Blog

25.11.2016 15:40

Brandrede

Knallharte Bestandsaufnahme. Und auch erkannt, was die tiefere Ursache (Geldsystem) ist. Es sickert Schritt für Schritt in den Mainstream.

Bei 7:00min spricht er mir aus der Seele (Mal die fragen, die davon leben, was aus der Erde wächst). Man merkt ihm auch an, dass er begriffen hat, um was es geht. Und das macht ihn echt wütend. Der hat sich ja für sein neues Buch sehr mit der Sache beschäftigt.

Jetzt das Problem: wenn man alles das macht, was gemacht werden müsste, dann wird es wieder die Armen, die Hartzer und soweiter treffen. Für die reichen WohlfühlGRÜNEN ist es kein Problem, Bio zu essen, auf den Bauernmarkt zu gehen, sich ein Null-Energie-Haus zu bauen. Aber was ist dann mit den Armen? Die drauf angewiesen sind, dass Lebensmittels so billig sind usw. Das sind wirklich GESAMTgesellschaftliche Probleme. Das muss ganz gemainsam angepackt werden.

Ich halte ja die Rohkost, und zwar die lokal produzierte, als einen wesentlichen Schritt, für eine wesentliche Maßnahme zur Heilung der Erde, der Gesellschaft, des Menschen.

Heute ist mir etwas kurioses passiert. Ich war seit langem mal wieder im Bioladen in Bernburg. Wenn ich mal was brauche, schicke ich da immer meine Oldies hin, weil die eh einmal die Woche in die Nachbarkreistadt fahren. Heute war ich aber mal. Und da haben wir uns auch unterhalten. Es kam wieder raus, dass man seine wirkliche Meinung heute nicht mehr offen sagen kann. Unter "uns" schon, aber sowie jemand fremdes dazukommt, wird geflüstert. DDR 2.0. Da haben wir es wieder, nur dass jetzt die Läden und Reagle voll sind, aber was politisch-gesellschaftlich passiert, so ist das heute fast genauso. Ruck zuck wird man wegen einer falschen Meinung geächtet, verliert den Job (passiert ja wirklich), oder man bekommt andere Schwierigkeiten. Genau so war es früher und genau das haben wir jetzt wieder.

Und dann habe ich da jemanden getroffen, der dort Lauretana-Wasser gekauft hat. Junger Mann, sehr sympathisch, trug sein Herz auf der Zunge. Im Grunde war es eine einfache Seele, nicht kompliziert. Kurzer Schwatz und er meinte dann Folgendes: "Man muss sich erstmal reinigen, die ganzen Gifte entgiften, aus dem Chemiefraß, aus dem konventionellen Gemüse, dann fängt man auch klarer zu denken und erkennt, was schief läuft. Ansonsten erkennt man das ja garnicht."

Da war ich baff, dass so ein recht einfach gestrickter Arbeiter (hat mir auch erzählt, was er macht), dass genau so erkannt hat!

Ich habe wieder Hoffnung! :-)

—————

25.11.2016 01:26

Lesenswert!

Gefunden bei KenFM, spricht mir aus dem Herzen:

  Die Pathologie des Kapitalismus

Von Susan Bonath.

Konsumieren und vermarkten: Wie das System uns zu eisenharten, empathielosen Darwinisten macht

Keine Brücke in Berlin ohne Obdachlose, kein Bahnhof ohne Bettler und Flaschensammler: Obwohl die Menschheit so viel produziert wie nie, wächst vor unseren Augen, mitten im »goldenen Westen«, eine abgehängte, verarmte Schicht zu einer Masse heran. Es liege an ihrer Faulheit, schieben Politik und Medien den Betroffenen selbst die Schuld in die Schuhe. In aller Öffentlichkeit und ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, hetzen Politiker und Medien gegen Arme mit Beleidigungen wie »Hartz-IV-Schmarotzer«, »Faule Grippel« (CSU), »Parasiten« (Volkwirt und Professor Hans-Hermann Hoppe in »Eigentümlich frei«) und »Arbeitsverweigerer« (Wissenschaftlicher Beirat des Bundesfinanzministeriums 2008).

Möglich ist das, weil der größte Teil der Gesellschaft Abgehängte als neues Feindbild akzeptiert. In Kommentarspalten von Onlinemedien wird unzensiert verlangt, Betroffene verhungern zu lassen oder sie in Arbeitslager zu stecken. Bildkommentator Jan W. Schäfer drückt derlei Fantasien gegenüber seiner Millionenleserschaft zwar weniger drastisch aus, meint aber mit Sätzen wie »Wer sich weigert, verwirkt sein Recht auf Stütze« (15. November 2016) dasselbe.

»Pragmatisch-zynische Tauschmaschinen«

Der Aufschrei bleibt aus. Auch wer mit einem Bein selbst schon im Abgrund steht, tritt nach unten. Das Hauen und Stechen um den Erhalt der eigenen, unsicheren, kärglichen Position und die Abwehr des totalen Absturz wird immer brutaler. Buckeln und boxen, totale Selbstausbeutung und -vermarktung, vollständige Identifikation mit dem Markt bis zur Selbstaufgabe, stetes Heischen nach Anerkennung in einer seelenlosen Geldwirtschaft: Die permanente kapitalistische Konkurrenz hat die intimsten Lebensbereiche längst durchsetzt. Zwischen Glitzer und Marktgeschrei, obszönem Reichtum und Dumpinglohnprostitution, Hamsterrad, Kaufrausch und Selbstbefriedigung in sozialen Netzwerken gedeiht eine rabiate Gleichgültigkeit, ein pathologischer Sozialdarwinismus, der an dunkelste Zeiten erinnert.

Die Ideologie dahinter: Wertvoll sei nur, wer dem Markt am effektivsten dient. Wer nicht mithält, sei ein Nichtsnutz, der erzogen, drangsaliert, notfalls ausgemerzt gehöre. Menschlich wertvolle Eigenschaften, wie Empathie, Uneigennützigkeit, ziviler Ungehorsam gegen Ungerechtigkeit und Mitgefühl pflegen nur »Sozialromantiker von gestern«, wie es jüngst die Bild ausdrückte.

Es ist längst geschehen: Die Gesellschaft selbst ist zum reinen Markt verkommen. Individuen agieren als »pragmatisch-zynischen Tauschmaschinen, deren Verkehr untereinander von störenden Gefühlsbeimengungen bereinigt wird« (Götz Eisenberg). Schon Adorno erkannte eine systembedingte »bürgerliche Kälte«. Marx sah die Ursache in einer zunehmenden Dominanz des abstrakten Tauschwerts gegenüber dem Gebrauchswert. Der Unterschied zwischen handelnden Subjekten und getauschten Objekten verschwimmt selbst im Blick auf uns selbst. Marx wusste schon vor 150 Jahren: Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Das bedeutet: Die jeweils realen Lebensbedingungen bestimmen unser gesamtes Denken und Verhalten. Feste Glaubensmuster, entstanden durch eingeengte Handlungsoptionen, graben sich in unsere Psyche ein, beherrschen unser Weltbild und werden an die nächste Generation weitergegeben.

Wenn wir betrachten, wie Abgehängte, etwa Obdach- und Erwerbslose, die der vollautomatisierte, geldbeherrschte Markt erst produziert, als störende Parasiten empfunden werden und man Besitzlosen ungerührt beim Verhungern oder Erfrieren zuschaut, blicken wir in das Gesicht der Pathologie des Kapitalismus: Ein hegemonialer, psychopathisch abgestumpfter Sozialcharakter macht sich breit.

Die narzisstische Gesellschaft 

Der eher konservative Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz sieht die Gesellschaft auf dem Weg in die »Narzismussfalle«. Narzissmus als Persönlichkeitsstörung breite sich in der Gesellschaft aus. Ursache seien durch Fehlidentifikation des »Ichs« erworbene Selbstwertstörungen. Der narzisstische Mensch sei »im Kern ein um Anerkennung ringender, stark verunsichertes Wesen«. »So tut er alles, um die Bestätigung, der er zum Leben braucht, zu erhalten«, schreibt Maaz. Um sein gestörtes Ich-Gefühl zu kompensieren, benötige er ständig erweiterte Ablenkung durch Konsum, Besitz, Animation und Aktion. Gier nach Geld oder anderen Lebensvorteilen sei keine spezifische Charaktereigenschaft, glaubt Maaz. Vielmehr sei sie ein »zentrales Symptom der narzisstischen Bedürftigkeit der meisten Bürger in Industriegesellschaften«, wenngleich sie an den Schaltstellen der Macht noch geballter vorkomme.

So wird schon das Kind darauf getrimmt, mitzuhalten in einer Ökonomie, die immer höhere Leistungen abverlangt und Menschen immer rabiater nach Effizienz sortiert. Konkurrenzkampf gegen jeden wird antrainiert. Eltern geben so ihre eigenen Absturzängste und narzisstischen Defizite an das Kind weiter. Mit Höchstleistungen in allen Bereichen soll es möglichst oben bleiben. Zugleich benutzen Eltern ein Kind nicht selten – meist unbewusst – als Objekt der Selbstbestätigung und -aufwertung. Leistungsversagen wird mit Liebesentzug bestraft. Jedes Scheitern wird zur Katastrophe, die den sozialen Status massiv gefährdet. Minderwertigkeitskomplexe summieren sich. Daraus erwächst eine narzisstische Wut, die den Blick auf andere nicht zulässt. Nur so können Betroffene Versagensgefühle und -ängste kompensieren. Mithalten in einer immer schnelleren, flexiblieren, durchökonomisierten Gesellschaft wird zum einzigen Wertmaßstab.

Schon der 1980 verstorbene Psychoanalytiker Erich Fromm warnte vor pathologischen Folgen durch zunehmendes Abdriften der Individuen in den einen Konsumismus. Je stärker sich der Mensch über das Haben statt das Sein definiere, desto weniger sei er zur Empathie fähig. Er vereinzele, werde zum Konkurrent aller anderen und seiner selbst. Die Härte, mit der er sich selbst be- und abwerte, münde in Härte und Gleichgültigkeit gegenüber anderen. Am Ende verliere er sein Ich und werde psychisch krank. Denn die vom System geschürte Egomanie widerstrebe der eigentlich sozialen Natur des Menschen.

Die Soziologin Nathalie Grimm bezeichnet die von »individuellen und sozialen Folgen erwerbsbiographischer Unsicherheiten« gebeutelte wachsende Masse an prekär beschäftigten Menschen in einer aktuellen Studie als »Statusakrobaten«. Drangsalierung und Arbeitszwang unter Hartz IV setze Betroffene, darunter viele Studierte, enorm unter Druck, immer neue, auch schlecht bezahlte Praktika, Projekte, Jobs anzunehmen, dafür hin und her zu reisen und auf Familie und Freundeskreis zu verzichten. »Statusakrobatik«, um nicht in die unterste Unterschicht abzurutschen, werde zum Hauptlebenszweck, der alles überschatte, so Grimm.

Leistungswahn, Ausgrenzung, Entmenschlichung

Kurzum: Der kapitalistische Mensch hat eine »Pflicht zur Leistungseffizienz«, also zur völligen Hingabe an den Markt verinnerlicht. Die Unterteilung in unwerte, zu ächtende »Leistungsversager« und wertvolle »Leistungsträger« dominiert nicht nur politisch aufoktroyierte Leitlinien, sondern das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein. Beispiel: Ein Leiharbeiter, der für Mindestlohn malochen geht, ist verständlicherweise sauer. Nie kann er sich was leisten. Trotzdem gleicht sein Leben einem Hamsterrad. Seinen Selbstwert schöpft er nun, politisch konform, aus seinem Fleiß bis hin zur Selbstaufgabe, ungeachtet der Tatsache, dass er mit seiner Selbstvermarktung zu Dumpinglöhnen das gesamte Lohngefüge weiter nach unten drückt. Um sich gegen die ständige Missachtung und Abwertung seines Daseins zu wehren, tritt er auf Erwerbslose.

Ein typisches Argument des geknechteten Niedriglöhners: Er müsse das »faule Pack« mitfinanzieren. Meistens stimmt das nicht einmal, da viele Geringverdiener gar keine Lohnsteuer bezahlen. Zweitens entbehrt dies jeder Rationalität: Die Wirtschaft produziert so viel wie nie zuvor – mit immer weniger Arbeitern. Automaten, Maschinen und Computer als neue »Null-Euro-Jobber« machen es möglich. Sie brauchen keinen Lohn, kein Essen, keine Wohnung. Sie sorgen für Profitmehrung ohne Lohnkosten. Drittens wird der Reichtum zunehmend auf einem von der Produktion abgekoppelten Kapitalmarkt generiert und akkumuliert.

Das heißt: Reichtum ist immer weniger von der Produktion und dem Konsum abhängig. Immer mehr Menschen werden lohnerwerbslos. Zugleich wird diese Gruppe für die Kapitalakkumulation unbrauchbarer. Sie werden als wertlos deklariert, als Plage, als Schmarotzer. Eine moralische Eigenschaft namens »Faulheit« wird zum Massenphänomen erklärt, das Schuld sei am Untergang einer (unmoralischen) Wirtschaftsordnung. Das ist unwissenschaftlicher Bullshit, denn niemals sind Imperien an »Faulheit« ihrer Individuen gescheitert. Wohl aber an der Dekadenz ihrer jeweils herrschenden Klasse und an enormen sozialen Verwerfungen. Diese Zuschreibung dient nur einem: Derart entmenschlichte, für den Markt überflüssig gewordene Wesen wird, wer sich stets narzisstisch aufwerten muss, getrost verhungern lassen.

Individueller »Ausstieg« ist keine Lösung

Natürlich gibt es Lichtblicke, die zeigen, dass Menschen diese Ökonomisierung leid sind. Es finden sich Gemeinschaften zusammen, die Ökohöfe bewirtschaften. Erwerbslose schließen sich zu Vereinen zusammen. Tausende arbeiten ehrenamtlich im sozialen Bereich. Eine Umkehr zeichnet sich dennoch nicht ab. Die ökonomischen Zwänge sind zu stark. Alleine die Tatsache, dass wir Geld benötigen, um leben zu können, um irgendetwas zu erwerben, macht uns abhängig. Wer nicht genügend besitzt, um andere für sich arbeiten zu lassen, hat kaum die Möglichkeit, innovativ und erfinderisch zu sein. »Selbstversorgung« ist ein großes Wort. Möglich ist sie nur sehr begrenzt. Die Kosten für Miete, Grundsteuern, Heizkosten, Autoversicherung, Benzingeld, Strom, Wasser und Abwasser werden trotzdem fällig.

Letztlich wird deutlich: Solange wir nicht umkehren vom Kapitalismus hin zu einer Form der gemeinschaftlichen Produktion ohne Profitzwang, die eine Verteilung nach Bedarf und Beteiligung nach Fähigkeiten erst ermöglicht, verbunden mit wirklich moralischen Wertmaßstäben, wird sich der pathologische Darwinismus weiter in unsere Hirne und Herzen fressen.

Wenn Maschinenmenschen (Charlie Chaplin) weiterhin die Ausrottung der eigenen Spezies und die Vernichtung der Lebensgrundlage vorantreiben, sind wir verloren. Technisch und verstandesmäßig hätten wir alle Voraussetzungen, solidarisch und kooperativ zu leben und uns endlich von der Angst vor dem »zu kurz Kommen« zu befreien. Nur, wenn wir teilen und uns ob unseres Seins wertschätzen lernen, wird es eine Zukunft für den Menschen geben. Sonst ist der Kollaps, der unweigerlich mit dem Ende der ausgeplünderten Ressourcen bevorsteht und einhergehen wird mit brutalen imperialistischen Kriegen, nicht mehr aufzuhalten. Wir müssen über eine Vergesellschaftung der gesamten Wirtschaft nachdenken und über eine Abkehr vom heutigen Geldsystem, das wesentlicher Motor für die Umverteilung von unten nach oben ist. Die Eigentumsfrage ist die wesentliche Frage der Gegenwart. Sie muss oberste Priorität bekommen und erfordert eine schnelle Lösung.

Es wird Zeit, umzusteuern und etwas Neues, etwas Gutes, Schönes und Wahres zu erschaffen. So kanns nicht weitergehen.

—————

25.11.2016 00:55

Saison

https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/14908332_1017073508418239_1709278491292659274_n.jpg?oh=8764910bb25d6faf26444d60d94098d9&oe=58C3256A

—————

24.11.2016 21:46

Donnerstag

Boah Kinnersch, ich bin richtig im Stress!

Habe ja auch eine neue Rohkosseite bei Facebook eingerichtet, wo ich alte, aber gelungene Texte wiederveröffentliche. Ich muss sagen: manche sind richtig gut! :-D

Denn es hilft ja nichts: wir müssen die Rohkost etwas weiter verbreiten. Ich glaube, es ist Zeit und es bringt ja nichts, sich zu sehr zu verstecken. Guy-Claude Burger ist ja auch wieder sehr aktiv bei Facebook. Dort hat er eine Seite:

www.facebook.com/groups/1759844380936232/?pnref=story

Ich denke, er ist jetzt in dem Alter wo er sagt: was habe ich noch zu verlieren? Es heisst ja auch: "Fürchtet euch vor alten Männern, denn sie haben nichts mehr zu verlieren". Und so kann er da voll loslegen. Schade das mein Französisch so schwach ist. Aber mit Übersetzung gehts dann doch gut teilweise. Den Sinn kann man schon erfassen.

Ansonsten hatte ich gestern eine richtig kleine Erleuchtung: oft denkt man ja, wenn man Nachrichten schaut, oder einfach mal aus dem Fenster, dass es schlichtweg beschissen ist. Wie neulich: da las ich, dass in Hameln ein Kurde seine Frau erst angestochen, dann einen Strick um den Hals gebunden und sie hinterm Auto hergeschliffen hat. Das zweiährige Kind saß im Auto. Da hat man keine weiteren Fragen (kann es aber mit Wissen um Wilhelm Reich zumindest noch irgendwie einordnen). Sowas kennt man ja nur aus alten Western oder aus Ben Hur. Und wohin man blickt, Krieg, Lüge, Hoffnungslosigkeit, Armut, Flüchtlinge.

Ich praktiziere ja oft das positive Denken oder das "wirkungsvolle Gebet" nach Dr. Joseph Murphy. Und plötzlich wurde mir klar, als ich neulich etwas für mich perfekt Schönes entdeckt habe, dass dieses Schöne, dass mir zuteil wurde, quasi wie eine Blume aus dem Schlamm erwächst. Und da wurde mir bewusst, dass es den Schlamm, das Schlimme, das Tragische, das Abstoßende, dass Unsagbare auf dieser Welt gibt. Das kann man einfach nicht leugnen. Man kann die Augen davor verschließen, klar, aber dennoch ist es da. Aber dennoch gibt es auch das Schöne, Gute und Wahre. Es gibt die Blumen, die aus dem Schlamm erwachsen.

Das macht das Schlimme nicht weniger Schlimm, aber es ist doch erstaunlich, dass sich alle Gebete mehr oder weniger für mich erfüllt haben, mir also auf die eine Weise oder die andere das Gute, Schöne und Wahre zuteil wurde.

Man darf sich halt nicht vom Schlamm dieser Welt verunreinigen lassen. Vielleicht braucht es den Schlamm, damit man selber wie eine Blume daraus erwächst und für andere zum Guten, Schönen und Wahren wird. :-)

Deswegen würde ich den Arsch dennoch mindestens 20 Jahre hinter Gitter bringen!

Jetzt mal etwas sehr Kontroverses: Den Tag habe ich noch etwas überlegt. Oft wird ja das Gesetz "Auge um Auge, Zahn um Zahn" heftig kritisiert. Aber einmal las ich, dass das eigentlich ein Fortschritt war damals weil man so die Rache begrenzt hat. Und man stelle sich mal vor, wenn es das jetzt immernoch gäbe. Du hast deine Frau 250m hinterm Auto hergeschliffen? OK, leg dich mal hin, jetzt bist du dran. Dann weisst du, wie es ist!

Wieviele habe Bewährung bekommen, nachdem sie jemanden einen Zahn ausgeschlagen haben. Was genau ist die Strafe bei Bewährung? Der andere muss sein ganzes Leben mit Zahnschäden rumrennen, während man selber nach sechs Monaten oder einem Jahr vollkommen unverseht aus der Sache raus kommt. Klar muss man oft bezahlen, aber selbst das ist irgendwann passiert. Manchmal denke ich, dass, wenn die haargenau das Selbe als Strafe bekommen würde, es anders aussehen würde. Weil man dann auch direkt mit den Folgen seines Handels konfrontiert werden würde.

Du hast mir weh getan, ok, wird dir auch wehgetan. Und je weiter du gehst, umso mehr wird auch dir zuteil. Früher hatten wir als Kinder, so fällt mir gerade ein, sogar solche Sachen drauf. Da hat jemand jemanden geschlagen, ungerechterweise, dann wurde der festgehalten, und der Geschlagene durfte austeilen. Da hat so macher aber blöd geschaut, wenn er auch eins drauf bekommen hat, wie weh das tut. Und mancher war sogar beleidigt und ist heim zur Mami gerannt. Weil er sich ungerecht behandelt gefühlt hat. Das muss man sich mal vorstellen, was manche für Wahrnehmungen haben. Haben ausgeteilt, bekamen haargenau das Gleiche zurück und sind heulend abgehauen. Da hat man dann oft den Charakter des Menschen erkannt. Ob er dazu steht und es einsteckt, oder geflennt und seine Mutti gerufen hat.

Es wäre sicherlich hilfreich, wenn Menschen mehr mit den Folgen ihres Tuns konfrontiert werden würden. Ich persönlich finde es oft ungerecht, wenn jemand seine Strafe absitzt, während andere ein Leben lang "bestraft" sind, entweder körperlich, oder seelisch. Und ich glaube, dass das sogar Impulse gegen das System auslöst.

Mir ist das auch mal im Umgang mit Kindern aufgefallen: die wollen oft ihre Grenzen erkennen und da kriegt man mal einen Schlag, einen Biss oder anderes. Oft aus Spaß oder Übermut oder um eben eine Grenze zu erfahren. Und manchmal habe ich, wenns mir gereicht hat, genauso zurückgeschlagen, zurückgebissen oder anderes. Natürlich ganz angepasst und harmlos, aber ein bisschen so wie früher in der Kinderclique, so, dass sie merken, dass es auch mir weh tut. Die haben dann oft auch dumm geschaut oder gar geheult, aber dann habe ich gemerkt, dass die das so nicht wieder machen. Oder sie haben fester zugeschlagen, und ich habe fester geantwortet. Bis sie zufrieden waren und merketen, was sie da tun. Ich habe dann immer so agiert: Du bist frei und darst das machen, aber du musst auch mit den Konsequenzen leben. Und eine Konsequenz war eben, dass es ihnen dann auch weh getan hat.

Es zeigt einfach nur, dass ein "du du du!" oft nicht das ist, was die Kinder wollen, sondern sie wollen "gespiegelt werden". Kurioserweise haben das andere Erwachsene oft nicht verstanden und schon garnicht, dass ich danach immernoch dick mit den Kids befreundet war.

Wieviel jugendliche Intensivtäter hätten wir, wenn die jedesmal auch gespiegelt werden würden? Gut, ich bin kein Soziologe, aber wenn ich von mir ausgehe, dann hätte ich nach zwei drei "Spiegelungen" aber wirklich die Schnauze voll. So wie die Kids nach zwei Eskalationsstufen auch keinen Bock mehr haben. Vielleicht wollen diese jungen Typen einfach auch mal die Grenze erfahren, die ihnen, oft in Großstädten, die eigenen Eltern und schon garnicht der "Kuschelstaat" mehr zumuten. Und so wird das immer Schlimmer, weil sie die Grenzen immer weiter nach draussen verschieben. Und wir wundern uns dann, dass alles immer brutaler wird. Vor diesem Hintergrund ist das eigentlich folgerichtig.

Versteht mich nicht falsch. Hand abhacken, weil jemand einen Apfel geklaut hat, oder Kopf ab, weil jemande fremdgegangen ist.. was soll das denn? Versteht man auch nur, wenn man sich mit Wilhelm Reich beschäftigt hat. Aber wenn mir jemand was klaut, dann muss der andere eben von sich etwas Wertvolles (+5%) hergeben. Und je mehr er klaut, desto ärmer wird er selber...

Man kann die Leute ja dennoch sozialpädagogisch betreuen. Spricht ja nichts dagegen!

Jetzt rasten alle Soziologen aus.. lol

—————

22.11.2016 16:55

November

Ich muss sagen, ich mag das Novemberwetter gerade. Es ist nicht zu kalt, die Luft ist klar, die Atmossphäre fließt ... es wechseln sich Wolken, blauer Himmel, Hochnebel und Sonne ab... wirklich schön. Ich geniesse auch dieses Wetter. Aber eher still und leise, weil es ja eher Anlass zur Beschwerde gibt. Aber ich kann mir nicht helfen, ich mag auch den November sehr gerne gerade.

Ansonsten mache ich gerade nicht viel. Schreibe ein paar kleine Science-Fiction Geschichten. Ich liebe ja Sci-Fi, oder wie es im Deutschen heisst: wissenschaftliche Fiktion.

Auf dem Boden habe ich ein altes Buch zum Thema gefunden. "Notlandung auf der Venus". Ein wissenschaftlich-fiktionaler Roman aus der ehemaligen UdSSR, übersetzt ins Deutsche. Herrlich zu lesen! Der Bolschewismus auf dem Siegeszug im Weltall. Die Helden: Andrej Andrejewitsch und Olga Poletnikewa. So macht der November auch Spaß! :-)

Zum Thema Garten: ich habe mir den Tag mal überlegt, alles Gemüse, was noch drin ist, rauszuholen, aber irgendwie denke ich, solange das Wetter so OK ist, also es nicht friert, lasse ich es noch drin. Die Gartenerde ist wohl die beste Lagermethode. Wir haben auch überlegt, eine Miete zu machen, aber das ist auch irgendwie Quatsch. Sehr gut gehalten hatte sich Gemüse in Styroporkartons. Man muss nur schauen, dass es nicht anfängt zu schimmeln, aber ansonsten bleibt es darin lange frisch. In Sand habe ich auch mal Möhren gelagert. Mache ich nie wieder. Irgendwie bleibt immer ein Sandkorn dran kleben und man hat es dann zwischen den Zähnen.

Der Vater einer Bekannten hatte damals eine alte Waschtromme eingegraben, darin hat sich das Gemüse auch sehr lange frisch gehalten.

Ich muss da mal recherieren.

—————

21.11.2016 13:50

Boah...ich bin gerade demotiviert

Habe keine Lust auf Sport..wobei mir eh gerade eine kleine Verletzung am linken Unterarmmuskel zu schaffen macht. Wahrscheinlich eine Überlastungsverletzung. Da fällt Sport gerade aus..blöd.

Videos machen auch grade keinen Bock drauf. Lieber Video-Dokus schauen! lol

—————

18.11.2016 17:17

Veganer machen mich wütend

Ich hatte heute mal ein Chat-Gespräch mit einer Veganerin. Auf Facebook. Mir ist eines aufgefallen: am Ende bin ich immer wütend, wenn ich mit Veganern zu tun habe. Ich frage mich mittlerweile, wieso das so ist. Und dann ist es mir gedämmert. Es ist so banal wie lustig, aber damals sah ich das anders.

Folgendes: als Kind gab es bei uns oft Schnitzel oder Kotlett zum Mittag. Und während ich meine Portion recht schnell aufgefressen hatte, hat mein Bruder immer abgewartet bis ich fertig war und dann gesagt, dass er sein Schnitzel lieber aufheben will, um es später zu essen. Und das hat mich immer fuchsteufelswild gemacht. Da hat der mich wirklich oft ausgetrickst und der Umstand, dass er eben sein Stück Fleisch NICHT gegessen hat, sondern es noch abends essen konnte, während ich da schon alles weggefressen hatte, hat mich regelmäßig zur Weisglut gebracht. Ein paarmal habe ich sein Kotlett auch heimlich aufgefressen. Da war zwar das Geschrei groß, aber wieso lässt er es denn im Kühlschrank unbeaufsichtigt?!! *gg*

Und ich habe mich immer gewundert, wieso mich die Veganer so in Fahrt bringen. Dabei war das nur meine Wut auf mich selber, dass mich mein Bruder damals als Kinder immer an der Nase rumgeführt hat. Und ich hab das gehasst! Und bin auch jedesmal wieder auf den reingefallen. "Ich esse meins nicht, sondern hebe es auf für heute Abend!" - :-(

Aber was da so krass ist, ich habe offensichtlich meine damalige kindliche Wut nie wirklich ausgelebt, denn nur deswegen habe ich sie ja mit mir rumgeschleppt und die Veganer haben das "getriggert", wie man neudeutsch sagt. Deswegen ist das ja so wichtig, dass Kinder ihre Emotionen auch mal richtig ausleben können. Das darf man nicht unterdrücken, ansonsten gibts Blockaden und man wird sein halbes Leben davon beeinflusst. Und manchmal sind es eben so kleine Sachen, die ein Kind auch zur Wut bringen. Wer steckt da schon drin? Das muss dann aber, kontrolliert und begleitet, raus. Und ich konnte als Kind so unglaublich in Wut geraten, da brachen alle Dämme und ich hätte am liebsten laut geschriehen. Aber das war ja nicht erlaubt. Auch zum Sport. Gerade beim Fußball. Wenn ich da verloren habe, wurde ich manchmal so wütend, dass ich geheult habe. Es war mir unerträglich, da zu verlieren. Und ich habe oft in der falschen Mannschaft gespielt.

Und wenn mich dann mein Bruder noch ausgetrickst hat... Damals als Kind hat mich das Verhalten meines Bruders tatsächlich über alle Maßen zur Weissglut gebracht. Und der hat das auch genossen, mich da wütend zu machen. LOL

Und die Veganer waren für mich eben irgendwie "ein Problem", weil sie auch kein Fleisch essen wollen. Kurz bevor mir das heute klar geworden ist, hatte ich schon den Eindruck, die ganze Welt besteht quasi aus Veganern. Vor der Lösung der Blockade gabs also nochmal einen richtigen Veganeransturm "in meinem Universum"! lol

Heute denkt man, also wie kann man denn über sowas in Wut geraten? Aber heute ist man ja erwachsen. Als Kind war ich sehr emotional und SEHR leidenschaftlich. Wie gesagt, ich habe viel gelacht, hatte oft Spaß, war aber auch schnell betrübt oder schon über Kleinigkeiten so richtig wütend und bin aus der Haut gefahren. Ich war da eben schon bei geringen Anlässen oft sehr emotional. Und wenn man das nicht ausleben kann, es unterdrückt, dann bleibt es und wird ein unschöner Begleiter im Leben.

Deswegen: die Emotionen müssen raus bei den Kindern! Man darf da nichts unterdrücken, sondern die müssen auch mal richtig, also so wirklich richtig wütend werden dürfen und ihre Aggressionen ausleben. Kontrolliert und begleitet, aber es sollte doch möglich sein. Um Gottes Willen ja nichts unterdrücken, oder Kinder vielleicht sogar mit Gewalt am Ausleben ihrer auch negativen Gefühle hindern. Sonst gibts da energetische Verhärtungen.

Dazu nochmal hier:

Das Schöne: wenns wieder fließt, fühlt es sich gut an...

—————

17.11.2016 23:45

Achtung Medizinbetrieb!!!

Gerade bei Facebook gefunden:

Ich komm grad von einer Frauenärztin. Alter!!! Was laufen hier für kranke, gefährliche Idioten/innen in weißen Kitteln durch die Gegend?! Wir sind nicht nur im tiefsten, beschissensten Mittelalter der Gesundheitsvorsorge, nein, manche Ärzte sind einfach nur geldgeile, skrupellose Wichser.

Ich war bei ner Ärztin, weil ich seit einiger Zeit körperliche Veränderungen hab und wissen wollte was das ist, wissen wollte, ob ich vielleicht krank bin usw- Während des Sex und danach blutet es bei mir ganz leicht. manchmal auch einfach so nach sportlichen Aktivitäten oder bestimmten Bewegungen.

Die Gynäkologin stellte jedenfalls fest, dass ich körperlich soweit voll gesund läuft, hübsche Eierstöcke und Organe hab XD :D...hahaaa...ja jedenfalls läuft da alles rund...was ich habe nennt sich "Kontaktblutung" das heißt das der Muttermund bzw das Gewebe dort sehr empfindlich ist und bei Berührung usw bzw "Kontakt" blutet. Also das ist völlig unspektakulär und harmlos, nur wechselt man halt öfter die Schlüpfer oder macht wenn man Bock hat vlt auch ma ne Runde Hormonyoga oder sowas ...kein Plan, ob das hilft..ausprobieren^^

Aber die alte Lady jedenfalls, in ihrem weißen Kittel mit ihren Dr.titeln zückte ihren Stift, schrieb mir eine Überweisung und sprach dabei:
"Also sie gehen zu diesem Arzt und der arbeitet dann mit Hitze an ihrem Muttermund. Das Gewebe dort wird weggebrannt, dadurch veröden die Enden der Äderchen und das kann dafür sorgen, dass die Blutungen aufhören. Außerdem verschreibe ich ihnen eine Ausschabung. Das kann, muss aber nichts bringen"

Haallooo? Boah, gehts noch? Natürlich alles unter Vollnarkose- weil Muschis von innen abfackeln und mit halbscharfen Messern Gebärmuttergulasch produzieren könnte ja ma hier und da ziepen..! Muttermundgewebe abBRENNEN? ja mit Lasern natürlich...voll profesionell XD

Was läuft falsch bei solchen Menschen? ich meine, jede Krankheit/Wehwehchen usw sind Ansagen des Körpers, das evtl was nicht mit einem stimmt, sagt viel über einen aus....jemand mit schulterproblemen lastet sich evtl psychisch zu viel auf, jemand mit häufigen Kopfschmerzen setzt sich möglicherweise zu belastenden Situationen aus uswusw...unser Körper spricht mit uns....ja aber hinhören, reflektieren und evtl wirklich was im Leben ändern...nöööööö....aber das Wissen darum, das diverse körperliche symptome einfach Ansagen des Körpers sind hier oder da ma was im leben zu verändern, das ist eben in der breiten masse teilweise verschwunden....ich mein, wenn mir nen Finger vom zu vielen Schreiben wehtut schneid ich den doch auch nicht erstmal ab, sondern schau was die ursache ist, oder :D? Dasselbe Prinzip, also Ursachenforschung whatever sollte auch für ander bereiche gelten...aber nein, wegschneiden, abtrennen, abfackeln- in solchen zeiten leben wir- und was die für ne scheiß Kohle mit solchen verstümmelnden Praktiken machen! Geldgieriges, asoziales Pack....recherchier mal misslungene Ausschabungen...alter, allein schon dieses Wort...Muttermund lasern....gibt genug Frauen, die das dann echt machen und anschließend mit vernarbten Gewebe rumlaufen und dann wirkliche gesundheitliche probleme kriegen.

Also sie nimmts ja mit köstlichem Humor, aber mal ganz ehrlich: was genau geht da ab im Land? Ich meine, mir gings ja ähnlich damals mit der Leishmaniose. Da wollte man mich ja auch auf eine gefährliche Hardcore-Infusionstherapie setzten. 10 Tage jeden Tag Zeug in die Adern. Da habe ich dann abends noch den Prof zuhause angerufen und ihm erklärt, dass wir vielleicht erstmal die Testergebnisse abwarten, um zu sehen, was es denn genau für ein Stamm ist. Das hat ihn dann überzeugt und am Ende half eine Creme.

Und ein Bekannter musste wegen einer bakteriellen Infektion ins Krankenhaus. Der hat einen Stent (heisst das so?) und sich dort etwas eingefangen. Der wurde ersetzt, es gab Antibiotika und nach 10 Tagen war alles wieder soweit OK. Dann kam ein junger Arzt und wollte da an diesem Stent was machen, ich wiess nicht mehr was, ich glaube was reinspritzen. Nur weil mein bekannter richtig laut wurde und fragte, ob er verrückt geworden sei, da jetzt wieder ranzugehen, hat ihn vielleicht vor einer neuerlichen Infektion bewahrt.

Man muss es aber auch verstehen: es geht NICHT mehr um Heilung, sondern ums Geldverdienen. Heilung / Gesundung - das haben wir schon lange flächendeckend aufgegeben. Nur so erklären sich solche Sachen wie im obrigen Text. Auf sowas kommt man nur, weil man an den weiteren Behandlungen verdient, UND dann noch an den Folgeschäden Jahre später.

Das ist nichts anderes als Konsumgüter zu bauen, die nach zwei Jahren wieder auf dem Schrott landen.

Es könnte alles kranker nicht sein.

—————

17.11.2016 17:51

Aus dem Vollen schöpfen

Endlich mal wieder auf der Couch liegen! Habe etwas Halsweh und bin gerade froh, die Beine hochzulegen. Bin gestern von einer kleinen Reise zurückgekommen. Erst war ich 14 Tage in der Schweiz, dann noch 3 Tage in Frankreich. Gestern dann 1.100km in einem Rutsch abgerissen und noch Besuch von zwei Rohkostfreunden bekommen. Deswegen gab es auch keine neuen Videos zuletzt.

 

Es war interessant, denn im gestrigen Gespräch wurde klar, dass ich oft als jemand gesehen werde, der sich absichtlich einschränkt. Ich muss aber eines sagen (mal wieder): ich habe mich NIE eingeschränkt, sondern immer aus dem Vollen geschöpft! Wenn ich Lust auf 12 Schälchen Durian hatte, habe ich die mir gegönnt, 5kg Wildschwein an einem Wochenende dito, oder was auch immer... ich habe mich NIE eingeschränkt. Was sich aber geändert hat: meine Einstellung hinsichtlich Rohkost hat sich entsprechend entwickelt und deswegen mache ich auch keine Protokolle von dem, was ich gerade esse. Weil es auf andere so ja nicht passen würde und ich niemanden seiner Entwicklung berauben möchte.

Ich habe mir immer alles gegönnt, was ich wirklich wollte, denn nur so kommt man weiter und erlebt mal echte Fülle und Reichtum. Natürlich war es vor zehn Jahren leichter, weil die Preise weitaus humaner waren als heute und die Einkommen waren auch besser als heute. Aber selbst jetzt ist es möglich, denn es geht grundsätzlich erst mal um eine geistige Einstellung und eine Art Selbstliebe. 

 

Ich konnte es nie aushalten, quasi halb hungrig zu sein. Und Produkte, auf die ich gerade Bedarf hatte, habe ich auch entsprechend bestellt, angebaut, eingekauft. Da ist ordentlich Geld drauf gegangen, klar, und es führte auch irgendwann zu der Frage, ob das wirklich notwendig ist und ob es auch wirklich gesund macht und ob es überhaupt ein echter Bedarf ist. Aber eingeschränkt habe ich mich nie. Es kam nur irgendwann der Punkt, wo ich dachte: ist das ökologisch überhaupt sinnvoll und vertretbar? Und wenn nein, gibt es Verbesserungen / Alternativen / Lösungen? Ist es finanziell überhaupt machbar? Und wenn ja, schmeckt mir ein Produkt überhaupt noch, wenn ich für den essbaren Anteil 34€/kg ausgegeben habe? Und geht’s mir wirklich so super gut wie es mir damit gehen sollte?

Aus diesen Fragen heraus kamen immer wieder neue Anpassungen, Experimente, Neuerungen. Diese konnten aber wahrscheinlich nur entstehen, weil ich mich aber irgendwann mal so richtig abgefüllt habe mit zum Beispiel Durian und Co.

 

Deswegen nochmal: wenn ich aufschreibe was ich esse, dann mag das interessant sein, kann aber für jemand anderes völlig falsch sein. Ich kann im Grunde nur jeden ermutigen, der das will, es sich richtig gut gehen zu lassen. Lieber mal Geld investieren, und sich satt essen, am besten direkt vor Ort, als ewig so ein Gefühl des Mangels zu haben. Nur aus dem Gefühl der Fülle heraus entsteht Liebe und Harmonie. Sieht man ja bei den Bonobos. Die leben in Reichtum und Fülle und haben so ein harmonisches und erfülltes Liebes- und Gruppenleben, während die Schimpansen auf der Nordseite des Kongos sich das Habitat mit den Flachlandgorillas teilen müssen, was zu Knappheit und in weiterer Folge Gewalt, Streit und Krieg führt.

 

Es ist also ganz wichtig, dass man sich immer diese Fülle und diesen Reichtum gönnt. Das war für mich auch ein Grund, mehr lokale Sachen zu essen. Sie sind einfach preiswert UND zum Teil in MASSEN vorhanden. Und wenn man teure tropische Sachen mal weglässt, schmecken die lokalen Produkte auch wieder. Aber jeder muss da auch seine Entwicklung machen. Ich persönlich mochte es nicht, von einem Versender abhängig zu sein, unglaublich viel Geld ausgeben zu müssen UND dann noch Blähungen davon zu bekommen! Lol Und so habe ich irgendwann eben Alternativen gesucht, und auch gefunden und siehe da! Es geht so auch klasse!

Ich glaube, es ist immer ein Tanz auf der Messerspitze: ein Balanceakt zwischen „Was brauche ich wirklich?“, „Was will ich mir gönnen?“, „Wo sind meine Grenzen?“. Es gibt Menschen, die haben 250.000€ an Orkos überwiesen im Lauf der Jahre. Andere bestellen nie und sehen auch gesund aus. Andere bestellen sich ab und zu etwas, wieder andere machen mal ne Party vor Ort und verbinden das mit einem Urlaub. Wieder andere leben autark und sind auch fit und gesund nur mit einheimischen Sachen. Das muss jeder nach seiner Facon und seinem ökologischen Gewissen entscheiden.

 

Aber allem Frieden liegt die Fülle zugrunde und allem Krieg der Mangel. Denn das sagt ja schon das Wort „Krieg“ - von "etwas kriegen", oder versuchen, etwas zu kriegen, herzubekommen, zu erlangen. Und deswegen ist es so wichtig, egal welcher Typ Rohköstler man ist, aus dem Vollen zu schöpfen und nicht in den Mangelzustand zu rutschen.

 

Gönnt euch etwas!! Fallt nicht blind auf irgendwas rein, bleibt achtsam, die Abzocke lauter überall, aber erfüllt euch eure Bedürfnisse! Auswahl und Qualität sind das Wichtigste. Nur so kann man sich entwickeln. Der Mangel bewirkt, dass man sich nicht weiter entwickelt. Man kreist dann ständig um diesen Mangel. Deswegen habe ich mir immer alles gegönnt, was ich wollte. Klar, irgendwann merkt man dann, dass die preiswerteren spanischen Mangos es auch machen, statt der doppelt so teuren „wilden“ Mangos aus Thailand. Und dann merkt man, dass es auch Mirabellen gibt, und dass, wenn man damit ausreichend versorgt ist, man gar keine Mangos mehr benötigt. Oder man merkt, dass es auch mit Haselnüssen und Walnüssen statt Macadamias und Kokosnüssen funktioniert und das auch Rohmilchbutter ganz nett ist als sättigende Fettquelle usw... und dass man mit guten tierischen Produkten immer gut genährt wird.

Dass entwickelt sich dann von ganz alleine, wenn man offen bleibt und sich entsprechend immer wieder neu „erfindet“, wie es neudeutsch heißt.

Aber welche Art der Rohkost ihr auch macht: befriedigt euch selbst!!! :-)

Geht in die Vollen! Esst euch so richtig SATT, aber bleibt auch ökologisch achtsam!

Ich glaube wirklich, es ist besser, mit „lokaler“ (oder europäischer oder wie auch immer man das nennen mag) Rohkost aus dem Vollen zu schöpfen als mit Tropenfrüchten im permanenten Mangel zu leben (Ach, könnte ich doch mal RICHTIG....).

Wenn man keine Mängel hat, dann neigt man auch mehr zum Teilen, zum Geben, zum Kuscheln, Liebe geben und zum Frieden. Mangelrohköstler hingegen streiten dann oft, übervorteilen andere, streiten quasi permanent um die letzte Kokosnuss, wollen vieles für sich haben und sind ängstlich, dass sie zu kurz kommen. Sie versuchen eben noch etwas mehr zu KRIEGen. Deswegen ist die Fülle so immens wichtig. Sie führt zur Liebe und zur Harmonie. Siehe Bonobos. Und das muss eben auf der körperlichen Ebene erst mal verwirklicht werden. Da muss erstmal so richtig Fülle und Befriedigung herrschen! Und dann in weiterer Folge auch auf der seelischen -, auf der Liebesebene. Nur das ist nochmal eine ganz andere Baustelle. Es gibt nämlich gerade nicht genug Voll-Rohköstler. Deswegen sollte jeder interessiert sein, die omnivore Rohkost auch zu verbreiten, denn dass wird auf ihn selber positiv zurückfallen in Form von energetisch-liebevoller Erfüllung.

Ich habe das oft erlebt: ist man satt und zufrieden, hat man Lust zu kuscheln, zu massieren, zu geben. Wurde ja auf den "Instinkto" - Treffen auch oft gemacht. Hat man einen Mangel, so hat das Priorität. Da bleibt dann für die angenehmen Seiten des Lebens viel weniger Raum. Wenn überhaupt. Der Geist kreist dann um diesen Mangel und man kommt nicht weiter.

Deswegen nochmal: befriedigt euch selber!!! Gönnt euch so weit es geht und je nachdem, wie ihr drauf seit, das, was ihr wirklich braucht. Schöpft aus dem Vollen.

Ich habe ja schonmal in einem Video gesagt, dass ich anfangs zu schwach war, mich zu quälen und deswegen Ausnahmen machte. Später war ich dann zu schwach, im Mangel zu leben, sondern habe eben meine Kohle dahin investiert. Selbst wenn ich gewollt hätte, es ging nicht anders, ich MUSSTE mir dann das gönnen, was das Unterbewusste / der Körper / das Kind in mir wollte. Aber ich habe das dann mit der Zeit eben auch entsprechend kanalisiert und austariert, um nicht pleite zu gehen oder die Umwelt total zu ruinieren.

Und auch jetzt lebe ich aus dem Vollen! Ich habe mir nur eine andere Art der Fülle erschaffen. Natürlich schränke ich mich Richtung tropischer / subtropischer Sachen ein, aber das vor allem, um unabhängiger zu werden und gleichzeitig habe ich ganz andere Reichtümer gleich hinterm Haus entdeckt.

Für mich ist das ausdrucksvollste Zeichen von Reichtum und Fülle und Ausgeglichenheit, wenn man andere sein lassen kann. Wenn ich satt und zufrieden bin, kann ich andere vollkommen sein lassen. Muss nicht dauernd an ihnen rumkritisieren (ab und an gibts immer was zu bereden, klar), möchte lieber kuscheln oder Musik machen, statt streiten oder jemanden seine Kokosnuss klauen. Wer im Mangel ist, kann anderen oft ihres nicht gönnen.

Und tatsächlich bin ich jetzt mit meiner Art der oft so wahrgenommen "eingeschränkten" Rohkost zufriedener und ausgeglichener als früher. Vielleicht liegt es auch daran, dass man unterbewusst nicht mehr so voller Angst ist zu verhungern, wenn die Versender mal schlapp machen. Man hat zwar in der Gegenwart einen vollen Tisch, aber schon einen immensen zukünftigen Mangel! lol

—————

15.11.2016 17:54

Filmkritik

War den Tag mal wieder im Kino mit einem Rohkostkumpel. Wir haben uns Dr. Strange angeschaut. War garnicht so schlecht! Also durchaus sehenswert und nette 2h Unterhaltung. Man darf natürlich nicht zuviel nachdenken und einige Logiklöcher akzeptieren, aber ansonsten durchaus sehenswert.

Hier zur Kritik von filmstarts.de: www.filmstarts.de/kritiken/130533.html

—————