Wir kommen mit den Auswirkungen nicht mehr zurecht:
Klärwerke stehen vor Problemen – Kommunale Versorger warnen vor Zunahme der Medikamentenreste im Wasser
www.kronen-apotheke-schweinfurt.de/2017/09/02/klaerwerke-stehen-vor-problemen-kommunale-versorger-warnen-vor-zunahme-der-medikamentenreste-im-wasser/
Der Gebrauch von Medikamenten steigt – und damit auch die Menge von Arzneimittelrückständen, die über die Verbraucher im Trinkwasser landen. Sie lassen sich inzwischen überall und ganzjährig in Gewässern nachweisen. Nun schlagen die kommunalen Versorger in Deutschland Alarm: Die Wasseraufbereitung in den Klärwerken kommt mit dem Filtern kaum noch nach.
Die nächste Krise.
Was bringt den Dokor um sein Brot? A die Gesundheit und B der Tod. Darum halte er, auf das er lebe, dich zwischen beiden in der Schwebe.
Und dazu gehören eben auch Tabletten.
Die Menschen sind im System, also volkswirtschaftslich gesehen, mehr wert, wenn sie so halbgesund sind. Also so dass sie noch Leistung erbringen, aber doch schon Tabletten und Behandlungen brauchen. Solche Menschen sind gesamtwirtschaftlich gesehen einfach besser fürs System. Und genau deswegen werden die auch erzeugt. Und dann nehmen die alle Tabletten und schiffen das Zeug wieder aus und wenn das nun Millionen machen, dann kriegt man das irgendwann nicht mehr aus dem Wasser gefiltert, oder nur unter erheblichem Aufwand.
Und das muss man wieder verstehen: vieles davon müsste wahrscheinlich garnicht sein. Aber weil das System nur Wachstum kennt, kein Schrumpfen, keine Abbremsung und im Endeffekt auch keine Alternative, deswegen ja die proklamierte "Alternativlosigkeit", deswegen werden statt Naturheilverfahren eben Tabletten verschrieben, die garnicht so oft auch noch im Klo landen, wenn sie nicht genommen werden.
Ich habe mich mittlerweile zu einen echten Kapitalismuskritiker hochgearbeitet, nicht weil ich die ganzen netten Dinge wie Laptop, Ölheizung oder Breitbildfernseher schlimm finde, sondern weil er auf einer tieferen Ebene massiv destruktiv ist und es zu immer größeren Blowbacks kommt.
Der Zwang zum ewigen Wachstum reisst eben am Ende alle Grenzen ein. Dann werden eben giftigste Chemikalien in die Erde gepumpt, um auch noch an das letzte Bisschen Öl zu kommen, da werden Menschen halbkrank gemacht, damit die Pharamindustrie verdient, da wird die Umwelt vergiftet, da werden am Ende die Kinder zu Kunden oder Arbeitskräften und die Alten dürfen nicht mehr sterben, weil mit jeder Atemzug, den sich noch machen, Geld verdient wird.
Dieses System ist zerstörerisch.
Und wir kommen in seine Endphase.
Die Symptome poppen überall hoch und sind mittlerweile garnicht mehr zu zählen. Wenn man die Situation mal mit der vor 20 Jahren vergleicht, dann sieht man die sich zuspitzende Entwicklung. Aber ich habe es ab dem Moment kommen sehen, als ich die Zinseszinsgeschichte verstanden hatte. Danach wurde mir klar, wie alles zusammenhängt. Wie alles funktioniert.
Ich habe schon vor 15 Jahren an die Mitteldeutsche Zeitung eindringliche Leserbriefe geschrieben, dass eine zwanghafte Wachstumswirtschaft am Ende immer zu Krieg oder Bürgerkrieg führt, in dem wieder die ganzen Werte vernichtet werden, damit es danach wieder von neuem losgeht. Die haben sogar zwei abgedruckt, aber verzerrt dargestellt.
Und heute?
Offensichtlich werden dafür schon die Vorbereitungen getroffen. Aggressionen und Konfrontation gegen Russland, und die Massenmigration im Inneren.
Ich habe den Bildungsminister von Sachsen-Anhalt, Jan-Hendryk Olbertz, auf einer Studentendemo gegen massive Kürzungen 2004, also er am Mikro sagte, wer eine Lösung hätte solle zu ihm kommen, alles erklärt und habe ihm alles dargelegt, wie es gehen müsste. Dass es ein Unding ist, dass sich das Land gegen Zinsen Geld ausleihen muss, dass wir ein umlaufgesichertes Geld brauchen, zumindest als Parallelwährung, dass wir ansonsten in Schulden ersticken usw...
Der hat das auch alles verstanden und sagte am Ende: wenn ich damit zum Ministerpräsidenten gehe, schmeisst der mich raus. Also ist er nicht gegangen, obwohl er das Problem sofort erkannt hatte.
Und als ich dann noch die Geschichte mit den Memen noch verstanden hatte, dass das System den Menschen quasi die passende Software auf die Festplatte spielt und das gesunde Software mehr und mehr verdrängt wird, wurde auch noch der letzte Hauch des Zweifels weggeweht. Und jetzt, 15 Jahre später poppen die Krisen hoch, dass es nur so scheppert.
Und es wird schlimmer kommen.
Auf vielen Ebenen. Weil das Problem wird ja nicht mal analysiert, nicht angegangen wir und wenn dann wird auf Symptomebene rumgepfuscht.
Auch so eine Sache aus der Kategorie "Wirtschaft gesund - Mensch krank": www.editionf.com/40-Prozent-Beschaeftigte-zu-erschoepft-fuer-Privatleben
Wir arbeiten immer mehr, immer schneller, immer länger. Unser Privatleben bleibt dabei oft auf der Strecke. Das zeigt die aktuelle Studie DGB-Index „Gute Arbeit“. Aber wo steuern wir als Gesellschaft hin, wenn wir uns keine Zeit zum Erholen mehr nehmen?
Ich habe das alles hautnah erlebt, bevor ich die Reißleine gezogen habe.
Seit Jahren geistert der Begriff der Work-Life-Balance durch die Wirtschaft. Er ist inzwischen Synonym für ein erfolgreiches Leben geworden, das Nonplusultra der Arbeitszeitmodelle. Wer es schafft Beruf- und Privatleben strikt zu trennen, oder zumindest zeitlich gut miteinander vereinbaren kann, soll am Glücklichsten sein. Für die meisten Beschäftigten heißt das: Damit ich im Einklang mit mir selbst bin, muss ich einen Beruf finden, der ein Gleichgewicht zwischen meinem Arbeits- und Privatleben zulässt. Klingt gut – doch die Realität sieht anders aus.
Das war wahrscheinlich eh wieder so eine Illusion, die in der Realität nie existierte. Oder bei vielen nicht.
Für die aktuelle Studie „Gute Arbeit“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurden rund 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen und Altersgruppen befragt. Das Ergebnis, über 40 Prozent der Beschäftigten sind nach der Arbeit „sehr häufig“ oder „oft“ zu erschöpft, um sich noch um private oder familiäre Angelegenheiten zu kümmern. Die Gründe dafür sind zahlreich. Vor allem eine zu hohe Arbeitsbelastung und allgemeine Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeitssituation sorgen dafür, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihr Privatleben nicht richtig genießen können.
Alles erlebt.
Ich frage mich mittlerweile: wieviel "Mehr" brauchen wir eigentlich noch? Wie kann es sein, dass wir heute in großen Teilen erschöpfter und ausgelaugter sind als die Menschen vor 30 Jahren? Auch da hatten wir alles. Fernseher, Auto, Haus, Kleidung, Essen. In der Kategorie hat sich ja nicht viel getan. Klar, war alles einfacher und weniger ausgefeilt. Aber grundsätzlich hatten wir hier in der DDR der 80er Häuser, Fernseher, zu Essen, auch Autos gabs.
Wie kann das sein, dass wir heute so viel mehr ausgelaugt sind, ohne dabei wesentlich mehr dafür zu erhalten. Das Einzige, was noch dazu gekommen ist, ist das Internet. Das hatten wir damals nicht. Aber soll das so anstrengend sein?
Wieso also ist die Arbeitswelt heute so viel ermüdender, obwohl der Wohlstand effektiv nicht gestiegen ist?
Wie gesagt, die Konsumgüter sind heute nur moderner.
Meine Theorie ist, dass sich die Arbeitswelt mittlerweile umsich selber dreht, dass Dinge nur mehr verkompliziert wurden, dass viel Sinnloses und Bürokratisches hinzugefügt wurde. Dass wir also mehr und mehr Arbeit simulieren! Das sich da eine Simulationswelt erschaffen hat, die am Ende nicht mal mehr Wohlstand schafft, aber mehr ausgebrannte und erschöpfte Menschen.
Und so nehmen wir die Arbeit mit nach Hause, zum Sport oder zum Treffen mit Freunden. Eine Pause gestattet man sich dadurch nahezu gar nicht, denn die Themen des Joballtags sind immer mit dabei. Mit der Digitalisierung ging eine Dienstleistungsgesellschaft einher, die auf immer schneller laufende Prozesse baut. So haben wir uns heutzutage im Gegenzug natürlich auch daran gewöhnt rund um die Uhr die Möglichkeit zu haben einzukaufen, Informationen zu bekommen oder auch einfach unterhalten zu werden. Die Konsequenz daraus sind längere Arbeitszeiten für Beschäftigte.
Alles erlebt. Vollkommen sinnlos. Und das war dann auch bei mir das Ergebnis:
Seit 15 Jahren verzeichnet die Techniker Krankenkasse einen Anstieg an stressbedingten Krankheitsmeldungen. Seelische Erkrankungen, wie Depressionen und Angststörungen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Bei der Depression spricht man inzwischen sogar von einer Volkskrankheit, so sollen laut World Health Organization 4,1 Millionen Menschen in Deutschland an einer behandlungsdürftigen Depression erkrankt sein. Sind wir dem Druck der sich immer schneller drehenden Arbeitswelt und immer undursichtiger werdenden Prozessen nicht mehr gewachsen?
Die Gier frisst am Ende alles auf. Wenn die Guthaben permanent wachsen müssen, wenn die Wirtschaft permanent wachsen muss, wenn dazu immer mehr Arbeit verkompliziert und aufgebläht wird, wenn dazu immer mehr Arbeitsfremdes hinzu kommt (ich wollte nur ein guter Öko-Planer sein und am Ende war ich nur noch mit arbeitsfremdem beschäftigt), dazu dann noch dauernde Erreichbarkeit und Überstunden ohne Ende, dann ist eben irgedwann der Akku leer.
Und wie gesagt, wir haben nicht wirklich mehr Wohlstand! Es ist heute nur alles bunter, größer, fetziger, poppiger aufgemacht. Häuser, Autos, Fernseher, genug zu Essen und Urlaub gab es auch schon vor 30 Jahren.
Am Ende ist niemand der sich immer schneller drehenden und sich verkomplizierenden Megamaschine gewachsen.
Ich habe regelrechte Überstundenleichen in den Planerbesprechungen gesehen. Gerade andere Planer, wie Wasserbauer, Verkehrsplaner, ach, da gabs ja viele, sahen manchmal aus wie frisch gestorben. Da wusste man, dass die letzten zwei, drei Wochen nur aus mindestens 12h Tagen bestanden haben.
Ein weiterer Grund, aus dem die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich jedoch gestresst fühlen, ist der, dass ein enormer Druck auf ihnen lastet, mehrere Rollen gleichzeitig zu erfüllen. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist nervenzehrend. 52 Prozent jener, die Arbeit-und Familienleben vereinbaren müssen, gaben in der Stresstudie der TK an unter Erschöpfung zu leiden und 19 Prozent davon litten häufig unter niedergedrückter Stimmung.
Tja.. ich sag ja oft, bzw schreibe oft in Kommentaren, dass die Kinderarmut auch daher rührt, dass hohe Reproduktionskosten, Systemmeme, Umweltchemikalien und STRESS die Geburtenraten nach unten drücken. Ich war in Ö oft so fertig, dass ich das Wochenende alleine vor dem Laptop verbracht habe, Filme geschaut usw.. bisschen Sport getrieben. Jegliche Termine an einem Wochenende waren mir verhasst, weil ich dann das Gefühl hatte, nicht entspannen zu können.
Und wenn man dann noch eine Freundin hat, die ja auch Forderungen stellt, ist es aus.
Da reicht dann irgendwann die Kraft nicht mehr.
Und nochmal: wir haben heute nicht wirklich mehr als vor 30 Jahren. Haus, Auto, Fernseher, Urlaub, genug zu Essen gabs auch auch schon 1988. Dazu viel gute Musik und Discos im Nachbarort und sogar mehr Sex wie heute. Es war alles einfacher, weniger bunt und peppig.
Ich will hier nicht die DDR zurückholen, aber möchte doch mal die Frage aufwerfen, ob der Wohlstand heute so viel größer ist als damals. Und damals waren die Menschen durch die Arbeit nicht so erledigt wie heute.
Es kann nicht sein, das Frauen (und Männer) das Gefühl haben müssen, zwischen Karriere und Familie hin- und hergerissen zu sein. Betreuung
smöglichkeiten müssen ausgebaut werden und Unternehmen im Allgemeinen familienfreundlicher agieren. Etwas, das auch in ihrem Interesse steht, denn glücklichere Arbeitnehmer sind produktiver und effizienter.
Eva Herrmann hat das ja damals angesprochen und gesagt, dass es eigentlich unmöglich ist, Karriere und Mutterschaft zu vereinen. Dafür wurde sie medial gesteinigt.
Und man sieht auch hier wieder: es geht nicht um den Menschen. Es geht nur um Geld. Man muss es darum so verkaufen: mehr Effizienz und mehr Produktivität. Erst dann ändert sich was. Der Kapitalist versteht nur eine Sprachen: Mathematik. Plus oder Minus.
"Leute, unsere Kinder werden durch Umweltgifte massiv geschädigt und werden immer dümmer!" - keine Reaktion.
"Leute, jeder Prozentpunkt Intelligenz kostet MILLIARDEN!" - dann werden sie aktiv in Politik und Medien.
Ich finde es pervers und es zeigt die vollkommene Ökonomisierung des Lebens. Es hat keinen Wert mehr an sich und aus sich selbst heraus.
Und Betreuungsmöglichkeiten?
Ja Mensch, das ist ja genau das, was der Maaz so kritisiert: die DDRifizierung der frühkindlichen Betreuung. Der traurige I-Punkt einer dramatischen Entwicklung.
Die DGB fordert deshalb als Lösung mehr Zeitsouveränität für deutsche Beschäftigte. Arbeitnehmerinnen sollen individuell entscheiden können wo und wann sie arbeiten, damit sie gleichzeitig das Maximale an beruflicher Produktivität und auch aus ihrem Privatleben herausholen können. Das hieße natürlich auch, dass Arbeitnehmer entscheiden könnten den 8-Stunden-Tag beizubehalten. Gleichzeitig gibt es denen, die sich ein anderes Modell wünschen, die Chance, sich ihre Arbeitszeiten selbst einzuteilen und variabel zu gestalten. Selbstbestimmung ist hier das Stichwort und das Arbeitsmodell der Zukunft.
Das führt dann zur Selbstausbeutung.
Wie hat der Maaz gesagt: narzisitische Störung = absolut Leistungsbereit und jeder, der wieder gesünder wird, verliert an Marktanteil.
Jeder, der mehr als 6 oder 7 Stunden pro Tag arbeitet, sollte Strafe bezahlen.
Wir müssen anfangen, die Mehrarbeit zu ächten. Weil es das Zeichen einer Störung ist. Es braucht ein Loblied der Faulheit. Und wenn man damit anfängt, wird es einen Aufschrei geben. Nichts wird soviel Aggressionen auslösen wie die Arbeit zu entzaubern.
Die Wirtschaft würde wüten, die Politik zornesrot werden, die Medien einen Hetzartikel nach dem anderen schreiben, weil irgendwo im Hintergrund die Guthaben nicht mehr so wachsen.
Aber für die Menschen wäre es ein Segen.
Wir haben alle Produktionsmittel und sind so produktiv und effizient, dass wir alle auch mit weniger Arbeit versorgen könnten.
Was wir dann aber nicht können, ist die Raupe Nimmersatt füttern. Das geht dann nicht mehr.
Aber das geht eben auch so nicht.