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26.10.2015 16:02

Thunfisch und Sport

Leute, heute habe ich den besten Thunfisch EVER gegessen. Den gab es in Velez-Malaga im Supermarkt. War an der Haut wunderbar fettig. Also wirklich der Oberhammer. War zwar nicht ganz billig, aber war sein Geld wert. Ich merke aber schon, dass mir auch mal wieder ein richtiges Stück Fleisch fehlt. Oder generell auch angetrocknete Produkte. Aber das geht grade nun nicht. Ansonsten ist es erstmal wieder etwas schwierig, gute Quellen der Nahrungsmittel zu finden. Bei den Süsskartoffeln habe ich schon einige Fehleinkäufe gemacht. Gottseidank kosten die nur 1,30€ maximal pro Kilo. Da hällt sich der Ausfall in Grenzen. Weil manche schmecken einfach nur nach Seife, während andere echt genial sind. Auch da fällt auf, dass man eben nicht nur die Produkte an sich benennen muss, die man gut findet, sondern eben auch die Sorte. Und da fällt auch auf, wie wichtig der Erhalt der genetischen Vielfalt ist, da jeder auch andere Sorten, also nicht nur einzelne Produkte wie Äpfel oder Birnen mag, sondern eben bestimmte Sorten bevorzugt werden. 

Ansonsten habe ich auch gut Sport getrieben. Hier in Nerja gibt es einen kleinen Spielplatz, wo man Klimmzüge, Beugestütze, Beinheben und Liegestütze trainieren kann. Man muss nur den Mut haben, sich da wie ein Kind an die Stange zu hängen. 

Ansonsten bin ich jezt zwar in Spanien unterwegs, bin aber dennoch politisch interessiert. Wie ich jetzt gelesen habe, hat der Staatspräsident in Portugal anscheinend einer Linken Mehrheit die Regierungsbildung untersagt und statt dessen den Rechts-Konservativen den Vorzug gegeben. 

„Europe’s socialists face a dilemma. They are at last waking up to the unpleasant truth that monetary union is an authoritarian Right-wing enterprise that has slipped its democratic leash, yet if they act on this insight in any way they risk being prevented from taking power.

Brussels really has created a monster.“

(Die europäischen Sozialisten stehen vor einem Dilemma. Sie müssen die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass die Währungsunion ein autoritäres rechtsgerichtetes Unterfangen ist, das seine demokratischen Fesseln abgeworfen hat. Wenn sie aber darauf in irgendeiner Weise reagieren wollen, riskieren sie, von der Macht ferngehalten zu werden. Brüssel hat wirklich ein Monster geschaffen.)

www.telegraph.co.uk/finance/economics/11949701/AEP-Eurozone-crosses-Rubicon-as-Portugals-anti-euro-Left-banned-from-power.html

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25.10.2015 12:05

Wikipedia

Gestern waren wir in Malaga, eine Besucherin der Finca zum Flughafen zu bringen. Vorab sind wir noch noch Torremolinos. Einem Badeort südlich von Malaga, wo es auch ein Rohkostrestaurant gab. Wie erwartet wurde es eine Tortour für mich. Restaurantbesuche sind mir ein Graul, da es zumeist nie wirklich klar ist, ob dass, was die da anbieten und ob es auch wirklich roh ist. Ich habe mich dann auch zurückgehalten. Ich habe nicht mal Fotos gemacht von dem Restaurant. Es war mehr oder weniger unspannend, so dass ich hier nicht weiter drauf eingehen möchte.

Deswegen zu einem spannenderen Thema: wenn man in der Wikipedia nach Rohkost, bestimmten Rohkostautoren, bestimmte alternative Themen oder Themenbereiche sucht, kann man oft staunen, wie kritisch und voreingenommen solche Einträge sind. Beziehungsweise wie man versucht, das Thema in ein negatives Licht zu bringen. 

Wikipedia ist grade bei diskutablen Themen oft nicht objektiv. Jetzt gibt es auch eine Doku auf KenFM, die das recht eindrucksvoll belegt. Sehr sehenswert!

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23.10.2015 14:44

Fotos Bergbesteigung

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22.10.2015 18:46

Pico del Cielo

Puh, mir stecken gute 25km, oder vielleicht mehr in den Knochen, denn heute sind wir, Hannsche und ich, zum Pico del Cielo, 1.508m hoch, aufgestiegen. Oben angekommen, sind wir sogar noch auf zwei Nachbarberge rauf, so dass wir ein echt grosses Programm absoluviert haben. Ich schätze es waren gute 30km insgesamt (für mich, bin ja noch nach Nerja gegangen) und gute 2.000 Höhenmeter insgesamt. Jetzt tun mir einfach nur noch die Füsse weh. Lustige Nebenbemerkung: oben am Gipfel trifft man vor allem: Deutsche! Das ist wirklich witzig. Wie schon in Nicaragua sind die Deutschen unglaublich gerne am Berg unterwegs. Aber es war heute ein echtes Naturerlebnis. Fotos demnächst. Hier ein paar Infos auf Spanisch: 

www.juntadeandalucia.es/medioambiente/servtc5/ventana/mostrarFicha.do;jsessionid=67776C389C7A718DDBA44EBD3F5B079E?idEquipamiento=20106

Aber was war eigentlich der Auslöser für diesen Aufstieg: wir waren den Tag hier in der Abendstimmung spazieren und haben uns Maro angeschaut. Nettes Dörfchen gleich nebenan. Im Sonnenuntergang glühte plötzlich oben auf dem Gipfel das Gipfelkreuz in der untergehenden Sonne. Wow. Das hat mich echt neugierig gemacht und hat mich angespornt, rauszufinden, wieso das da oben so glüht. Jetzt weiss ich es. :-)

Und jetzt habe ich HUNGER! Das ist grade echt ein Problem für mich. Denn ich habe keine grosse Lust mehr auf Mandeln, Sesam oder Kokosnuss. Sondern auf fettes Wildschwein, Heilbutt, Makrele, Rindfleisch, Rotbarsch oder HÜHNCHEN. Und Leber!! Aber da stehe ich grade wirklich auf dem Schlauch. Ich frage mich, wie das andere über Jahre aushalten, ohne tierische Produkte zu leben, aber klar, wenn man Früchte und Avocados verträgt, mag es ja länger gehen. Aber für mich geht das so leider nicht. Ich habs ja mit viel gutem Willen jahrelang ausprobiert. Es gibt auch ein Fischgeschäft, dass den Tag guten Thunfisch hatte, aber es ist leider nur unregelmässig offen. Ist offensichtlich nur ein kleiner Laden. In einem anderen gibts nur gefrorenen Fisch und in den Supermärkten ist die Auswahl eher begrenzt, anders als der Supermarkt in Granada, der hatte ja eine gigantische Auswahl. Grade Schwertfisch wäre jetzt der Oberhit! :-P

Na was solls: hier erstmal noch die Fotos von der Fahrt nach Nerja und unserem Aufenthalt hier: www.pixum.de/meine-fotos/album/7211915

Viel Spass!

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21.10.2015 14:58

Gesättigte Fettsäuren

Vorab ein kleiner Nachtrag zum Thema Avocados, die ich gestern noch vergessen hatte: mir ist aufgefallen, dass nach dem reichlicheren Verzehr von Avocados die Gliedmassen in bestimmten Positionen schneller einschlafen. Normalerweise habe ich kaum bis keine solche Beschwerden, aber hier ist es mir dann aufgefallen, dass mir die Arme und auch die Beine relativ schnell anfangen zu kribbeln und dann einschliefen. Nach dem Absetzten bzw. der körperlichen Verweigerung, weiterhin Avos zu verzehren, sind diese Beschwerden, genau wie die Schwellungen der Hände recht schnell wieder verschwunden. Gleichzeitig ist die Verdauung auch wieder sehr viel besser geworden. 

Gleichwohl ist die Versorgungslage etwas schwierig. Klar, Früchte und Avocados sind reichlich vorhanden, aber gutes Gemüse, Wildkräuter, Nüsse, oder gar tierische Produkte sind eher Mangelware. An Proteinen gibt es gute Mandeln und guten Sesam. Das ist natürlich etwas dürftig. Auch fehlen da die guten gesättigten Fettsäuren. Ich hatte gestern mal meine Unzufriedenheit angesprochen und ein Gast meinte, dass mir vielleicht die gesättigten Fettsäuren fehlen. Nelli machte dann den Vorschlag, doch mal Kokosnuss zu probieren. Gesagt getan und das war wirklich dann das passende Produkt. 

Dennoch fehlen mir grade Sachen wie Heilbutt, Makrele, Wildschwein oder Hühnchen. Auch richtig gutes Gemüse wäre genial. Da muss man auch etwas auf Konventionelles zurückgreifen teilweise. Aber das esse ich einfach nicht mit dem selben Genuss. 

Alles Gute ist eben selten beisammen.  

Übrigens gibt es jetzt auch Videos von unserer Reise zu sehen! www.youtube.com/watch?v=WyOMEdh-Fug

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20.10.2015 16:41

Road-Trip V: Granada

Nach einer kalten sternenklaren Nacht irgendwo in der Pampa auf der Baustelleneinrichtungsfläche einer Schnellstrassenbaustelle ging es weiter Richtung Süden. Da Granada quasi auf dem Weg liegt, haben wir uns entschlossen, hier einen Zwischenstopp einzulegen und einen Stadtbummel zu machen. Und Granada ist wirklich eine Reise wert. Eine sehenswerte Altstadt, freundliche Leute, eine feurige Flamencoaufführung (Video muss ich noch hochladen) und sonniges Klima waren der Rahmen für eine nette Stadtbesichtigung. Auf ein Rohkostrestaurant stand auf dem Plan, aber das entpuppte sich als ganz normale Strassenschenke. 

Sehr beeindruckt war ich von einer Flamencoaufführung. Das war wirklich gut, was die Truppe da geboten hat. 

Das Auto haben wir im Parkhaus eines Supermarktes stehen lassen und sind dann einfach zu Fuss in die Innenstadt gelaufen. 

Weitere Fotos: www.pixum.de/meine-fotos/album/7211616

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20.10.2015 15:35

Avocados III

"Der Magen ist aller Trübsal Vater"

Friedrich Nietzsche

Heute haben wir uns mal wieder über die ganzen Fehlleitungen unterhalten, die es grade durch die Verzüchtung der Produkte gibt. Auslöser waren meine Beobachtungen, dass mir das Gitarrenspiel nicht mehr so gut von der Hand ging. Grade das filigrane Spiel fiel mir in letzter Zeit mehr und mehr schwer. Ich habe das heute Hannsche gegenüber bemerkt und er meinte, dass er gleiche Beobachtungen gemacht hat nach Phasen mit vielen Avocados. Hier muss man der Angelika Fischer wirklich mal ein dickes Lob aussprechen, denn sie hat schon recht früh erkannt, dass die Avocado nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ist. In ihrem Buch gibt es extra ein Kapitel dafür. Und so habe ich auch diese Beobachtungen machen müssen, dass es zu Wassereinlagerungen in den Gliedmassen kommen kann, wenn man sich mal eine Zeit lang viel von Avocados ernährt. 

Bemerkenswert fand ich die Anmerkung von Hannsche, dass jede Züchtung schon eine Störwirkung in der Natur darstellt, die das Lustzentrum täuscht. Und es ist ja wirklich so. Die Avocados hier waren und sind ja wirklich erstklassig. Fettig, nussig, buttrig, zum Teil dottergelb innen. Und man lebt quasi UNTER den Bäumen. Paradisisch also. Und dennoch kommen die Probleme. Mehr noch: auch andere haben ja nach dem intensiven Genuss von Avocados Gesundheitsprobleme bekommen. Ich habe einen Freund, der sich nun nach Jahren intensiven Avocadosgenusses mit Gallenproblemen rumschlagen muss, ein Besucher auf der Finca hier hat erzählt, dass er eine Frau kennenlernte, die schon gesundheitlich auf dem letzten Loch pfiff und auch viele Avocados ass. Nach dem Absetzten dieser Frucht ging es schlagartig wieder bergauf. Hannsche hat auch von seinen Problemen durch die Avocados erzählt. Das alles ist natürlich eher anekdotenhaft. Es zeigt aber auch auf, dass hier eine echte Falle lauern kann. 

Meine Hinwendung zu Salaten war wahrscheinlich wirklich nur der Versuch, die Avocadomenge zu begrenzen und hier irgendwie eine Lösung des Problems zu finden. Denn wenn man es genau betrachtet, sind die Alternativen auch eher trostlos: Fisch? Quecksilbervergiftet. Fleisch? Bleivergiftet. Nüsse? Trocken und voller Stoffe, die das Fressen ja verhindern sollen. Tropensachen? Ökologischer Irrsinn. Das ist dann, wenn man sich das bewusst macht, schon eher ein Trauerspiel. 

Aber Gott sei Dank gibt es auch da wieder Alternativen und Lösungen. 

Ich muss es aber zugeben, dass es mir nicht ganz leicht fällt, so zu leben, dass es auch wirklich passt. Dazu ist der "Teufel", also die Verführung, Verstrickung und Verlockung, die Frucht am Baum also, oft zu stark. Es braucht zumeist wirklich Disziplin, keine Äpfel zu essen, obwohl tonnenweise da sind, keine Cherimoyas, obwohl wir hier kistenweise haben, keine Avocados, obwohl sie hier saubillig sind und auch super Qualität haben. Statt dessen dreckiges Gemüse. Ist da snicht wirklich eine Art Strafe für den Sündenfall? LOL - ich nehms mit Humor. Aber es ist wirklich oft hart, wenn sich die anderen an den Früchten laben. Aber ich habe es halt ausprobiert und mal den Instinkt freien Lauf gelassen, und dann gehts eben schnell auch bergab. Zuchtfrüchte führen schon über kurz zu Problemen. Und wenn es nur ein Völlegefühl ist. Eben weil das Lustzentrum fehlgeleitet wird. Und das wird es ja von Geburt an und später eben durch die Züchtungsprozesse. 

Oder präziser: der Instinkt scheint bei mir sehr gut zu funktionieren, wenn ich mich in einem bestimmten Rahmen bewege. 

Jetzt habe ich wieder zwei Tage "normal" (Mandeln, Sesam, Gemüse, Kräuter) gegessen und schon normalisiert sich wieder alles. Die Verdauung wird wieder normal, der Stuhlgang nicht mehr klebrig, der Bauch flach. 

Also das der Teufel die Früchte zur Verführung gewählt hat, war wirklich clever!!! :-D

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19.10.2015 15:24

Avocados II

Wie ich schon am 16.10. schrieb, sind die Avocados ja echt gut hier, aber leider haben sich die Verdauungsprobleme doch massiv verstärkt. Die letzten drei Tage hatte ich dann vor allem abends übelriechende Blähungen und leichte Bauchkrämpfe. Und gestern hatte ich dann auch Heisshunger auf Früchte: und so gab es sogar mal wieder zwei Guaven und drei Cherrymojas. Ohne dass die mich aber wirklich befriedigen. Tatsächlich scheint es so, dass ich und alle Früchte, die auf Bümen wachsen, keine dicken Freunde mehr werden. Und so bin ich heute in den Bioladen "Modus Vivendi" hier in Nerja und habe mir einen überteuerten Pack garantiert rohe Mandeln gekauft. 

Der Betreiber spricht gutes Englisch und von daher war die kritische Nachfrage einfach. Ich muss unbedingt wieder auf meine Standartdiät zurück. LOL... Ich habe nichts gemischt. Alles schön einzeln für sich gegessen. Mich auch nicht überlastet. Ich hatte auch tatsächlich keine Lust auf andere Sachen ausser auf Avocados als "Protein". Aber nach einer Woche, oder knapp 1,5 sagt der Körper "Stop". Das Problem: es gibt hier kaum mal gutes Gemüse in entsprechender Auswahl, was auch etwas nervig ist. Also von daher muss ich jetzt mal sehen, wie es ernährungstechnisch weiter geht. 

Und wenn ich schon am meckern bin, es ist auch echt krass, wie viel Plastik hier auf den Fincas zu finden ist. Oft werden irgendwelche Kulturen ja mittels schwarzer Folie abgedeckt. Später dann werden die Reste hier oft einfach untergepflügt oder / und den Hang runtergeworfen. 

Es ist wirklich erschreckend, wie einfältig der Mensch agiert! Und das, obwohl alle Infos vorhanden sind und man die Gefahren der Plastik mehr und mehr erkennt!

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19.10.2015 13:08

Road-Trip IV

Kommen wir mal zu einem weiteren Reisebericht. 

Nach unserer Nacht unter freien Himmel sind wir dann morgends los Richtung Valencia. Wir sind zumeist Landstrasse gefahren, weil die Autobahn kostenplichtig ist. Man kommt durch schöne Berglandschaften, fährt durch endlose Orangen- und Zitronenhaine und so manche schöne Burg oder Ortschaft liegt auf dem Weg. 

Wir haben uns dann entschieden, ab Valencia nicht weiter an der Küste entlang zu fahren, sondern mehr durch das Inland zu reisen. So sind wir erst Richtung Albacete gefahren. Und von dort weiter auf der N322 Richtung Süden. Auf dem Weg sahen wir am Weg eine Burg (www.montesa.es/), und da es sowiewo grade Essenszeit war, haben wir uns entschlossen, dort einfach mal Station zu machen. Wie sich rausstellte, war es die richtige Entscheidung, denn die Burg mit dem vorgelagerten Dorf war wirklich einen Besuch wert. Von hier hatte man einen herrlichen Blick in das weite Tal. 

Nach einer längeren Pause ging es dann weiter. Spanien wartet im Hinterland wirklich mit einigen sehenswerten Landschaften auf. Blutrote Erde, Steineichenwälder, offene Landschaften, Ebenen (La Mancha) und Berge finden sich. Man fährt teilweise durch endlose Olivenwälder. Wer kann, sollte sich das unbedingt mal geben!

Schlussendlich sind wir dann wirklich abseits der normalen Wege gelandet und sind durch eine interessante Berglandschaft gefahren. Sogar Feigen haben wir hier noch gefunden. Die Natur war im Tal noch recht grün, da es einen kleinen Fluss gab. Die Orte waren sehr urig, zum Teil schon verfallen und alles in allem war es Spanien von einer sehr ursprünglichen Seite.

Irgendwann gegen Nachmittag haben wir dann eine Burg mit einer kleinen Stadt (Segura de la Sierra), mitten in den Bergen gesehen und haben wieder entschieden, dort mal hinzufahren. Vorab haben wir noch ein uriges Dorf mit dem Namen La Puerta de Seguro besichtigt. Über eine echt abenteuerliche Strasse ging es dann hoch Richtung Burg. Als wir endlich oben ankamen im Dorf, wartete schon ein Parkplatzwächter auf uns, der uns einwies. Wow, scheint ja echt was los zu sein hier, und offensichtlich kommen einige Tourister her um die Burg zu besichtigen. Wir haben dann gefragt, wie genau man denn nun dort hoch kommt und eine Frau hat es uns verraten. Sie meinte noch, wir sollen uns beeilen, es sei bald zu ende. Wir haben es dann so interpretiert, dass die Burg wohl bald schliesst. Und so haben wir uns dann auch etwas mit dem restlichen Aufstieg beeilt. Nur um dann plötzlich mitten in einem Volksfest zu stehen, dessen grösste Attraktion ein Stierkampf war. Wir waren wirklich echt überrascht. Damit hätte ja niemand gerechnet! Der junge Torrero wurde auch gleich zweimal auf die Hörner genommen, die Blaskapelle hat freudig musiziert und nach ein paar Minuten hat man den Stier mit einem langen Säbel erledigt. Die Menschen haben applaudiert, weisse Taschentücher geschwungen, dem Stier wurden die Ohren abgeschnitten, der Torrero hat sie eine paar jungen Mädels zugeworfen, welche sie nicht fangen konnten und dann wurde die arme Kreatur ins Schlachthaus gefahren, nur um dem nächsten Kampf Platz zu machen. Es ist schon irgendwie abgefahren, wenn man sowas mal aus nächster Nähe sieht. Das war ja Spanien pur! 

Wir sind dann weiter hoch zur Burg, welche wiederum einen herrlichen Blick auf die Landschaft bot. Beim Abstieg hat uns dann ein Spanier auf Deutsch angesprochen, wie wir das Spektakel fanden. "Grausam" war die Antwort. Er war da ganz unserer Meinung. Es stellte sich dann heraus, dass er seit Jahren in Berlin lebt und nur auf Besuch da war. Im Laufe des Gespräches konnte er auch meine These bestätigen, dass auch in Spanien die Dörfer sterben. Die Jungen gehen weg wenn sie können und die Alten bleiben und sterben irgendwann weg. Die Entwicklung ist natürlich auch angesichts der beruflichen Aussichten nachvollziehbar. Aber dennoch irgendwie deprimierend. Dieser Trend ist ja europaweit zu beobachten. 

 

Als es dunkel wurde, sind wir dann weiter gefahren. Irgendwann haben wir uns dann wieder ein Plätzchen zum übernachten gesucht und die zweite Nacht unter einem klaren, aber auch kalten Sternenhimmel verbracht. 

 

Viele Bilder finden sich hier: www.pixum.de/meine-fotos/album/7210484

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17.10.2015 16:31

Road Trip III Girona

Ganz anders als Perpignan wirkte da die erste Station in Spanien: Girona. Es lohnt sich wirklich, auf dem Weg gen Süden hier halt zu machen und eine kleine Stadtbesichtigung durchzuführen. Ursprünglich wollten wir auch ein Rohkostlokal besuchen, ok, ich bin da eher mitmarschiert, aber das war dann geschlossen. Girona selber wartet mit einer begehbaren Stadtmauer auf, vielen historischen Plätzen, einem schönen Blick über die Stadt und einer wundervollen Altstadt.

www.pixum.de/meine-fotos/album/7210474

Von Griona ging es dann über eine atemberaubende Küstenstrasse nach Tossa del Mar, wo Nelli ihren Onkel besuchen wollte. Der Weg führt direkt am Meer entlang, es gibt einige Punkte, wo man anhalten und die Landschaft geniessen kann. Als studierter Landschaftsplaner hat mich natürlich zu Recht erzürnt, dass oft die Büme den Blick versperrten. Gute Erholungsplanung allerdings bietet eine entsprechende Blickfreiheit. Da müssen die Spanier einfach noch etwas lernen! :-P

In Tossa del Mar haben wir dann eine kleine Pause eingelegt, Nelli hat ihren Onkel besucht und dann sind wir weiter gefahren. Irgendwo in der Nähe von Terragona haben wir dann gehalten. Uns ein Plätzchen abseits gesucht und unter einem wundervollen Sternenhimmel geschlafen.

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