 Millionen Jahren vermutlich die ersten Apfelbäume der Erde. Ist dies die Heimat des Apfels aus dem Garten Eden? Es ist auf jeden Fall die Heimat des Asiatischen Wildapfels "Malus sieversii". Der dichte Wälder bildende Apfelbaum kann über 30 Meter hoch und etwa 300 Jahre alt werden. Die Äpfel gibt es in verschiedenen Variationen, darunter äusserst schmackhafte. Und diese Äpfel haben einen grossen Vorteil verglichen mit anderen Apfelsorten. Sie zeichnen sich durch eine aussergewöhnliche Resistenz gegen Krankheiten aus, besonders gegen die am meisten verbreitete aller Apfelbaumkrankheiten, den Schorf. Was ist das Geheimnis ihrer Widerstandskraft? Der kasachische Wissenschaftler Aymak Djangaliev hat sein ganzes Leben der Erforschung und dem Schutz des "Malus sieversii" gewidmet. Dank seiner spannenden wissenschaftlichen und historischen Untersuchungen konnte er aufzeigen, dass der ursprüngliche Apfel eine Genkombination besass, die im Laufe seiner Domestikation und auf der Reise von Asien nach Europa verloren gegangen ist. Darüber hinaus beschäftigt sich Djangaliev mit den Möglichkeiten, die sich aus der Entdeckung dieses Apfels ergeben. Könnte man nicht -- nach dem Vorbild der in Frankreich entwickelten Apfelsorte "Ariane" -- den "Malus sieversii" zu Kreuzungen nutzen, aus denen Bioäpfel mit natürlichem Schorfschutz hervorgehen?


 

Somit gehört der dieser Apfel, und der Apfel im Allgemeinen wohl zu den echten Urfrüchten. Jetzt müsste man nur noch die essbaren Wildformen irgendwo herkriegen. Apropos essbar: man geht davon aus, dass durch Bären eine Selektion hin zu größeren und schmackhafteren Variationen stattgefunden hat. Die Bären haben wahrscheinlich zumeist diese Früchte bevorzugt, so dass hier mit der Zeit eben auch "richtige" Äpfel, also solche, die auch für den Menschen essbar waren, entstanden. 

Und irgendwann hat dieser die dann entdeckt und die schmackhaftesten Variationen kultiviert. Aber offensichtlich ist der normale Apfel, zumindest die alten Sorten, noch gar nicht so weit weg von der Urform, wenn man sich die im Video gezeigten Variationen anschaut. Die sehen ja wirklich aus wie aus dem Laden.

Ich finde die Tatsache, dass es essbare Apfelwälder gibt, die wild wachsen und essbare Früchte tragen, und dazu schon Millionen von Jahre alt sind und die dazu noch "wie aus dem Laden" aussehen, ungeheuer spannend. Man fragt sich sofort: gibts die auch irgendwo zu kaufen, um sie zu pflanzen? Wäre ja tolles essbares Wildobst (zumindest bestimmte Variationen). Oder vielleicht mal den "Ariane" probieren?

Nichts desto trotz ist auch wieder ein Rohkostmythos etwas entzaubert, nämlich dass die heutigen Kultursorten aus einem fast ungeniessbaren Urapfel gezüchtet wurden (OK, dass mag sogar stimmen, aber es waren wohl Bären, die diesen Job gemacht haben). Nein, sie stammen von zum Teil sehr gut essbaren Wildformen aus Kasachstan ab. Und obwohl sie natürlich einer Selektion unterworfen waren durch menschliche Züchtungsprozesse, sind sie offensichtlich nicht ganz so weit weg von ihrer Urform, als wie es gewesen wäre, wenn sie aus den Holzäpfeln gezogen worden wären. Alte Sorten dann wohl sogar noch mehr.

Im Habitus ist er dem Kulturapfel (Malus domestica) recht ähnlich. Seine Früchte sind die größten von allen wilden Apfelarten; sie werden bis zu 7 cm groß. Ihr Geschmack ist unterschiedlich und reicht von sauer bis süß. Die Früchte einiger Exemplare des Asiatischen Wildapfels aus dem Tianshan-Gebirge sind sehr wohlschmeckend und durchaus mit dem Kulturapfel vergleichbar.

Weitere Infos: de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Wildapfel

Lange Zeit nahm man an, dass der Kulturapfel (Malus domestica) als - möglicherweise zufällig entstandene - Hybride aus zwei oder mehreren natürlichen Arten der Gattung Malus entstanden sei. Jüngere DNA-Analysen von Barrie Juniper von der pflanzenwissenschaftlichen Abteilung an der Universität Oxford und anderen ergaben allerdings, dass diese Annahme wahrscheinlich unzutreffend ist. Grundlage von DNA-Analysen waren Blätterproben von Exemplaren des Asiatischen Wildapfels, die an den Nordhängen des Tianshan-Gebirges im Grenzgebiet zwischen Nordwestchina und Kasachstan gesammelt wurden.

Da die Proben mehrere Gensequenzen mit dem Kulturapfel (Malus domestica) gemeinsam hatten, geht man heute davon aus, dass der Kulturapfel direkt vom Asiatischen Wildapfel - ggf. mit Einkreuzung des Kaukasusapfels (Malus orientalis) abstammt.

Der Genetiker Barrie Juniper vertritt die These, dass die Braunbären des Tianshan-Gebirges in Jahrmillionen für die Selektion von besonders wohlschmeckenden Exemplaren von Malus sieversii gesorgt haben. Denn sie fressen vor allem von süßen Äpfeln. Wenn sie ihren Kot an zahlreichen Stellen absetzen, können die in ihm enthaltenen Samen dieser Apfelbäume keimen und werden so verbreitet.[3]

Der Bär ist also auch nur ein Mensch! :-)

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16.09.2015 22:44

Boden

Also schon erstaunlich, im ersten Semster hatten wir das Fach "Bodenkunde" und ich muss sagen, ich war damals regelrecht begeistert. Und bis heute ist der Boden, der uns ja alle ernährt, irgendwie faszinierend für mich. Umso unverständlicher ist es, dass man trotz Bodenschutzverordnungen, Bodenschutzgesetz und was der Dinge mehr sind, es nicht verhindert, dass die Versiegelung zunimmt und dass die Äcker immer mehr Humus verlieren. 

Den Boden, wenn man ihn als Basis des Lebens ansieht, muss man wirklich hegen und pflegen.

Heute bin ich darüber gestolpert: www.n-tv.de/wissen/UN-schlaegt-Alarm-Durch-Bodenzerstoerung-drohen-Riesenverluste-und-50-Millionen-Fluechtlinge-article15933946.html

Die UNO schlägt Alarm: Landwirtschaft und die zunehmende Verstädterung zerstören immer mehr wertvolle Böden. Die Verluste sind riesig, die Kosten gehen in die Billionen. Zudem könnte das in den nächsten zehn Jahren zu 50 Millionen zusätzlichen Flüchtlingen führen

Da hat man Jahrtausende die Böden erhalten und nun, wie so oft in unserer Zeit, wird alles innerhalb kurzer Zeit kaputt gemacht.

Die Landwirtschaft ist verrückt geworden.

"Herkömmliche Landwirtschaft ist für die Volkswirtschaft eine Minusrechnung. Der Boden wird degradiert und die Ökosysteme drumherum eben auch. Zum Beispiel durch Überdüngung oder Überweidung. Wir graben uns selber das Wasser ab."

Intensive Landwirtschaft habe oft verheerende langfristige Folgen. In dem westafrikanischen Land Benin zum Beispiel sei der Baumwollanbau ein großes Problem. "Das ist extrem nährstoff- und wasserintensiv, und davon profitieren nur sehr wenige Menschen, die Volkswirtschaft leidet sehr darunter"

Ein Viertel der Ackerflächen sei zudem von Bodenerosion betroffen. Gleichzeitig werden den Angaben zufolge Agrar- und Verbrauchsgüter importiert, deren Produktion mit 80 Millionen Hektar mehr als das Doppelte der hiesigen Landesfläche in Anspruch nimmt.

Die Städte brauchen immer mehr Fläche. Wenn man sich Luftbilder anschaut, sieht es oft aus, als ob sich Krebszellen ausbreiten und das Land ringsrum auffressen. Und die Versorgungsströme sind ja auch oft so, dass sie vom Land in die Stadt gehen. Irgendwann wird die Mehrzahl der Menschen in Städten leben. Und das Umland wird dann zu dessen Versorgung dienen. Und wenn man sich mal alte Burgen und Dörfer / Städte anschaut, dann sehen die oft noch organisch aus, fügen sich in die Landschaft. Jetzt aber breiten sie sich zum Teil ungebremst aus und verbrauchen immer mehr fruchtbaren Boden.

Ein besonderes Problem sei, dass Metropolen häufig in besonders fruchtbaren Gebieten lägen, weil sich eben dort vor langer Zeit die ersten Pioniere angesiedelt hätten. Jetzt breiteten sich die Städte aus und verschlängen fruchtbares, ökologisch wertvolles Land.

In Deutschland werden jeden Tag Bodenflächen in der Größe von mehr als 100 Fußballfeldern überbaut, wie aus dem sogenannten Bodenatlas hervorgeht.

Das mit den Fussballfeldern habe ich schon vor 12 Jahren im Studium gehört. Auch da: es ändert sich auf einer fundamentalen Ebene nicht wirklich etwas. Und so muss man wirklich erkennen, wie sehr der Mensch auf Kosten der nächsten Generationen lebt. Der fruchtbare Boden ist nur eine ganz zarte Hülle. In der nachfolgenden Abbildung sieht man mal die sehr fruchtbare Schwarzerde. Und wie man sieht, ist die Humusauflage grade einmal 40cm stark. Da merkt man erstmal, wie wertvoll diese Humusauflage eigentlich ist.

https://themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/11239/__MEDIUM__Schwarzerde_Profil.jpg?command=downloadContent&filename=__MEDIUM__Schwarzerde_Profil.jpg

Offensichtlich gibt es auch derzeit einen Run auf Äckerflächen durch Spekulanten und Finanzanlager. www.arte.tv/guide/de/051066-000/die-neuen-grossgrundbesitzer-das-geschaeft-mit-europas-boden

Ackerland ist das neue Gold der Kapitalmärkte, und zwar in ganz Europa. Rumänien ist für internationale Investoren besonders attraktiv. Zwar gab es schon während des Sozialismus riesige Agrarstrukturen, doch seit der Öffnung des Ostens kaufen sich immer mehr ausländische Investoren ein. Ganze Regionen wurden zu Agrarlandschaften mit gigantischen Flächen, die nach der Ernte wie braune und verlassene Wüsten aussehen. Kritiker bezeichnen diese Entwicklung schlicht als „Landraub“, Investoren dagegen argumentieren mit der Schaffung von Arbeitsplätzen.

Auch in Ostdeutschland hat mit der Finanzkrise der Run auf Ackerflächen durch branchenfremde Firmen begonnen. Einer der Hauptplayer ist die KTG Agrar, ein börsennotiertes Unternehmen, das Flächen kauft oder pachtet und sie mit modernsten Maschinen kostengünstig bewirtschaftet. In Ostdeutschland wehren sich die Bauern immer vehementer gegen die mächtigen Konzerne und die Förderpolitik. Halten sie den Widerstand gegen die Investoren durch?

Ich weiß nur, dass sich die Bodenpreise hier verdoppelt haben in den letzten Jahren.

Zum Essen: pünktlich zum Herbstbeginn geht mein Körper wieder auf Winterkost. Äpfel und andere süße Sachen gehen von einem Tag auf den anderen gar nicht mehr. So wie schon im vergangenen Jahr. Ich finde das über alle Maßen erstaunlich, auch dass ich dann plötzlich wieder Lust auf grüne Tonerde bekomme. Offensichtlich findet da eine etwas tiefgründigere Umstellung statt.

Heute habe ich den Mais geerntet. Nett anzuschauen, wenn die Körner unterschiedliche Färbung haben. Aber grundsätzich ist es für Mais hier in Sachsen-Anhalt wohl zu kühl, er schmeckt jedenfalls nicht so super genial. Und der Ertrag pro Fläche hält sich auch in Grenzen. Na schauen wir mal. Ansonsten heute noch geniale Möhren, Pastinacken und Kohlrabies der Sorte "Gigant" geerntet (im Westen hießen sie "Superschmelz", sie müssten, da beides wirklich passend ist, eigentlich "Gigant Superschmelz" heißen! lol).

Ansonsten haben wir noch Unmengen an Tomaten, die aber noch nachreifen müssen. Ich habe mich deswegen entschlossen, das Zelt komplett zu zumachen, damit es drinnen noch schön warm bleibt. Ich bin aber wirklich extrem erstaunt, was die nochmal angesetzt haben! Wahrscheinlich komme ich garnicht mehr dazu, die zu ernten, weil ich noch eine Tour Richtung Süden machen will.

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14.09.2015 20:31

Autarke Versorgung

Heute habe ich folgende interessante Info bei Facebook gefunden:

Russland wird zum "Landesweiten Ökodorf" - staatlich geschützt!

Stell Dir vor, Du lebst in einem Land wo das Recht, das Land -welches Du hast bzw. Dir zur Verfügung gestellt wird- frei zu bewirtschaften, vor den Eingriffen durch den Staat geschützt ist. Da es als Anreiz für die Entwicklung der individuellen Unabhängigkeit und zur Schaffung einer starken und gesunden Nation dient.

Nun stell dir vor, dass in diesen Land, fast alle Nachbarn ihr Land pflegen, und ein Teil eines dezentralen, autonomen und unabhängigen landesweiten "Ökodorfes" sind und mehr als genug zu essen produzieren, genug um die Bevölkerung des Landes zu ernähren.

Es stellt sich heraus, die "moderne" Landwirtschaft in Russland besteht aus Millionen von kleinen Familienbetrieben, die ohne den Einsatz von chemischen Düngemitteln gemeinsam riesige Mengen, der am meisten konsumierten Produkte im Land, produzieren.

Haben die Russen etwa mehr Freiheit bei der Wahl der Lebensmittel als die Menschen der freiheitlich-demokratischen Welt?
Die landwirtschaftlichen Systeme der westlichen Welt sind für die Umwelt ineffizient und abhängig von Chemikalien. Und das soll besser sein?

Die staatliche Politik in Russland fördert die unabhängige Agrarproduktion in Familienbetrieben und nicht die egoistischen Bedürfnisse der chemischen und biotechnologischen Unternehmen! Aus diesem Grund haben viele Russen den Wunsch und die Möglichkeit, ihr eigenes "Essen" auf den Familiengrundstücken wachsen zu lassen. Das Essen kommt quasi aus dem "Garten".

Gemäß dem Gesetz "Über die Privatbetriebe", welches 2003 angenommen wurde, hat jeder russische Bürger das Recht, ein kostenloses Grundstück mit einer Größe von 2,2 bis 6,8 ha als Privateigentum zu erhalten. Jedes dieser Grundstücke kann für die Gartenarbeit bzw. Gartenbau verwendet werden, oder einfach nur als ein Ort zum Entspannen, und der Staat fordert dafür KEINE Grundsteuer. Heute 12 Jahre danach, können wir die außergewöhnliche Ergebnisse dieser Aktivität bei vielen russischen Familien beobachten, die praktisch alle Produkte, die sie benötigen selber anbauen.

"In der Tat, die Tätigkeit der Landwirte in Russland ist der Beweis dafür, dass es einfache Landwirte sind, die die Welt ernähren können. Folglich gibt es keine Notwendigkeit für eine GMO, für Industrieparks oder alle anderen technischen Tricks, um die Bedürfnisse der Bevölkerung an Lebensmitteln zu erfüllen ", - sagte Leonid Sharashkin, Redakteur der englischen Version der Buchreihe" "Die Klingenden Zedern"

Die meisten Nahrungsmittelprodukte in Russland werden auf privaten Grundstücken angebaut.

In Russland ist das System der privaten Land- und Gartenbewirtschaftung so effektiv, dass das Produktionsvolumen der Lebensmittel aus diesen Anbau mehr als 50 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Produktion des Landes ausmacht.

Und das Ökodorf-Konzept gewinnt weiterhin an Popularität unter den Russen.

(P.S. Das ist wundervoll... so war das in der DDR vor der Wende, die Menschen des Landes versorgten sich selber.. Gemüse und Obst ohne Chemie und Gentechnik, direkt von Nebenan!.. wo jetzt Wiesen und Monokultur zu finden ist, gab es früher Nahrungsmittel für die Menschen.. Putin hat verstanden, was falsch läuft! Wer blühende Landschaften möchte muss beginnen regional zu handeln.. statt global zu verhandeln!)

Quelle russisch:
https://cont.ws/post/114452

Inwieweit das jetzt alles stimmt, muss erstmal offen bleiben, und in Putin-Euphorie möchte ich auch nicht verfallen, aber Russland geht da anscheinend ganz andere Wege und versucht sich weitestgehend autark zu versorgen, was natürlich immer vom Vorteil ist. Eine Gesellschaft ist so sehr viel krisensicherer. Natürlich wird man dem immer entgegenhalten, dass diese Art der Landwirtschaft nicht so ergiebig ist wie eine industriealisierte Agrarwirtschaft. Und das ist natürlich auch so, aber man muss sich natürlich auch fragen, ob diese Landwirtschaft langfristig positiv ist. Und auch im Krisenfall funktioniert. Und das wage ich angesichts der Energiemengen, die dafür benötigt werden, zu bezweifeln.

Es braucht eigentlich auch nicht viel Land, um sich einigermaßen gut selbst zu versorgen. Es braucht aber natürlich etwas Interesse und auch etwas Zeit und Liebe. Aber ich sehe es ja (und sah es schon in meiner Kindheit), dass man mit einem ganz normalen Garten schon enorme Mengen an Nahrungsmitteln produzieren kann. Und vorher war da Rasen. Vollkommen nutzlos. Wenn man noch ein paar Hühner hat und vielleicht ein paar Kanninchen, Enten und zwei Schafe, dann ist man auch mit tierischen Produkten erstmal gut versorgt.

Und wenn man mal schaut in der Umgebung, wieviel Platz noch ist und wo man Frucht-Bäume pflanzen könnte, oder Schafe zum weiden stellen könnte. Es wäre besser als sinnlos irgendwo Rotbuchen oder Ahorn zu pflanzen oder mit lauten, stinkenden Maschinen das Gras niedrig zu halten (eine vollkommen sinnlose Sache, die nur verbraucht, oder NICHTS erzeugt). Selbst Städte könnten so in essbare urbane Räume verwandelt werden. Man könnte auch mal wieder anfangen, Grünland anzulegen, um Schafe und Rinden zu halten, statt Maismonokulturen soweit das Auge reicht. Dieses Grünland wäre dann auch gut, da sich der Boden darunter wieder regenerieren kann. Gleichzeitig hätte man gesunde Nahrungsmittel. Aber das Problem ist eben, dass die Landwirtschaft heute nicht mehr dazu dient, die Menschen mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen, sondern um Geld zu verdienen. Also nichts mit Gärten und Weiden, sondern Tierfabriken und Monokulturen.

Aber machen wir uns mal nichts vor: bevor es dazu kommen würde, muss noch viel mehr passieren als nur ein paar Idealisten oder ein paar nette Vorzeigeprojekte hier oder da. Denn auf breiter Front mögen es die Menschen bequem und billig. 

Die Russen scheinen die autarken Projekte anscheinend zu fördern. Sowas fehlt hier auch. 

Ich glaube auch, dass die Rohkosternährung da ein echter Impulsgeber ist. Nicht die tropenkostbasierte Rohkost, die weckt vor allem Sehnsüchte und führt zur Vernachlässigung des eigenen Umfeldes, aber eine Rohkost, wie sie damals von den alten Ärzten wie Bircher-Benner und Co. durchgeführt wurde. Man merkt dann ja auch, dass eine hohe Diversität an Produkten genial ist, weil man dann Auswahl hat. Auch wenn zum Beispiel Äpfel aus einer Urform gezüchtet wurden, oder auch viele andere Kultursorten, so merkt man doch, dass man hier verschiedene Präferenzen hat und sich unter der Hand des Menschen eine extrem hohe Mannigfaltigkeit entwickelte. Züchtungen sind also per se nicht grundsätzlich schlecht. Die Frage ist nur, in welche Richtung gezüchtet wurde.

Was ich in diesem Jahr gelernt habe ist, dass es nicht so schwer ist, wirklich gute Lebensmittel zu erzeugen und auch in ausreichenden Mengen. Die Natur ist ja oft üppig und reich. Und wenn man dann noch Wildkräuter nutzt, umso besser. Aber die Entwicklung der letzten Jahre ging in unserem Dorf eher weg von der Selbstversorgung. Macht oft zuviel Mühe und ist im Vergleich zum ALDI eben unbequem. Deswegen wurden zwei große Schrebergärten wieder zu Acker. Und im Nachbardorf verkommen die Gärten auch teilweise.

Junge Leute haben heute auch kaum noch Zeit dafür. 40h Woche, vielleicht noch Überstunden, dann noch pendeln, dann noch die Kinder... dann lieber ein bisschen Rasen und fertig. Das kann man unter diesem Blickwinkel auch vollkommen nachvollziehen. Es wäre wahrscheinlich sinnvoller, die Arbeitszeit zu verkürzen und finanzielle Anreize zu geben, um wieder mehr Gärten erblühen zu lassen und die Gesellschaft somit an sich wieder krisenfester zu machen (da gibt es natürlich keinerlei Interesse auf politischer Ebene, da es ja die Umverteilung verlangsamen und Abhängigkeiten beenden würde). Deswegen macht man das wohl nicht. Tja, leider, und das ist eben immer wieder zu beobachten, fehlt es aber oft schlichtweg an Vernunft.

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13.09.2015 21:45

Vortrag Prof. Kennedy

Hier noch ein interessanter Vortrag von Frau Prof. Margit Kennedy zum Geldsystem. War übrigens in Köthen. :-)

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13.09.2015 20:36

Vortrag Prof. Braungart

Heute habe ich einen interessanten Vortrag von Prof. Braungart auf youtube gesehen. Er erklärt hier das mir bisher noch vollkommen unbekannte "Cradle-to-Cradle" Prinzip, wo es um eine Welt ohne Müll geht. Den möchte ich auch hier teilen. Viel Spaß! 


Sehr interessant (und erschreckend) auch die Informationen über die ganzen Giftstoffe.

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11.09.2015 23:51

Freitag

Auto fängt mit Au an und hört mit O! auf. Einmal Werkstatt und TÜV und schon ist man die Kohle wieder los. Na was solls. Der Preis der (vermeindlichen) Freiheit. Gut, dass wenigstens das Essen weitestgehend ohne größeren Aufwand in ausreichenden Mengen vorhanden ist.

Ich hatte die letzte Zeit wieder vermehrt mono gegessen, aber irgendwie hat mir was gefehlt und so habe ich mir heute einen großen Salat mit viel Wildgrün und Gemüse plus einer Avocado gemacht. Jetzt bin ich satt und zufrieden. Ansonsten finde ich derzeit Äpfel frisch vom Baum super. Aber nun sind unsere mehr oder weniger alle und die frisch gepflückten aus der Nachbarschaft sind nicht ganz so gut.

Schon erstaunlich, wie sich das auch alles entwickelt hat. Wie ich mit der Zeit immer weniger Tropenfrüchte gegessen habe. War aber auch ein Prozess. Dieses Jahr gabs nur zum Treffen mal was Exotisches. Wobei die Avos ja auch "exotisch" sind. Aber Ok, sollte erstmal passen. 

Es ist aber auch ein himmelweiter Unterschied, ob man Sachen frisch aus dem Garten, oder vom Baum isst, oder ob es Lagerware ist. Ich bevorzuge Ersteres. 

Ansonsten passend zum Freitag noch ein cooler song zum Feiern :-D

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